Drahtlose Netze

Die besten Tools zur WLAN-Nutzung

26.05.2008 von Manfred Bremmer
Mit diesen - zum Großteil kostenlosen - Anwendungen wird das Auffinden von Wireless-LANs und deren anschließende Nutzung zum Kinderspiel.

Egal ob im Büro oder zuhause, im Café oder am Flughafen: Fast überall finden sich heutzutage Wireless LANs (WLANs), über die man im Internet surfen kann. Doch die Nutzung ist nicht immer einfach, häufig sogar riskant. Die US-Kollegen von "PC World" haben eine Sammlung von - zum Großteil kostenlosen - Downloads zusammen gestellt, die das drahtlose Surfen einfacher und sicherer machen.

We-Fi

Ein Chat im WLAN gefällig? Mit dem auffällig an Skype errinnernden We-Fi-Fenster kein Problem.

Die Software We-Fi des gleichnamigen israelischen Startups schließt den Kreis zwischen Wireless- und Sozial-Networking. Nach dem Download der kostenlosen Anwendung zeigt die Software alle nahe gelegenen WLANs an, auf die Sie zugreifen können - plus Informationen, ob der Drahtlos-Zugang verschlüsselt oder offen ist, oder die Signalstärke. Zusätzlich informiert die Software über User, die im gleichen WLAN-Netz angemeldet sind und erlaubt es, über eine Chat-Funktion mit ihnen zu kommunizieren. Außerdem können Sie mit dem Community-Tool Informationen über von Ihnen gefundenen WLAN-Netzen mit anderen We-Fi-Nutzern teilen und deren Position auf einer Karte angeben. Besonderes Extra: Neben einem Client für Windows und MAC (Beta) hat We-Fi auch an Nutzer von WLAN-fähigen Smartphones gedacht - allerdings nur solche mit Windows Mobile als Betriebssystem.

Plug and Browse

Vista lässt grüßen: Mit einem Klick werden die Einstellungen an das ausgewählte WLAN angepasst.

Wenn Sie häufig zwischen verschiedenen WLANs - etwa zuhause oder im Büro - wechseln, wissen Sie was Frustration bedeutet: Grund sind die verschiedenen Einstellungen der drahtlosen Netze. Beispielsweise gibt das eine WLAN IP-Adressen über DHCP aus, während das andere nur statische IP-Adressen unterstützt. Ein weiteres verfügt wiederum über ein bestimmtes Set an Firewall-Regeln und einen festgelegten Drucker, erfordert die Ausführung eines bestimmten Scripts beim Anmelden oder hat anders "gemappte" Laufwerke. Im Normalfall (beziehungsweise, wenn man noch nicht auf Windows Vista gewechselt hat) müssen die Einstellungen, die beim Wechseln der WLAN-Verbindung notwendig sind, von Hand geändert werden - ein frustrierender Vorgang, der noch dazu eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Nicht mit "Plug and Browse": Das unglaublich einfach zu bedienende Tool erlaubt es, Profile für jedes WLAN-Netz zu erstellen. Anschließend genügt ein Klick auf das entsprechende Profil und die Einstellungen werden an das WLAN angepasst. Das Beste an dem rund 26 Euro teuren Werkzeug: Es ist nicht nötig, die Profile von Hand zusammenzustellen, das Programm übernimmt diese auf Wunsch automatisch. Damit nicht genug, funktioniert Plug and Browse in jeder Netzumgebung, nicht nur im Drahtlos-Bereich.

JiWire Wi-Fi Hotspot Finder

JiWire Hotspot Finder bietet offline Informationen zu über 200.000 WLANs - auch in München.

Sicher können auch Sie sich an Situationen erinnern, in denen sich dringend einen WLAN-Zugang benötigt haben, etwa um schnell die eingegangenen E-Mails zu scannen oder etwas im Internet nachzusehen. Pech nur, dass sich in Ihrer unmittelbaren Umgebung kein Hotspot befindet. Mit der Freeware "JiWire Hotspot Finder" haben Sie offline Zugriff auf Informationen zu über 200.000 WLANs in mehr als 135 Ländern, die sich bequem über die Angabe von Postleitzahl oder Adresse durchsuchen lassen. Das Programm unterscheidet sogar zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Zugängen. Für 25 Dollar pro Jahr bietet die Bezahlversion "JiWire Hotspot Helper" noch zusätzliche Features. So schützt sie unter anderem vor Angreifern, indem sie die Verbindung an öffentlichen Hotspots verschlüsselt und den - häufig von Betreibern aus Schutz vor "Spam-Schleudern" blockierten - Versand von E-Mails ermöglicht.

Airdefense Personal Lite

Jeder, der fremde WLANs nutzt, ist zahlreichen potenziellen Gefahren ausgesetzt. Dazu zählen Drahtlosnetze, die sich als öffentliche Hotspots tarnen, um beim Einloggen persönliche Daten abzugreifen oder - vielleicht noch schlimmer - Schädlinge wie Trojanische Pferde und Key-Logger auf dem PC einschleusen, die Tastatureingaben protokollieren und Zugangspasswörter ausspionieren. Hilfe (für Privatnutzer) bietet das auf drahtlose Netze spezialisierte Sicherheitsunternehmen Air Defense an. Das in der Lite-Version (zur Evaluierung gedachte) kostenlose Tool "Airdefense Personal" untersucht das betretene WLAN, warnt vor potenziellen Gefahren, darunter Phishing-Attacken oder plötzlichen Schwankungen in der Signalstärke, und macht Vorschläge, wie man darauf reagieren sollte.

Xirrus Wi-Fi Monitor

Das Tool nimmt buchstäblich alle in Reichweite befindlichen WLANs ins Radar.

Falls Sie Windows Vista einsetzen, steht Ihnen mit "Xirrus Wi-Fi Monitor" eines der nützlichsten Gadgets für das Betriebssystem zur Verfügung. Das Tool zeigt Ihnen auf dem Display automatisch die Signalstärke, die SSID des verbundenen WLAN-Netzes und Ihre aktuelle IP-Adresse an. Außerdem werden Ihnen wie auf einem Radarschirm sämtliche verfügbaren Drahtlos-Netze angezeigt. Das sind allerdings erst die Basisfunktionen - mit ein Klick auf die Detailanzeige erhalten Sie genauere Informationen. Sie sehen die SSID jedes WLANS, erfahren, ob und wie es verschlüsselt ist, welcher Kanal genutzt wird, die MAC-Adresse und vieles mehr.

Whisher

Hierzulande ist die Whisher-Community erst im Entstehen - kostenpflichtige Hotspots schließen die Lücke.

Leider (?) ist die Welt noch nicht komplett mit WLANs übersät und nicht überall, wo man danach sucht, gibt es kostenlose Hotspots. Bislang, zumindest. Inzwischen gibt es einige Initiativen, die an der Gründung einer weltumspannenden Wi-Fi-Community arbeiten. Das nicht unumstrittene Prinzip: Man gibt sein eigenes WLAN für andere Surfer frei und kassiert dafür Bonuspunkte, mit denen man im Gegenzug selbst andere Hotspots benutzen kann. Während man bei der wohl bekanntesten Wi-Fi-Community Fon einen WLAN-Router mit spezieller Software, zum Beispiel den Fon-eigenen "La Fonera", benötigt, funktioniert Whisher rein auf Softwarebasis. Der Client ist bereits für Windows, Mac OS und Linux verfügbar. Neben dem Wi-Fi-Management bietet er noch Zusatzdienste wie drahtloses (lokales) Filesharing und Chat (Computerwoche berichtete). Selbst wenn es in Deutschland noch fast keine Whisher-Hotspots gibt und man selbst kein Drahtlos-Netz unterhält, ist das Tool nützlich - man kann auf der Website Bonuspunkte für die Nutzung von zahlreichen kostenpflichtigen WLANs erwerben. Im Raum München gibt es laut Karte 138 solcher Hotspots, viele davon in Hotels. Besonderes Extra: Die Abrechnung erfolgt dabei auf Minutenbasis.

WiFi SiStr

WiFi SiStr hilft WLAN-Betreibern unter anderem dabei, tote Winkel aufzuspüren.

Sie interessieren sich für die Signalstärke Ihrer WLAN-Verbindung? Mit Hilfe des kostenlosen Tools "WiFi SiStr" kein Problem. Das kleine Werkzeug zeigt die gewünschten Informationen auf dem Desktops Ihres Notebooks an und das in Echtzeit. Auf diese Weise sind sie bequem in der Lage, in der Wohnung "tote Winkel" oder Bereiche mit schlechter Netzabdeckung aufzuspüren, indem Sie mit dem Notebook die Räume absuchen. Damit nicht genug, zeichnet es die Verbindungsstärke über einen längeren Zeitraum auf und schlägt optional Alarm, wenn eine festgelegte Schwelle unterschritten wird.

Hotspot Shield

Hotpot Shield: Gefahrlos surfen über ein VPN.

Fühlen Sie sich sicher, wenn Sie einen öffentlichen Hotspot in einem Café oder am Flughafen nutzen? Sie sollte es nicht! Es lauern eine Menge potenzieller Gefahren, einschließlich Hacker, die es auf Ihre Daten abgesehen haben, oder Schnüfflern, die wissen wollen, was Sie online machen. Besonders gefährdet sind Sie beim Besuch von Websites, auf denen Sie Benutzernamen und Passwort eingeben müssen. Das Kostenlos-Tool "Hotspot Shield" von Anchorfree verspricht Abhilfe, indem es ein VPN zu einem Anchorfree-Server aufbaut, wenn Sie über ein öffentliches WLAN im Web surfen. Allerdings sollte man bei der Installation aufpassen, dass man die "Dealio-Toolbar" nicht mit auf den Rechner packt, warnt PC World - es handelt sich dabei um ein nervendes Adware-Programm.

WiFi Hopper

Je mehr man vor dem Aufsuchen eines öffentlichen (oder privaten) Hotspot weiss, desto sicherer surft man später damit. Der "WiFi Hopper" liefert wichtige Informationen über nahe gelegene WLANs und erleichtert damit die Entscheidung, ob man wirklich darauf zugreifen sollte. So erfährt man zu jedem gefundenen Netz unter anderem die SSID, die MAC-Adresse des WLAN-Routers, die Signalstärke, und ob das WLAN verschlüsselt ist. Haben Sie sich für ein Netz entschieden, verbindet Sie der WiFi Hopper" per Mausklick damit. Das Tool ist eine gute Alternative zum bewährten (und kostenlosen) Werkzeug "Netstumbler", kostet allerdings 35 Dollar. (mb)