Gratis-Tools für Windows-Sicherheit

Die besten Tools zum Schutz von Windows-Clients

25.06.2008
Im Windows-Zubehör finden sich nur wenige Security-Tools. Die CW-Schwesterpublikation Tecchannel hat eine Reihe von Gratis-Utilities zusammengestellt, mit denen sich Windows-Clients dennoch absichern lassen.

Client-Administratoren wie Nutzer von Windows-Systemen werden in regelmäßigen Abständen mit Sicherheitsmängeln konfrontiert: Mal lässt der Browser ein Schlupfloch offen, mal liegt ein Fehler im Script-Interpreter des Betriebssystems vor oder die Software eines Drittanbieters öffnet über die enge Anbindung an Systemmodule Eindringlingen Tür und Tor. Anwender sollten sich in Sachen Grundabsicherung von Windows-Clients nicht alleine darauf verlassen, dass Microsoft schon rechtzeitig weiteren Hot Fixes bereitstellen wird.

Viele der potentiellen Einfallschneisen für Angriffe lassen sich mit Software schließen oder zumindest absichern. Dafür gibt es jede Menge guter und komfortabler Tools. Wir haben uns bei der Auswahl hauptsächlich auf solche Programme beschränkt, die gratis oder zumindest für die Nutzung im privaten Umfeld kostenlos sind. Bei letzterer Gruppe ist für den Firmeneinsatz ist dann eine Lizenz erforderlich.

Avira Antivir Personal: Scannen und überwachen

Malware in Form von Viren und Würmern stellt noch immer die größte Bedrohung für Windows-Rechner dar. Ohne Antivirenprogramm sollte deshalb niemand einen Arbeitsplatz-PC betreiben, schon gar nicht, wenn er an ein Netzwerk und das Internet angeschlossen ist. Vor Gefahren schützt das für Privatnutzer kostenlose Avira Antivir Personal, das seit dem letzten größeren Update nur noch Windows 2000, XP und Vista unterstützt.

Avira Antivir Personal bietet einen Scan-Modul, einen Virenwächter und eine Scheduling-Funktion für zeitgesteuerte Suchläufe. Das Tool scannt große Datenmengen schnell und findet die meisten Schädlinge. Es lassen sich Partitionen oder Datenträger, Verzeichnisse oder einzelne Dateien untersuchen. Netzlaufwerke lassen sich allerdings nicht in den Prüfvorgang mit einbeziehen. Die Signaturdatenbank bleibt über ein Online-Update auf dem neuesten Stand. Für die Software wird ein deutschsprachiges Handbuch angeboten. Neben der Gratis-Version gibt es eine erweiterte Premium-Version, die unter anderem auch Spyware findet.

Alternativen zu Avira Antivir Personal: Avast Home Edition ist ebenfalls für private Nutzer kostenlos und arbeitet sehr schnell. Das englischsprachige AVG Free Edition und für den privaten Einsatz kostenlose gefällt durch eine vielseitig anpassbare Bedienoberfläche. Das Virenabwehrprogramm Bitdefender Free ist in der Free Edition samt Online-Aktualisierung der Virensignaturen für alle Benutzer kostenlos.

Portable Clamwin: Optimaler Zusatz-Scanner

Ein Open-Source-Virenscanner, der auch Makros und Dateianhänge von Office-Programmen sowie Archive auf Schädlingsbefall hin prüft, ist das englischsprachige ClamWin Free Antivirus. Das ursprünglich für Linux entwickelte englischsprachige Tool findet laut Hersteller mehr als 30.000 derzeit im Umlauf befindliche Schädlingsvarianten. Im Unterschied zu kommerziellen Virenscannern handelt es sich bei dem Tool um eine vollständige Neuentwicklung, die ohne seit Jahren im Quellcode mitgeschleppte Altlasten auskommt.

Der eigentliche Clou ist jedoch die Portable ClamWin, der Bestandteil der Portable Apps Suite ist: Dabei handelt es sich um eine für die mobile Nutzung angepasste Spezialversion des Virenscanners. Er lässt sich von einem USB-Stick ohne vorherige Installation aufrufen. Nach dem Programmstart muss der Anwender lediglich die aktuelle Virendatenbank über die entsprechende Menüfunktion laden, dann ist das Tool einsatzbereit. Weil Portable ClamWin nichts im Hintergrund lädt, eignet sich das Tool auch optimal als Ergänzung zu einem anderen Virenabwehrprogramm.

AVG Anti-Virus Free: Viren- und Malware-Wächter

In puncto Viren- und Wurmabwehr ist Windows standardmäßig ungeschützt. Ohne einen geeigneten Malware-Wächter sollten Clients keinesfalls betrieben werden ? und zwar unabhängig davon, ob der Rechner dauerhaft mit dem Internet verbunden oder nur sporadisch online ist. Mittlerweile haben die meisten Anbieter von Sicherheits-Software Ihre Tools zur Schädlingsabwehr an Vista angepasst. Kostenlos zu haben sind jedoch nur wenige lohnende Programme. Unter http://free.grisoft.com laden Sie das für Privatanwender kostenlose Antivirenprogramm AVG Anti-Virus Free.

Das umfassend ausgestattete Komplettpaket bringt Virenwächter, Scanner und E-Mail-Prüfung mit. Großes Plus von AVG Free: Die Software arbeitet mit einer gut abgestimmten Suchheuristik und nervt den Anwender nicht mit häufigen Fehlalarmmeldungen.

Virenschutz: Viren- und Wurmabwehr erledigt die Suche nach Malware für Privatnutzer kostenlos.

Die Bedienerführung ist zwar englischsprachig, allerdings ist das Programm intuitiv nutzbar und bereits gut vorkonfiguriert. Mit den Standardeinstellungen holt sich AVG täglich Online-Updates für die Virendatenbank und durchsucht um 8:00 Uhr die gesamte Festplatte. Wollen Sie den Scan auf eine andere Uhrzeit umstellen, starten Sie das Hauptprogramm und rufen "Scheduler" auf. Klicken Sie erst "Test plan in basic mode" und dann "Edit Schedule" an.

Hitman Pro: Windows gegen Malware-Befall fit machen

Jedes Anti-Spyware-Tool hat seine individuellen Stärken und Schwächen. Dieses Problem umgeht das kostenlose Hitman Pro, indem es unter einer Bedienoberfläche mehrere Anti-Spyware-Tools kombiniert. Ziel soll es laut Entwickler sein, einen bestmöglichen Schutz vor Schädlingsbefall zu bieten.

Die Technik dahinter ist einfach: Die Sicherheits-Software lädt die für die PC-Prüfung erforderlichen Utilities automatisch herunter, installiert die Programme und greift auf sie zu - ohne dass der Anwender sich darum kümmern muss. Lediglich die Lizenzabkommen der Tools sind zu akzeptieren. Das vereinfacht die Software durch die Option, allen auf Einmal zustimmen können.

Alle für einen: Hitman Pro vereint mehrere Malware-Suchprogramme unter einer Oberfläche.

Mit einem Klick auf Einstellen legen Sie fest, welche Programme von Hitman Pro verwendet werden sollen. Kostenlos und brauchbar bei der Malware-Abwehr sind Spyware Search & Destroy, Ad-Aware sowie A-Squared Free. Die Rechnerprüfung beginnt nach einem Klick auf Start.

Alternative zu Hitman Pro: Auch das von Grisoft stammende und für Privatnutzer kostenlose AVG Anti-Spyware Free ist empfehlenswert.

McAfee Avert Stinger: Schädlingen sicher entfernen

Das von McAfee kostenlos angebotene Anti-Malware-Tool Stinger spürt rund 60 besonders prominente Schädlinge auf. McAfee Avert Stinger durchsucht Festplatten, Disketten, CD- und DVD-ROMs sowie Netzlaufwerke nach digitalen Parasiten. Die Freeware eignet sich gut für einen schnellen Kontroll-Scan nach besonders verbreiteten Viren und Trojanern.

Das Programm ersetzt allerdings keinen vollwertigen Virenscanner, sondern soll diesen ergänzen. Entsprechend einfach ist die Handhabung: Der Anwender braucht das Tool nur zu starten und kann sofort einen Scanvorgang einleiten. Eine Installation ist nicht erforderlich. Weil die Software kein Online-Update bietet, muss bei jeder neuen Programmversion das gesamte Programm geladen werden.

Alternative zu McAfee Avert Stinger: Avast Viruscleaner ist ebenfalls Freeware und beseitigt verbreitete Schädlingstypen.

ZoneAlarm Free: Schotten schließen in Windows

Erst nach Installation einer Desktop-Firewall wird der Anwender über Angriffsversucht aus dem Internet informiert. Sie stellt die erste Hürde für Angreifer. Zwar gehört eine Firewall zum Lieferumfang von Windows XP und Vista, doch die lässt sich mit einigen Tricks aushebeln. Als gute Alternative zu den kostenpflichtigen Programmen eignet sich die für den privaten Einsatz kostenlose ZoneAlarm Free. Neben der Free-Variante bietet der Hersteller zahlreiche kostenpflichtige Varianten der Software an.

ZoneAlarm Free schützt falsch konfigurierte Rechner, hilft bei der Erkennung von Viren, Trojanern sowie Ad- und Spyware und leistet gute Dienste beim Herausfinden, welche Programme heimlich Daten senden und Empfangen wollen. Das Tool ist optimal für Anwender geeignet, die nicht tief in die Materie einsteigen möchten. Es arbeitet nach dem Listenverfahren. Dabei wird in einer Liste festgelegt, ob eine bestimmte Anwendung auf das Internet zugreifen darf oder nicht. Zudem lässt sich bestimmen, ob Zugriffe aus dem Internet auf den eigenen PC gestattet sind.

Alternativen zu ZoneAlarm Free: Sowohl von der Outpost Firewall als auch von Sygate Personal Firewall gibt es kostenlose Versionen für Privatnutzer - beide Programme sind jedoch veraltet. Neuer und einfach bedienen lässt sich die für Privatanwender konzipierte Shareware Ashampoo Firewall.

Spybot Search & Destroy: Trojaner und Spyware unschädlich machen

Das Gratis-Tool Spybot Search & Destroy sucht das System nach Ad- und Spyware ab - also nach Software, die geeignet ist, im Hintergrund unerwünscht Daten an einen Server zu übermitteln. Dazu durchforstet das Programm die Festplatte und die Registry ähnlich einem Virenscanner nach bekannten Spyware-Modulen und präsentiert im Anschluss an den Scanlauf eine Liste aller Treffer. Spybot lässt sich optimal parallel zu einem Virenscanner installieren und kommt ihm nicht in die Quere. Gut: Per Online-Update bleibt die Software auf dem neuesten Stand.

Die Auflistung der gefundenen Spyware-Module bietet auch eine Quellenangabe, die zeigt, wo sich die Spyware versteckt. Mehr über die Einträge in der Registry liefert das Programm durch einen Klick auf den Button "Beschreibung dieses Produktes".

Alternative zu Spybot Search & Destroy: AVG Anti-Spyware schützt vor Hijackern, Keyloggern, Spyware, Trojanern und Würmern. Es ist ebenso wie ZoneAlarm Internet Security Suite und Ashampoo Antispyware kostenpflichtig.

Ad-Aware 2008: Kammerjäger für das System

Mit Ad-Aware 2008 befreien Sie Ihren PC von lästigen Spyware-Komponenten. Solche Spione gelangen beim Surfen im Web über Sicherheitslücken im Browser, durch einen unbedachten Klick auf einen Download- Link oder durch werbefinanzierte Software auf den PC.

Ungefragt Daten ausspähen: Ad-Aware hilft beim Aufspüren von Schnüffel- Routinen und entfernt sie vom System.

Nach der Installation bietet Ad-Aware einen gründlichen Scan aller Laufwerke an. Diesen Vorschlag sollten Sie annehmen, auch wenn der Vorgang einige Zeit dauern kann. Nur so stellen Sie sicher, dass das Programm wenigstens einmal alle Dateien auf den Festplatten untersucht.

Nach dem Scan erscheint eine Zusammenfassung. Mit einem Klick gelangen Sie zur detaillierten Anzeige der gefundenen Objekte. Von sich aus löscht Ad-Aware nichts und ändert auch sonst nichts auf der Festplatte. Sie müssen daher die Klickboxen vor den Objektgruppen oder Objekten aktivieren, die Sie entfernen möchten. Das Tool fragt beim Fortfahren nach, ob Sie die Objekte wirklich löschen möchten.

Cookies und MRU-Listen können Sie bedenkenlos beseitigen. Bei anderen Objekten sollten Sie sorgfältig prüfen, zu welchen Programmen sie gehören. Ein Anhaltspunkt dafür kann der Dateiname oder die Bezeichnung eines Registry-Schlüssels sein. Bei werbefinanzierter Software müssen Sie entscheiden, ob Sie das Tool trotz Spionagefunktion weiter benutzen möchten oder nicht. Ohne Adware funktioniert es wahrscheinlich nicht mehr, und Sie sollten das Programm de-installieren.

XP Antispy: Regeln, was Windows darf

Eine Reihe von Windows-Komponenten telefoniert in regelmäßigen Abständen nach Hause. Dazu gehört beispielsweise die Fehlerberichterstattung von Windows, der Media Player oder der Internet Explorer. Mit dem kostenlosen XP Antispy kann der Anwender so gut wie alle Systemfunktionen zur heimlichen Datenübertragung zu einem Microsoft-Server abschalten. Die neue Version der Software schaltet auch Schnüffelfunktionen in Vista ab.

Außerdem lassen sich einige Windows-Funktionen deaktivieren, durch die sich Client-PCs häufig Angriffen von Außen aussetzen. Für Anwendungen wie den Internet Explorer, den Windows Media Player und den Windows Messenger kann das Tool ebenfalls unerwünschte Optionen deaktivieren, etwa den automatischen Download von Codecs.

Truecrypt: Persönliche Dokumente chiffriert wegsperren

Spionageschutz zum Nulltarif bietet Truecrypt, eine die Open-Source-Software, die ein virtuelles, verschlüsseltes Laufwerk erstellt und neuerdings mit Vista voll kompatible ist. Geschützt ist der Datensafe mit einem Passwort. Besonders nützlich: Innerhalb des virtuellen Laufwerks können Sie sogar versteckte Datencontainer anlegen, die für Dritte unsichtbar sind.

Datentresor: Mit Truecrypt lassen sich Dateien und Partitionen verschlüsseln.

Das Utility arbeitet mit einer Echtzeitverschlüsselung und codiert das gesamte Dateisystem, ohne irgendwelche Daten auf der Platte zwischenzuspeichern. 13 Verschlüsselungstechnologien stehen zur Auswahl - bis zu drei lassen sich kombinieren. Ein Benchmark zeigt im Voraus, wie lange das Verarbeiten größerer Datenmengen dauern wird.

Mit Truecrypt lassen sich verschlüsselte Container auch auf USB-Sticks und anderen externen Datenträgern erstellen. So müssen Sie auch unterwegs nicht um Ihre Daten fürchten. Auch Backups halten Sie auf diese Weise unter Verschluss. Die Chriffrierung läuft vollständig im Hintergrund ab, ohne dass Sie oder die genutzten Anwendungsprogramme etwas davon merken.

Mouse-only-Keyboard: Beugt dem protokollieren von Tastenanschlägen vor

Virtuelle Tastatur: Mit ihrer Hilfe lassen sich Bespitzelungsprogramme austricksen.

Gegen Keylogger können Sie sich mit virtuellen Keyboards wehren. Hier erscheinen in einem Fenster sämtliche Zeichen in alphabetischer Reihenfolge oder im Layout einer Tastatur. Der Anwender tippt gewissermaßen mit der Maus und platziert die Zeichenkette per Copy & Paste an die gewünschte Stelle. Um längere Texte zu schreiben, ist das Verfahren zu umständlich. Es ist aber sehr sinnvoll, wenn Sie beim Online- Banking ein Passwort, eine PIN oder TAN eingeben müssen.

Mouse-only-Keyboard stellt Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen in einer Tabelle dar ? Sie tippen einfach mit der Maus. Das englischsprachige Tool müssen Sie nicht extra installieren, Sie können es einfach von einem USB-Stick oder einer virtuellen Festplatte starten, etwa aus Ihrem Webmailer heraus.

Regmon: Registy-Zugriffe observieren

Eine Methode zum Aufspüren von Schädlingen ist das Monitoring. Dabei gilt es, heimliche Zugriffe auf Systemressourcen, allen voran auf die Registry aufzudecken. Details über alle Registry-Aktivitäten liefert die Freeware RegMon.

Die englischsprachige Software überwacht nach dem Start die Registrierungsdatenbank. Das Tool zeigt in Echtzeit an, welche Registry-Schlüssel gerade von Windows benutzt werden, welche Programme die Registry anzapfen und welche Daten in die Registry geschrieben sowie ausgelesen werden. Diese Angaben erleichtern Administratoren und versierten Nutzern das Auffinden von Schädlingen, die im laufenden Betrieb die Registry manipulieren möchten.

Alternative zu RegMon: Active Registry Monitor ist Shareware, überwacht die Registrierdatenbank und zeichnet auf Wunsch jede Änderung auf.

Belarc Advisor: Windows-Sicherheitslöcher finden

Nachdem ein Rechner von allen Schädlingen befreit wurde, ist zu klären, auf welchem Wege die unerwünschten Dateien den Computer befallen haben. Um das System zukünftig vor Angriffen zu schützen, ist es ratsam, einen Komplett-Check durchzuführen. Bei der Suche nach Schwachstellen innerhalb hat sich das für Privatnutzer kostenlose Tool Belarc Advisor bewährt.

Darüber hinaus ist die Software aber auch geeignet, um Hard- und Software zu analysieren. Gleich nach der Installation startet der Systemcheck; die Ergebnisse präsentiert Ihnen das Tool im Browser. Wichtig sind die drei am Anfang des Dokuments in der Rubrik "System Security Status" zusammengefassten Angaben CIS Benchmark Score, Virus Protection und Microsoft Security Updates. Bei den beiden letztgenannten zeigt ein grünes Häkchen an, dass Virenschutz und Sicherheitsaktualisierungen auf dem aktuellsten Stand sind. Wesentlich tiefer gehen die Angaben, die die Software nach einem Klick auf den Hyperlink "CIS Benchmark Score" anzeigt.

Sandboxie: Sicherheits-Zone für Windows XP

Sie müssen keinen kompletten PC nachbilden, um schädliche Software von Ihrem Windows-PC fernzuhalten. Es genügt im Grunde bereits, wenn Sie Programme, die auf das Internet zugreifen, so abschirmen, dass sie keinen Schaden anrichten können. Auf dieser Idee basiert Sandboxie, mit dem ursprünglich nur der Internet Explorer in eine abgeschottete Laufzeitumgebung kommen sollte, also in eine Sandbox.

Sicherheitskäfog: Sandboxie verhindert unterlaubte Änderungsversuche am System.

Dabei wird ein Programm vor allem daran gehindert, direkt auf die Festplatte zuzugreifen. Sandboxie wurde inzwischen so weiterentwickelt, dass Sie auch andere Programme in seinem Schutz laufen lassen können. Das Tool kann Browser wie Internet Explorer, Firefox oder Opera, Ihr Mailprogramm oder einen Instant Messenger daran hindern, Schädlinge hereinzulassen oder andere unerwünschte Nebenwirkungen zu erzeugen, zum Beispiel Änderungen an der Registry. Der IE bleibt jedoch die Anwendung, bei der Sandboxie das größte Plus an Sicherheit bringt.

Sandboxie ist Shareware und erinnert nach 30 Tagen gelegentlich daran, dass Sie die Registriergebühr entrichten sollten. Die Funktionalität bleibt jedoch zeitlich unbegrenzt erhalten.

Alternative zu Sandboxie: VMWare geht weit über den Ansatz von Sandboxie hinaus: Es bildet einen kompletten PC mit nahezu beliebiger Hardware-Ausstattung in einer virtuellen Maschine ab. Für den englischsprachigen VMWare Player gibt es die virtuelle Maschine Browser Appliance. Sie ist wie geschaffen für die sichere Internet-Nutzung. Der virtuelle PC bootet ein Ubuntu-Linux mit installiertem Firefox.

OpenVPN: Daten per VPN übertragen

OpenVPN: Mit der Freeware richten Sie eine sichere Internet- oder LAN-Verbindung zwischen zwei Rechnern ein.

Um Daten abhörsicher zwischen WLANRechnern und fest verkabelten Client-PCs auszutauschen, bietet sich ein Virtual Private Network (VPN) an. Diese Technik gewährleistet durch den Aufbau eines Tunnels, der Ihre Daten von der Außenwelt abschirmt, ein hohes Maß an Sicherheit.

Die dafür notwendige Grundausstattung bringt Windows XP zwar kostenlos mit. Für fest verkabelte Netze und Wireless LANs gibt es jedoch eine leistungsfähigere Alternative: OpenVPN. Bei der Chiffrierung mit Open VPN kommt das SSL-Verfahren zum Einsatz, das auch zahlreiche Kreditinstitute im Internet für Home-Banking einsetzen.

Mit der Software sorgen Sie dafür, dass Dritte, die es geschafft haben, den Funknetzwerkverkehr abzuhören, mit Ihren Daten nichts anfangen können. Die Einrichtung des Tools erfordert Netzwerk-Grundkenntnisse; eine gute Anleitung mit ausführlichen Setup-Hinweisen gibt es unter http://freifunk.net/wiki/OpenVPN.

Safe XP: Für die Sicherheit relevante XP-Optionen konfigurieren

Mehr Sicherheit im Internet erzielen Sie mit den richtigen Betriebssystemeinstellungen. Allerdings ist es unter Windows XP nicht einfach, den Überblick über die relevanten Einstellparameter zu behalten.

Safe XP: Das Sicherheits-Tool hilft beim Einstellen von Security-Optionen in Windows XP.

Safe XP ermöglicht den schnellen Zugriff auf eine Vielzahl von sicherheitsrelevanten Windows-, Office- und Netzwerkeinstellungen. Sie können unerwünschte Funktionen wie automatische Updates für Internet Explorer und Betriebssystem abschalten sowie den MSN Messenger deaktivieren. Aus dem Start-Menü lassen sich nicht benötigte Einträge entfernen. Zu allen Optionen bietet das englischsprachige Tool kurze Erklärungen an, zudem lassen sich alle Änderungen zurücknehmen.

Ergänzung zu Safe XP: Mit Xpy deaktivieren Sie so gut wie alle Programme mit heimlicher Datenübertragung zur Microsoft-Website. Außerdem können Sie eine Reihe von Windows-Funktionen abschalten, durch die Sie sich Angriffen von außen aussetzen könnten.

SecureIt Pro: Zugang zum System sperren, Programmaufrufe schützen

SecureIt Pro: Das Tool ist zwar in die Jahre gekommen, arbeitet aber unter XP problemlos.

Die englischsprachige Freeware SecureIt Pro integriert zahlreiche Sicherheitsfunktionen, um den Zugriff auf Desktop, Netzwerkfreigaben und Registry im laufenden Betrieb zu beschränken. Damit sichern Sie den PC so ab, dass Anwender ohne Passwort nichts mehr ausrichten können. Hierfür lässt sich das Tool als Dienst einbinden, der vor dem Anmeldedialog von Windows XP startet und ein vom Anwender festgelegtes Passwort verlangt. Ein Umgehen der Abfrage durch einen Windows-Start im abgesicherten Modus kann das Tool ebenfalls abfangen. Zudem sichert ein spezieller Bildschirmschoner das System in Abwesenheit des Anwenders gegen unbefugten Zugriff. Praktisch: Besucher können auch trotz aktiviertem Schoner Nachrichten auf dem Desktop hinterlassen.

Das ebenfalls kostenlose Winguard Pro bietet dem Anwender etwa die Möglichkeit, Websites, Programme und Desktop-Verknüpfungen mit einem Kennwort vor dem Aufruf zu schützen. Dazu starten Sie das gewünschte Programm oder rufen eine URL im Browser auf und aktivieren im Register ?Lock Programs? das Häkchen vor dem jeweiligen Listeneintrag. Künftig lässt sich die Anwendung oder Web-Adresse nur nach Eingabe des richtigen Passworts nutzen. Im ?Advanced?-Register können Anwender zudem den Desktop mit einem Passwort sperren. Alle Beschränkungen bleiben auch nach einem Neustart aktiv.

Winpooch: Unerlaubte Änderungen an Windows erkennen

Als virtueller Wachhund für Windows und hervorragende Ergänzung zum Virenscanner arbeitet das Tool Winpooch. Die Freeware überwacht Verzeichnisse sowie Registry-Schlüssel und macht Sie auf Änderungen aufmerksam. Dadurch entdecken Sie beispielsweise Trojaner und Spyware gleich nachdem sich das Programm auf Ihrem Rechner eingeschlichen hat.

Wachhund für Windows: Winpooch schlägt Alarm, sobald eine Anwendung Änderungen vornehmen möchte.

Eine Comic-Figur überbringt Ihnen die Änderungsmeldung, die nach ein paar Sekunden wieder verschwindet. Allerdings können Sie alle Meldungen nochmals in der Protokolldatei nachlesen, die Sie im Systray über das Kontextmenü des Winpooch- Icons öffnen. Mit einem Doppelklick auf das Icon holen Sie das Hauptfenster in den Vordergrund. Von hier aus gelangen Sie direkt zum Registry-Schlüssel, der verändert wurde.

ClickCrypt: Einfach-Krypter ohne Schnickschnack

Wer Dateien am liebsten direkt im Windows- Explorer verschlüsseln und dechiffrieren möchte, sollte sich die Freeware ClickCrypt genauer ansehen. Das Programm integriert sich direkt in das ?Senden an?-Menü von Dateien. Um eine Datei etwa vor dem Versand per Mail oder FTP zu verschlüsseln, markieren Sie die Datei, rufen das Kontextmenü auf und übermitteln sie über die "Senden an"- Funktion des Windows-Explorers an ClickCrypt zum Chiffrieren.

Daten wegsperren: Mit ClickCrypt verschlüsseln Sie Dateien bequem über das Kontextmenü.

Nach der Passworteingabe startet das Tool die Chiffrierung und generiert eine verschlüsselte Fassung der ursprünglichen Datei. Sie wird im gleichen Ordner gespeichert; der Dateiname entspricht bis auf die Endung dem der Originaldatei. Es wird lediglich ".clickcrypt" angehängt, um die Datei als verschlüsselt zu kennzeichnen. Bei Bedarf haben Sie die Möglichkeit, die ursprüngliche und unverschlüsselte Datei gleich nach der Codierung durch Click Cript löschen zu lassen. Beachten Sie dabei, dass ClickCript die Datei so entfernt, dass sie sich auch mit einem Undelete-Tool nicht wiederherstellen lässt. An die ursprünglichen Daten können Sie fortan nur noch über die verschlüsselte Datei und somit über das Passwort gelangen.

Für den Empfänger ist es besonders einfach: Für die Entschlüsselung genügen ein Doppelklick und das Passwort, das Tool muss nicht installiert sein.

Comodo Firewall Pro: Desktop-Firewall für Profis

Das englischsprachige Tool Comodo Firewall Pro ist in der Bedienung anspruchsvoll. Aber die guten Funktionen und eine gute Sicherheitsleistung empfehlen das Gratis-Tool für fortgeschrittene Anwender.

Comodo Firewall Pro ist ein Tipp für fortgeschrittene Anwender, die auch englischsprachige Tools einsetzen.

Nach der Installation erwartet das Programm die Eingabe eines Aktivierungs-Codes. Den bekommt der Anwender kostenlos zugemailt, wenn er sich auf der Website registriert. Anschließend schlägt die Firewall zwei sinnvolle Aktionen vor, die Sie bejahen sollten: Sie will die Windows-Firewall abschalten und die Datenausführungskontrolle von Windows aktivieren.

Die Firewall bietet eine Besonderheit: Will ein Programm online gehen, nennt sie nicht nur den Dateinamen des Tools, sondern zeigt auch die Datei an, die das Programm gestartet hat. Diese Zusatzangabe nennt die Firewall Parent. Startet man das Online-Programm ICQ beispielsweise über das Startmenü, erscheint unter Parent die Explorer.exe. Allerdings funktioniert das für einige Systemprogramme nicht immer ? etwa bei Svchost.exe. Doch gerade bei diesen Dateien wäre die Info interessant. Trotzdem werden fortgeschrittene Anwender die Funktion schätzen. Einsteiger sind damit jedoch schnell überfordert.

Was uns nicht gefällt: Erlaubt man einer Anwendung, online zu gehen, erstellt dabei aber keine Regel, taucht diese Anwendung anschließend auch nicht im Regelwerk auf. Besser wäre es, wenn sie dort automatisch mit der Einstellung Ask (erneutes Nachfragen) aufgenommen würde, wie es bei anderen Firewalls üblich ist. Das muss der Benutzer jedoch manuell festlegen.

Kerio Personal Firewall: Alternative zu ZoneAlarm

Sunbelt Kerio Personal Firewall: die Software präsentiert dem Anwender viele Einstellmöglichkeiten

Kerio Personal Firewall ist eine Desktop-Firewall. Die Benutzerführung ist überwiegend deutsch-, aber teilweise englischsprachig. Während der Installation muss sich der Anwender zwischen Simple- und Advanced-Modus entscheiden. Im Simple-Modus arbeitet die Firewall ähnlich wie die von Windows XP: Alles, was hereinkommt, wird blockiert, und alle Verbindungen in Richtung Internet sind erlaubt - ohne Rückfragen. Im Advanced-Modus sollte die Firewall standardmäßig den Anwender fragen, ob ein Programm online gehen darf.

Die Warnungen sind informativ, denn die Firewall zeigt nicht nur die Ziel-IP-Adresse an, sondern auch den dazugehörigen Domain-Namen - falls einer vorhanden ist.

Auf eine Meldung hin kann der Anwender eine Regel erstellen, die sich auf Wunsch sehr detailliert festlegen lässt. Die nachträgliche Änderung auf Server-Rechte gelingt einfach, sobald man sich in der Bedienerführung orientiert hat. Das kann allerdings einige Zeit kosten.

Das Protokoll bietet zwar viele Informationen, will man aber auch das Verhalten einzelner Online-Anwendungen aufzeichnen lassen, muss man das unter Netzwerksicherheit, Anwendungen für jedes Programm aktivieren.

Backup Maker: Sichert weitgehend automatisch

Das Sichern von Daten sollte regelmäßig passieren ? am besten ohne Zutun des Nutzers. Mit der Freeware Backup Maker Standard lassen sich nicht nur die Backup-Intervalle frei definieren, sondern auch der Umfang der Sicherung, etwa statt der gesamten Platte nur einzelne Dateien oder Ordner. Auch das Zielmedium ? CD/DVD, externe Platte oder FTP-Server ? ist flexibel wählbar. Die Sicherung erfolgt komprimiert.

Backup Maker Standard: Ein einfaches und praxistaugliches Sicherungs-Tool.

Das englischsprachige Drive Snapshot fertigt ein exaktes Abbild einer Festplatte oder Partition an. Sie können während des Prozesses weiterarbeiten. Die Image-Datei ist komprimiert, nur die belegten Sektoren werden gespeichert. So ist das Image nur etwa halb so groß wie der belegte Speicher Ihrer Platte. Das Tool ist kompatibel zu FAT16/32 und NTFS. Die 30-Tage-Testversion ist funktionsfähig und gratis.

Back to ZIP ist eine einfach zu bedienende Backup-Software, die regelmäßig Daten im ZIP-Format sichert, auf Wunsch passwortgeschützt und verteilt auf mehrere Datenträger. Die Shareware erkennt am letzten Änderungsdatum oder an einem Archiv-Bit, welche Daten gesichert werden sollen. Auswählen lassen sich einzelne Dateien, ganze Verzeichnisse oder bestimmte Dateitypen.

Mozbackup & Restoration: Sichern und retten

Mozbackup ist eine praktische Freeware speichert Einstellungen aus Mozilla, Firefox und Thunderbird sowie Mozilla Suite in einer PCV-Datei. So lassen sich etwa Verlaufsdaten, Lesezeichen und Erweiterungen sichern, ebenso Cookies und die Liste der heruntergeladenen Dateien. Zu Beginn entscheiden Sie, ob Sie eine neue Backupdatei erstellen oder eine vorhandene wiederherstellen wollen.

Mozilla absichern: Mozbackup sichert die Daten von Firefox und Thunderbird.

Gelöschte Dateien lassen sich mit Restoration wiederherstellen ? vorausgesetzt, der freie Speicherplatz wurde noch nicht überschrieben. Das englischsprachige Tool sucht nach gelöschten Daten und zeigt die Zahl der gefundenen Cluster an. Danach wählen Sie aus, welche Dateien gerettet werden sollen. Das Verfahren funktioniert genauso mit einigen Speicherkartentypen oder DVD-RAM-Medien.

Easy Recovery Data Recovery rettet gelöschte Daten, auch in ZIP-Archiven. Die Einzelplatzlizenz kostet rund 200 Euro. Die Lite-Version ist mit rund 90 Euro deutlich günstiger, aber auf das Wiederherstellen von 25 Dateien pro Suchlauf beschränkt. Die Trial-Version ist gratis. Sie kann aber nur ZIP-Archive reparieren und analysieren, ob sich Daten restaurieren lassen.

Disk Cleaner: Entfernt unnötige Dateien nachhaltig

Im Laufe der Zeit sammeln sich auf der Platte unnötige Dateien an - aus dem Systemverzeichnis oder Papierkorb, von Cookies des Web-Browsers oder toten Verknüpfungen. Disk Cleaner entfernt sie und macht damit Speicherplatz frei. Das englischsprachige Tool analysiert die Platte und listet die entsprechenden Dateien auf. Nach der Prozedur erhalten Sie einen Überblick, was entfernt wurde.

Tools wie Disk Cleaner tragen zur Wahrung der Privatsphäre bei.

Secure Eraser ist Freeware und eignet sich fürs endgültige Löschen sensibler Daten ? nicht ganzer Festplatteninhalte. Dabei überschreibt das Tool die Daten mehrfach mit Zufallswerten. Secure Eraser verknüpft sich automatisch mit den Kontextmenüs von Dateien, Ordnern und Papierkorb. Ist das Logbuch aktiviert, wird jeder Löschvorgang inklusive Datei- beziehungsweise Verzeichnisnamen und Zeitpunkt festgehalten.