Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Neuerungen in KW 13. Die wichtigste Meldung und der Fokus dieser Woche ist sicher die Herausgabe der zweiten Beta-Version von Ubuntu 12.04 LTS "Precise Pangolin". Des Weiteren wurde eine Entwickler-Version von einem Linux speziell für Kinder ausgegeben. Ebenso stehen aktualisierte Ausgaben von Parted Magic und Clonezilla zur Verfügung.
Ubuntu 12.04 LTS "Precise Pangolin" Beta 2
Kate Stewart hat eine zweite und finale Beta-Ausgabe der kommenden Ubuntu-Version angekündigt. Gegenüber Beta 1 haben die Entwickler der Distribution ein neues Herzstück, Kernel 3.2.0-20.33, spendiert Dieser basiert auf dem Upstream-Kernel 3.2.12.
Ebenso per Standard ist das viel beschriebene HUD an Bord. Sie können es durch Drücken der Alt-Taste aufrufen. Diese Funktion soll dem Anwender beim Suchen und Verwenden der Applikations-Menüs behilflich sein. Die freie Bürosoftware-Sammlung LibreOffice wurde auf Ausgabe 3.5.1 aktualisiert.
Den hauseigene Cloud-Client Ubuntu One haben die Entwickler mit einem neuen Kontrollzentrum ausgestattet. Dieser bringt einen Installer und einen Setup-Assistenten. Des Weiteren können Anwender weitere Ordner zur Synchronisation hinzufügen oder entfernen.
Kenner der Szene wissen, dass Ubuntu 12.04 wieder eine Ausgabe mit Langzeitunterstützung wird. Bei früheren Ausgaben hieß das Unterstützung für fünf Jahre auf Server-Seite und drei Jahre gab es für Clients. Mit Precise Pangolin ändert sich das zum Vorteil der Anwender. Auch die Desktop-Ausgabe wird von den Entwickler fünf Jahre lang mit Aktualisierungen versorgt.
Wie üblich sind zeitgleich die Abkömmlinge Kubuntu, Xubuntu, Edubuntu, Mythbuntu, Lubuntu und Ubuntu Studio erschienen. Die Kubuntu-Entwickler stellen Kubuntu Active als technische Vorschau zur Verfügung. Dies ist die erste Ubuntu-Geschmackrichtung, die für Tablet-Geräte erschaffen ist. Edubuntu bringt unter anderem LTSP 5.3 mit sich und die Umstellung von Ubuntu Studio 12.04 auf Xfce ist fast vollständig umgesetzt. Bei letzterem ist außerdem ein Kernel mit geringer Latenzzeit per Standard installiert.
Sie finden weitere Informationen und Download-Links unter den Veröffentlichungsnotizen zu Ubuntu 12.04 Beta 2 und dessen Derivaten.
Parted Magic 2012_3_24
Die kostenlose Distribution für mobiles Partitionieren und Datenrettung wurde aktualisiert. Neben Updates bei einigen X.Org-Treibern haben die Entwickler Fehler im Zusammenhang mit Busybox und Clonezilla ausgebessert.
Als Kernel dient Linux 3.2.13. Neben vielen hilfreichen Rettungs-Tools wie TestDisk, Grsync und Photorec, bringt Parted Magic 2012_3_24 auch Mozillas Firefox 11 mit sich. Ebenso integriert sind Ghost 4 Linux und Clonezilla. Damit können Sie ganze Partitionen und Festplatten klonen oder sichern.
Parted Magic lässt sich auch auf einen USB-Stick installieren. Die Entwickler unterstützen hierfür die Methode mit UNetbootin. Das Tool gibt es für Windows und Linux und ist auch im Abbild von Parted Magic enthalten.
Bei moderneren Computern können Sie das schlanke Betriebssystem komplett in den Arbeitsspeicher laden. Bei Verwendung eines optischen Mediums würden Sie mit dieser Methode zum Beispiel Zugriff auf einen vorhandenen DVD-Brenner erhalten.
Parted Magic gibt es für die Architekturen i486, moderne x86-Rechner und x86_64. Sie finden Abbilder im Download-Bereich der Projektseite.
Clonezilla 1.2.12-37
Der Name dieses Systems ist in diesem Artikel bereits unter Parted Magic gefallen. Es gibt allerdings auch eine eigenständige Distribution, die sich ganz dem Klonen widmet. Und dieser Linux-Abkömmling hat in KW 13 ebenfalls ein Update spendiert bekommen.
Aktualisiert wurden der Kernel, Partclone-utils und Gdisk auf 3.2.12-1, 0.1.3 und 0.8.2. Ein Abbild das mittels dd gesichert wurde, behandelt das System via ocs-chkimg nicht länger als kaputt.
Des Weiteren ist die Option -fsck-src-part-y enhalten. Damit können Sie fsck beim Speichern eines Abbilds automatisch laufen lassen.
Sie können Clonezilla kostenlos herunterladen. Es gibt Abbilder für die Architekturen i486, i686-PAE und amd64.
Speziell für Kinder: DoudouLinux 2012-03
Die auf Debian "Squeeze" basierende Linux-Distribution DoudouLinux 2012-03 wird von den Machern noch als Entwickler-Version ausgegeben. Hauptgründe dafür sind, dass das Abbild noch keine CD-Größe hat und an den Übersetzungen im April 2012 gearbeitet wird.
Die Entwickler haben der Distribution für Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren jede menge neue Applikationen spendiert. Guido Van Robot soll Kindern zum Beispiel die Grundzüge von Programmieren beibringen. Ein ähnliches Ziel verfolgt auch Little Wizard. Bei Raincat ist Nachdenken angesagt. Die Anwender müssen einer putzigen Katze helfen, mit trockenem Fell an die andere Seite zu gelangen.
Der virtuelle Globus und Atlas Marble lehrt wissenswertes über die Erde. Mittels Mausklicks lassen sich sogar relevante Wikipedia-Artikel aufrufen. Ein mitgeliferter Contenfilter soll Kinder vor unpassenden Webseiten schützen.
Die offizielle Ankündigung gibt es nur auf Englisch. Weitere Informationen zu DoudouLinux finden Sie aber auch in deutscher Sprache. Das Abbild selbst ist noch nicht auf Deutsch übersetzt. Sie können sich aber bereits ein Bild machen und notfalls den Vorgänger "Gondwana" auf Deutsch beziehen. (ph)