iOS-Kniffe

Die besten Tipps und Tricks für das iPad

20.01.2013 von Stefan Gagern
Wir zeigen, wie Sie App-Käufe auf mehrere iPads oder iPhones übertragen, mehr aus dem Home-Button herausholen, Probleme mit Mails und Apps lösen und vieles mehr.

Tipp: In-App-Käufe auf mehrere Geräte laden

Viele Anwender besitzen nicht nur ein iPad, sondern mehrere – oder noch andere iOS-Geräte wie iPhone oder iPod Touch. Gleichzeitig sind viele Apps für das iPhone und iPad geeignet. Und bei manchen Apps werden die eigentlich kostspieligen Inhalte per In-App-Nachkauf abgewickelt. Beispiel: Der Spielhallen-App Pinball Arcade kostet 0,79 Euro – für zusätzliche Flipper-Tische kommt ein hübsches Sümmchen dazu.

Muss man die Zusatzinhalte auf weiteren Geräten oder nach einem Zurücksetzen des iPad noch einmal kaufen? Nicht immer können eine App und ihre Zusatzinhalte nachdem Kauf auf mehrere Geräte geladen werden. Apple nennt diese In-App-Käufe „Ergänzbar“, das heißt, hier werden Bonuslevels in Spielen, Karten oder Stadtpläne gekauft. Es gibt daneben noch „Nicht ergänzbare“ Käufe oder Abos. Das sind etwa Zusatzmunition, Credits für den Kauf von virtuellen Gegenständen in Spielen et cetera. Abos und Zusatzinhalte müssen immer auf jedem Gerät neu gekauft und bezahlt werden.

Bestimmte Arten von In-App-Käufen lassen sich gratis auf weitere iOS-Geräte laden.

Wenn es sich um neu ladbare Käufe handelt, müssen Sie auf allen iOS-Geräten oder iPads mit der gleichen Apple-ID im App Store angemeldet sein. Tippen Sie dann im App Store auf „Gekaufte Artikel“, rufen Sie die App auf, und Sie tippen dort auf „Installieren“, um sie auf ein weiteres Gerät zu laden. Nach der Installation auf diesem Gerät öffnen Sie die App und navigieren dorthin, wo vorher die In-App-Käufe auftauchten – in unserem Beispiel „Pinball Arcade“, sobald Sie einen Flipper außerhalb des kostenlos enthaltenen antippen. Dann erscheint eine Meldung, die fragt, ob man seine zuvor getätigten In-App-Käufe auf diesem Gerät wiederherstellen möchte.

Im Anschluss an die Bestätigung verlangt die App nach dem Kennwort für die Apple-ID. Nach der Eingabe werden die Inhalte erneut und kostenlos heruntergeladen und sind auf dem Zweitgerät gespeichert.

Tipps zum Home-Button

Das iPad kommt nur mit einer einzigen echten Taste an der Vorderseite – eigentlich super simpel. Dennoch gibt es eine Menge, was Sie mit dem Home-Button machen können. Hier die wichtigsten Kniffe im Überblick.

Einmal die Taste drücken:Wenn Sie im Ruhezustand den Home-Button einmal drücken, wacht das iPad mit dem Sperrbildschirm auf. In Apps wie Safari oder Nachrichten führt ein Knopfdruck wieder auf den Home-Screen mit den App-Symbolen. Auf der zweiten, dritten oder weiteren Seiten des Home-Screens führt ein Knopfdruck wieder zum Hauptbildschirm der ersten Seite. Drücken Sie dort einmal den Button, landen Sie in der Spotlight-Suche. Klicken Sie dort erneut den Knopf, landen Sie wieder auf der ersten Seite des Home-Screens.

Über den Home-Button lassen sich per Einfach- und Zweifach-Klick verschiedene Aktionen ausführen.

Wenn Sie die Leiste (nach Doppelklick auf den Home-Button) der zuletzt verwendeten Apps am unteren Rand sehen, können Sie diese mit einem Tastendruck wieder schließen. Das Gleiche gilt für die Mitteilungszentrale, die sich vom oberen Bildschirmrand hereinziehen lässt. Ein Druck auf den Home-Button schließt sie. Wenn sich die Apps auf dem Home-Bildschirm im Wackelmodus (nach langem Antippen eines Symbols) zum Löschen oder Neuanordnen befinden, beendet ein Tastendruck den Modus.

Zweifachklick und mehr: Wenn sich das iPad im Ruhezustand befindet, aber Musik oder Medien abspielt, holt ein Doppelklick die Mediensteuerung zum Spulen et cetera schnell auf den Schirm – trotz Verriegelung. Vom Home-Screen oder aus Apps holt der Doppelklick, wie schon erwähnt, die Leiste der zuletzt verwendeten Apps auf den unteren Rand. Damit können Sie zwischen Apps wechseln oder nach links wischen, um Helligkeit, Lautstärke oder Medien zu steuern, stumm zu schalten und die Ausrichtungssperre ein oder auszuschalten, Airplay-Lautsprecher anzusteuern oder andere Widgets für die Steuerung aufzurufen. Kaum bekannt, aber für Nutzer mit Sehschwächen umso wichtiger, ist der Dreifachklick: Was damit passiert, können Sie selbst unter „Einstellungen ➞ Allgemein ➞ Bedienungshilfen ➞ Home-Dreifachklick“ einstellen. Hier lassen sich Bedienungshilfen wie die Vorlesefunktion (Voice-over), Vergrößerung oder das Invertieren der Bildschirmdarstellung ein- und ausschalten. Die Option „Fragen“ öffnet ein Menü, das den Zugriff auf all diese Möglichkeiten enthält.

Tipp: Symbole in Software-Tastatur einschalten

Die Smileys und Symbole der Emoji-Tastatur sind beliebt bei Chats auf dem iPad, wie in der Nachrichten-App. Vor iOS 5 war noch der Kauf einer App nötig, um die Zeichen nutzen zu können, jetzt ist die Emoji-Tastatur fest im System integriert. Um sie auf dem iPad zu aktivieren, öffnen Sie „Einstellungen ➞ Allgemein ➞ Tastatur“. Tippen Sie auf „Internationale Tastaturen“ und „Tastatur hinzufügen ...“. In der alphabetischen Liste der Sprachen scrollen Sie zu „E“ wie „Emoji-Symbole“ und tippen darauf.

Die beliebten Symbole der Emoji-Tastatur müssen nur noch eingeschaltet werden und stehen dann zur Auswahl bereit.

Die Symbole stehen dann in allen Apps mit der Tastatur bereit. Tippen Sie zum Beispiel in „Nachrichten“ auf die Weltkugeltaste unten links, um von der normalen Tastatur auf die Symbole umzuschalten. Antippen fügt ein Element ein. Hinter dem Uhrsymbol merkt sich die Tastatur Ihre zuletzt verwendeten Symbole.

Tipp: Problematische Apps neu installieren

Manche Apps verhalten sich nach der Installation aus dem App Store oder nach einem kürzlich durchgeführten Update instabil und stürzen sofort nach dem Start ab. In diesem Fall ist eine Neuinstallation oft die beste Lösung, falls die üblichen Schritte wie ein Neustart des iPad keinen Erfolg bringen. Dazu löschen Sie erst die App vom iPad komplett und installieren sie anschließend neu. Um eine App in iOS zu löschen, tippen Sie länger auf ein Programmsymbol, bis oben links das Löschsymbol erscheint und die Apps zu wackeln beginnen. Durch Antippen des „X“ erscheint eine Nachfrage, ob Sie die App tatsächlich löschen möchten.

Problematische Apps lassen sich löschen und dann neu installieren.

Bestätigen Sie, um die App zu löschen. Dann öffnen Sie den App Store, suchen die App erneut (entweder über die Volltextsuche im gesamten App Store oder in „Gekaufte Artikel“). In „Gekaufte Artikel“ steht ebenfalls eine Suchfunktion bereit, um die App schnell aufzufinden. Bei bereits gekauften Apps steht nicht mehr der Preis unter dem Symbol, sondern „Installieren“, wenn sie sich nicht auf dem iPad befindet. Der erneute Download ist kostenlos. Tippen Sie also auf „Installieren“, um die App erneut herunterzuladen und zu installieren. Danach müssen Sie zwar oft schon gemachte Einstellungen neu vornehmen, wie zum Beispiel Ihre Konten in einem Twitter-Client, in vielen Fällen ist aber genau das die Lösung der Probleme. Falls das noch nichts bringt, hilft häufig nur noch das Warten auf ein Update der instabilen App.

Tipp: iPad 3 komplett laden

Dr. Raymond Soneira wollte den iPad-Bildschirm der 3. Generation testen und fand etwas ganz anderes heraus: Eine Messung am Netzteil iPad ergab, dass noch eine weitere Stunde geladen wird, nachdem der Akku angibt, komplett voll zu sein.

Nicht ganz die Wahrheit: Nach der 100-Prozent-Anzeige auf dem Display lädt das neue iPad noch eine weitere Stunde, bis die Batterie wirklich voll ist.

Aber was bedeutet das im täglichen Umgang mit dem iPad? Wenn es darum geht, die maximale Laufzeit aus der iPad-Batterie zu holen, lassen Sie einfach das iPad noch eine Stunde länger am Strom oder im Dock. Das iPad der 3. Generation braucht über fünf Stunden für eine volle Ladung von null auf hundert. Planen Sie also diese Zeit ein, besonders wenn es auf Reisen geht. Am besten laden Sie über Nacht.

Tipp: Wie viel Speicher ist aktuell noch frei?

Wie viel Platz noch frei ist, zeigt ein neuer Eintrag über der App-Liste unter "Benutzung".

Sind nach dem Umzug auf das neue iPad alle Apps, Musik, Videos & Co. geladen, fragen Sie sich sicher, wie viel Platz noch für weitere Daten übrig bleibt. Den noch freien Speicher finden Sie leicht heraus, indem Sie „Einstellungen ➞ Allgemein“ aufrufen. Dort tippen Sie auf „Benutzung“. Über der Liste der installierten Apps zeigt das iPad die Info. Darunter sehen Sie, wie viel Platz die einzelnen Apps verbrauchen. Löschen Sie das, was Sie nur ab und zu nutzen. Sie können die Inhalte jederzeit neu aus dem App Store laden.

Tipp: Tastatur anpassen

Ab iOS 5 gibt es eine neue Funktion, die unauffällig, aber umso praktischer ist: Die geteilte Tastatur sieht auf den ersten Blick seltsam aus, ist aber mit etwas Gewöhnung ein echter Gewinn. Bisher waren die Wege zur Tastatur oft lang. Jetzt wird das Keyboard in der Mitte auseinandergerissen, klebt in zwei Hälften und ist jeweils etwa halb so klein an den Bildschirmrändern rechts und links.

In iOS lässt sich die Tastatur in Sachen Bildschirmposition und Bedienung flexibel und gut anpassen.

Das ist bequemer per Daumen erreichbar und spart oft den Wechsel zum Querformat beim Schreiben. Die geteilte Tastatur können Sie über „Einstellungen ➞ Tastatur“ ein- und ausschalten. Alternativ können Sie per Geste die Tastatur in der Mitte mit zwei Fingern auseinanderziehen.

Tipp: Position in die Mitte rücken: Eine zweite geniale Feinheit spart weitere Wege mit den Daumen. Tippen Sie bei der nicht geteilten Tastatur rechts unten länger auf das Tastatursymbol. Aus dem Menü können Sie die Tastatur ab- oder andocken. Je nach Befehl und vorheriger Position klebt sie nicht länger am unteren Rand, sondern rückt vertikal in die Mitte des Bildschirms. So können Sie direkt in der Position tippen, in der Sie das iPad halten, ohne umgreifen zu müssen. Zudem ist es möglich, den Button kurz zu drücken und die Tastatur frei in der Senkrechten auf dem Bildschirm zu verschieben. Auch das Teilen der Tastatur ist über dieses Menü möglich.

Tipp: Unsichtbare Tasten nutzen: Jeder tippt etwas unterschiedlich. Auf dem iPad sind sogar lupenreine Zehnfingertipper komplett oder halbwegs im Freistil unterwegs. Daher teilt sich für manche die Tastatur an der falschen Stelle, was das Erreichen einiger Buchstaben nicht einfach macht. Wer zum Beispiel die T-Taste mit dem rechten Daumen statt mit dem linken tippen möchte, ärgert sich, dass sie auf der für ihn falschen Tastaturhälfte sitzt. Apple hat zum Glück an die verschiedenen Tippstile gedacht. Das iPad kommt mit je einer Reihe unsichtbarer Tasten mittig neben dem Rand der Tastaturhälfte. Insgesamt werden sechs Tasten von der gegenüberliegenden Hälfte getarnt abgebildet. So müssen Sie zum Beispiel für das T nicht auf die andere Seite wechseln, sondern tippen einfach auf den Bereich neben dem Z. Das funktioniert, obwohl gar keine Taste auf dem Display zu sehen ist. Die Methode klappt mit der ganzen Buchstabenspalte, also U, J, N und Z (auf der rechten Tastaturhälfte) und H, B (auf der linken Hälfte).

Tipp: Standard-Apps aus dem Weg räumen

Jeder hat ein paar Standard-Apps auf dem iPad, die er kaum oder selten benutzt, die sich aber nicht löschen lassen, weil sie zu iOS gehören. Bei vielen sind das zum Beispiel Game Center, Kontakte, Erinnerungen, iBooks, bei manchen wird auch Facetime, iTunes oder Youtube kaum auf dem iPad genutzt. Räumen sie die brachliegenden Apps einfach in einen Ordner, und ziehen Sie diesen auf einen anderen Bildschirm.

Gruppieren Sie einfach mehrere Apps und schaffen Sie dadurch mehr Platz auf dem Home-Bildschirm.

So schaffen Sie Platz auf dem Home-Screen für Apps, die Sie ständig nutzen. Ausnahme ist nur Newsstand: Der Apple-Zeitungsstand lässt sich partout nicht in einen anderen Ordner packen, also schieben sie ihn einfach auf eine andere Seite, wenn Sie ihn kaum nutzen.

Tipp: Diktieren statt tippen

Erst iOS 6 bringt den Sprachassistenten Siri auf das iPad 3 und 4. Für die ersten iPads ist das zwar enttäuschend, hier kann aber die nicht weniger praktische Diktierfunktion helfen. Sie spart oft Tipparbeit und liefert erstaunlich gute Ergebnisse. Dazu findet sich unten links auf der Tastatur ein Mikrofonsymbol. Tippen Sie darauf, und beginnen Sie, den Text zu sprechen. Mit erneutem Tippen beenden Sie die Eingabe. Nach ein paar Sekunden Wartezeit (und drei blinkenden Punkten) wurden die Worte in Text umgewandelt. Bis auf ausgefallene Begriffe arbeitet die Texterkennung recht gut – sogar bei Web- und E-Mail-Adressen.

Tipp: App-Downloads fortsetzen

Vor allem kurze Zeit nach dem Erscheinen einer neuen iOS-Version aktualisieren viele Entwickler ihre Apps. Nicht selten finden Sie daher 20 und mehr verfügbare Updates im App Store. Nach dem Starten aller Updates in einem Rutsch oder der Installation mehrerer Apps ist nicht selten der Home-Screen voller Symbole mit Balken, unter denen aber nur „Warten …“ steht. In einigen Fällen kommt das Massenupdate ins Stocken, und nichts passiert mehr. Zwei Methoden helfen, die Update-Schlange wieder in Bewegung zu versetzen. Tippen Sie auf eine der Apps in der Warteschlange. Daraufhin erscheint darunter der Hinweis „Pausiert“. Tippen Sie erneut auf das Symbol der betreffenden App mit dem angehaltenen Update, wird der Download-Vorgang wieder in Gang gesetzt. Das simple Anhalten und wieder Anstoßen reicht in den meisten Fällen schon aus, die Downloadprobleme zu beheben. Wenn das nicht hilft, versuchen Sie einen Neustart des iPad durch längeres Drücken der Einschalttaste und mit dem Home-Button. Die „harte Tour“ lässt die Downloads noch einmal beginnen. Das löst auch ein weiteres Problem: In manchen Fällen werden Downloads zwar im App Store angezeigt, erscheinen aber noch nicht auf dem Home-Screen. Nach dem Reboot sollten Sie auf jeden Fall zu sehen sein.

Tipp: WLAN-Empfang

Viele Anwender bemerkten nach Inbetriebnahme des iPad nicht nur einen geringen Ausschlag der Signalanzeige für den WLAN-Empfang. Bei vielen ist die Geschwindigkeit auch noch mau – egal wie nah oder weit man vom Router entfernt ist oder in welches Netzwerk man sich einklinkt. Obwohl enttäuschend, ist das zum Glück kein Grund, sein neues iPad gleich wieder umzutauschen. Die Lösung der Probleme kann sehr simpel sein. Öffnen Sie „Einstellungen“, und tippen Sie auf „Allgemein, Netzwerk, WLAN“. Dort tippen Sie auf den blauen Pfeil neben dem Namen des Netzwerks, mit dem Sie aktuell verbunden sind.

Schwacher WLAN-Empfang lässt sich meistens per Software beheben.

Im nächsten Bildschirm tippen Sie auf „Dieses Netzwerk ignorieren“. Danach verbinden Sie sich mit dem Netzwerk, das Sie eben „vergessen“ haben, neu. Falls es geklappt hat, haben Sie jetzt einen deutlich besseren Empfang, erkennbar an mehr Balken in der Signalanzeige in der oberen linken Ecke. Wenn der Schritt zuvor keine Verbesserung bringt, öffnen Sie „Einstellungen ➞ Allgemein ➞ Zurücksetzen“ und tippen Sie auf „Netzwerkeinstellungen“. Bestätigen Sie mit „Zurücksetzen“. Starten Sie das iPad neu und verbinden Sie es mit dem WLAN. Bringt das immer noch nichts, könnte tatsächlich ein Hardwareproblem vorliegen. Ein Anruf beim Support ist der nächste Schritt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.