Open-Source

Die Linux-Woche im Rückblick

12.03.2012 von Jürgen Donauer
In den zehnten Kalender-Woche 2012 gibt es einige Testversionen, Sicherheits-Updates und die lang erwartete Version 1.4 von Wine ist verfügbar.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Neuerungen in KW 10 in Sachen Linux. Allen Anzeichen nach neigt sich das Leben des Linux-Kernel 2.6.32 dem Ende. Die auf Wine basierte Software CrossOver von Codeweavers gibt es als Version XI. CentOS hat ebenfalls auf 5.8 aktualisiert und es sind diverse leichtgewichtige Distributionen zu vermelden. Die finale Version von Kernel 3.3 lässt noch ein bisschen auf sich warten.

Linux-Rückblick KW 10
Linux Mint 12
LXDE-Version der Linux-Distribution.
Leichtgewicht
antiX richtet sich unter anderem auch an ältere Rechner.
LibreOffice
Abiword musste weichen und das Software-Paket der TDF ist an Bord.
Version 10.0.2
Iceweasel ist ein Firefox-Abkömmling.
IceWM
So sieht das Menü der leichtgewichtigen Linux-Distribution aus.
Installer
antiX lässt sich auch recht einfach installieren.
Schnappschuss
Mit diesem Tool können Sie recht einfach ein Live-Abbild von antiX erstellen.

Wine 1.4, CrossOver XI und PlayOnLinux

In 20 Monaten haben die Entwickler mehr als 16.000 individuelle Änderungen eingepflegt. Als Highlights stellen die Wine-Macher volle Unterstützung für Bidirektionales Text- und Character-Shaping, einen komplett überarbeiteten Audio-Stack und die neue DIB-Grafik-Engine heraus.

Ebenso gibt es Unterstützung für viele neue Applikationen. Im Besonderen verweisen die Entwickler auf die Lauffähigkeit von Microsoft Office 2010.

Wine 1.4 ist dem im März 2011 verstorbenen Entwickler Greg van Geldorp gewidmet. Er hat ganz alleine den Wine Testbot entworfen, entwickelt und gewartet. Diese Software sei zu einer wichtigen Stütze der ganzen Wine-Entwicklung geworden.

Mit Wine können Sie diverse Windows-Programme unter Linux laufen lassen, ohne eine Microsoft-Lizenz zu benötigen. Sie finden den Quellcode bei sourceforge.net und ibiblio.org. Binärpakete für diverse Linux- und BSD-Distributionen gibt es im Download-Bereich der Projektseite.

Codeweavers CrossOver ist eine komerzielle Wine-Variante, für die auch kommerzielle Unterstützung angeboten wird. In dieser Woche ist sowohl Version XI erschienen, als auch die Webseite hat man in einer überarbeiteten Version veröffentlicht, die auf Wine 1.4 basiert.

CrossOver XI ist nicht mehr in mehrere Produkte unterteilt. Es gibt nur noch eine Version. Preisunterschiede sind dennoch vorhanden. Wer mehr bezahlt, bekommt ganz einfach eine längere Unterstützungs-Zeit oben drauf. Auch CrossOver Games ist in die neueste Ausgabe eingeflossen. Ebenso verweist Codeweavers auf die Unterstützung von Microsoft Office 2010. Wer wissen möchte, ob seine Windows-Softare mit CrossOver lauffähig ist, kann das in dieser Codeweavers-Datenbank nachsehen.

Für das kostenlose PlayOnLinux ist Wine 1.4 ebenfalls verfügbar. Mit PlayOnLinux können Sie mehrere Wine-Versionen verwalten und in einer Datenbank hinterlegen Community-Mitglieder, welche Kombinationen am besten funktionieren.

Linux Mint 12 LXDE

Die LXDE-Ausgabe von Linux Mint 12 ist fertig. Es handelt sich hier um die erste Mint-Ausgabe, die Hybrid-ISOs zur Verfügung stellt. Früher brauchten Anwender den Startmedienhersteller oder UNetbootin, um Linux Mint auf einen USB-Stick zu bannen. Nun ginge das zum Beispiel auch via dd. Die Hybriden sind nach eigener Aussage immer noch kompatibel mit dem Startmedienhersteller und UNetbootin.

Moonlight mussten die Entwickler außen vor lassen. Ein Fehler bewegt Mozillas Firefox zu einem Absturz. Linux Mint 12 LXDE basiert auch wie die Hauptausgabe auf Ubuntu 11.10 und bringt Kernel 3.0 mit sich.

Linux Mint 12 LXDE gibt es nur als 32-Bit-Version. Sie können ein Abbild via BitTorrent oder von einem der zahlreichen Spiegel-Server herunterladen.

CentOS 5.8

Red Hat hat vor zirka zwei Wochen ein achtes Update seiner 5.x-Serie zur Verfügung gestellt. Oracle Linux mit dessen Fundament hat bereits nachgezogen. Nun gibt es das Update auch für das auf RHEL-basierende CentOS 5.x.

Die Disrtibution steht für die Architekturen i386 und x86_64 zur Verfügung. Wer CentOS 5.7 im Einsatz hat, kann ganz einfach mittels yum update aktualisieren.

Debian-Basis: antiX M12 Test2

Diese Linux-Distribution setzt auf leichtgewichtige Desktop-Umgebungen, bringt allerdings prominente Open-Source-Programme mit sich. Als Browser dient Iceweasel 10, der Iceape ersetzt. Ebenso weichen musste Abiword. In Sachen Bürosoftware haben sich die Entwickler für LibreOffice entschieden.

antiX verfügt nun über eigene Repositories und wird in drei Geschmacksrichtungen ausgeliefert. Das Abbild von full ist 650 MByte groß, enthält fünf Desktop-Manager und bringt die oben genannten Programme mit sich.

Dank der Applikation refracta-snapshot können Anwender auf ganz einfache Weise ein Live-Abbild des installierten Betriebssystems machen - ein antiX für die Hosentasche sozusagen.

Base ist in etwa halb so groß, hat Fluxbox, JWM, wmii und dwm plus Iceweasel 10 und eine einfach Ausgabe des antix-Kontrollzentrums an Bord. Kein grafische Umgebung ist in core enthalten. Dafür ist das Abbild auch nur 115 MByte groß.

Linux-Kernel 3.3-rc7

Linus Torvalds ist zwar nicht unzufrieden mit dem Status des Kernel 3.3, aber ganz wohl ist ihm bei der Herausgabe einer finalen Version auch noch nicht.

Es gibt laut eigener Aussage mehr Änderungen als im sechsten Release-Kandidaten. Aus diesem Grund hat der Linux-Vater einen weiteren Release-Kandidaten eingeschoben. Torvalds würde sich wünschen, keinen -rc8 ausgeben zu müssen. Ausgeschlossen ist das aber nicht.

Cinnamon-Übersetzung ist unterwegs

Das Cinnamon-Projekt sucht derzeit Unterstützung bei der Übersetzung. Dafür wurde extra ein Launchpad eingerichtet. Die Übersetzung wird nach demselben Prinzip wie Linux Mint Translations geschehen. Einziger Unterschied ist, dass die Cinnamon-Übersetzung mit der Desktop-Umgebung selbst paketiert und nicht unter mint-translations ausgeliefert wird. (ph)

10 Linux-Desktops im Vergleich
Ubuntu
Ubuntu gibt es in mehreren unterstützten Geschmacksrichtungen, hier Kubuntu.
Desktop
So sieht Kubuntu nach dem Start aus.
Netbook-Edition
In dieser Variante ist Unity bereits im Einsatz.
Büro-Software
Ubuntu hat natürlich OpenOffice.org an Bord.
Netzwerk
Heterogene Netzwerke sind kein Problem.
Linux Mint
Seit Linux Mint 10 ist das ganze System nicht mehr so extrem grün.
Mint-Menu
Das Menü in Linux Mint gestaltet sich sehr übersichtlich.
Software-Manager
Da sich in Mint Anwendungen bewerten lassen, können Nutzer Programme bereits vor der Installation einschätzen.
Backup-Tool
Mit Mint Backup können Sie auch die Liste der installierten Programme sichern.
Alles im Griff
Mit dem Mint Kontrollzentrum können Sie das System Finetunen.
Red Hat Enterprise Linux
Während der Installation gibt Ihnen RHEL diese Auswahlmöglichkeit.
GNOME
Red Hat Enterprise Linux verwendet GNOME per Standard.
Eclipse
Entwicklern muss man diese Software nicht weiter vorstellen.
Qt Designer
Plattformübergreifendes Framework.
Java
Bestimmte Java-Tools sind ebenfalls vorinstalliert.
Fedora
Fedora 14 ist erst vor kurzer Zeit erschienen.
Software
Weitere Pakete lassen sich bequem über den Software-Manager einspielen.
Anderer Desktop
So sieht die KDE-Ausgabe von Fedora 14 aus.
Mit LXDE
Fedora gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Thunar
Der Dateimanager und Geany in der Xfce-Variante.
Macpup
Nach dem Start lässt sich das System anpassen.
Midori
Auch der Browser ist klein und schnell.
Alles dabei
Macpup hat eigentlich alles an Bord, nur eben minimalistischer und unbekannter.
Weitere Software
Mittels Quickpet können Sie bequem weitere Pakete installieren.
Lucid Lynx
Da die aktuelle Macpup-Version mit Ubuntu 10.04 binärkompatibel ist, lassen sich die entsprechenden Repositories aktivieren.
Ultimate Gamers
Bei dieser Linux-Distribution dreht sich alles ums Spiel. Hier ist der Lemmings-Klon Pingus im Einsatz.
Voll
Das DVD-Abbild ist bis oben hin voll mit kostenfreien Games.
Frozen Bubble
Das Vorbild Puzzle Bobble war ein echter Renner auf den Spielautomaten.
PlayOnLinux
Dieses GUI für Wine hilft bei der richtigen Konfiguration und ermöglicht das Laufenlassen vieler Windows-Spiele und Aplikationen.
Urban Terror
Von freien Shootern bis zu Denkspielen ist alles vorhanden.
PCLinuxOS
PCLinuxOS ist eine Anfänger-freundliche Linux-Distribution.
Die Quelle
Am Installer Draklive merkt man den Ursprung von PCLinuxOS - Mandriva.
Sieht anders aus
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
OpenOffice.org
Die beliebte Open-Source-Software lässt sich mittels nur einem Klick und der Eingabe des root-Passworts installieren.
Konfiguration
Auch das Kontrollzentrum von PCLinuxOS ist schön und übersichtlich.
openSUSE 11.3
Die GNOME-Version der beliebten Linux-Distribution.
Menü
GNOME-unüblich startet sich das Menü in openSUSE von unten links.
Yet another Setup Tool
YaST ist openSUSEs Allzweckwaffe in Sachen Systemeinstellungen.
Übersichtlich
Alle Anwendungen im Überblick.
Software-Verwalter
Weitere Programm lassen sich auf einfache Weise nachträglich installieren.
Sabayon Linux
Sabayon Linux basiert auf Gentoo.
XBMC
Sabayon lässt sich als Multimedia-Station einsetzen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Repository-Update mit Sulfur
Die Paketlisten auf den aktuellen Stand bringen.
Software mit Entropy
Sabayon bringt einen grafischen Paketverwalter mit sich.
Debian
Während der Installation können Sie schon vorgeben, wo es hinführen soll.
Desktop
So sieht die aktuelle Debian-Variante aus.
Konservativ
OpenOffice.org 2.4 ist etwas angestaubt im stabilen Debian-Zweig.
Netzwerk
Mit heterogenen Netzwerken klappt alles gut.
GParted
Der Partitions-Manager GParted ist per Standard installiert.