USB-Sticks und -Peripherie beherrschen

Die besten Tools für USB-Geräte

17.02.2013 von Thomas Bär und Frank-Michael Schlede
USB-Anschlüsse sind Standard - und so sammeln sich die Daten auf USB-Sticks, -Platten und anderen Geräten. Diese Tools schaffen Ordnung und Sicherheit.
USB-Sticks und -Peripherie beherrschen.
Foto: fotolia.com/laurent hamels

Nur wer sich noch mit den parallelen und seriellen Anschlüssen der PCs in den achtziger Jahren "quälen" musste, weiß wirklich zu schätzen, wie leicht und einfach die Anbindung von Peripheriegeräten heute funktioniert. So existieren aktuell auch immer weniger Geräte, die ausschließlich mit Anschlüssen wie Firewire angeboten werden. Auch die Vorbehalte gegen USB aufgrund mangelnder Bandbreite dürften durch die steigende Verbreitung von USB 3.0 langsam aber sicher aus der Welt geschafft werden. Deshalb werden die meisten Anwender in der Regel einen ganzen "Gerätepark" besitzen, den sie über die USB-Anschlüsse mit ihrem PC und/oder Notebook verbinden und einsetzen wollen.

Wir stellen hier Werkzeuge und verschiedene Programme vor, die bei der Arbeit mit USB-Medien und -Geräten helfen können: Dabei geht es nicht ausschließlich um den Gebrauch der USB-Sticks, sondern auch um die Verwaltung dieser Geräte und um Programme, die mobil auf diesen Medien eingesetzt werden können.

Auf den folgen Seiten finden Sie die Tools samt ausführlicher Beschreibung.

Die besten Tools für USB-Geräte
Welche USB-Geräte sind aktuell mit meinem Windows-System verbunden?
Die Freeware „USBDeview“ zeigt diese zusammen mit vielen Informationen direkt an.
Auch die Hersteller und Namen der Geräte können angezeigt werden
Dazu muss der Anwender eine Datei mit dem Namen „usb.ids“ herunterladen und im Systemverzeichnis von „USBDeview“ abspeichern.
Direkter Zugriff auf die Geräte möglich
Über einen Rechtsklick kann ein Anwender direkt auf die USB-Geräte Einfluss nehmen – unter Windows in der 64-Bit-Version benötigt er dazu allerdings Administratorrechte!
Neue Treiber sind unbedingte Voraussetzung
Damit eine Verbindung zum USB-Gerät via Ethernet funktionieren kann, muss die Software „USB-to-Ethernet Connector“ entsprechende Software im System verankern.
Schnell erledigt
Nach der Installation der Software „USB-to-Ethernet Connector“ können die Anwender auch direkt festlegen, über welchen TCP-Port die Verbindung zu einem USB-Gerät über das Netz erfolgen soll.
Und so sieht die „andere Seite“ aus
Auch auf dem Computer, der auf das geteilte USB-Gerät zugreifen soll, muss die Verbindungs-Software installiert sein – danach für das Gerät normal ein.
Martialischer Name und entsprechendes Aussehen
Die Software mit dem Namen „Predator“ bietet die Möglichkeit, einen USB-Stick als einfache Schutzmaßnahme einzusetzen.
Die Oberfläche der Software in einigen Punkten noch verbesserungswürdig
Bei Eingabe des Passwortes für einen Schlüssel von „Predator“ wird dieses leider in Klarschrift auf dem Bildschirm gezeigt.
Gute Kontrollmöglichkeit
Die „Predator“-Software sperrt nicht nur das Gerät nach dem Entfernen des USB-Stick, sondern speichert die Ereignisse auch in einer Protokoll-Datei ab.
Nehmen wenig Platz weg und starten direkt vom USB-Stick
Die eToolz sind eine Sammlung von nützlichen Programmen, die beim Testen von Netzwerk und Web-Seiten sowie der Internet-Verbindung helfen können.
Schnelle Info über den aktuellen Rechner
Da die eToolz direkt vom USB-Medium gestartet werden, kann so ein Rechner überprüft werden, ohne dass dazu eine Software auf dem System installiert werden muss.
Hilft auch bei der Untersuchung von Web-Seiten
Einige der Werkzeuge, die bei den eToolz mitgeliefert werden, können dazu eingesetzt werden, um sich beispielsweise Informationen über das Hosting einer Web-Seite zu beschaffen.
Schnell und einfach zur Verschlüsselung
Die Software USB Safeguard muss dazu einfach nur auf das betreffenden USB-Medium gespeichert werden – danach kann es verschlüsselt werden.
Das Laufwerk ist gesichert
Nach Eingabe eines Passworts und der Auswahl von „Lock“ ist das entsprechende Medium gesichert und wird im Windows-Explorer entsprechend angezeigt.
Für ehrliche Finder gedacht
Für den Fall, dass der verschlüsselte USB-Stick verloren geht, kann eine E-Mail-Adresse hinterlegt werden, über die ein Finder Kontakt mit dem Besitzer aufnehmen kann.
Klein und unauffällig
Die Software USB Flash Drives Control (hier bei der Installation) ist auch nach der Installation nur als kleines Icon im Taskbar zu finden, über den die USB-Laufwerke gesperrt oder entriegelt werden können.
Der Zugriff auf die Einstellungen bei USB Flash Drives Control
Die Software ermöglicht in der freien Version nur das generelle Sperren und Entsperren. Wer beispielsweise seine Laufwerke als Read-Only montieren will, muss die kommerzielle Version einsetzen.
Zugriff verweigert
Wenn USB Flash Drives Control aktiviert ist, können die Anwender nicht mehr auf die USB-Laufwerke zugreifen.

USBDeview: Welche USB-Geräte sind am System?

USBDeview
Foto: Bär/Schlede

Die meisten PCs sind heute mit einer großen Anzahl von USB-Anschlüssen ausgestattet. Da ist es oft schwer, den Überblick zu behalten, welche Peripherie-Geräte mit dem System verbunden sind oder bis vor kurzer Zeit noch mit dem Computer verbunden waren. In diesen Fällen kann die Freeware USBDeview von NirSoft helfen, die alle Geräte auflistet, die aktuell mit einem System verbunden sind oder es bis vor kurzem waren. Wir haben das Tool in der aktuellen Version 2.06 angeschaut.

Was kann USBDeview bieten?

Einschränkungen beim Einsatz von USBDeview:

Fazit: Wie fast alle Softwarewerkzeuge, die der Programmierer Nir Sofer unter dem Label NirSoft im Web kostenlos zur Verfügung stellt, kann auch dieses Tool überzeugen: Nicht nur, dass die kleine Software genau die Aufgaben erfüllt, deren Lösung sie verspricht. Sie wird auch konstant weiterentwickelt und gepflegt. Wer allerdings alle Aspekte dieser Lösung samt den erweiterten Optionen nutzen will, sollte sich schon etwas mit Windows-Systemen, dem Aufbau der Geräte und auch mit dem Einsatz von Systemvariablen auskennen.

USB-to-Ethernet Connector: Teilen über das Netzwerk

Obwohl gerade USB-Stick und -Platten die ideale Geräte sind, wenn es darum geht, die Daten "durch die Gegend zu tragen", wäre es häufig doch weitaus praktischer, wenn alle Anwender im Netzwerk auf die entsprechenden USB-Geräte über das Netz zugreifen könnten. Die Software "USB-to-Ethernet Connector" der Firma Eltima Software kann diesen Wunsch erfüllen.

Vorteile beim Einsatz von USB-to-Ethernet Connector:

Nachteile beim Einsatz von USB-to-Ethernet Connector:

USB-to-Ethernet Connector
Foto: Bär/Schlede

Fazit: Funktion und Implementierung konnten bei unseren Tests überzeugen - nachdem wir unsere Firewall entsprechend konfiguriert hatten. Bei einer professionellen Lösung, die ja auch einen entsprechenden Preis für ihre Leistung verlangt, wäre wenigstens eine automatische Konfiguration der Windows-Firewall zu erwarten. Auch die fehlende Lokalisierung der Software bleibt noch zu bemängeln.

Predator: USB-Stick für die Sicherheit

Predator
Foto: Bär/Schlede

Es gibt eine ganze Reihe von Softwarelösungen, die dem Anwender helfen, gerade mobile Geräte mit Hilfe eines Schlüssels zu sichern, der auf einem USB-Stick abgelegt wird. Bei der hier vorgestellten Lösung mit dem Namen "Predator" geht es aber nicht darum, eine Festplatte aufwändig zu verschlüsseln: Sie bietet hingegen eine einfache Möglichkeit, den Zugriff auf einen aktiven Windows-Rechner zu unterbinden. Wird der Stick abgezogen, ist der PC gesperrt - wird er wieder eingesteckt kann der Anwender weiterarbeiten.

Welche Vorteile bietet der "Predator"?

Was könnte besser sein?

Fazit: Der "Predator" ist eine sehr schöne Lösung, wenn es darum geht, Windows-PCs schnell und ohne großen Umstand vor unerlaubtem Zugriff zu sperren. Das ist beispielsweise praktisch, wenn ein Anwender den Arbeitsplatz kurz verlassen möchte: Er braucht sich nicht abzumelden, nur durch Abziehen des Sticks ist der Zugriff auf den PC verhindert. Wirklich interessant werden aber die zusätzlichen Fähigkeiten der Software (wie automatische Benachrichtigungen), die leider erst in der kommerziellen Version zur Verfügung stehen und im Firmenumfeld sicher sehr nützlich sein können.

eToolz: "Klassischer" Einsatz des USB-Sticks

eToolz
Foto: Bär/Schlede

Wenn wir schon die Möglichkeiten der USB-Geräte betrachten, dann darf natürlich auch in diesem Überblick ein klassischer Anwendungsfall der nützlichen Peripheriegeräte nicht fehlen: Eine Software- oder auch Softwaresammlung, die komplett vom Stick aus gestartet und eingesetzt werden kann, ohne dass dazu ein Programm auf dem PC installiert werden muss. Als gutes Beispiel für diese Art von Lösungen haben wir uns die eToolz herausgesucht: Eine Sammlung nützlicher Programme für Netzwerke und das Internet.

Was können die eToolz leisten?

Nachteile beim Einsatz der eToolz:

Fazit: Wer nicht so weiß, warum er einen Ping-Befehl absetzen sollte oder welche Aufgaben der MX-Server bei der Versendung von E-Mail-Nachrichten hat, wird mit dieser Sammlung wenig anfangen können. Anwender, die aber regelmäßig Systeme auf Fehlerquellen untersuchen, werden diese nützliche Sammlung schnell zu schätzen wissen. Dadurch, dass sie direkt vom USB-Stick startet, kann sie immer dabei sein und auf jedem PC sofort ohne Installation zum Einsatz kommen.

USB Safeguard: Schnell verschlüsselt

USB Safeguard
Foto: Bär/Schlede

USB-Medien, und hier ganze besonders die USB-Sticks, sind die idealen Container, um Daten zu transportieren. Aber erst wenn diese Daten verschlüsselt auf den Sticks liegen, können sie auch wirklich ohne Sorgen mitgenommen werden. Zwar bietet Windows 7 bei einigen Versionen eine Verschlüsselung mit Hilfe der Bitlocker-Software an, aber damit ist der Anwender auf diese Windows-Releases festgelegt. Besser er verwendet eine Lösung, die er überall einsetzen kann: Um so eine Verschlüsselungslösung handelt es sich bei USB Safeguard.

Vorteile beim Einsatz von USB Safeguard:

Nachteile beim Einsatz von USB Safeguard:

Fazit: So sollte Verschlüsselung funktionieren: Es ist keine umständliche Installation notwendig, die Software wird auf den USB-Stick kopiert und dieser kann "verriegelt" werden. Nützliche Features wie die Möglichkeit, eine E-Mail-Adresse zu hinterlegen, so dass ein ehrlicher Finder eines USB-Mediums sich melden kann, runden das Produkt ab. Wer kein Problem damit hat, dass die Software nur in englischer Sprache angeboten wird, sollte sie sich unbedingt einmal näher anschauen - definitiv eine Empfehlung!

USB Flash Drives Control: Zugriff verweigert

USB Flash Drives Control
Foto: Bär/Schlede

Die Vorteile der USB-Medien können sich aus Sicht der Systemsicherheit schnell in ernste Nachteile verwandeln: Bei der Speichergröße, die heute im handlichen Stick-Format zur Verfügung steht, sind schnell mehrere GByte an wichtigen Daten kopiert und aus der Firma gebracht. Wer sich mit den Gruppenrichtlinien auskennt oder eine umfangreiche Sicherheitslösung für die sogenannte "End-Point-Security" betreibt, kann den Zugriff aus USB-Medien verbieten. Wer es einfacher und schneller haben will, kann auch eine Lösung wie "USB Flash Drives Control" der Firma Binisoft verwenden:

Welche Vorteile bietet USB Flash Drives Control?

Nachteile beim Einsatz von USB Flash Drives Control:

Fazit: Das kleine Programm hinterließ bei unseren Tests einen etwas zwiespältigen Eindruck: Die Software tut genau, was sie verspricht, bietet aber in der freien Version nur wenig Auswahl. Zudem haben wir es als etwas aufdringlich empfunden, dass ein Klick auf den Menüeintrag "About" ein Fenster öffnet, das sich ohne einen Besuch der Web-Seite (oder den Abbruch durch Alt-F4) nicht schließen lässt. Dass ein Wechsel zwischen "Enable" und "Disable" der Medien erst nach einmaligen An- und Abstecken dieser Peripherie möglich ist, liegt in den Eigenschaften von Windows begründet. Deshalb ist es nur sinnvoll und gut, dass die Software nach der Installation im Standardmodus so eingestellt ist, dass sie beim Windows-Start automatisch aktiv wird. (wh)