Handys, Handycams, Roboter und MID

Die coolsten Endgeräte - ein Blick in die Zukunft

16.04.2008
Samsungs "Anycall Haptic" ist ein echter Hingucker. In Sachen Touchscreen-Steuerung schlägt dieses Smartphone Apples iPhone um Längen. Auch die ersten Mini-Notebooks mit Intels Atom-Prozessor sind einen Blick wert. Und in Sachen Wohnzimmer-Roboter gibt es ebenfalls Neues.

Die meisten technischen Neuentwicklungen für den Endbenutzer, vor allem Gadgets, aber auch Roboter für den Hausgebrauch, erblicken in Asien das Licht der Welt. Unsere Kollegen von "IDG Japan" haben sich die Frühjahrskollektion näher angesehen. Wenn auch manche Produkte explizit für asiatische Märkte konzipiert wurden, so dürfte doch das eine oder andere Gerät - in abgewandelter Form oder im Original - auch auf europäische Konsumenten zukommen.

Während viele Hersteller noch an neuen Handys und Videorekordern feilen oder mit Mobile Internet Devices (MIDs) die Lücke zwischen Notebooks und PDAs schließen wollen, beschäftigt sich Toshiba mit scheinbaren Allerweltsproblemen: Der Spielzeugroboter "ApriPoco" soll die Gadget-verliebte Menschheit von den unzähligen Fernbedienungen in Wohn- und Arbeitszimmer befreien.

Toshiba ApriPoco

Bilderstrecke: Coole April-Gadgets.
Samsung SCH-470 Bild 2
Das Samsung SCH-470 unterstützt im Upload eine Bandbreite von zwei Mbit/s.
Toshiba ApriPoco
Der kleine Roboter erkennt selbstständig, ob in einem Raum Infrarotsignale von einer Fernbedienung ausgesendet werden.
Toshiba ApriPoco 2
Will der Anwender also künftig sein TV einschalten, genügt es, ApriPoco den Befehl "Schalte den Fernseher ein" zu geben.
Toshiba ApriPoco 3
Der Roboter befindet sich allerdings noch in einer relativ frühen Entwicklungsphase.
Toshiba MID
Thema mit Variationen: Mobile Internet Devices (MID) von Toshiba...
Clarion-MID
...Clarion...
NTT Aromatisator
NTT will den Mobile Fragrance Service Ende des Jahres auf den Markt bringen.
NTT Aromatisator 2
Der Aroma-Generator kann aus seinen 16 Grundstoffen rund 700 Düfte erzeugen.
NTT Aromisator 3
Mit Spannung erwartet: Die Reaktion der Damenwelt.

Der im Prototypen-Stadium befindliche Roboter fungiert quasi wie ein Sprach-Gateway zu allen Geräten im Raum, die über eine Fernbedienung verfügen. Der kleine Roboter erkennt selbstständig, ob in einem Raum Infrarotsignale von einer Fernbedienung ausgesendet werden. In einem solchen Fall fragt die Maschine den Anwender: "Was machst Du gerade?". Die Antwort könnte dann beispielsweise lauten "Den Fernseher einschalten". Auf diese Weise lernt ApriPoco, welches Signal welche Auswirkung hat und kann diese entsprechend imitieren. Will der Anwender also künftig sein TV einschalten, genügt es, ApriPoco den Befehl "Schalte den Fernseher ein" zu geben. Bei der Demonstration des Roboters konnte das Gerät bereits Fernseher, Klimaanlagen und Lampen auf Befehl ein- und ausschalten. Ein Problem ist allerdings noch die Erkennung der Sprachbefehle. Diese müssen vor allem deutlich und einfach sein. Der Roboter befindet sich in einer relativ frühen Entwicklungsphase, viele der technischen Komponenten, wie beispielsweise die Spracherkennung, laufen noch auf einem Notebook und sollen erst bei der nächsten Version in das Gerät integriert werden. Wann ApriPoco in den Handel kommen wird, ist noch nicht bekannt.

Gefühlsecht: Samsung Anycall Haptic

Samsung's "Anycall Haptic" schaut auf den ersten Blick aus wie ein dünner Abklatsch von Apple's iPhone, schlägt das Original jedoch in punkto Touchscreen-Steuerung um Längen. Korrigiert der Nutzer etwa die Lautstärke, simuliert das Handy sowohl das Geräusch wie auch das Gefühl der Klicks, die ein Lautstärkeknopf eines echten Radios macht. Insgesamt wartet das Gerät mit 22 Vibrationseffekten auf. Ansonsten verfügt Anycall Haptic (mit bürgerlichem Namen "SCH-W420") über einen 3,2-Zoll-Display, eine Zwei-Megapixel-Kamera, einen Internet-Browser und einen DVB-H-Empfänger. Der Preis des zunächst nur in Südkorea verfügbaren Mobiltelefons soll umgerechnet um die 500 Euro betragen.

Gleichzeitig stellte Samsung nun mit dem Modell SCH-420 sein erstes HSUPA-Handy vor. Der Slider unterstützt im Upload eine Bandbreite von 2 Mbit/s - unter idealen Bedingungen vergeht somit nur eine halbe Minute, bis ein komplettes MP3-Stück auf dem Gerät geladen wird. Bislang ist das WLAN-fähige Mobiltelefon nur in Südkorea erhältlich.

Sony HD-Handycam

Mit dem "HDR-TG1" hat Sony nun den vermutlich kleinsten und leichtesten HD-Video-Camcorder entwickelt. Das Gerät ist 32 x 119 x 63 Millimeter groß und wiegt kümmerliche 300 Gramm. Sein geringes Gewicht verdankt das Gerät unter anderem seinem Titan-Gehäuse und dem Umstand, dass es die Videos in Full HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) oder Fotos (bis zu 4 Megapixel) direkt auf einem Memory Stick speichert. Weitere Features sind Gesichtserkennung (bis zu acht Personen), ein optischer Zoom und ein 2.7-Zoll-Touchscreen.

Mobile Internet Devices von Fujitsu und Panasonic

Fujitsu und Panasonic haben auf dem Intel Developer Forum (IDF) in Shanghai Prototypen auf Basis von Intels neuer Mobile Internet Device Plattform "Intel Centrino Atom Processor Technology" (Codename Menlow) vorgestellt. Beide Modelle besitzen Tastaturen. Bei dem Panasonic-Gerät handelt es sich zudem um ein so genanntes Toughbook, wurde also entsprechend konstruiert, um auch widrigen Arbeitsbedingungen standzuhalten. Neben Fujitsu und Panasonic präsentierten auch andere PC-Hersteller MIDs. So wurde von Clarion ein Gerät mit integriertem Navigationssystem gezeigt. Es war ebenso wie ein MID von Toshiba bereits auf der CES in Las Vegas zu sehen.

Blogger-Handy von Sharp

Dank dem Launch eines neuen Sharp-Handys mit integrierter Qwerty-Tastatur haben japanische Blogger künftig ein neues Gerät, um auch unterwegs ihre Webseiten auf dem aktuellen Stand zu bringen. Beim "922SH" handelt es sich um ein aufklappbares Communicator-Modell mit 3.5-Zoll-Display, HSDPA, RSS-Reader und DVB-H. Wehmutstropfen: Das Handy wird aktuell nur mit einem Vertrag des japanischen Netzbetreibers Softbank ausgeliefert.

LG sieht weiter schwarz

Nach dem Erfolg von "Chocolate" und "Shine" hat LG nun ein drittes Mobiltelefon aus seiner Reihe "Black Label" in den Startlöchern. Bei dem bislang noch namenlosen Gerät handelt es sich um einen Slider mit 5-Megapixel-Kamera. Wie bei seinen Vorgängern will LG aber nicht nur mit der Technik, sondern auch durch das besondere Design für Furore sorgen. Dieses wird durch hochwertige Materialien unterstützt, darunter Hartglas für das Display und schwarze Karbonfaser für die Hülle.

NTT experimentiert mit Düften

Nach dem Gesichts- und Hörsinn will sich der japanische Internet-Provider NTT Communications nun auch dem Geruchssinn seiner Nutzer widmen. Die Idee: Der Nutzer wählt ein bestimmtes Duftrezept auf seinem Handy aus, das dann via Infrarot an einen portablen Aromaverdampfer übertragen wird. Dieser stellt den Duft binnen kurzer Zeit her und verteilt ihn über den gesamten Raum. NTT Communications glaubt bereits, damit das nächste bedeutende Kommunikationsmittel erfunden zu haben, da sich der Duft - ähnlich wie in der analogen Welt Blumensträuße - auch verschicken lässt. Virtuelle Rosenkavaliere können schon einmal sparen: Wenn das Produkt Marktreife erlangt hat, soll der Aromatisator rund 20.000 Yen (rund 130 Euro) kosten. (mb)