Informatik im Maschinenbau

Die Maschinen-Versteher

06.10.2011 von Peter Ilg
Bislang waren es vor allem Ingenieure mit einem Faible für Bits und Bytes, die sich um die IT im Maschinen- und Anlagenbau gekümmert haben. Doch die steigende Komplexität der Produkte bedingt zunehmende Professionalität für den Informatikteil, weshalb auch das Interesse an Informatikern in der Branche steigt.
Thomas Greil, Voith: "Es ist spannend zu sehen, wie wenige Code-Zeilen gewaltige Maschinenteile in Gang setzen."
Foto: Voith GmbH

Thomas Greil wusste genau, was er wollte: "Microsoft und SAP haben für einen jungen Informatiker durchaus ihren Reiz. Nur sind das aus meiner Sicht reine Softwareschmieden ohne den direkten Bezug zur Anwendungstechnik." Für ihn als technikbegeisterten Menschen waren die Großen der IT-Welt deshalb nur zweite Wahl, als er sich einen Ausbildungsplatz für sein Studium suchte. Der 26-jährige studierte an der Dualen Hochschule in Heidenheim Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik: "So konnte ich Informatik mit Technik verbinden."

Sein Ausbildungsbetrieb war der Maschinenbauer Voith in Heidenheim. Das Familienunternehmen hat rund 40.000 Mitarbeiter, die zuletzt insgesamt 5,2 Milliarden Euro Umsatz in rund 50 Ländern erwirtschafteten. Ein Viertel der weltweit aus Wasserkraft gewonnenen Energie wird mit Turbinen und Generatoren von Voith erzeugt und ein großer Teil der gesamten Papierproduktion auf Maschinen aus Heidenheim hergestellt.

Wie das Unternehmen mitteilt, stellen Informatiker im Kreis der Ingenieurwissenschaften zahlenmäßig einen eher kleinen Anteil der Mitarbeiter dar. Oft würden informationstechnische Aufgaben durch Automatisierungs-, Elektrotechnik-, Maschinenbau-Ingenieure oder Physiker wahrgenommen, die eine Neigung zur Informatik haben. Das hat nach Ansicht von Voith damit zu tun, dass IT-Profis bei ihrer Stellensuche nicht an Maschinen- und Anlagenbauer denken. Dabei hat die Branche großes Interesse an deren Fachwissen, weil "IT im Maschinenbau stark verbreitet ist", begründet Stephan Behr, Professor im Studiengang Maschinenbauinformatik an der Fachhochschule Münster.

Arbeit
Wer sind die beliebtesten 30 IT-Arbeitgeber 2011?
Fast 7000 Informatikstudenten haben im "Trendence Graduate Barometer German IT " ihre Stimme abgegeben. Auf Platz 30 ist Accenture gelandet und damit die am besten platzierte IT-Beratung in dem Ranking, das insgesamt über 100 Plätze umfasst. Sehen Sie nun die Top 30 der IT-Arbeitgeber!
Auf Platz 29 folgt das ....
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, kurz DLR.
Den Reiz der Forschung....
übt auch das deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz auf Nachwuchsinformatiker auf. In diesem Jahr schaffte es die renommierte Einrichtung mit mehreren Standorten in Deutschland auf Platz 28.
Nvidia, mit Hauptsitz im kalifornischen Santa Clara,...
.. ist einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Computer und Spielkonsolen. Auf Platz 27 der beliebtesten Arbeitgeber.
Jeder schaut Fernsehen...
...warum sollte dann ein Fernsehsender wie ProSiebenSat1 nicht ein attraktiver Arbeitgeber sein. Die private Sendergruppe hat es auf Rang 26 geschafft.
Oracle.....
...ist einer von vielen amerikanischen IT-herstellern, die beim deutschen Informatiknachwuchs hoch im Kurs stehen. Platz 24.
Abenteuer Forschung...
Auch die Max-Planck-Gesellschaft ist für den IT-nachwuchs eine wichtige Adresse, wenn es um den Berufsstart geht. Platz 24.
Die Lufthansa Systems...
hat im Vergleich zum Vorjahr vier Plätze verloren und findet sich nunmehr auf Rang 23 des Trendence-Rankings wieder.
EADS auf Platz 22...
...gehört auch für Informatiker schon seit Jahren zu den 30 beliebtesten Arbeitgebern.
Bosch ist....
...nicht nur für Ingenieure ein attraktiver Arbeitgeber, sondern auch für informatiker. Platz 20.
Harald Esch, Deutschland-Chef von Adobe,....
...kann sich nicht so recht freuen. Sein Unternehmen fiel in der Gunst der deutschen informatikstudenten: Von Platz 14 auf Platz 20.
Volkswagen....
...ist Deutschlands größter Automobilhersteller und landet beim IT-Nachwuchs auf Platz 18. Sieben Plätze besser als noch 2010.
Intel....
...ist weltweit der größte Prozessorhersteller. In diesem Jahr auf Platz 18.
Die Deutsche Telekom....
...sponsort nicht nur den FC Bayern, sondern investiert auch viel in das Recruiting. Das wird vom IT-Nachwuchs honoriert. Ein steiler Aufstieg von Platz 29 im Vorjahr auf Platz 17 in 2011.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik....
...kurz BSI ist für Informatikstudenten eine feste Größe, seit Jahren unter den Top 20, in diesem Jahr auf Platz 16.
Die Welt der Computerspiele.....
scheint den Nachwuchs magisch anzuziehen. Elektronic Arts (Platz 15) ist einer von drei Spieleherstellern unter den Top 30.
Gutes Produkt = guter Arbeitgeber
Diese Rechnung geht auch für Daimler auf. Die Informatikabsolventen wählten den schwäbischen Autokonzern auf Platz 14.
Amazon...
..ist das größtes Online-Kaufhaus und stieg in diesem Jahr neu auf Platz 13 ein.
Spielehersteller Crytek...
...ist in diesem Jahr der steilste Aufsteiger: von Platz 24 auf 11. Personalfrau Andrea Hartenfellner macht dafür die Veröffentlichung des Titels "Crysis 2" und das spannende, international geprägte Arbeitsumfeld verantwortlich.
Der Reiz des Geheimen....
zieht Informatiker zum BND. Der Bundesnachrichtendienst ist die Behörde, die mit Abstand am besten im Ranking platziert ist. Der BND ist auch auf diversen Recruitingveranstaltungen präsent.
Schnelle Autos....
machen nicht nur Männer sexy, sondern auch Arbeitgeber. Porsche schaffte in diesem Jahr den Sprung unter die Top Ten.
Auf Platz 9 folgt mit BMW...
ein weiterer Automobilkonzern, der auch 2010 schon unter den Top Ten war.
Audi....
...ist für Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieure der Traumarbeitgeber, aber auch bei Informatikern können die Ingolstädter punkten. Platz acht und in diesem Jahr erstmals einen Platz vor BMW.
Siemens-Chef Peter Löscher....
...kann mit dem siebten Platz seines Konzerns eigentlich nicht zufrieden sein. Noch vor zehn Jahren führte Siemens das Ranking an. Für Informatiker ergeben sich hier aber auch deutlich weniger Chancen, nachdem die TK- und IT-Sparten ausgelagert beziehungsweise geschlossen werden.
Die Fraunhofer Gesellschaft....
mit ihren vielen Forschungseinrichtungen war für Informatikstudenten schon immer ein attraktiver Arbeitgeber, in diesem Jahr auf Platz 6 des Trendence-Rankings.
Microsoft...
..auf Platz vier in diesem Jahr wurde schon mehrfach als guter Arbeitgeber ausgezeichnet. Für junge Leute hat der Softwarehersteller auch ein gut dotiertes Traineeprogramm im Angebot.
SAP ist immer noch....
der größte deutsche Softwarehersteller. Für den IT-Nachwuchs war er früher der Traumarbeitgeber, mittlerweile ist er auf dem dritten Platz gelandet.
IBM...
hat nicht nur den Supperrechner Watson entwickelt, sondern ist auch für Informatiker eine feste Größe und behauptet sich seit Jahren auf Platz 2.
And the winner is...
im vierten Jahr in Folge Google. Für fast jeden vierten Informatikstudenten ist der Internet-Konzern der Traumarbeitgeber.

Boomende Branche

Der Konstrukteur arbeitet heute mit CAD und nicht mehr am Reißbrett. Zeichnungen und Produktdaten werden in spezieller Software archiviert anstatt in Ordnern. Anstelle zeitaufwändiger Erstellung physikalischer Modelle werden Produkte und deren Eigenschaften an Rechner-Clustern simuliert und die Daten zur Optimierung genutzt. Das geht schneller und ist kostengünstiger als Prototypen zu bauen. Die fertigen Produkte können anschließend in Web-Shops konfiguriert und bestellt werden.

"Erfolgreich sind Informatiker immer dann, wenn sie sich nicht nur um Hard- und Software kümmern, sondern auch versuchen, die Denkweise von Konstrukteuren und Entwicklern zu verstehen", so Behr. Genau so müsse der Maschinenbauer versuchen, eine für den Informatiker verständliche Sprache zu sprechen. "Dem Maschinenbauinformatiker fällt diese interdisziplinäre Arbeitsweise naturgemäß am leichtesten", meint der Professor. Doch an seiner Universität in Münster zum Beispiel sind nur rund 40 Studenten in dem Fach eingeschrieben, der Bedarf in der Industrie aber ist um ein Vielfaches höher.

Der Branche geht es richtig gut. 2010 stieg der Branchenumsatz um acht Prozent auf 174 Milliarden Euro, meldet der VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Hinter der durchschnittlichen Entwicklung der Maschinenbauindustrie verbirgt sich auf Fachzweig-Ebene allerdings eine breite Streuung. "So sind die Umsätze in einigen Zweigen wie beispielsweise Bau- und Baustoffmaschinen oder Druck und Papiertechnik weit entfernt von den Ergebnissen der Jahre 2006 bis 2008", sagt VDMA-Präsident Thomas Lindner. Andere wie Hütten- und Walzwerkseinrichtungen, elektrische Automation oder Bergbaumaschinen hätten ihre guten Ergebnisse teils deutlich übertroffen. Die Exportquote von fast 75 Prozent zeigt, wie stark international die Branche ist. Kein Wunder, dass Lindner fordert: "Neben Englisch sollten Ingenieure eine weitere bedeutende Fremdsprache beherrschen".

Für das laufende Jahr prognostiziert der Verband ein Umsatzwachstum von zehn Prozent und einen Stellenaufbau um 20.000 Jobs. "Seit Jahren beobachten wir einen Trend zur Höherqualifizierung", berichtet Susanne Krebs aus der Abteilung Volkswirtschaft und Statistik des VDMA. Die Akademisierung gehe zu Lasten der Un- und Angelernten. Ein Grund für diese Entwicklung sind die immer anspruchsvolleren und komplexeren Produkte.

stellen
Wir stellen ein!
Seit Herbst 2010 hat sich die Situation auf dem IT-Arbeitsmarkt für die Jobsuchenden entspannt. Viele Unternehmen stellen wieder neue Mitarbeiter ein. Die CW befragte Firmen und Personalberater, welche IT-Profis gesucht sind.
August-Wilhelm Scheer, Präsident Bitkom
Der Branchenverband beziffert die Zahl der offenen IT-Stellen auf 28.000, vor allem Softwarehäuser, IT-Dienstleister und Internet-Firmen stellen ein. 11.200 Stellen entfallen auf die Kernbranchen Informationstechnik und Telekommunikation, 16.800 auf andere Wirtschaftszweige.
Georg Pepping, Geschäftsführer Personal T-Systems
"Wir benötigen hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise für die Funktionen IT-Architekt, IT Consultant, Projekt- oder Service Manager. Aber auch Spezialisten für Themen wie SAP oder Java werden gesucht. Die Talente auf diesem Gebiet werden von vielen umworben und die Nachfrage übersteigt das Angebot. Hier haben wir Maßnahmen aufgelegt, diese Fachkräfte zum einen ins Unternehmen zu holen und zum anderen möglichst langfristig ans Unternehmen zu binden."
Oliver Tuszik, Vorstandschef Computacenter
Der IT-Dienstleister hat derzeit 300 offene Stellen und sucht unter anderem Experten für Windows 7 in den Bereichen Desktop, Security und Virtualisierung, aber auch IT-Profis, die sich auf Netzwerke, Security oder Data Center spezialisiert haben. Für Einsteiger gibt es Traineeprogramme.
Herbert Wittemer, Personalleiter msg systems AG
Über 200 offene Stellen hat der IT-Dienstleister msg systems. Personalleiter Wittemer sucht vor allem Softwareentwickler, Berater, Projekt-Manager und Softwarearchitekten. „Wir suchen auch verstärkt Nachwuchskräfte, die wir in Java oder Abap selbst ausbilden.“
Claudia Gharavi, Geschäftsführerin Mesh GmbH
Der Rechenzentrumsbetreiber beschäftigt derzeit 30 Mitarbeiter und will weiter wachsen. Geschäftsführerin Gharavi sucht Techniker, die auf Vmware spezialisiert sind, aber auch Storage-Experten für den Kundensupport. Aber auch in den Bereichen Sales und Marketing hat Mesh Personalbedarf.
Roland Fesenmayr, Geschäftsführer Oxid eSales
Derzeit beschäftigt der E-Commerce-Hersteller in Freiburg und Halle 50 Mitarbeiter. Aktuell sucht Roland Fesenmayr unter anderem Entwickler mit sehr guten PHP-Kenntnissen und entsprechenden Soft Skills. Stimmt die Motivation und Begeisterung für agile Entwicklungsmethoden, ist Fesenmayr auch offen für Quereinsteiger.
Mauricio Matthesius, Gründer und CFO sones GmbH
Das junge Startup aus Erfurt hat gerade die zweite Finanzierungsrunde hinter sich. CFO Matthesius ist froh, bislang viele Bewerbungen bekommen zu haben, zumal auch ein enger Kontakt zu den Hochschulen der Region besteht. Gesucht werden .net-Entwickler und Mitarbeiter für Vertrieb und Marketing.
Jan Wilfarth, Personalchef Innogames GmbH
Der Hamburger Hersteller von Online-Spielen will seine Mitarbeiterzahl auf 200 verdoppeln. Personal-Manager Jan Wilfarth sucht neben Mitarbeitern in den Bereichen Grafik, Online-Marketing, Personal und Finanzen vor allem Programmierer. Die Entwickler sollten PHP und Javascript beherrschen. Innogames bildet auch Azubis und duale Studenten aus.
Klaus Eberhardt, Geschäftsführer Iteratec
Der mittelständische IT-Dienstleister sucht etwa 30 neue Mitarbeiter im Jahr. bevorzugte Jobprofile sind Softwareentwickler Java EE, Softwarearchitekten, IT Management- / Strategieberater und Senior Consultant Business Intelligence.
Dagmar Schimansky-Geier, Personalberatung 1a Zukunft
In SAP-Markt ist der Bedarf an Beratern mit Projekterfahrung groß. Nach Erfahrung von Personalberaterin Schimansky-Geier hat jeder, der fachlich gut ist und keine persönlichen Defizite hat, wenig Probleme bei der Jobsuche. Für ihre Kunden fahndet Schimansky-geier nach Softwarearchitekten, Business-Intelligence-Beratern und Netviewer-Experten. Zunehmend gesucht sind Application Manager, die die SAP-Systeme beim Kunden aktuell halten und den Support organisieren.
Jürgen Rohrmeier, Personalberatung Pape Consulting
„Senior Consultants, Projektleiter und Systemarchitekten sind besonders gefragt.“ Personalberater Rohrmeier hat die Erfahrung gemacht, dass so genannte Business Consultants schwer zu finden sind: Diese müssen nicht nur verstehen, wie eine IT-Lösung funktioniert, sondern brauchen auch Prozess- und Projekt-Management-Wissen.

Interdisziplinäres Arbeiten

Eine Papiermaschine von Voith: Informatiker im Maschinenbau haben einen starken Bezug zur Anwendungstechnik.
Foto: Voith GmbH

So verwundert es nicht, dass Voith dem Informatikstudenten Thomas Greil nach dessen Studienabschluss im Herbst 2007 eine Stelle angeboten - und er sie gerne angenommen hat. "Aktuell bin ich in der Produktentwicklung und betreue dort ein Informations- und Berichtssystem für Papiermaschinen, das Signale der gesamten Maschine sammelt und aufbereitet." Eine Papiermaschine ist ein richtiges Schwergewicht: sie wiegt bis zu 18.000 Tonnen und ist damit doppelt so schwer wie der Eifelturm, sie ist rund 500 Meter lang und drei Stockwerke hoch. "Es ist spannend, zu sehen, wie schon wenige Code-Zeilen gewaltige Maschinenteile in Bewegung setzen und danach ein brauchbares Produkt entsteht." Als Berufseinsteiger hat sich Greil am Anfang schwer getan, die komplexe Maschine und den mit ihr verbundenen Prozess zu verstehen. "Aber das ist ganz normal und durch interne Schulungen und hilfsbereite Kollegen ist mir das bald gelungen."

Als Informatiker im Maschinenbau zu arbeiten, heißt nicht, den ganzen Tag im Büro zu sitzen. Die Arbeit am Schreibtisch ist nur ein Teil neben der Teamarbeit in der Problemanalyse direkt an der Maschine oder bei der Installation und Inbetriebnahme beim Kunden.

perfekt
And the Winner is....Google
Der Internetkonzern ist nicht nur für deutsche Informatiker, sondern auch für europäische IT-Studenten der Traumarbeitgeber schlechthin. Trendige Büros wie hier bei Google in Zürich, sorgen neben der Marktstellung für weitere Pluspunkte. (Foto: Google Pressestelle)
2. Microsoft
Ralph Haupter, Chef von Microsoft Deutschland, kann sich freuen. In Europa ist der Softwaregigant nach Google der beliebteste Arbeitgeber. (Foto: Thomas Cloer)
3. Apple
Auf platz drei hat es Apple geschafft. Hier sind es vor allem coole Produkte, die den Nachwuchs anziehen.
4.IBM
Größe zieht Informatiker an. Der weltgrößte IT-Konzern schaffte es auf Platz vier des Rankings.
5. Intel
Der Chipproduzent, hier die Niederlassung in Deutschland, gehört für europäische IT-Studenten unter die Top Five der beliebtesten Arbeitgeber.(Foto: Thomas Cloer)
6. Cisco Systems
Michael Ganser, Chef von Cisco Systems Deutschland, hat gut lachen. Auch sein Arbeitgeber hat unter Europas IT-Nachwuchs einen guten namen.
8. Hewlett-Packard
Auch HP kann seinen Platz unter den Top Ten behaupten, wenn gleich um einige Plätzer schlechter platziert als die Konkurrenten Microsoft und IBM.
10. AMD
Platz zehn für Chiphersteller AMD, fünf Plätze schlechter als Konkurrent Intel.(Foto: AMD)
11. SAP
Erst auf Platz 11 kommt mit der SAP AG die erste deutsche Softwarefirma im Ranking von Europas Traumarbeitgeber vor. Im Bild: Der neue SAP-Chef Jim Hagemann Snabe.
13. Dell
Michael Dell, Gründer und CEO des IT-Herstellers, kommt mit seiner Firma auf Platz 13. (Foto: Thomas Cloer)
14. Ubisoft
Der franzöische Spieleentwickler zählt zu den größten weltweit. CEO Yves Guillemot kann sich über Platz 14 freuen. (foto: Ubisoft)
15. Texas Instruments
Texas Instruments, hier die Deutschland-Zentrale im baerischen Freising, belegt Platz 15 im Ranking. (Foto: Thomas Cloer)
16. STMicroelectronics
Der größte europäische halbleiterhersteller hat seinen Hauptsitz in Genf. Im Bild: CEO Carlo Bozotti. (Foto: STMicroelectronics)
17. Dassault Systèmes
Das französische Softwareunternehmen ist vor allem für die Entwicklung der CAD-Anwendung Catia bekannt.
18. Adobe
Im Bild: Harald Esch, Geschäftsführer von Adobe Deutschland (Foto: Ronald Wiltscheck)

Claus Oetter, stellvertretender Geschäftsführer im VDMA-Fachverband Software weiß, dass sich nicht nur für Voith zu wenige Informatiker interessieren, sondern dass die Berufsgruppe insgesamt dem Maschinen- und Anlagenbau zu geringe Beachtung schenkt. "Doch das wird sich ändern, weil sich die Unternehmen der Branche künftig verstärkt um Informatiker bemühen werden. Die Komplexität der Produkte erfordert informationstechnische Professionalität und damit können Ingenieure mit Faible für Informatik nicht mehr dienen." Oetter nennt dies den iPhone-Effekt im Maschinenbau: "Software-Ergonomie und intuitive Bedienbarkeit haben einen immer höheren Stellenwert." Dafür sorgen Informatiker.

Mehr noch: Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau war auch 2010 mit einer Quote von rund 75 Prozent Exportweltmeister. "Und weil in jeder Maschine und in jeder Anlage Informationstechnik steckt, sind wir auch Weltmeister im Export von Software", sagt Oetter. Vom Weltmeisterstatus dagegen ist die deutsche IT-Branche weit entfernt. Greils Branchenwahl war somit keine schlechte.

Maschinenbauinformatiker sind in beiden Disziplinen fit

Es gibt nur wenige Hochschulen in Deutschland, an denen Maschinenbauinformatik gelehrt wird. Die Fachhochschule Münster ist eine davon, Stephan Behr ist dort Professor. Den Absolventen bescheinigt er exzellente Berufsaussichten, weil sie an den Trendthemen der Zeit arbeiten.

CW: Sind die Absolventen eher Maschinenbauingenieure oder Informatiker?

Stephan Behr, FH Münster: "Informatiker müssen die Sprache von Konstrukteuren und Entwicklern lernen."
Foto: Privat

BEHR: Sie sind in beiden Disziplinen fit, wobei eine leichte Betonung auf den Maschinenbau liegt: das Verhältnis der Lehrinhalte ist ungefähr 60 zu 40 Prozent. Durch die Breite der Ausbildung finden sich unter den Absolventen Computerfreaks ebenso wie Konstrukteure, allerdings mit gründlichem Know-how der jeweils anderen Disziplin. Daher sind die Berufsaussichten unserer Absolventen exzellent.

CW: Was sind typische Aufgaben für Maschinenbauinformatiker?

BEHR: Naturgemäß arbeiten sie in Technologiefirmen aus dem weiten Feld des Maschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbau sowie in Produktionsunternehmen. Typische Aufgaben sind die Erstellung und/oder Anpassung von softwaregestützten Werkzeugen, mit denen technologische aber auch organisatorische Fragestellungen gelöst werden können. Beispiele dafür sind die Konfiguration von Produktauslegungssoftware, der Aufbau eines Simulationsmodells für Nutzfahrzeuge, die automatisierte Erstellung von CNC-Programmen für die Fertigung sowie die Gestaltoptimierungen von Bauteilen mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode.

CW: Und welche Trends im Maschinenbau wirken sich auf die Jobs von Maschinenbauinformatikern aus?

BEHR: IT wird sich auch im Maschinenbau weiter ausweiten. So kann man bei unseren Autos schon fast von Software auf vier Rädern sprechen. Ein weiterer Megatrend ist die effizientere Nutzung der Energie. Sowohl bei der intelligenten Gestaltung von Antrieben, Generatoren und Fahrwerken als auch bei der Auslegung und Vernetzung von Energiegewinnungs- und -speicherungsanlagen ist das Wissen des Maschinenbauinformatikers gefragt.