Für die tägliche Arbeit

Die besten Web-2.0-Tools

21.06.2010 von Heinrich Vaske
Das Internet stellt eine Fülle an kostenlosen oder preiswerten Tools bereit, mit denen Anwender ihre Arbeit vereinfachen und verbessern können. Vor allem im Bereich Collaboration ist eine Menge geboten. Wir haben einige der besten Werkzeuge für Sie zusammengestellt.

GoogleDocs, Xing, Facebook - diese Dienste sind längst bekannt. Doch es gibt im Web eine Menge an weiteren Tools und Lösungen, die bei der täglichen Arbeit nützliche Dienste leisten können. Lesen Sie unsere Fortsetzung zu den zehn besten Web-2.0-Tools für die tägliche Arbeit.

1. Mindmeister

Mind Mapping ist die Sportart Nummer eins für viele Kopfarbeiter. Doch nicht jeder kann oder will sich die populäre Technik zum Ideen sammeln, Brainstorming oder Projektplanen leisten. Umso gelegener kommt das inzwischen recht breite Angebot an Mind-Mapping-Lösungen im Web - allen voran Mindmeister.com.

Im Team lässt sich an Mind Maps arbeiten, wobei Veränderungen live vom ganzen Team nachvollzogen werden können. Der Lernaufwand ist gering, die Benutzeroberfläche einfach und klar strukturiert. Nutzer des iPhone können über eine entsprechende App auch mobil am Mind Mapping teilnehmen.

Die Kosten hängen von der Menge der zu erstellenden Mind Maps, den Sicherheits-Features sowie den diversen Schnittstellen, die bedient werden, ab. Immerhin lassen sich die ersten drei Mind Maps kostenlos erstellen. Business Pakete sind ab 6 Euro pro User verfügbar. Wer sich weitere Mind-Mapping-Dienste ansehen will, wird hier fündig.

2. Doodle

Foto: Doodle

Made in Switzerland ist Doodle ein weltweit genutztes Online-Tool, mit dem sich schnell und unkompliziert Termine und Meetings in großen, heterogenen Gruppen organisieren lassen. Der Einsatz empfiehlt sich etwa für die Organisation unternehmensübergreifender Treffen, aber auch im privaten Umfeld und für Vereine.

Der Einladende wählt einfach einen Titel für die Zusammenkunft und gibt mögliche Termine, Dauer und inhaltliche Beschreibung ein. Er erhält, sofern er sich mit E-Mail-Adresse registriert hat, zwei Links per E-Mail zugesandt. Den einen schickt er weiter an die Gäste, damit diese Zugang zur Einladung bekommen und ihre Präferenzen angeben können. Den anderen bewahrt er auf; es handelt sich um einen Administrations-Link, um etwa die Umfrage zu ändern, zu exportieren oder zu löschen.

Doodle eignet sich auch für schnelle und einfache Online-Umfragen in einem bekannten Verteilerkreis.

3. Backpack

Foto: Backpack

Backpack ist ein reichhaltiger Service, der Benutzern erlaubt, berufliche und private Projekte und Termine optimal zu organisieren beziehungsweise vorzubereiten. In einer Übersicht lassen sich To-Do-Listen, Notizen, Dateien, Links und Bilder zusammen ablegen. Kalender und Erinnerungsfunktion per E-Mail oder Handy-Anruf sorgen dafür, dass man nichts vergisst. Die Seiten können verschlagwortet (Tagging) werden, so dass verwandte Inhalt in Beziehung gesetzt werden können.

Backpack, ein Angebot von "Basecamp"-Anbieter 37signals, ist für viele Situationen des Alltagslebens nützlich und zwar beruflich wie privat. Wer eine Hochzeit organisieren, einen Urlaub planen oder ein Haus kaufen möchte, kann mit diesem Werkzeug ebenso alle benötigten Informationen zentral vorhalten wie der Forscher, der Informationen für ein Projekt sammelt. Wie bei allen Web-2.0-Tools lassen sich die Informationen mit Dritten teilen. Dazu muss lediglich der "Sharing"-Link, der auf jeder Backpack-Page zu sehen ist, angeklickt und die E-Mail-Adresse der einzuladenden Person eingegeben werden.

Ein weiterer Vorteil: Anwender können To-do-Listen, Notizen und Bilder per E-Mail an eine Backpack-Seite senden. Die E-Mail-Adresse wird während des Registrierungsprozesses festgelegt.

4. Qipit

Foto: Qipit

Sie möchten ein handgeschriebenes Schriftstück, ein Tafelbild oder ein gedrucktes Dokument qualitativ hochwertig kopieren, haben aber keinen Kopierer zur Hand? Fotografieren Sie das Dokument mit ihrer Handy-Kamera und mailen Sie das Bild an Qipit! Der Service vom Anbieter Realeyes3D basiert auf ausgefuchsten Bildbearbeitungs-Algorithmen, die das Bild in ein sauberes, klar lesbares Dokument verwandeln.

Qipit ermöglicht es auch, die Dokumente zu speichern und mit Dritten zu teilen. Ein Anwendungsszenario wäre beispielsweise der Vielreisende, der seine Spesenrechnungen möglichst schnell und unkompliziert an die Personalabteilung weiterreichen möchte. Auch Blog-Einträge lassen sich auf diese Art schnell und einfach illustrieren.

5. Remember the milk

Ein, zugegeben, nicht neues, aber benutzerfreundliches, kostenloses und weltweit viel genutztes Aufgaben-Management bietet Remember the milk (RTM), das auch auf Deutsch verfügbar ist. Der Service bietet eine intuitive Benutzeroberfläche und erleichtert die Eingabe von Fälligkeitsdaten, indem Eingaben wie "nächster Freitag" oder "in 2 Wochen" akzeptiert und in eine einheitliche Darstellung übertragen werden.

Für Menschen mit einem Hang zur Vergesslichkeit ist das Tool, das über einen einfachen Kalender weit hinausgeht, besonders wertvoll: Erinnerungsnachrichten können per Email, SMS sowie über die wichtigsten Instant Messenger (AIM, Google Talk, ICQ, MSN, Skype und Yahoo) empfangen werden. Schön ist auch die Flexibilität des Dienstes: Anwender können je nach Geschmack mit Listen oder Tag-Wolken arbeiten, um schnell zu sehen, was zu tun ist. Ebenso einfach lassen sich Aufgaben hinzufügen, sogar über das Handy.

Weitere Funktionen sind die Einbindung von Kartenmaterial (Google Maps), um Aufgaben zu lokalisieren und Routen zu planen, sowie Collaboration-Features, mit denen sich Aufgaben hinzufügen lassen.

Wer keine Lust mehr hat, die Kalender auf dem PC und im Smartphone zu synchronisieren und stattdessen seine Termine und Aufgaben zentral zugreifbar verwalten möchte, sollte sich auch die mobile Version von RTM ansehen. Des weiteren lässt sich RTM in iGoogle und Netvibes integrieren, so dass Nutzer sich ihre aktuellen Aufgaben direkt auf ihrer persönlichen Startseite ansehen können. Außerdem wurde RTM auf Google Calendar abgestimmt, so dass man mit Hilfe eines entsprechenden Icons seine Tasks anzeigen lassen und bearbeiten kann. Selbstorganisation angereichert mit Collaboration-Funktionen bieten auch viele andere Web-2.0-Tools, darunter Toodledo, Todoist und Drop.io.

6. DivShare

Foto: Divshare

Websites für Backup und Filesharing gibt es im Web zuhauf. Stark frequentiert sind etwa Box.net, Mozy und natürlich Dropbox. Wir präsentieren an dieser Stelle DivShare aus einem einfachen Grund: Hier werden 5GB kostenloser Speicher für alle gängigen Datentypen zur Verfügung gestellt.

Die enge Integration in Websites, Blogs und Social Networks macht DivShare zum Datenpool hinter zahlreichen Blogs und Websites. Ein API erlaubt Entwicklern, die Speicher und File-Sharing-Funktionen in die eigenen Anwendungen zu integrieren, so dass DivShare das Backend für Webauftritte darstellt. Außerdem gibt es Schnittstellen zu Wordpress, Facebook und zum iPhone: Dazu hat der Anbieter eine Spezialversion von DivShare entwickelt, die auf das Apple-Gadget abgestimmt ist. Mit wenigen Touchscreen-Berührungen können Dateien gesucht, heruntergeladen oder per E-Mail verschickt werden.

Außerdem bietet der Service customized Lösungen für Unternehmen und Websites, die höhere Anforderungen an Speicher, Datentransfer und Design stellen.

7. Zamzar

Einfach, aber nur in kleinem Umfang kostenlos: Zamzar.

Einfach, schnell, bequem: Diese Attribute treffen auch auf Zamzar zu, ein Online-Tool, um Datenformate zu konvertieren. Wer keine Lust hat, Konvertierungssoftware auf seinen PC zu laden, der kann Zamzar ansteuern und sich Dateien bis zu einem Umfang von 100 MB kostenlos in das gewünschte Format übertragen lassen. Allerdings haben Nichtzahler hier wenig Rechte, beispielsweise wird keine Frist garantiert, in der die Datei zugesandt wird. Maximal können Nutzer bei Zamzar 49 Dollar im Monat loswerden. Dafür erhalten Sie 100 GB Online-Speicher, können bis zu 1GB große Dateien schnell konvertieren, erhalten diverse File-Sharing-Funktionen und eine sichere 128-Bit-Verschlüsselung ihrer Dateien.

Der Konvertierungsvorgang ist denkbar einfach: Datei (oder URL) auswählen, gewünschtes Format nennen, E-Mail-Adresse angeben, damit das konvertierte File zurückgeschickt werden kann. Übertragen wird in alle gängigen Dokumenten-, Bild-, Musik-, Video- und Komprimierungsformate. Ähnlich funktioniert das Konvertierungsdienst Youconvertit.com, der sich allerdings auf reine Konvertierung beschränkt und keine Filesharing-Dienste bietet.

8. Yahoo Pipes

Verschiedene Web-Dienste ermöglichen es, Daten aus unterschiedlichen Web-Quellen zusammenzuführen und untereinander zu verbinden. Der populärste Dienst, um in einem grafischen Editor solche Mashups zu bauen, ist wohl Yahoo Pipes.

Im Zentrum des Services steht der Pipe-Editor, ein Javascript-Authoring-Tool, mit dem Anwender ihre Pipes erstellen können. Der Editor besteht aus drei Bereichen: einem Library-Fenster (links), das verfügbare Module sowie fertige, verfügbare Pipes anzeigt, dem Hauptarbeitsfenster in der Mitte sowie der Debugger unten, in dem sich der erzeugte Output ständig beobachten lässt. Der Nutzer baut und bearbeitet Pipes, indem er Module aus dem Library-Fenster mit der Maus per Drag and Drop in das Bearbeitungsfenster zieht und dort verbindet.

Die Module in der Library sind nach Funktionen gegliedert. Es kann sich beispielsweise um Sources handeln (etwa eine Suchmaschine), Inputs (Content vom User), Operators (Basisfunktionen wie Sortieren, Zählen, Filtern etc.), URLs (Module für das Bauen und manipulieren von URLs) und vieles mehr. Außerdem kann die Library andere fertige Pipes enthalten, die man selbst ausgewählt hat. Diese Sub-Pipes können Bausteine für neue Pipes sein. Auf diese Weise lassen sich komplexe Komponenten bauen, die in verschiedenen Projekten wieder verwendet werden.

Im Hauptbearbeitungsfenster können Pipes assembliert und getestet werden. Sie lassen sich hin- und herschieben und beliebig kombinieren oder man überlässt diese Arbeit der "Auto-arrange-Funktion" im Editor, indem man auf Layout klickt. Damit die Pipe funktioniert, müssen die Module verknüpft werden. das funktioniert über die Input- und Output-Anschlüsse der Module. In Farbe zeigt der Editor an, welche Module kombiniert werden können.

9. Central Desktop

Foto: Central desktop

Ein praxiserprobtes und inzwischen viel genutztes Web-basierendes Collaboration-Tool für Business-Teams und Workgroups ist Central Desktop. Es ermöglicht die sichere Kommunikation und Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen innerhalb und außerhalb der Firewall. Central Desktop bietet Web- und Audio-Conferencing, Projekt- und Task-Management, Gruppendiskussionen und vieles mehr. Unternehmen nutzen Central Desktop als rein Web-basierende und preiswerte Alternative zu komplexen und teuren Produkten wie Microsoft Sharepoint.

Central Desktop ist in der nur für Testzwecke tauglichen Minimalausstattung kostenlos (zwei "Workspaces", in denen sich die Teams treffen, maximal fünf Mitglieder je Projektteam, insgesamt 25 MB Speicher). Die Web-Conferencing-Lösung steht in dieser Ausführung nicht zur Verfügung. Je nach Workspaces und aktiven Mitarbeitern sowie zusätzlichen Services und Sicherheitsstandards zahlen Anwender mehr. In den ersten 30 Tagen stehen jedoch testweise die meisten Funktionen zum Kennenlernen zur Verfügung.

Der Anbieter unterscheidet zwischen unterschiedlichen Arbeitsumgebungen. Ein "Team Workspace" ist eine Microsite, die von jedem Central-Desktop-Nutzer eingerichtet werden kann. Der Initiator ist gleichzeitig Owner und Administrator. Er lädt die anderen Mitglieder ein und kontrolliert ihre Zugangsrechte. Außerdem kann er Schreib- und Leserechte zuweisen.

Firmen können sich in "Company Workspaces" einrichten und dabei zusätzliche Sicherheits-Features (256-Bit-SSL-Verschlüsselung) in Anspruch nehmen, so dass geistiges Eigentum und Inhalte gesichert sind.

Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, "Public Workspaces" einzurichten: offene Arbeitsumgebungen, die ohne Benutzer-ID und Passwort für jeden Web-Besucher zugänglich sind. Dort können etwa Events angekündigt, Newsletter platziert, Produkte vorgestellt oder Kundenportale eingerichtet werden.

Collaboration-Tools gibt es im Web 2.0 eine Menge, die Preise unterscheiden sich teilweise erheblich. Eine Übersicht bietet unserer Artikel: Die besten Collaboration-Tools.

10. Slideshare

Kostenlos und nützlich ist Slideshare, die angeblich weltweit größte Community für den Austausch von Präsentationen und Slideshows. Nutzer können ihre Powerpoints, aber auch OpenOffice- und Keynote-Dateien (Mac) sowie PDFs hochladen und verschlagworten. Sie stehen dann anderen Besuchern zur Ansicht und weiteren Verwendung zur Verfügung und können bei Bedarf auch kommentiert werden. Anwender entscheiden dabei selbst, ob sie ihre Präsentation komplett veröffentlichen wollen (Vorsicht: Default-Einstellung!) oder einem bestimmten Benutzerkreis über eine Kontaktliste zur Verfügung stellen wollen.

Den Usern stehen Werkzeuge zur Verfügung, um die Präsentationen in ihre Blogs und Websites zu integrieren. Slideshare sorgt dafür, dass die Inhalte indexiert und von den großen Suchmaschinen gefunden werden. Die maximale Größe je Präsentation beträgt 30 MB. Slideshare ist besonders praktisch, wenn man eine Konferenz vorbereitet: Referenten können in einer Kontaktliste angelegt und aufgefordert werden, ihre Präsentationen hochzuladen und mit dem zuvor festgelegten Konferenz-Tag zu kennzeichnen. Auf der Veranstaltung kann die Präsentation direkt aus dem Web erfolgen. (hv)