Tipps und Tricks für Microsoft Edge

Die besten Tricks zum Windows-10-Browser

27.08.2016 von Stefan Forster
Ganz gleich, ob IE-Umsteiger oder Nutzer eines Alternativbrowsers – wer Microsoft Edge das erste Mal nutzt, weiß oft nicht, was er vom neuen Browser halten soll. Wir verraten Ihnen die besten Tipps.
Web-Lektorat: Die Möglichkeit, in Edge Webseiten zu markieren und mit handschriftlichen Kommentaren zu versehen.

Als das weltweite Datennetz den Sprung vom Geek-Spielzeug zum Massenmedium schaffte, war die Mehrzahl der Surfer mit dem Browser Netscape Navigator unterwegs. Microsoft verschlief den neuen Trend und brachte seinen Internet Explorer (IE) erst ein Jahr später auf den Markt (1995). Doch dank der Integration in Windows stieg die Anzahl der Nutzer exponentiell an, sodass 2002 rund 95 Prozent aller Surfer mit dem IE im Web unterwegs waren. Der Internet Explorer 11 , der unter anderem für Windows 7 und 8/8.1 zur Verfügung steht, ist die letzte offizielle Version. Denn seit der Einführung von Windows 10 setzt das Unternehmen auf Microsoft Edge als Standardbrowser. Wir zeigen Ihnen, was den neuen Browser auszeichnet und verraten Ihnen die besten Tipps und Tricks.

Nicht vergessen: Der IE 11 ist in Windows 10 ebenfalls integriert. Allerdings hat Microsoft den "alten" Browser verschämt in den Tiefen des Startmenüs versteckt: Sie öffnen den IE über "Start -> Alle Apps -> Windows-Zubehör -> Internet Explorer". Schneller geht's, wenn Sie "Internet Explorer" in das Cortana-Eingabefeld tippen und in der Liste der Fundstellen auf den entsprechenden Eintrag tippen. Ob es Sinn macht, zwei verschiedene Browser vorzuinstallieren, bleibt dahingestellt. Zumal der neue Browser dem Internet Explorer in jeglicher Hinsicht überlegen ist.

Gut gemacht Microsoft - Edge ist ein wirklich guter Browser

Anwender, die die letzten Jahre mit dem Internet Explorer im Web unterwegs waren, werden sich nach dem ersten Start von Edge ein wenig verloren vorkommen, da die Bedienoberfläche noch schlichter gehalten ist als dies beim IE 11 der Fall war. Aber auch unter der Haube hat sich im letzten Jahr eine ganze Menge getan. Zu den herausragenden Funktionen von Microsoft Edge gehört zweifelsohne die "Leseansicht", die Sie über das gleichnamige Symbol aktivieren. Sofern von der Webseite unterstützt, wird das Originaldesign ignoriert und die Inhalte werden in einem schlichten Layout dargestellt, was die Lesbarkeit verbessert - insbesondere auf Geräten mit kleinen Displays. In der Praxis als hilfreich entpuppt sich aber auch die "Leseliste", die es Ihnen gestattet, besuchte Webseiten lokal zu speichern, sie zu einem späteren Zeitpunkt zu lesen. Um eine Seite in dieser Liste zu speichern, klicken Sie auf den goldenen Stern, aktivieren "Leseliste" und wählen "Hinzufügen". Insbesondere auf Geräten, die über ein Touch-Display verfügen und sich zudem per Digitalstift bedienen lassen, spielt die Funktion "Webseitennotiz erstellen" eine Rolle. Wie es die Bezeichnung verrät, können Sie Webseiten in diesem Modus nach Belieben markieren, mit handschriftlichen Notizen versehen und lokal speichern. Nach einem Klick auf das "Teilen"-Symbol lässt sich die kommentierte Webseite hingegen per Mail oder Twitter weitergeben.

Interessant ist aber auch die Integration von Cortana , die Ihnen in Microsoft Edge im Kontextmenü der rechten Maustaste zur Verfügung steht. Markieren Sie einen Begriff und wählen Sie "Cortana fragen", um die Fundstellen im rechten Drittel des Browserfensters anzuzeigen. Die Sprachausgabe wird derzeit noch nicht unterstützt. Dafür ermöglicht es Microsoft Entwicklern sprechende Webangebote zu konzipieren. Möglich macht's die neu in Edge integrierte Speech Synthesis API. Wie solche Webseiten in der Zukunft aussehen könnten, zeigt Microsoft auf der Entwickler-Site.

Edge personalisieren: Startseite des Browsers festlegen

In der Grundeinstellung werden Sie nach dem Aufruf des Edge-Browsers von der Startseite in Empfang genommen. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Seite, auf der verschiedene - von MSN und anderen News-Anbietern bereitgestellte - Nachrichten, die Wettervorhersage, Bundesligaergebnisse, App-Tipps und andere Informationen angezeigt werden. Microsoft bezeichnet dies als "Mein Nachrichtenfeed". Welche Inhalte im Detail eingeblendet werden, hängt davon ab, ob und wie Sie die entsprechenden Windows-Apps, unter anderem "Nachrichten", "Wetter" und "Sport" konfiguriert haben.

Soll nach dem Start des Browsers hingegen eine bestimmte Webseite geladen werden, aktivieren Sie in den "Einstellungen" unter "Microsoft Edge öffnen mit" die Option "Bestimmte Seite(n)". Tippen Sie dann in das Eingabefeld die URL der gewünschten Seite ein, etwa www.pcwelt.de , und bestätigen Sie mit einem Klick auf das "Speichern"-Symbol. Möchten Sie, dass der Browser nach dem Start weitere Webseiten in eigenen Tabs öffnet, wählen Sie "Neue Seite hinzufügen", geben die URL ein und sichern die Änderung. Schließen Sie die "Einstellungen", beenden Sie Edge und starten Sie den Browser gleich wieder, um die Änderungen zu aktivieren.

Die 20 wichtigsten Tastenkombinationen für Microsoft Edge

STRG + D

Aktuelle Seite zu Favoriten hinzufügen oder in Leseliste speichern

STRG + E

Direkt in der Adressleiste suchen

STRG + F

Auf gerade geöffneter Website suchen

STRG + H

Verlauf öffnen

STRG + I

Favoriten öffnen

STRG + J

Downloads öffnen

STRG + K

Aktuell geöffnete Seite in neuem Tab öffnen

STRG + N

Neues Browserfenster öffnen

STRG + T

Neuen Tab öffnen

STRG + W

Aktuellen Tab schließen

STRG + P

Aktuelle Seite drucken

STRG + Umschalt + P

Neues InPrivate-Browsen-Fenster öffnen

STRG + Umschalt + R

Lesemodus aktivieren

STRG + Tab

Durch die geöffneten Tabs blättern

STRG + 1 bis 8

Direkt zu einem der geöffneten Tabs wechseln

STRG + 9

Zum zuletzt geöffneten Tab wechseln

STRG + Mausklick

Link in neuem Hintergrundtab öffnen

STRG + Umschalt + Mausklick

Link in neuem Tab öffnen und zum Tab wechseln

ALT + Umschalt + Mausklick

Link in neuem Browserfenster öffnen

F5

Seite aktualisieren

Das Warten hat ein Ende: Erweiterungen für Microsoft Edge

Da sich der Funktionsumfang von Microsoft Edge endlich durch Erweiterungen ausbauen lässt, wird die funktionale Lücke zur Konkurrenz Firefox und Chrome etwas kleiner.

Zweifelsohne eine der wichtigsten, weil von vielen Nutzern gewünschten Neuerungen, stellt die Möglichkeit dar, den Funktionsumfang des Edge-Browsers durch Erweiterungen aufzubohren. Mozilla Firefox und Google Chrome unterstützen solche Add-ons bereits seit Jahren, was mit Sicherheit auch ein Grund für die Beliebtheit der beiden Alternativ-Browser ist. Groß ist die Auswahl derzeit allerdings noch nicht, wie ein Blick auf die entsprechende Website zeigt. Gerade einmal 13 Erweiterungen stehen zur Veröffentlichung dieses Artikels zur Verfügung, darunter die hilfreiche Passwortverwaltung Lastpass , der umstrittene Werbeblocker Adblock , die Übersetzungshilfe Microsoft Translator und Office Online . Auf die letztgenannte Erweiterung gehen wir im Absatz "Microsoft-Office-Funktionen direkt in Microsoft Edge nutzen" auf der nächsten Seite gesondert ein.

Das Einspielen einer Erweiterung ist nicht kompliziert. Öffnen Sie Microsoft Edge, klicken oder tippen Sie auf das ganz rechts platzierte Symbol mit den drei Punkten und entscheiden Sie sich für "Erweiterungen". Im daraufhin geöffneten Dialog klicken Sie auf den Link "Erweiterungen aus dem Store abrufen". Wählen Sie die gewünschte Erweiterung aus, etwa Lastpass. Spielen Sie das Add-on ein, indem Sie auf die Schaltfläche "Kostenlos" klicken. Nach Abschluss der Installation wechseln Sie zu Microsoft Edge. Ein Hinweis macht Sie darauf aufmerksam, dass eine neue Erweiterung eingespielt wurde und Sie das Add-on vor der Verwendung aktivieren müssen. Gleichzeitig informiert Sie die Einblendung, welche Rechte sich die Erweiterung aneignen möchte. Bestätigen Sie mit "Aktivieren", um die Browser-Erweiterung Lastpass zu initialisieren. Um sich den Zugriff auf die Einstellungen der soeben installierten Erweiterung zu erleichtern, klicken oder tippen Sie auf das Symbol mit den drei Punkten, klicken das Lastpass-Symbol mit der rechten Maustaste an und wählen im Kontextmenü den Befehl "Neben der Adressleiste anzeigen". Klicken Sie dann das Symbol an und wählen Sie "Verwalten -> Optionen", um die Erweiterung an Ihre Wünsche anzupassen und etwa die Sicherheitseinstellungen zu ändern. Bei anderen Edge-Erweiterungen ist die Vorgehensweise ganz ähnlich.

Microsoft-Office-Funktionen direkt in Microsoft Edge nutzen

Die neue Erweiterung Office Online ermöglicht es Ihnen, Word-, Excel- und PowerPoint-Dokumente direkt in Microsoft Edge zu bearbeiten.

Die erst Mitte Juni von Microsoft vorgestellte Erweiterung Office Online gestattet es Ihnen, mit den Programmen Word, Excel, PowerPoint, One Note oder Sway erstellte Dokumente direkt im Browser zu bearbeiten. Somit können Sie auch dann Office-Dokumente öffnen und entsprechend editieren, wenn auf dem Gerät, mit dem Sie arbeiten, gar keine Office-Anwendungen installiert sind. Einzige Voraussetzung ist, dass Sie in Edge mit Ihrem Microsoft-Konto angemeldet sind. Ganz neu ist dies aber nicht, da sich Office Online auch über die URL www.office.com nutzen lässt.

Installieren Sie diese Erweiterungen, indem Sie so vorgehen, wie im vorigen Abschnitt beschrieben, und gestatten Sie Microsoft Edge die Nutzung von Office Online, indem Sie den Hinweisdialog mit "Aktivieren" bestätigen. Anschließend verankern Sie das Symbol neben der Adressleiste und klicken es an, um die Grundeinstellungen anzupassen. Die Frage "Wo möchten Sie Ihre Daten speichern?" beantworten Sie mit "Onedrive", da "Onedrive for Business" ausschließlich Geschäftskunden zur Verfügung steht. Klicken Sie auf "Anmelden", macht Sie ein Dialog darauf aufmerksam, welche Rechte sich die Erweiterung Office Online aneignen möchte. Bestätigen Sie mit "Ja". Nachdem die Erweiterung die Verbindung mit Onedrive hergestellt hat, können Sie nicht nur die in der Microsoft-Cloud gespeicherten Dateien laden, sondern auch auf die zuletzt verwendeten Dokumente zugreifen und sie direkt im Browserfenster bearbeiten.

Benachrichtigungen von Webseiten einschalten

Immer mehr Webdienste unterstützen die Edge-Benachrichtigungen, sodass wichtige Infornationen ohne Umweg direkt auf dem Windows-Desktop angezeigt werden.

Ebenfalls neu ist, dass Webseiten Ihnen Benachrichtigungen senden können. So etwas ist etwa dann praktisch, wenn Sie beispielsweise einen E-Mail-Anbieter wie Gmail nutzen, und per Bildschirmeinblendung auf neu eintreffende Nachrichten aufmerksam gemacht werden wollen. Darüber hinaus werden alle Benachrichtigungen auch im Info-Center angezeigt. Einzige Voraussetzung ist, dass Sie sich beim ausgewählten Webservice mit dem Microsoft-Konto anmelden, mit dem Sie auch bei Windows 10 eingeloggt sind.

Die Konfiguration dieser Benachrichtigungen erfolgt nicht in Edge, sondern auf der Webseite des Online-Services. Nutzen Sie etwa ein Gmail-Konto, öffnen Sie die Seite http://mail.google.com und loggen sich mit Ihren Zugangsdaten ein. Eine Einblendung am unteren Bildschirmrand macht Sie darauf aufmerksam, dass die Webseite Benachrichtigungen anzeigen möchte. Um dies zuzulassen, klicken Sie auf "Ja". Die Verwaltung der bereits zugelassenen Benachrichtigungen erledigen Sie in Edge über die "Einstellungen". Wählen Sie "Erweiterte Einstellungen anzeigen" und klicken Sie unter "Benachrichtigungen" auf "Verwalten", um einen Blick auf alle Webservices zu werfen, die Ihnen Nachrichten senden dürfen.

Ausschalten lassen sich solche Benachrichtigungen aber auch im Info-Center. Klicken Sie hier einen Eintrag mit der rechten Maustaste an und wählen Sie "Benachrichtigung für diese Website ausschalten", um die Funktion zu deaktivieren. Weitere Eingriffsmöglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung, indem Sie sich im Kontextmenü für "Zu Benachrichtigungseinstellungen wechseln" entscheiden und die entsprechenden Optionen anpassen.

Derzeit funktionieren Benachrichtigungen mit Gmail, Skype, Whats App und Twitter. Da diese Funktion jedoch auf den Spezifikationen W3C Web Notifications basiert, dürfte die Anzahl der unterstützen Online-Services schon bald deutlich steigen.

Verhalten der Tabs mit Icons und Tastenkombinationen steuern

In den „Einstellungen“ können Sie selbst festlegen, welche „Top-Sites“ beim Öffnen eines neuen Tabs angezeigt werden sollen.

Nicht besonders groß sind die Unterschiede zwischen dem Internet Explorer und Microsoft Edge in Sachen Tabs. Neu in Edge ist die Möglichkeit, offene Tabs anzuheften, damit die darin angezeigten Webseiten bei jedem Start des Browsers automatisch geöffnet werden. Dazu klicken Sie die gewünschte Registerkarte mit der rechten Maustaste an und wählen im Kontextmenü den Befehl "Anheften". Mit "Loslösen" machen Sie das automatische Öffnen wieder rückgängig.

Über das in der oberen Titelleiste verankerte Plussymbol oder mithilfe der Tastenkombination Strg + T öffnen Sie einen neuen Tab. Standardmäßig werden auf dieser neuen Seite Ihre "Top-Sites", also die am häufigsten von Ihnen besuchten Webseiten, präsentiert. Unter den "Top-Sites" zeigt der Browser den von der Standard-Startseite bekannten Nachrichtenfeed an. Das Verhalten der Tabs können Sie ebenfalls an Ihre Wünsche anpassen, indem Sie in den "Einstellungen" unter "Neue Tabs öffnen mit" entweder "Leere Seite" oder "Beste Websites" wählen. Entscheiden Sie sich für die erstgenannte Option, wird ein leerer Tab geöffnet, der zweite Befehl sorgt dafür, dass nur die "Top-Sites" angezeigt werden.

Immer offen: Damit Webseiten, die Sie regelmäßig besuchen, gleich nach dem Start von Edge automatisch mit ihren aktuellen Inhalten geöffnet werden, können Sie sie anheften.

Sehr gut: Sie können selbst festlegen, welche Seiten über diesen Schnellzugriff verfügbar sein sollen. Vorher müssen Sie die Standard-Sites jedoch entfernen, indem Sie mit dem Mauszeiger über einen der Einträge fahren und dann auf das "X"-Symbol klicken. Nach dem Löschen einer Top-Site, taucht ganz rechts ein graues Kästchen auf. Klicken Sie auf das Plussymbol, tippen Sie die URL der Seite ein und bestätigen Sie mit einem Klick auf "Hinzufügen". Nach diesem Muster löschen Sie diejenigen Top-Sites, die Sie nicht interessieren, und integrieren dafür die Webseiten, auf die Sie regelmäßig zugreifen.

Lesezeichen von anderen Browsern importieren und verwalten

Das Importieren von Lesezeichen ist mit wenigen Mausklicks erledigt, sodass Sie auch mit Microsoft Edge auf all Ihre Internet-Bookmarks zugreifen können.

Wollen Sie die Favoriten, die Sie bisher mit dem Internet Explorer oder einen anderen Browser verwaltet haben, in Microsoft Edge importieren, klicken Sie auf das Hub-Symbol mit den drei Balken, entscheiden sich für "Favoriten" und wählen "Favoriten importieren". Im folgenden Dialog wählen Sie aus, ob die Bookmarks aus dem Internet Explorer oder einem anderen bereits installierten Browser importieren werden sollen. Dann klicken auf "Importieren" und folgen den Bildschirmhinweisen. Um eine gerade in Microsoft Edge aufgerufene Seite den Favoriten hinzuzufügen, klicken Sie auf das "Stern"-Symbol oder drücken die Tastenkombination Strg + D. Im daraufhin geöffneten Dialog legen Sie fest, ob die Seite in den "Favoriten" oder einem Unterordner gespeichert werden soll. Entscheiden Sie sich für die zweite Option, wählen Sie den Zielordner im Ausklappmenü "Speichern unter" aus. Haben Sie noch keinen Ordner angelegt, klicken Sie auf "Neuen Ordner erstellen", geben einen "Ordnernamen" ein und bestätigen mit "Hinzufügen". Auf diese Weise lassen sich selbst Lesezeichensammlungen, die Hunderte Einträge umfassen, recht komfortabel verwalten. Ebenso einfach ist es, Webseiten aus der Liste der Favoriten zu löschen. Ist die Seite gerade im Edge-Browser geöffnet, klicken Sie auf das goldene "Stern"-Symbol und wählen im folgenden Dialog "Löschen". Dass alles geklappt hat, erkennen Sie daran, dass das "Stern"-Icon wieder in grauer Farbe angezeigt wird. Wollen Sie mehrere einstige Favoriten in einem Rutsch ausmisten, öffnen Sie die Favoritenliste, wechseln zu den jeweiligen Unterordnern, klicken einen der Einträge mit der rechten Maustaste an und wählen "Löschen".

Die erweiterten Einstellungen in der Edge-App konfigurieren

In den „Erweiterten Einstellungen“ lässt sich unter anderem die Verwendung der als Sicherheitsrisiko bekannten Komponente Adobe Flash Player deaktivieren. Zudem legen Sie hier die Datenschutzeinstellungen fest.

Anwender, die den Internet Explorer bis ins letzte Detail an ihre persönlichen Vorlieben angepasst haben, dürften sich wundern, dass der Edge-Browser kaum Konfigurationsmöglichkeiten bietet. Hauptgrund dafür ist, dass Microsoft Edge als App ausgeführt wird und somit bei weitem nicht so tief in das System eingreifen kann, wie das bei Desktop-Anwendungen der Fall ist. Nichtsdestotrotz sollten Sie einen Blick auf die weiterführenden Konfigurationsoptionen werfen und sie bei Bedarf anpassen. Klicken Sie dazu in den "Einstellungen" auf die Schaltfläche "Erweiterte Einstellungen anzeigen".

In der Grundeinstellung ist "Schaltfläche Startseite anzeigen" deaktiviert. Schalten Sie diese Option ein, wird das entsprechende Symbol neben dem Icon "Neu laden" eingeblendet. "Popups blockieren" und "Adobe Flash Player verwenden" sind ab Werk eingeschaltet. Ist Ihnen die Nutzung des Flash Players zu gefährlich, deaktivieren Sie die Option. Sind Sie über einen Proxy-Server im Web unterwegs, klicken Sie auf "Proxyeinstellungen öffnen" und geben Sie die erforderlichen Daten ein.

Ob Sie Microsoft Edge erlauben, Sie zum Speichern eingegebener Kennwörter aufzufordern, hängt davon ab, ob Sie anderen Personen gestatten, Ihren PC mit Ihrem Benutzerkonto zu nutzen. Nutzen Sie das Gerät alleine, ist es ratsam, die Standardeinstellung "Ein" nicht zu verändern. Über den Link "Meine gespeicherten Kennwörter verwalten" können Sie übrigens einen Blick auf diejenigen Zugangsdaten werfen, die Microsoft Edge bereits gespeichert hat. Klicken Sie einen der Einträge an, erhalten Sie weitere Informationen. Um einen gespeicherten Datensatz zu löschen, klicken Sie auf das "X"-Symbol.

Ändern können Sie nicht nur den Standard-Suchdienst Bing. Auch der Umgang mit Cookies lässt sich in den „Erweiterten Einstellungen“ von Microsoft Edge konfigurieren.

Die drei anderen Optionen, die im Bereich "Datenschutz und Dienste" zur Auswahl stehen, sind "Formulareinträge speichern", "Cortana soll mich bei Microsoft Edge unterstützen" und "Do Not Track-Anforderungen (nicht nachverfolgen) senden". Die beiden erstgenannten Optionen erleichtern Ihnen den Umgang mit dem Edge-Browser - sicherheitsbewusste Nutzer schalten sie dennoch aus. Der dritte Befehl erschwert Webseitenbetreibern, ein möglichst umfassendes Bewegungsprofil von Ihnen anzulegen und sollte deswegen von allen Anwendern aktiviert werden.

Bing ist die Microsoft-eigene Suchmaschine und wird vom Edge-Browser als Standardsuchdienst verwendet. Geben Sie also einen Suchbegriff in die Adressleiste ein, wird die Anfrage von Bing beantwortet. Sie können jedoch auch mit Google, DuckDuckGo und Ixquick suchen, indem Sie unter "In Adressleiste suchen mit" auf die Schaltfläche "Ändern" klicken, im folgenden Dialog den entsprechenden Eintrag aktivieren und die Änderung mit einem Klick auf "Als Standard" speichern. Damit die verschiedenen Suchdienste in diesem Dialog zur Verfügung stehen, müssen Sie die jeweiligen Seiten mindestens einmal in Microsoft Edge geöffnet haben.

Um zu verhindern, dass Webseiten Cookies auf Ihrem Gerät speichern, öffnen Sie unter "Cookies" das Ausklappmenü und wählen "Alle Cookies blockieren". Gehen Ihnen die damit verbundenen Einschränkungen des Bedienkomforts zu weit, entscheiden Sie sich für "Nur Cookies von Drittanbietern blockieren", um zumindest das Tracking zu erschweren.

Keinesfalls deaktivieren dürfen Sie die Edge-Option "Mich mit SmartScreen-Filter vor schädlichen Websites und Downloads schützen". Denn auch wenn der SmartScreen-Filter ab und an auch bei völlig harmlosen Downloads Alarm schlägt, ist die Erkennungsrate im Allgemeinen sehr hoch.

Microsoft Edge in den Werkszustand zurücksetzen

Ab und an kann es vorkommen, dass Microsoft Edge nicht mehr richtig funktioniert oder schlichtweg den Start verweigert. In solchen Fällen können Sie die App mithilfe von Windows PowerShell und Kommandozeilenbefehlen in den Werkszustand zurücksetzen. Alle von Ihnen getroffenen Einstellungen werden dabei gelöscht.

Bei Microsoft Edge handelt es sich - wie übrigens auch bei Windows 10 - um ein Produkt, das permanent weiterentwickelt und verbessert wird. Dies erkennen Sie unter anderem daran, dass nach einem Update plötzlich neue Optionen vorhanden oder an anderer Stelle aufzufinden sind oder Befehle respektive Einstellungen in englischer Sprache angezeigt werden. Sollte es im Praxiseinsatz zu gravierenden Problemen kommen oder stützt der Browser permanent ab, müssen Sie ihn in den Originalzustand zurückversetzen. Am einfachsten geht's über die "Einstellungen". Klicken Sie unter "Browserdaten löschen" auf die Schaltfläche "Zu löschendes Element auswählen". Im folgenden Dialog klicken Sie auf "Mehr anzeigen". Anschließend markieren Sie alle angezeigten Einträge und bestätigen mit "Löschen". Nach einem Neustart sollte der Browser wieder reibungslos laufen.

Eine weitere Möglichkeit führt über Windows PowerShell. Da diese Vorgehensweise jedoch sehr tief in das System eingreift, ist sie ausschließlich für erfahrene Anwender geeignet. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie vor dem Eingriff unbedingt einen Systemwiederherstellungspunkt setzen. Wechseln Sie zum Ordner "C:\Benutzer\%Benutzernamen%\AppData\Local\Packages\Microsoft.MicrosoftEdge_8wekyb3d8bbwe. Sollte der Ordner "AppData" nicht im Explorer angezeigt werden, aktivieren Sie im Register "Ansicht" die Option "Ausgeblendete Elemente". Markieren Sie alle Inhalte und löschen Sie die Auswahl. Lassen sich nicht alle Elemente in einem Rutsch entfernen, müssen Sie die einzelnen Ordner und Unterordner der Reihe nach löschen. Wählen Sie dann "Start -> Alle Apps -> Windows Power Shell", klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "Windows PowerShell" und wählen Sie "Als Administrator ausführen". Bestätigen Sie die "Benutzerkontensteuerung" mit "Ja" und tippen Sie diesen Befehl ein:

Get-AppXPackage -AllUsers -Name Microsoft.MicrosoftEdge | Foreach {Add-AppxPackage -DisableDevelopmentMode -Register "$($_.InstallLocation) \AppXManifest.xml" -Verbose}

Bestätigen Sie mit der Eingabetaste, stellt Windows 10 die App wieder her und Microsoft Edge sollte wieder normal funktionieren. Alle Einstellungen werden hierbei auf die Standardwerte zurückgesetzt. Somit werden Sie nach dem ersten Start des Browsers vom Willkommensdialog begrüßt.

Ausblick: Der Edge-Browser hat noch reichlich Potenzial

Wie auch Windows 10 selbst, so wird auch Edge stetig weiterentwickelt. Einige der kommenden Neuheiten hat Microsoft schon verraten. Etwa sollen Wischgesten kommen: Ein Wisch von links nach rechts führt zur vorigen Seite. Ein Wischer von rechts nach links zeigt wieder die ursprüngliche Seite. Laut Insidern soll Microsoft an einer neuen Schriftentechnik arbeiten. Sie soll dafür sorgen, dass Webseiten bis zu 30 Prozent schneller geladen werden. Der Browser soll zudem eine Anbindung an den Bing Translator bekommen, damit sich Websites in Fremdsprachen direkt im Browser übersetzen lassen. Außerdem kündigte Microsoft zum Eliminieren von Passwörtern in Edge die Integration von Windows Hello und verbesserte Sicherheitsfunktionen an. (PC-Welt)