System-Tuning und Reparatur

Die besten Tools für PC und Mac

16.09.2012 von Thomas Bär und Frank-Michael Schlede
Aktuelle Computersysteme laufen in der Regel schnell und problemlos - trotzdem gibt es Situationen, da lässt die Leistung des Windows- oder Mac-Systems zu wünschen übrig. Wir zeigen Tools, die dann helfen können.
Diese Tools helfen Ihrem System auf die Sprünge.
Foto: fotolia.com/ra2 studio

Ganz gleich, ob ein modernes Computersystem heute unter Windows oder Mac OS X oder gar unter einem der vielen Linux-Derivate zum Einsatz kommt, Anwender verlangen in der Regel zwei Dinge von ihrem PC: Er soll schnell und zuverlässig funktionieren. Leider sind diese Systeme so komplex, dass es viele Faktoren gibt, die gerade diese Wünsche beeinflussen. Auf dem Markt existiert deshalb eine große Auswahl an Programmen, die sich dem Tuning und der Reparatur der Betriebssysteme widmen, um so einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten: Wir stellen auf den folgenden Seiten eine Auswahl vor.

Top-Tools für System-Tuning & -Reparatur
Schnell und einfach die Übersicht über das System bekommen
Mit der Software „System Spec“, die keiner Installation bedarf, gibt der PC seine Geheimnisse preis.
Auch für ausgefeilte Software-Werkzeuge wie „System-Spec“ ist es nicht immer einfach, an die Informationen zu kommen
Erst nach der Meldung „Wrong Data Type“ kann die Lösung Daten zum BIOS des Systems ausgeben.
Zu mindestens fragwürdig
Warum muss eine Software wie SiSoft Sandra auf einem absolut aktuellen Windows-7-System SDK-Dateien von 2007 aufspielen?
Ein komplett lokalisierte Oberfläche mit ausführlichen Hilfetexten
Schon mit abgespeckten Lite-Version von SiSofts „Sandra“ kann ein Computer sehr genau unter die Lupe genommen werden.
Viele Testmöglichkeiten inklusive
Die Software „Sandra“ zeigt nicht nur die Komponenten eines PC-Systems an, sondern ermöglicht es dem Anwender auch, die Leistung der einzelnen Teile und des Gesamtsystems zu messen.
Wie schnell ist mein Rechner im Vergleich zu anderen Systemen?
Durch einen direkten Vergleich, den die Software „Sandra“ über Online-Datenbanken durchführt, kann der Nutzer sofort sehen, ob die Leistung seines Systems noch ausreichend ist.
Mehr Informationen auch zum Mac-System
Mit Hilfe der Software MacPilot 4 können die Nutzer viele Informationen über ihren Rechner erhalten, die sonst erst mühselige in den Tiefen des Mac OS X suchen müssen.
Wer die Einstellungen seines Mac OS X einem „Tuning“ unterzieht, sollte besser wissen was er tut
Die Software MacPilot warnt deshalb allzu unbedachte Anwender vor Einstellungen, die nicht ohne Probleme wieder zurückgenommen werden können.
Nicht nur zur Reparatur sondern auch zu Verbesserung der System-Performance geeignet
Die freie Software Maintenance unterstützt den Anwender bei Tuning-Aufgaben auf der Mac OS X-Plattform sehr gut.
Auch die „Maintenance“-Software kann auf die Ebene des unter der Oberfläche liegenden Unix-Systems durchgreifen
Dann können auch regelmäßige Wartungsskripte eingesetzt werden.
Schon fast ironisch
Eine Software, die dazu dienen soll ein System zu optimieren, will zunächst einmal einen zusätzlichen Toolbar in die Browser integrieren. Allerdings wird der Anwender bei „Advance SystemCare 5“ wenigstens gefragt…
Eine übersichtliche Oberfläche
Die Lösung Advance SystemCare5 stellt dem Anwender zunächst einmal sehr viele Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung und stuft die Gesamtleistung des Systems zunächst einmal als „Schlecht“ ein.
Die Hintergrundprozesse fest im Blick
Die Lösung PC Rambazamba versucht, den Windows-Rechner unter anderem durch Reduzierung der Anzahl der im Hintergrund aktiven Prozesse zu beschleunigen.
Sehr gute Erläuterungen
PC Ramabazamba erläutert dem Anwende recht detailliert, welche Änderungen welche Auswirkungen haben – auch wenn die versprochenen Geschwindigkeitsverbesserungen etwas optimistisch ausfallen.
Erfordert Sachverstand vom Anwender
Bei der manuellen Optimierung muss der Nutzer wissen, welche Programme er im Hintergrund benötigt – dann kann er auch auf das Feature „msconfig“ seines Windows-Systems zurückgreifen.
Kann zunächst durchaus etwas überwältigend sein
Die Software „Autoruns“ zeigt wirklich alle Programme an, die auf einem Windows-System automatisch gestartet werden – ganz gleich, wo und wie sich diese eingetragen haben.
So wird es dann schon übersichtlicher
Werden die Windows- und Microsoft-Programme mittels der Filtereinstellungen von „Autoruns“ ausgeblendet, so kann man sich auf die noch verbleibenden Programme der Dritthersteller konzentrieren.
Die Open-Source-Lösung UltraDefrag verhält sich vorbildlich und bietet schon bei der Installation die verschiedenen Sprachen an
Allerdings muss der Anwender nach dem Start leider noch einmal das deutsche Sprachpaket auswählen, ehe es funktioniert.
Wie fragmentiert ist meine Festplatte?
UltraDefrag zeigt den Zustand der Festplatten nach einer kurzen Analyse auf dem Bildschirm an.
Nützlich für das „Aufräumen“ und Tunen eines Systems
Die Open-Source-Lösung UltraDefrag stellt die Ergebnisse der Festplattenanalyse als HTML-Datei zur Verfügung.

Was steckt in meinem System: Info und Benchmark

System Spec
Foto: Schlede/Bär

Wer sein System schneller machen oder auch nur sicherstellen möchte, dass keine verborgenen "Bremsen" auf seinem PC lauern, der muss sich zunächst einmal über eben dieses System informieren. Deshalb steht eine ganze Reihe von Tools zur Verfügung, die schnell und übersichtlich sowohl über die Hard- als auch über die Software eines Rechners informieren. Mit System Spec 3.07 stellen wir hier ein Werkzeug vor, das exemplarisch für viele dieser Lösungen steht.

Vorteile von System Spec:

Nachteile von System Spec:

Fazit: Anwender, die ihren PC tunen wollen oder auch zunächst auch nur einmal daran interessiert sind, was in dem Computer an Hardware steckt und welche Software auf ihm installiert ist, finden hier ein freies, zuverlässig arbeitendes Werkzeug, das sich sogar direkt vom USB-Stick starten lässt. Da stören die englische Oberfläche und kleine Probleme beim Auslesen der BIOS-Daten in der Regel nur wenig.

Wenn es um alle Daten geht: SiSoft Sandra

SiSoft Sandra
Foto: Schlede/Bär

War die zuvor vorgestellte Software eher darauf ausgelegt, dem Nutzer einen schnellen Überblick über sein System zu geben, so ist die Lösung Sandra aus dem Haus SiSoft eher für die Anwender geeignet, die den kompletten, detaillierten Überblick wollen. Zudem können sie selbst in der freien Light-Version bereits Benchmarks ausführen, um die Leistung ihres Systems zu testen.

Vorteile von SiSoft Sandra Light:

Nachteile von SiSoft Sandra Light:

Fazit: Es wird wohl nur wenige andere Software-Lösungen auf dem Markt geben, die so genaue und umfangreiche Systemtests mit ansprechenden und selbsterklärenden Hilfestellungen verbindet. Das hat natürlich seinen Preis: Wer den vollen Umfang der Lösung nutzen will, muss eine der Kaufversionen erwerben, kann dann aber sein System sicher sehr gut ausreizen. Allerdings gehören die umfangreichen Benchmarks und Stresstests des Programms nicht in die Hände unerfahrener Anwender - sie können System bis zum Stillstand ausbremsen und im schlimmsten Fall auch beschädigen.

Auch ein Apple-System kann getunt werden: MacPilot

MacPilot
Foto: Schlede/Bär

Natürlich sind viele Anwender eines Systems unter Mac OS X grundsätzlich sowieso der Meinung, dass sie mit einem perfekten System arbeiten. Aber selbst auf dieser Plattform entsteht manchmal der Wunsch nach etwas "Tuning" - und sei es nur, dass der Ton abgeschaltet werden soll, den jeder Apple-Rechner beim Start von sich gibt. Der MacPilot 4 von Koingo Software kann in diesen Fällen helfen.

Vorteile beim Einsatz von MacPilot 4:

Nachteile beim Einsatz von MacPilot 4:

Fazit: Diese Software zeigt eindrucksvoll, was unter der ansonsten so perfekt wirkenden Oberfläche von OS X noch an Einstellungen und Optimierungsmöglichkeiten verborgen ist. Sie wirkt ausgereift und unterstützt den Anwender bei Tuning-Maßnahmen sinnvoll. Schade, dass keine Unterstützung in anderen Sprachen zur Verfügung steht.

Es geht auch kostenfrei: Titanium-Tools für Mac OS X:

Maintenance
Foto: Schlede/Bär

Nach wie vor besteht ein Vorurteil gegenüber der Mac OS X-Plattform darin, dass es viele gute Programme im Gegensatz zu den Windows-Systemen eben nicht als Free- oder auch nur Shareware gibt, sondern dass der Anwender sie zumeist gegen Bezahlung im AppStore oder beim Anbieter (wie beim zuvor vorgestellten MacPilot) zu erwerben hat. Aber unsere Recherche zu diesem Thema zeigte dann, dass auch für den Bereich System-Tuning und Reparatur kostenfreie Mac OS-Tools gibt. Mit der Titanium-Software stehen gleich drei kostenfreie Lösungen für die Wartung und Bearbeitung der Mac-Systeme zur Verfügung: Onyx, Maintenance und Deeper. Wir haben uns hier auf "Maintenance" konzentriert.

Vorteile beim Einsatz von Maintenance:

Nachteile beim Einsatz von Maintenance:

Fazit: Von den verschiedenen Werkzeugen und Tuning-Möglichkeiten, die wir im Rahmen des Berichts speziell für die OS X-Plattform angeschaut haben, gefielen uns die Werkzeuge von Titanium am besten. Nur die Aufteilung in drei unterschiedliche Programme hat etwas gestört: Ansonsten konnte die Lösung uns sowohl bei der Bedienbarkeit als auch bei den Ergebnissen überzeugen und bekommt unsere besondere Empfehlung.

Komplettpakete: Advanced SystemCare5 & PC-Rambazamba

Wer sich mit dem Thema System-Tuning beschäftigt, kommt kaum um eine Gattung Programme herum, die es in vielerlei Ausprägung im Netz zu finden gibt: Tuning-Programmsuiten. Wir haben uns zwei dieser Werkzeuge exemplarisch herausgegriffen und stellen sie hier vor: Advanced System Care5 und PCN Rambazamba:

Vorteile von Advanced SystemCare5:

Nachteile von Advanced SystemCare 5:

Vorteile von PC Rambazamba:

Nachteile von PC Rambazamba:

PC Rambazamba
Foto: Schlede/Bär

Fazit : Es mag daran liegen, dass unsere Test-Systeme von uns grundsätzlich regelmäßig gewartet werden - aber wir konnten bisher mit keiner der vielen "Tuning"-Komplettanwendungen, die wir über unsere Windows-7-System laufen ließen, eine spürbare Verbesserung erreichen. Wer sein System regelmäßig mit dem unter Windows standardmäßig zur Verfügung stehenden Tool "msconfig" untersucht, kann schon viele Probleme vermeiden, die den automatischen Start von Programmen und unnötige Hintergrundprozesse betreffen.

Noch besser geht es dann mit dem nächsten Werkzeug, das wir hier vorstellen. Für die ebenfalls von diesen Programmen angebotene Reinigung der Registry empfehlen wir zudem wie ohne Einschränkung den bekannten "ccleaner" von Piriform einzusetzen, der ebenfalls kostenlos angeboten wird.

Die hohe Kunst der Systembeschleunigung: Autoruns

Autoruns
Foto: Schlede/Bär

Wie schon bei der Vorstellung der Komplettsuiten klar herauskam, entstehen viele Systembremsen nicht zuletzt dadurch, dass sehr viele Programme bei der Installation so auf das System gebracht werden, dass sie automatisch starten. Da sich diese Einträge an bis zu neun unterschiedlichen Stellen im Betriebssystem "einnisten" können, ist es schwer, diese Einträge zu finden und zu entfernen, um das System zu entlasten. Die Software Autoruns aus dem Fundus der Windows Sysinternal Tools kann hier sehr wirkungsvoll helfen.

Vorteile des Einsatzes von "Autoruns"

Nachteile des Einsatzes von "Autoruns"

Fazit: Wie auch die anderen Softwarelösungen aus dem Team rund um Windows-Guru Mark Russinovich verlangt auch diese Software, dass sich ein Anwender ein wenig mit den Grundlagen des Windows-Systems auskennt. Wer sich aber die Mühe macht, sich hier etwas einzuarbeiten, wird mit Hilfe eines Werkzeugs wie "Autoruns" weitaus bessere Ergebnisse erzielen, als dies mit vielen Komplettsuiten zur Systempflege und vor allen Dingen mit vielen der sogenannten Tuning-Spezialisten möglich ist.

Und was ist mit der Festplatte? UltraDefrag

UltraDefrag
Foto: Schlede/Bär

Geht es darum, einen Windows-PC auf Geschwindigkeit zu trimmen, so darf abschließend ein Thema sicher nicht fehlen: die Fragmentierung der Festplatten. Zwar ist dieses Thema bei den aktuellen Betriebssystemen lange nicht mehr so aktuell wie es noch unter Windows XP war, da diese in der Regel mit einer Lösung ausgestattet sind, die diese "Bremse" für die Systemgeschwindigkeit regelmäßig bearbeitet. Aber wie immer, gibt es auch hier häufig Optimierungsbedarf und deshalb stellen wir hier zum Abschluss mit UltraDefrag noch eine freie Lösung vor, die dabei hilft, die Festplattenzugriffe zu beschleunigen.

Vorteile von UltraDefrag:

Nachteile von UltraDefrag:

Fazit: Soll das letzte Quäntchenan Geschwindigkeit aus einem PC herausgeholt werden, so sollte man sich ohne Zweifel auch mit dem Problem der Fragmentierung der Daten auf dem Massenspeicher befassen. Hier können Programme wie UltraDefrag eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Tuning-Maßnahmen sein. Schade ist es nur, dass dieses ansonsten sehr gute Open-Source-Programm noch nicht dazu in der Lage scheint, im System zum Einsatz kommende SSD-Datenträger automatisch zu erkennen und von der Defragmentierung auszunehmen. Wer dieses Problem lösen will, sollte dann doch lieber zu einer professionellen Lösung wie O&O-Defrag greifen und so sicherstellen, dass bei seinen Bemühungen zur Performance-Steigerung nicht unabsichtlich eine SSD-Platte beschädigt oder auch nur unnötigerweise bearbeitet wird. (ph)