SAP Business All-in-One statt BaaN

Die richtige IT-Chemie für mehr Prozesseffizienz

27.07.2010 von Andreas Schaffry
Bei der Nordmann-Rassmann-Gruppe (NRC) gehören manuelle Arbeitsabläufe seit Kurzem der Vergangenheit an. Der Distributor von chemischen Rohstoffen hat veraltete IT-Lösungen abgelöst und seine Unternehmens-IT mit SAP Business All-in-One und mit in SAP-integrierten Zusatzlösungen potenziell konsolidiert und zukunftsfähig gemacht.
Olaf Schaare, General Manager Business Unit Finance and Accountancy und IT bei NRC: „Mit SAP Business All-in-One und integrierte Zusatzlösungen schaffen wir eine moderne IT-Architektur. Auf dieser Basis können wir unser Geschäft weiterentwickeln.“

"Chemie ist unsere Leidenschaft". So lautet das Firmenmotto der Nordmann-Rassmann-Gruppe (NRC) mit Hauptsitz in Hamburg. Das Unternehmen ist ein international tätiger Distributor von natürlichen und chemischen Rohstoffen, Zusatzstoffen und Spezialchemikalien. Eigenen Angaben zufolge gibt die Firma chemischen Produkten "das gewisse Etwas". Das sind Farbe und Glanz für Lacke, Haltbarkeit und Elastizität der Elastomere, Leistungsfähigkeit und Funktionalität für Kunststoffe oder Wirksamkeit und Pflege für Kosmetika.

Zukunftsfähiges Geschäft braucht zukunftssichere IT

Der Chemikalien-Händler steht unter einem hohen Wettbewerbsdruck, denn die Margen sind eng und auch die Konkurrenz schläft nicht. Zugleich muss das Unternehmen hohe gesetzliche Anforderungen, wie etwa die europäische REACH-Verordnung für Chemikalien, einhalten.

NRC: Chemie "aus Leidenschaft"

Eduard Nordmann und Fritz Rassmann gründeten die Nordmann-Rassman-Gruppe 1912 als Handelshaus für Naturkautschuk. Heute ist das Unternehmen ein international agierender Distributor für chemische und natürliche Roh- und Zusatzstoffe sowie Spezialchemikalien.

Das Produktportfolio umfasst Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelrohstoffe, Polymere und Additive, Bauchemikalien, Farb- und Lackrohstoffe sowie Elastomere und Synthesekautschuke. Die Handelsfirma vertritt Rohstoffproduzenten und liefert die Produkte unter anderem an Kunden aus der Kosmetik-, Pharma-, Lebensmittel-, Klebstoff-, Kunststoff- und Gummiindustrie. Mit rund 260 Mitarbeitern in 13 Landesgesellschaften erwirtschaftete NRC im Jahr 2009 einen Umsatz von rund 215 Millionen Euro.

"Um unsere Position am Markt zu sichern, müssen wir unser Geschäft kontinuierlich weiterentwickeln. Die Basis dafür bildet eine moderne und zukunftssichere Unternehmens-IT", erklärt Olaf Schaare, Prokurist für den Geschäftsbereich Finanzen- und Rechnungswesen / IT bei NRC.

Seit Kurzem arbeiten in Deutschland rund 170 Mitarbeiter bei dem Distributor mit der Mittelstandslösung SAP Business All-in-One. Auf Basis der ERP-Plattform konnte das Unternehmen auch eine integrierte IT-Landschaft aufbauen. Diese besteht des Weiteren aus in die SAP-Software integrierten Zusatzlösungen für das Kundenbeziehungs-Management und die logistischen Prozesse mit Lieferanten. Für geschäftliche Analysen nutzt der Mittelständler die Reporting-Lösung SAP NetWeaver Business Warehouse.

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BaaN-Daten direkt nach SAP migrieren

Abgelöst wird damit eine über Jahre gewachsene heterogene EDV-Landschaft, die nicht zukunftsfähig war. Sie bestand aus einem ERP-System von BaaN, einer im Wesentlichen eigenentwickelten CRM-Software und selbst entworfenen Excel-Lösungen für die Datenauswertung. Die Tochterfirmen setzten jeweils eigene Anwendungen ein.

Als vorteilhaft erwies sich, dass NRC sämtliche im BaaN-System gespeicherten Daten mit dem SAP BusinessObjects Data Integrator schnell und direkt in die SAP-Mittelstandslösung migrieren konnte. Unterstützt haben den Distributor dabei Spezialisten des Implementierungspartners ITML, einem SAP-Systemhaus aus Pforzheim.

Kundenaufträge effizient steuern

Mit den neuen, aufeinander abgestimmten IT-Anwendungen lassen sich laut Paul Zepperitz, Prokurist für den Geschäftsbereich Logistik bei NRC, nun wichtige Kernprozesse auf Grundlage einer konsolidierten Datenbasis durchgängig abbilden und somit auch effizienter durchführen. Das sorgt für reibungslosere Abläufe vom Einkauf über die Lagerung bis hin zu Verkauf und Transport.

Seit dem erfolgreichen Produktivstart der neuen IT-Lösungen im Januar 2010 gehören manuelle Prozesse und redundante Informationsflüsse weitgehend der Vergangenheit an. Das Unternehmen steuert seitdem Kundenaufträge und die damit verbundenen Termin-, Beschaffungs-, und Lagerprozesse "transparent, bedarfsgerecht und wirtschaftlich", so die Meinung bei NRC.

Bestände tagesaktuell bewerten

Legt beispielsweise der Vertrieb in der SAP-Software einen Kundenauftrag an, wird die entsprechende Bestellanforderung jetzt automatisch erzeugt. Auch die lückenlose Rückverfolgbarkeit und Dokumentation aller Warenflüsse und Lagerbewegungen ist gewährleistet. "Das verbessert unsere Auskunftsfähigkeit gegenüber Kunden, denn wir können diesen genau sagen, wann die bestellte Ware geliefert wird", verdeutlicht Paul Zepperitz.

Da die aktuellen Lagerbestandsdaten direkt in die SAP-Anwendungen für die Finanzbuchhaltung und das Controlling einfließen, können die Controller zu jeder Zeit eine Bestandsbewertung durchführen - quasi "per Knopfdruck". Das war früher anders, denn die Bestandswerte ließen sich nur am jeweiligen Monatsende abrufen.

Detaillierte Analysen, fundierte Entscheidungen

Ebenso stehen heute alle Daten zu Umsätzen, Kosten und Erträgen umgehend der Finanzbuchhaltung zur Verfügung und werden dort mit der Reporting-Lösung von SAP detailliert analysiert werden. So erhält die Geschäftsführung zeitnah wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen, etwa zu Kostenfaktoren, zur momentanen Auftragslage oder zur Liquidität. Dadurch kann das Management schnell auf Veränderungen reagieren und nötige Entscheidungen treffen.

Auch die in der Regel langfristigen Zyklen vom Angebot bis hin zur möglichen Auftragserteilung verwaltet, dokumentiert und verfolgt NRC heute. Zugleich kann der Distributor über alle Landesgesellschaften hinweg und unter Einbindung der Lieferanten die strategisch wichtige Beobachtung und Betreuung zukünftiger Märkte durchführen. Diese Bereiche werden über die integrierten Zusatzlösungen abgebildet.

Alle Töchter unter ein IT-Dach bringen

Um in Zukunft Kunden noch effizienter betreuen zu können, will NRC die bislang dezentrale Auftragserfassung und -bearbeitung vereinheitlichen. Ebenso geplant ist, in den nächsten Jahren die Geschäftsabläufe unternehmensweit zu standardisieren. Dazu werden sukzessive die internationalen Tochtergesellschaften auf einer zentralen SAP-Instanz im Hamburger Rechenzentrum zusammengeführt.

Olaf Schaare zieht schon heute ein positives Fazit: "Wir haben die richtige Mischung für eine zukunftsorientierte und konsolidierte IT-Landschaft. Davon versprechen wir uns langfristig auch Einsparungen bei den IT-Betriebskosten."