Software-Pannen

Die schlimmsten Bugs aller Zeiten

09.01.2011
Startet Ihr Smartphone auch neu, sobald Sie den Begriff "Reboot" eintippen? Lesen Sie über dieses und acht weitere Software-Schlamassel.

1995: Das Steuer-Desaster

Kaum eine Software kann sich gänzlich von ihnen lossprechen: Bugs, diese kleinen Programmfehler, die mal harmlos, mal richtig ärgerlich sein können. Wirklich interessante und seltene Bugs sind jedoch weniger häufig anzutreffen. Bugs der Art, die Anwendungen für eine gewisse Zeit komplett lahmlegen, oder Programme sich gegen ihren Nutzer richten lassen. Für die folgende Geschichte wurden neun besonders eigenartige Bugs ausgewählt, die in den Anwendungen einiger der größten Software-Hersteller Verwirrung stifteten.

Der Erste führt uns zurück ins Jahr 1995. Damals gab es für Mac-User das Programm “MacIn Tax” - später abgelöst durch “Turbo Tax”. Eine Software, die bei der Lohnsteuererklärung und Archivierung von steuerlichen Angelegenheiten behilflich sein sollte. Doch die Version für das Jahr 1994 beherbergte noch eine andere, ungewollte Funktion: Wer über ein bisschen multimediales Verständnis verfügte, konnte online auf über 60.000 eingesandte, ungeschützte Steuererklärungen zugreifen. Wer einmal Zugriff hatte, konnte sich die empfindlichen Daten aber nicht nur ohne weiteres ansehen, er konnte sie sogar verändern oder komplett löschen. Doch worin lag dieser Fehler begründet?

“MacIn Tax” wurde zusammen mit einem Debug-Dienstprogramm verkauft, das den Kunden beim Lösen von Modem-Problemen helfen sollte. Diese Software wählte sich dazu jedoch bei einem Server ein, der von einem Subunternehmen des Herstellers Intuit betrieben wurde. Da die Anmeldedaten für diesen Server aus irgendeinem Grund unverschlüsselt vorlagen, hatte plötzlich jeder Nutzer vollen und uneingeschränkten Zugriff auf den Server – inklusive aller Daten von “MacIn Tax”-Anwendern. Intuit bezeichnete den Fehler später als “Flüchtigkeitsfehler” und versprach den Kunden, für eventuell entstandene, finanzielle Schäden aufzukommen.

1998: Ebay-Ausfälle

Ebay

Am 10. Juni 1998, erlitt Ebay, schon damals als das weltweit größte Online-Auktionshaus bekannt, einen Totalausfall. Eigentlich nichts weltbewegendes. Denn in den späten 90er Jahren hatten viele Bieter und Inserenten mit gelegentlichen Ausfällen der Webseite zu kämpfen. Doch dieser Ausfall vom 10. Juni wollte und wollte sich einfach nicht beheben lassen.

Erst nach 22 Stunden, tags darauf am 11. Juni, konnte man wieder auf die Seite zugreifen. Das führte allerdings dazu, dass rund 2,3 Millionen Auktionen, die in dieser Zeitspanne ausliefen, beeinträchtigt wurden. Ebay investierte daraufhin ein kleines Vermögen in die Zahlung von Vergütungen und Entschädigungen.

Der Fehler lag laut Aussagen von Ebay in einer beschädigten Datenbank, die wiederum einer fehlerhaften Software von Sun Microsystems in die Schuhe zu schieben sei. Knapp 14 Monate später hatte Ebay allerdings erneut mit einem Ausfall der Webseite von 14 Stunden zu kämpfen. Die Schuld wurde diesmal einem Hardware-Problem zugeschoben.

Web-2.0-Ausfälle
Firefox
Der Download-Day wurde zeitweilig zum Downtime-Day: Die Mozilla Foundation rief den 17. Juni 2008 zum Download-Tag für den Firefox 3.0 aus. Aufgrund technischer Probleme ging die Site aber zunächst einmal in die Knie. Die Probleme wurden schnell behoben, so dass der Browser trotzdem über acht Millionen Mal heruntergeladen werden konnte.
Amazon Web Service
Im Februar 2008 fiel Amazons On-Demand-Speicherdienst S3 mehrere Stunden aus. So standen beispielsweise die Web-2.0-Dienste Twitter und Tumblr plötzlich ohne Grafiken da. Viele Nutzer zeigten sich unzufrieden mit der "Krisenkommunikation" des Anbieters. Im Juli folgte die nächste Panne. Dieses Mal betrieb Amazon eine transparente Informationspolitik.
Windows Live
Im Februar 2008 fror Microsoft Mail-Dienst Hotmail ein, so dass sich Kunden nicht mehr einloggen konnten. Auch die Nutzer vom Windows Live Messenger und die Xbox-Live-Gamer waren betroffen. Microsoft reagierte zurückhaltend und wollte zunächst nicht einräumen, dass es Probleme gab.
MobileMe
Apples E-Mail- und Synchronisierungslösung MobileMe kämpfte zum Start im Juni 2008 mit massiven Stabilitätsproblemen. Web-Services ließen sich nicht nutzen, angekündigte Push-Mail-Dienst liefen nicht und Kunden wurde schon während der Testphase Geld abgebucht. Apple reagierte, indem CEO Steve Jobs seine Mitarbeiter öffentlich beschimpfte, unkte der Nachrichtendienst Cnet. Den Kunden spendierte Apple 30 Tage kostenlose Nutzung.
Twitter
Mai, August, September – Wikipedia listet einige Twitter-Ausfälle auf. Der viel beachtete Zwitscherdienste verweist auf eine Verfügbarkeit von 98 Prozent und mehr. Doch insbesondere während Großveranstaltungen und wichtigen Ereignissen ist der Dienst unter der Last des Ansturms des Öfteren zusammengebrochen.
Google Docs
Die Online-Applikationen von Google verschwanden im Juli 2008 vorübergehend unauffindbar in der Internet-Wolke. Vor zwei Tagen, am 11. März 2009, wurde zudem eine peinliche Panne in Google Text und Tabellen bekannt. Ein Bug machte als privat markierte Google-Docs-Dateien öffentlich zugänglich, so dass von Dritten gelesen werden konnten.
Cuil
Die Suchmaschine Cuil wurde von ehemaligen Google-Experte als Alternative zu Google gegründet. Die Betreiber werben damit, dass Cuil mehr Web-Seiten als jedes andere Suchprogramm durchforstet. Doch zum Launch im Juli 2008 blieb die Cuil-Seite zunächst einmal schwarz. "Cuil startete vergangene Nacht mit Glanz und Gloria und ging am Tag ebenso spektakulär unter", lautete der hämische Kommentar von Cnet.

2005: Tivo mit Cliffhangern

“TiVo” nennt sich in den USA die am weitesten verbreitete Festplatten-Set-Top-Box. Und den gleichen Namen trägt auch ihr Maskottchen, ein anthropomorphes Fernsehgerät mit Beinen und einem schiefen Grinsen. Und wer hätte gedacht, dass eben dieses Maskottchen eine sadistische Ader zu haben scheint?

Das zumindest müssen die meisten Menschen anno 2005 gedacht haben, die zu diesem Zeitpunkt einen digitalen Videorecorder der Firma TiVo besessen haben. Denn zu diesem Zeitpunkt begannen die TiVos, großzügig die Endsequenzen einiger TV-Sendungen auszuschneiden. Ein nicht enden wollender Cliffhanger sozusagen. TiVo selbst brauchte eineganze Weile, bis sie auf dieses Problem reagierten. Dann stellte sich aber heraus, dass scheinbar nur die TiVo Serie 2 von diesem Fehler betroffen war, wenn sie über einen langen Zeitraum permanent in Benutzung war. Als Lösungsansatz empfahl TiVo seinen Kunden, das Gerät zwischendurch auch mal auszuschalten. Später lieferte die Firma noch einen Patch nach, der das Problem ein für allemal behob.

2006: Game Over beim Nintendo DS-Spiel

Bubble Bobble Revolution

2006 erschien das Nintendo-DS-Spiel “Bubble Bobble Revolution” - ein Remake des Arcade-Klassikers aus den 80er Jahren. Ein überaus herausforderndes Game. Denn Level 30, zum Beispiel, war im wahrsten Sinne des Wortes unschaffbar. Eine herbe Enttäuschung, hätte man doch so gerne bis Level 100 weiter gespielt.

Der Fehler liegt allerdings in der Machart: Die meisten Arcade-Spiele beenden ihre Level mit einem Bossfight, also dem Kampf gegen ein sehr starkes Monster. In Level 30 von “Bubble Bobble Revolution” hingegen, fehlte dieser Bossgegner und somit auch die Möglichkeit, ins nächste Level voran zu schreiten. Monate später löste Hersteller Codemasters das Problem, indem er defekte Module gegen Neue austauschte – und als Entschuldigung ein Bonus-Spiel obendrauf legte: “Rainbow Islands Revolution”.

Browser-Spiele
Platz 30: Bamba Quest 2
Wie im ersten Teil müssen Sie Bamba durch die drei schon freien Teile des Parcours führen. Der kleine Kerl hat einen Unfall gehabt und wurde stark verkleinert. Sie müssen Bamba jetzt helfen durch die Gefahren der normalen Welt zu kommen, dabei alle Möglichkeiten zum Weiterkommen nutzen, Rätsel mit dem kleinen Kerl zusammen lösen und zur richtigen Zeit die notwendigen Werkzeuge und andere Hilfen einsetzen.
Platz 29: Forklift
Sie müssen in jeder Runde mit Ihrer Spielfigur den Ausgang erreichen, dabei Hindernisse beseitigen, Türen öffnen und Aufzüge und den Gabelstapler verwenden. Sie sollten sich dabei beeilen, denn die Zeit läuft.
Platz 28: Crazy Graviton
In jeder Runde müssen Sie Ihr Zahnrad so schnell wie möglich gegen die Gravitation an den oberen Rand des Spielfeldes bringen, dabei so viele Items wie möglich einsammeln, um in die folgende Runde zu gelangen und eine hohe Punktzahl zu erreichen.
Platz 27: Phoenix Game
Sie müssen als Phoenix Ihren Baum gegen die angreifenden Insekten verteidigen, damit diese nicht alle Blätter abfressen und Sie in die folgende Runde kommen und möglichst viele Punkte sammeln.
Platz 26: Galaktoid
Sie müssen mit Ihrem Paddel und dem Ball alle Steine abräumen und möglichst auch mit den Bonussteinen viele Punkte machen. Dabei darf der Ball nicht den Boden berühren. Haben Sie das Spielfeld leergeräumt, gelangen Sie in den folgenden Level.
Platz 25: Canyon Shooter
Sie müssen in diesem Ballerspiel in jeder Runde mit Ihrem Fallschirm den Boden erreichen, dabei so viele Feinde, Kanonen und Raketen abschießen wie möglich, ohne selbst getroffen zu werden, um möglichst viele Punkte zu erhalten und in die nächste Runde zu kommen.
Platz 24: Friends House 3
Um das Haus verlassen zu können, müssen Sie alle benötigten Schlüssel und Gegenstände finden, diese an den richtigen Stellen anwenden und die Rätsel lösen, um auf zwei Arten das Spiel beenden zu können.
Platz 23: Mini Escape 2
In diesem wirklich sehr kleinen Puzzle-Spiel müssen Sie per Anklicken die benötigten Gegenstände finden und damit alle drei Rätsel lösen, um zu gewinnen.
Platz 22: Plattform Racing 2
Sie müssen in jeder Runde so schnell wie möglich den Parcours durchlaufen, dabei den Fallen aus dem Weg gehen und Gegner ausschalten, um als erster ans Ziel zu kommen, dabei möglichst viele Punkte zu sammeln und in die nächste Runde zu kommen.
Platz 21: Gorillas
In diesem kleinen Retrospiel aus der DOS-Zeit für zwei Spieler, müssen Sie den gegnerischen Gorilla mit Bananen bewerfen und auch treffen, um zu gewinnen. Sie stellen selbst ein, wie viele Treffer notwendig sind, um zu gewinnen.
Platz 20: Sky Ball
In diesem Arkanoid-Klon müssen Sie wie immer in jeder Runde alle Steine mit Ihrem Ball entfernen, um möglichst viele Punkte zu sammeln und in den den folgenden Level zu kommen.
Platz 19: Motocross FMX
Sie müssen in diesem Motocross-Rennen mit Ihrem Motorrad die einzelnen Parcours so schnell wie möglich und mit so vielen Tricks wie möglich durchqueren, damit Sie eine hohe Punktezahl erreichen.
Platz 18: Damn Birds
Als Denkmal sind Sie nicht nur jedem Wetter ausgesetzt, sondern die Vögel bemühen sich auch, ihre Hinterlassenschaft auf Ihnen zu verewigen. Da Sie jedoch das Denkmal eines großen Jägers sind, können Sie sich gegen die Vögel verteidigen, um möglichst lange zu überleben und viele Punkte zu machen.
Platz 17: Pollekes Blue Room
Sie müssen alle notwendigen Utensilien und Schlüssel finden, diese in der richtigen Reihenfolge anwenden, alle Rätsel lösen um dann den Raum verlassen zu können.
Platz 16: Boomblox
Sie müssen in jeder Runde mit so wenig Schüssen wie möglich alle Steine abräumen und dabei noch Edelsteine sammeln, um möglichst viele Punkte zu erhalte und in den folgenden Level zu gelangen.
Platz 15: Metalix TD
Sie müssen in jeder Runde mit Ihren Verteidigungstürmen die Roboter daran hindern, Ihre Energiezentrale zu erreichen und zu zerstören, um möglichst viele Punkte zu erreichen.
Platz 13: Robokill
In dieser kleinen Demo des Ballerspiels müssen Sie in jedem Level und in allen zugänglichen Räumen mit Ihrem Roboter jeden feindlichen Roboter zerstören, herumliegende Hilfen einsammeln, ohne selbst erwischt zu werden, um möglichst viele Punkte zu sammeln, und um in den folgenden Level zu gelangen.
Platz 11: Tirwik
Sie müssen in jeder Runde die Klötze in den einzelnen Reihe zu einer Farbe wechseln lassen, damit diese Reihe verschwindet und Sie in die folgende Runde gelangen, um möglichst viele Punkte zu sammeln.Puzzle-Spiel
Platz 10: Mystery Mansion 101
In diesem Puzzle müssen Sie alle notwendigen Gegenstände finden, diese in der richtigen Reihenfolge anwenden, um das Gold im Safe zu finden, damit Sie das Haus verlassen können.
Platz 8: Bloons Pop Three
Sie müssen in möglichst kurzer Zeit soviel Luftballons platzen lassen, wie möglich und dabei viele Kombinationen und Sonderpunkte einsammeln, um auf eine hohe Punktzahl zu kommen.
Platz 7: Evolver
Sie müssen durch Ihre Handlungen den kleinen Kerl durch die Evolution führen, dabei Wege bereiten und Rätsel lösen, damit dieser zu einem Homo Sapiens wird.
Platz 6: Mahjong Burger
In dieser Mahjong-Variante müssen Sie in einer Burger-Bude in jeder Runde immer zwei gleiche Teile verschwinden lassen, bis der Tisch leer ist und bevor das Fließband am Ende angekommen ist, um möglichst viele Punkte zu sammeln und in die folgende Runde zu gelangen.

2007: Game over bei Skype

Am 16. August 2007 mussten Nutzer des beliebten Internet-Telefonie-Services “Skype” feststellen, dass irgendwie der Wurm drin war. Kein gewöhnlicher Schluckauf, wie ihn das Programm hin und wieder hat. Für Millionen von Anwender blieb Skype volle zwei Tage lang außer Betrieb.

Einer der längsten Aussetzer überhaupt für einen derartig viel genutzten Service. Skype-Mitarbeiter schrieben in dieser Zeit des Ausfalls vermehrt Blog-Einträge, um die Nutzer über den Reparaturfortschritt auf dem Laufenden zu halten. Doch erst, nachdem Skype wieder vollständig funktionierte, klärten sie die Anwender über die Ursache des Ausfalls auf: Ein Update von Microsoft Windows hatte die PCs von Tausenden Skype-Nutzern gleichzeitig gepatcht und sie zu einem Neustart aufgefordert. Nach dem Neustart schienen sich so viele Anwender auf einmal bei Skype einzuloggen, dass das System zusammenbrach. Immerhin gab Skype nicht Microsoft die Schuld an dem Desaster.

2007: Milliarden von Windows-Raubkopierern

Windows Genuine Advantage

Die Microsoft Windows Echtheitsüberprüfung ist eine Technologie, die Software-Dieben den Zugriff auf Updates verweigern soll und einige Funktionen abschaltet. Am 26. August 2007 geriet das System jedoch außer Kontrolle, als plötzlich auch ehrliche Nutzer, die für ihre Kopie von Windows bares Geld bezahlt haben, als Raubkopierer bezichtigt wurden.

19 Stunden lang konnte die Echtheitsüberprüfung nicht mehr zwischen einer Original- und einer kopierten Version unterscheiden. Wie sich später über einen Eintrag von Alex Kochis im Microsoft-Blog heraus stellte, war das Schlamassel durch einen fehlerhaften Code entstanden. Man hatte versehentlich einen vorläufigen Code auf die Server der Echtheitsüberprüfungs-Software geladen. Der Code prüft Windows allerdings nur dann korrekt, wenn gleichzeitig eine spezielle Verschlüsselungs-Software auf den Systemen installiert ist – und die sollte erst später mit einem aktuellen Service-Pack erscheinen.

25 Jahre Windows
30 Jahre Windows - Windows 1.0
Windows 1.0 wird unter dem Codenamen "Interface Manager" entwickelt und am 20. November 1985 veröffentlich. Das erste grafische Betriebssystem für den PC kostete damals 99 US-Dollar, war aber nur mäßig erfolgreich, weil es an Anwendungen fehlte.
Windows 2.11
Auch in der folgdenen Windows-Version erinnert die grafische Benutzeroberfläche noch stark an textorientierte Benutzerschnittstellen. Das 1989 erschienene Windows 2.11 enthält bereits Microsoft Word.
Windows 95
Das unter dem Arbeitstitel "Chicago" entwickelte Windows 95 erscheint im August 1995. Dem Release geht eine ausführliche Testphase voraus, Teilnehmer müssen dabei eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben.
Windows NT 3.51 Server
Die Weiterentwicklung von Windows NT 3.5 erscheint im Mai des Jahres 1995 und unterstützt neuere 32-Bit-Anwendungen. Je nach Installationsvariante ist es auf Diskette(n) oder CD-ROM erhältlich.
Windows NT 4.0
Der Nachfolger von NT 3.51 erscheint im Juli 1996 und ist der letzte Vertreter der Windows NT-Reihe. Das Betriebssystem verfügt über die grafische Benutzeroberfläche von Windows 95 und kommt mit Assistenten für die Konfiguration daher.
Windows 98
Das unter dem Codenamen "Memphis" entwickelte Windows 98 erscheint am 25. Juni 1998. Das Betriebssystem bietet kaum sichtbare Neuerungen gegenüber Windows 95, bietet allerdings USB-Unterstützung und eine anpassbare Benutzeroberfläche.
Windows 2000
Windows 2000 wird auf Basis des eingestellten Windows NT 4.0 entwickelt und ist der Vorgänger von Windows XP. Das Betriebssystem erscheint in einer 32-Bit- und 64-Bit-Version. Die Arbeiten an der 64-Bit-Variante werden aber bald eingestellt.
Windows ME
Das letzte Betriebssystem auf MS-DOS-Basis: Windows ME (Millennium) erscheint (verspätet) am 14. September 2000. Probleme mit Internet Explorer und Windows Player verzögern den Release mehrfach.
Windows XP
Im Oktober des Jahres 2001 erscheint Windows XP (Codename "Whistler"), der technische Nachfolger von Windows 2000. Das Betriebssystem richtet sich in erster Linie an Heimanwender und kommt mit einer frischen Benutzeroberfläche daher.
Windows 7
Das in vielen Bereichen überarbeitete Windows 7 kommt am 22. Oktober 2009 auf den Markt. Eine weitgehend neue Benutzeroberfläche, bessere Systemsicherheit und der Einsatz von Bibliotheken im Windows-Explorer sind neu.
Windows 8
Als Nachfolger von Windows 7 kommt Windows 8 am 26. Oktober 2012 in den Handel. Erstmalig sind dabei zwei Benutzeroberflächen enthalten: das Windows 8 Modern UI und die klassische Desktop-Ansicht.
Windows Server 2012
Die Server-Version des zuvor veröffentlichten Windows 8 kommt im September 2012 auf den Markt. Mit der Modern-UI-Oberfläche, einem komplett überarbeiteten Taskmanager und den Active Directory Domain Services hebt sich das Programm von den Vorgängern ab.
Windows RT
Windows RT ist Microsofts Betriebssystem für Geräte mit Chips der ARM-Architektur wie Smartphones oder Tablets. Das Betriebssystem weist viele Parallelen zu Windows 8 auf. Aufgrund schwacher Absatzzahlen wird die Produktion von Windows-RT-Devices Anfang 2015 eingestellt.
Windows 8.1
Unter dem Codenamen "Windows Blue" entwickelt, soll das Update die Unzufriedenheit vieler Benutzer mit Windows 8 aus der Welt räumen. Deshalb kehrt auch der Start-Button zurück. Die Verknüpfung zu Microsofts Cloud-Dienst OneDrive wird jetzt standardmäßig angezeigt.
Windows 10
Mit Windows 10 bringt Microsoft laut CEO Satya Nadella 2015 nicht nur die nächste Version seines Betriebssystems auf den Markt, sondern eine völlig neue Windows-Generation. Der Shift auf Windows 10 markiert auch den Umstieg auf Windows as a Service: Künftig sollen keine neuen Windows-Versionen nach bisherigem Muster mehr folgen - stattdessen werden inkrementelle Verbesserungen in Form größerer und kleinerer Updates veröffentlicht. Win 10 bringt im Vergleich zu seinen Vorgängern zahlreiche Neuheiten mit, etwa den IE-Nachfolger Edge, virtuelle Desktops oder die digitale Assistentin Cortana. Parallel zu Windows 10 stellte Microsoft auch den Nachfolger zu Windows Server 2012 - Windows Server 2016 - vor.
Windows 11
Microsoft stellte mit Windows 11 offiziell eine neue Generation seines Betriebssystems vor und erklärte, damit eine neue Ära einläuten zu wollen. Die Idee, ein neues Windows zu bauen, entstand wohl in der Corona-Pandemie. Man habe Windows 11 darauf ausgelegt, auf verschiedenen Gerätetypen zu laufen und unterschiedliche Bedienmodi zu unterstützen, hieß es von Seiten Microsofts. Der Konzern hat bei Windows 11 vor allem Design und Bedienerführung vereinfacht. Darüber hinaus soll Windows 11 enger mit dem Collaboration-Tool Teams verknüpft werden. Wieder zurück in Windows 11 sind die aus der Version 7 bekannten Widgets. Der Redmonder Konzern bewirbt sein neues Betriebssystem darüber hinaus als besonders sicher. Die Architektur sei als Zero Trust angelegt, zudem sei das System Secure by Design. Wichtige Sicherheits-Features wie zum Beispiel Verschlüsselung seien von Haus aus aktiviert.

2008: Android-Smartphone dreht durch

Als im Herbst 2008 in den USA das T-Mobile G1 – das erste Smartphone mit Googles Betriebssystem Android – auf den Markt kam, entdeckten Nutzer schon bald etwas Verwirrendes: Tippte man über die kleine Tastatur des Smartphones “Reboot” ein, startete das Gerät tatsächlich neu. Klingt eigentlich eher wie eine nützliche Funktion, als wie ein Bug. Problematisch: Der Fehler trat in jeder Android-Anwendung auf, selbst wenn das Wort nur in einer harmlosen SMS an Oma geschrieben stand.

Der Grund für diesen seltsamen Fehler: Android, das auf Linux basiert, bietet für Programmierer einige Besonderheiten. Sie können sich über einen privilegierten Log-In anmelden und über eine Befehlszeile Anweisungen auch mit Remote-Geräten erteilen. Diese Funktion beinhaltete jedoch so viele Bugs, dass das G1 die Befehle immer ausführte, egal ob man sich gerade im privilegierten Log-In befand, oder nicht. Google behob den Fehler mit einem einfachen Patch.

Android-Apps
Platz 1: Multicon Widget
Reicht der Platz auf dem Homescreen nicht für alle Apps und Widgets aus, so kann das Multicon Widget die rettende Lösung sein. Die App verkleinert App-Icons und bringt vier Stück auf dem Platz unter den vorher ein einzelnes Icon belegt hätte. Multicon ist kostenlos und enthält darüber hinaus auch keine Werbung.
Platz 2: AppAware
Der Android Market leidet wie der Apple App Store unter der großen Flut von Apps. Sinnvolle Anwendungen gehen in dem unübersichtlichen Angebot leicht unter. Als Anwender ist man mit der Auswahl überfordert und steht oft vor der Resignation. Hier kommt AppAware von der ETH Zürich ins Spiel: Die Anwendung teilt einer zentralen Datenbank alle (De-) Installationen und Updates mit. Hieraus ergibt sich eine Bestenliste der aktuell beliebtesten Apps aller AppAware-Anwender. Außerdem erhält er Einblick, welche Apps momentan am häufigsten wieder entfernt werden, oder die meisten Updates erfahren.
Platz 4:: Calendar Pad
Unter Android gehört Calendar Pad zu den beliebtesten Kalender-Apps. Die kostenlose Software bringt übersichtliche Darstellungsformen für Monate, Wochen und Tage mit, die allesamt Zugriff auf die Google-Kalenderanwendung von Android besitzen. So werden sämtliche Terminänderungen des normalen Kalenders auch zu Calendar Pad übertragen und umgekehrt. Besonders praktisch erweist sich das integrierte Kalender-Widget für den Homescreen, welches in der Monatsansicht einen guten Ausblick auf die anstehenden Termine der nächsten Zeit gibt. Aktuell ist Version 1.4.9 erhältlich, diese funktioniert auch unter Android 4.0 Ice Cream Sandwich problemlos. Zudem wurden einige Bugs behoben, die dazu führten, dass die App unter Android 1.6 abstürzte. Ebenso wurden einige weitere nicht näher bezeichnete Bugs behoben.
Platz 8: Fritz!App Fon
Die Apps hält, was sie anpreist. Sie ersetzt im Funkbereich des WLAN das Festnetztelefongerät und ermöglicht somit – je nach Tarifstruktur des Festnetzes – eine kostenlose „IP-Telefonie“ mit dem Komfort des Smartphones. Das AVM Fritz!App Fon lief in der getesteten Version 1.00 völlig stabil und problemlos. Lediglich die Sprachqualität ist leicht zu bemängeln, da geringfügige Nachhalleffekte beim Sprechen auftreten. Installation und Bedienung geben keinen Anlass zu Beanstandungen und erfordern kein spezielles Know-how.
Platz 9 Sipdroid
Mit Sipdroid lassen sich bequem und kostengünstig Telefonate über das Smartphone führen. Vorausgesetzt der Anwender kann eine preiswerte WLAN-oder Netzwerkverbindung ins Internet nutzen. Mit einer entsprechenden VoIP-Nummer ist man dann weltweit erreichbar beziehungsweise kann Anrufe tätigen. Sipdroid kann problemlos etwa eine Skype-Verbindung mit guter Sprachqualität herstellen. Die Konfiguration der App ist umfangreich, aber nicht immer intuitiv.
Platz 10: Lookout Mobile Security
Lookout Mobile Security ist das Rundum-Sorglos-Paket für Android, was Smartphone-Sicherheit angeht. Die kostenlose App enthält unter anderem einen Virenschutz, der Malware auf dem Smartphone den Garaus machen soll und verdächtige Dateien und schnüffelnde Apps ausfindig macht. Auch Backup- & Restore-Funktionen sind Bestandteil des Lookout-Angebots. Kontakte werden sicher beim Entwickler gesichert und lassen sich im Falle eines Verlusts wieder auf das Mobiltelefon zurückspielen. Ebenfalls nicht fehlen dürfen typische "Find my Phone"-Funktionen, mit denen sich ein verloren gegangenes Smartphone jederzeit wieder finden lässt. Lookout zeigt Ihnen zudem welche Apps auf Ihren Ort, Ihre persönlichen Daten oder Ihre Datenverbindung zugreifen dürfen, ideal um zu überprüfen ob sich eine Anwendung Rechte ermogelt hat, die Sie nicht autorisiert hatten. Die Benutzeroberfläche von Lookout ist sehr übersichtlich und strukturiert gehalten, auch Einsteiger werden bei der Konfiguration nicht überfordert. Das senkt die Hemmschwelle mobile Sicherheitssoftware einzusetzen. DIe Backup-Funktion ist ebenfalls nützlich, über Ihren persönlich Onlinespeicher bei Lookout, sichern Sie alle wichtigen Daten. Sollten Sie also Ihr Smartphone verlieren, oder ein Update schiefgehen, bleiben Ihre Daten erhalten. - See more at: http://www.tecchannel.de/produkte/apps/android/lookout-mobile-security/#sthash.fqAGI4gn.dpuf

2008: Microsofts Zune-Player versagt

Microsoft Zune

Zune-Besitzer sind doch wirklich zu bemitleiden. Nicht nur ist der MP3-Player ein Synonym für Microsofts wieder einmal gescheiterten Versuch, cool zu sein. Am 31. Dezember 2008 versagte das Gerät sogar gänzlich den Dienst – und zwar bei allen 30Gigabyte-Varianten des Zune. Die Besitzer stellten fest, dass ihr Player zuerst wahllos Neustarts durchführte, um anschließend einzufrieren. Sollte das 30-Gigabyte-Modell das neue Jahr 2009 nicht mehr erleben?

Der Grund für das Chaos war wesentlich simpler: 2008 war ein Schaltjahr. Der Zune hatte schlicht und ergreifend einen Programmierfehler, der den einen zusätzlichen Tag im Jahr zu einem Grund für einen Systemabsturz machte. Und damit ist das Betriebssystem des Zune nur eine von vielen Softwares, die enorme Schwierigkeiten mit Schaltjahren haben. Zum Glück war die Lösung des Problems eine ganz einfache: Ein Neustart am 1. Januar 2009 holte den Zune ins Leben zurück.

2009: Google sieht Malware - überall Malware

Wurden Sie bei einer Google-Suche auch schon einmal vor potenziell schädlichen oder gefährlichen Webseiten gewarnt? Wer am 31. Januar 2009 in den frühen Morgenstunden die Suchmaschine benutzte, dürfte über einen ganzen Haufen solcher Warnhinweise gestolpert sein. Denn 55 Minuten lang stufte Google jedes seiner Suchergebnisse als gefährlich ein – inklusive seiner eigenen Dienste und Services.

Die Vizepräsidentin von Google, Marissa Mayer, erklärte später in einem Blog-Eintrag die Hintergründe des seltsamen Fehlers: die Malware-Erkennungs-Funktion von Google identifiziert schädliche Webseiten, indem sie deren Web-Adresse in einer Liste bekannter Schad-Webseiten nachschlägt. Ein Update dieser Liste am Morgen des 31. Januars 2009 brachte Google durcheinander – versehentlich wurde bei allen Namen ein Slash eingefügt. Da in einem Browser jede URL einen Slash enthält, stufte Google somit alle Webseiten des gesamten Netzes als gefährlich ein. Nur ein gewöhnlicher Tippfehler also.

Dieser Artikel stammt von Harry McCracken von unserer Schwesterpublikation PC World.