iPad 2, Xoom, PlayBook, WebOS

Die iPad-Nachfolger unter der Lupe

04.03.2011 von Bradley Tony
2011 leisten sich viele Tablet-Hersteller einen erbitterten Kampf um die Marktführung. Wir zeigen Ihnen schon jetzt die Details der kommenden Tablet-Generation.

2010 war das Jahr der Tablets, heißt es oft. Wenn man aber genauer hinsieht, war 2010 bestenfalls das Jahr des iPads. 15 Millionen Exemplare seines Tablets hat Apple verkauft – kein anderer Hersteller konnte dem Apfelriesen mit seinem Produkt Konkurrenz machen. 2011 wird anders. Denn diesmal bekommt es Apple mit namhaften Herstellern und Geräten zu tun, die dem iPad ganz schön einheizen könnten. Auf der CES 2011 hat nahezu jeder Hersteller in irgendeiner Form ein Tablet vorgestellt, angekündigt oder präsentiert. Da gab es große Tablets, kleine Tablets, Android Tablets, Windows Tablets – und all die sollen in nicht allzu ferner Zukunft in diesem Jahr auf den Markt kommen.

BlackBerry PlayBook
Foto: Research in Motion

Heimliche Stars der CES waren jedoch die Tablet-Modelle der ganz Großen. Allen voran: Das Xoom von Motorola, das PlayBook von BlackBerry-Hersteller RIM und gleich zwei WebOS-Modelle von HP. Klar, dass Apple da nicht untätig bleibt und mit dem iPad 2 seinen Hoffnungsträger ins Rennen schickt. Das Motorola Xoom soll mit einer speziellen Android-Honeycomb-Version ausgestattet sein, die speziell auf Tablets zugeschnitten ist. RIMs PlayBook läuft unter einer Version von QNX statt dem BlackBerry OS und HPs WebOS-Tablet läuft – wie sollte es anders sein – unter WebOS. Wenn diese drei vielversprechenden Modelle ungefähr zeitgleich mit Apples iPad 2 erscheinen, wird das ein verdammt heißer Kampf um die Marktspitze.

Motorola Xoom vs. BlackBerry PlayBook

Das Motorola Xoom wird als erstes Tablet gehandelt, das unter Android 3.0 – auch bekannt als Honeycomb – laufen soll. Im Gegensatz zum recht kleinwüchsigen Samsung Galaxy Tab, das nur mit Android 2.2 ausgestattet ist, soll das Xoom über ein 10,1-Zoll-Touchdisplay verfügen. Das Xoom kommt außerdem mit einer Auflösung von 1280x800 Pixeln, 1 GB RAM, einem 1 Ghz-Prozessor, 32 GB internem Speicher, einem SD-Kartenslot, 3G (vielleicht sogar 4G) und 802.11n Wi-Fi-Verbindung. Obendrauf gibt's eine 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite, mit der Möglichkeit 720p-Videos aufzuzeichnen, sowie eine Front-Kamera mit 2 Megapixeln für Video-Chat und mehr.

Die Maße von RIMs PlayBook fallen deutlich kleiner aus als die des Xoom. Nur 7 Zoll ist das Display groß, dafür wiegt das Gerät auch nur etwas über 400 Gramm. Anders als vermutet läuft das PlayBook nicht unter RIMs BlackBerry-Betriebssystem, sondern unter dem QNX-Betriebssystem. Ausgestattet ist das Tablet mit 1 GB RAM, einem Dual-Core-Prozessor, zwei HD-Kameras mit HD-Videoaufzeichnung und einem HDMI-Ausgang. Zudem ist das PlayBook sehr anpassungsfähig - es spielt sowohl Apples als auch Microsofts eigene Audiostandards ab und unterstützt Adobe Flash und HTML5.

HPs WebOS-Tablets vs. Apple iPad 2

Gleich zwei Tablets, die unter dem Betriebssystem WebOS laufen, hat Hersteller HP in petto. Die beiden tragen derzeit noch die Arbeitsnamen Opal und Topaz. Das Opal ist ein 7-Zoll-Tablet, wohingegen Topaz mit 9 Zoll eher Apples iPad ähnelt. Allzu viel gab es zu beiden Modellen bislang nicht in Erfahrung zu bringen – anhand von ersten veröffentlichten Bildern ließ sich jedoch erkennen, dass die Tablets beide zumindest eine Front-Kamera und einen Mikro-USB-Port aufweisen. Auch mit WebOS sind die Tablets in puncto Betriebssystem nicht schlecht ausgestattet. Trotz des Misserfolgs von Palm ist WebOS ein Betriebssystem, das es durchaus mit Apples iOS aufnehmen kann – zumindest im Bereich der Tablet-Betriebssysteme.

Apples iPad 2 hat gegenüber seinen drei Konkurrenten zwei entscheidende Vorteile. Erstens: es hat einen Vorgänger und der ist extrem erfolgreich. Und zweitens: eben weil es sich um die zweite Generation des Geräts handelt, gibt es bereits Standards, an denen die Erwartungen gemessen werden können. Spekulationen über das iPad 2 kursieren bereits, seitdem das erste iPad auf dem Markt eingeführt wurde. Ausgehend von den Verbesserungsvorschlägen der Nutzer und den technischen Details seiner Konkurrenz-Produkte, verfügt das iPad 2 jetzt unter anderem über zwei Kameras . Ein Dual-Core-Prozessor steigert die Verarbeitungsleistung.

Was am Ende bleibt, ist die altbekannte Qual der Wahl. Doch freilich bestimmen neben dem eigenen Geschmack auch andere Faktoren die Kaufentscheidung. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter im Büro mit Tablets ausstatten wollen, orientieren sich im Wesentlichen an bereits vorhandenen Infrastrukturen. Wenn die Firma zum Beispiel bereits über Firmenserver und Firmensmartphones von BlackBerry verfügt, bietet sich das PlayBook quasi an. Unternehmen, die durchweg mit Apple-Produkten ausgestattet sind, greifen wahrscheinlich lieber zum iPad 2.

Eine andere, große Rolle spielt der Preis. Die Eigenschaften und Funktionen der Geräte – mögen sie noch so großartig sein – werden nebensächlich, wenn der Preis dafür doppelt oder dreifach so hoch liegt wie bei der Konkurrenz. Wenn Sie sich also in nächster Zeit ein Tablet anschaffen wollen, lohnt es sich womöglich, damit noch ein paar Monate zu warten. Insbesondere, weil bis dahin noch mehr Details zu den kommenden Spitzenreitern bekannt sein werden – darunter hoffentlich auch Veröffentlichungsdatum und Preis des Modells.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.