Public und Private Cloud sind die gängigsten Deployment-Modelle im Cloud-Computing. Im Betriebsmodell "Public Cloud" greifen die Nutzer auf hochstandardisierte Cloud-Computing-Infrastrukturen und -Dienste via Internet zu. Dies funktioniert nach dem Prinzip der "Shared Infrastructure". Unternehmensindividuelle Anpassungen von Infrastruktur oder Service Levels sind nicht möglich. Die Konfiguration der gewünschten Ressourcen und Services erfolgt durch den Kunden selbst über ein Self Service Portal. Die physikalische Infrastruktur - Server, Storage, Netzwerk-Equipment, Rechenzentrums-Infrastruktur - befindet sich im Eigentum des Cloud-Computing-Anbieters; dieser nimmt auch Betrieb und Wartung vor
Anders die "Private Cloud". Dieses Modell ist durch eine speziell auf die Belange eines Unternehmens abgestimmte Infrastruktur gekennzeichnet, von der die jeweiligen Cloud Services angeboten werden. Wesentliches Merkmal der Private Cloud ist, dass die Cloud-Computing-Infrastruktur entweder aus physikalisch oder logisch getrennten Systemen besteht, von denen keine anderen Kunden bedient werden. Dieser individuelle Service hat dementsprechend auch einen höheren Preis als die stark standardisierten Public-Cloud-Dienste. Anbieter von Private-Cloud-Lösungen sind beispielsweise T-Systems, IBM und Hewlett-Packard.
Darüber hinaus streben viele Unternehmen Mischformen unterschiedlicher Cloud-Konzepte an, die unter dem Sammelbegriff der Hybrid Cloud zusammengefasst werden. Der Begriff der Hybrid Cloud umfasst Ansätze zur Integration von Cloud Services in die unternehmensinterne IT sowie die Verbindung von Public-Cloud- mit Private-Cloud-Angeboten. Die Hybrid Cloud ist aus Sicht der Experton Group kein eigenständiges Deployment Model im engeren Sinne. Der Begriff beschreibt vielmehr die Integrationsanforderungen der unterschiedlichen Cloud Services untereinander.
Cloud-Systematik
Des Weiteren haben sich verschiedene Modelle herausgebildet, bei deren Unterscheidung vor allem auf das Betriebsmodell abgehoben wird: Ist der Service gemanaged oder unmanaged - also auf Self Service beruhend? Bezieht man noch die Dimension der Infrastruktur - dediziert oder shared - mit ein, ergibt sich eine Systematik aus vier Begriffen, mit denen sich die überwiegende Mehrzahl der am Markt befindlichen Cloud-Angebote klassifizieren lässt:
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Private Cloud: dedizierte Infrastruktur, ungemanagtes Betriebsmodell (Self Service)
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Managed Private Cloud: dedizierte Infrastruktur, gemanagtes Betriebsmodell
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Public Cloud: geteilte (shared) Infrastruktur, ungemanagtes Betriebsmodell (Self Service)
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Managed Cloud oder Cloud Hosting: geteilte (shared) Infrastruktur, gemanagtes Betriebsmodell
Welches Modell ein Unternehmen wählt, hängt von den Ansprüchen hinsichtlich Sicherheit, rechtlichen Regeln - also Compliance -, Verfügbarkeit, gewünschtem Service-Umfang und nicht zuletzt den Kosten ab. So wird beispielsweise eine börsennotierte Aktiengesellschaft unternehmenskritische Anwendungen am ehesten in der Private oder Managed Private Cloud betreiben, während ein Kleinunternehmen Dokumente aus Unternehmensrandbereichen durchaus der kostengünstigen Public Cloud anvertrauen wird.