Vergleichstest

Die besten SSDs der 2,5-Zoll-Klasse

04.01.2010 von Christian Vilsbeck
In kaum einer anderen Hardware-Klasse finden sich ähnlich große Schwankungen in Preis und Performance, wie bei den Solid State Disks, kurz SSD. Unsere Schwesterpublikation TecChannel hat die besten Geräte der 2,5-Zoll-Klasse ermittelt und zeigt, worauf Sie beim Kauf unbedingt achten sollten.


Der Markt für SSDs ist in den letzten Jahren zunehmend unübersichtlich geworden. So ist die Zahl der angebotenen Geräte, genau wie die Zahl der Hersteller, immer weiter gestiegen. Die Leistungsmerkmale der angebotenen Solid State Disks klingen meist viel versprechend. Für den Kunden lässt sich jedoch nur schwer ausmachen, ob die blumigen Leistungsversprechungen auch eingehalten werden. Darüber hinaus lassen leider die wenigsten Hersteller durchblicken, welche Technik sich unter den Gehäusen der Festplatten wirklich verbirgt.

Dieser Punkt ist besonders hervorzuheben, denn gerade sie verbaute Technik ist entscheidend für die Performance der Festplatte. Wurde hier an der falschen Stelle gespart, entpuppen sich die versprochenen Datentransferraten von bis zu 250 MByte/s im Alltagsgebrauch schnell als Luftschlösser.

In diesem Zusammenhang sollte man als erstes unbedingt einen näheren Blick auf die Kombination von Controller und Cache werfen. So setzt die überwiegende Anzahl der preisgünstigen SSDs auf Controller ohne Cache. Steht einer Festplatte jedoch nicht genügend Puffer zur Verfügung, hinkt sie im Alltagsbetrieb schnell hinter den versprochenen Transferraten hinterher. Die auf den Verpackungen angegebenen Transferraten von bis zu 250 Mbyte/s beziehen sich nämlich nur auf den maximal möglichen sequentiellen Wert, für den jedoch kein Cache notwendig ist.

Lesen Sie im folgenden, welche Solid State Disks im Test unserer Schwesterpublikation TecChannel die ersten Plätze belegt haben, welche SSDs generell nicht zu empfehlen sind und worauf Sie beim Kauf unbedingt achten sollten.

Entscheidend: Controller-/Cache-Kombination

Lassen Sie sich beim Kauf einer SSD nicht von den angepriesenen maximalen Datentransferraten blenden. Wollen Sie Enttäuschungen vermeiden, dann Finger weg von Modellen ohne Cache. Und hier sind alle Solid State Disks mit dem JMicron JMF602 zu nennen. Der Controller arbeitet ohne angebunden Datenpuffer und ist weit verbreitet bei den sogenannten „günstigen“ SSDs. Um besonders hohe sequenzielle Transferraten zu erreichen, verbauen einige Hersteller sogar zwei parallel agierende JMF602. Doch auch diesen Modellen fehlt ein Datenpuffer, entsprechend nutzen die zwei Controller im Praxisbetrieb kaum etwas. Solid State Disks mit dem Toshiba TC58NCF602GAT fehlt ebenfalls ein Cache.

Zugreifen: SSDs mit Indilinx Barefoot IDX Controller (rechts unten) und Cache (rechts oben) überzeugen mit einer durchgehend hohen Performance.

Empfehlenswerte SSDs setzen auf folgende Controller-Typen: Indilinx Barefoot IDX, Samsung S3C29RBB01-YH40 und Intel PC29AS21AA0. Alle Controller ermöglichen hohe Bandbreiten und steuern einen Cache mit Größen von 16 bis 128 MByte an. Exotische Controller-Typen mit angebundenem Cache gibt es noch von Mtron mit dem ARM7-basierenden 58U29 oder von MemoRights Altera II Cyclone FPGA. Bei allen von TecChannel gestesteten SSDs weisen wir ausdrücklich auf den verbauten Controller hin.

Hände weg: Flash-Laufwerke mit JMicron JMF602 Controller (links im Bild) fehlt ein Cache. Im Praxisbetrieb bricht die Performance dieser SSDs stark ein.

Wollen Sie sich eine SSD kaufen, von der Sie noch keinen Test finden, achten Sie unbedingt auf den Controller-Typ. Wissen Sie dann die Bezeichnung, so suchen Sie in unserer TecDaten-Tabelle nach einer SSD mit diesem Controller-Typ. Die Performance-Werte dieser SSD geben Ihnen dann einen guten Anhaltspunkt für die Leistung ihres Kaufkandidaten.

Besser MLC- oder SLC-NAND?

Alle gängigen Solid State Disks basieren auf der NAND-Speicher-Chips. Und hier unter unterscheiden sich SSDs grundsätzlich durch die Verwendung von SLC- oder MLC-NANDs. SLC steht für Single Level Cell und bedeutet, dass eine Flash-Zelle auch nur ein Bit speichert. Dieses definiert sich durch einen festgelegten Spannungslevel. Beim Flash-Typ Multi Level Cell (MLC) lassen sich in einer Zelle aktuell zwei oder vier Bitzustände speichern. Zum Auslesen müssen aber verschiedene Vergleichsspannungen angelegt werden, die Performance sinkt. Allerdings erlauben MLC-Flash-Speicher höhere Kapazitäten.

MLC-NAND: Sehr beliebt bei SSDs mit dem Flash-Typ Multi Level Cell sind Samsungs K9HCG08U1M-PCB0 mit 8 MByte Speicherkapazität.

Von den möglichen maximalen Transferraten sind sich SSDs mit MLC- und SLC-NANDs relativ ähnlich. Allerdings gibt es bei Flash-Laufwerken mit MLC-NANDs deutlich mehr Kapazität bei gleichzeitig günstigeren Preisen. Das Gros der auf dem Markt erhältlichen SSDs nutzt MLC-NANDs. Laufwerke mit SLC-NANDs sind überwiegend für den Einsatz in Servern und Highend-Systemen gedacht. Die SLC-basierenden SSDs bieten durch das schnellere Auslesen der Zellen höhere IOPS. Gerade bei kritischen Workloads wie Datenbanken sind SLC-NAND-SSDs im Vorteil. Zudem suggerieren diese Solid State Disks durch MTBF-Werte von bis zu 2.000.000 Stunden eine höhere Zuverlässigkeit. Die Kapazitäten aktueller SLC-NAND-SSDs liegen typischerweise allerdings nur bei 64 GByte.

SLC-NAND: Neben Samsung produziert auch Intel Speicher-IC mit SLC-NAND-Technologie.

Bei den MLC-NAND-basierenden Solid State Disks sind Kapazitäten von 128 und 256 GByte bereits Standard. Sollte die SSD nicht gerade in kritischen Server-Workloads eingesetzt werden, so sind MLC-NAND-Produkte durch das deutlich bessere Preis-/Leistungsverhältnis auf jeden Fall vorzuziehen.

Corsair Storage Solutions P128

Corsair bietet mit der Storage Solutions P128 und P256 Solid State Disks mit Kapazitäten von 128 und 256 GByte an. Die Flash-Laufwerke verwenden MLC-NANDs und besitzen einen 128 MByte fassenden Cache. Corsair setzt bei der Storage Solutions P128 und P256 auf Technologie von Samsung. In der getesteten 128-GByte-Variante verbaut Corsair 16 MLC-NANDs vom Typ Samsung K9HCGZ8U5M-SCK0. Laut Hersteller soll damit maximale sequenzielle Leserate von 220 MByte/s erreicht werden. Die Schreibgeschwindigkeit beziffert Corair mit für MLC-SSDs sehr hohen 200 MByte/s. Im Test ermittelten wir beim Lesen ein Maximum von 233 MByte/s und beim Schreiben maximal 196 MByte/s.

Bildergalerie: Corsair Storage Solution P128.
Corsair Storage Solution P128
Die Solid State Disk im stabilen Aluminiumgehäuse bietet eine Kapazität von 128 GByte.
Corsair Storage Solution P128
Corsair übernimmt für die P128 die Technologie von Samsung. Sogar der Aufkleber stammt von den Koreanern.
Corsair Storage Solution P128
Die Ansteuerung der MLC-NANDs übernimmt ein Samsung-Controller, der Unterstützung von einem 128 MByte großen Cache erhält.
Corsair Storage Solution P128
Die 128 GByte Kapazität werden über insgesamt 16 MLC-NANDs vom Typ Samsung K9HCGZ8U5M-SCK0 realisiert.
Corsair Storage Solution P128
Die MLC-NANDs ermöglichen bei der P128 eine durchschnittliche sequenzielle Leserate von 231 MByte/s.
Corsair Storage Solution P128
Für MLC-NANDs erreicht die Corsair-SSD mit durchschnittlich 179 MByte/s eine sehr hohe mittlere sequenzielle Schreibrate.

Die Ansteuerung der MLC-NANDs überlässt Corsair ebenfalls einem Controller von Samsung. Der ARM-basierenden Controller vom Typ S3C29RBB01-YH40 kann zum Puffern von Daten auf einen 128MByte großen SDRAM-Cache vom Typ Samsung K4X1G323PD-8GC6 zurückgreifen. Die Corsair P128 setzt damit auf die identische Konfiguration der Samsung 256GB MLC SSD – nur die Chip-Revisionen unterscheiden sich.

Die Corsair Storage Solution P128 ist bei Online-Händlern für zirka 295 Euro gelistet. Für zirka 550 Euro gibt es die 256-GByte-Variante P256. (Stand: 10.08.09). Die Preise der Corsair-SSDs liegen damit auf dem Niveau der Samsung-Modelle, deren Technologie verwendet wird.

Fazit: Die Corsair Storage Solution P128 überzeugt im Test in allen Bereichen mit einer sehr hohen Performance. Vor allem die Topleistung im Praxisbetrieb macht die P128 zur Empfehlung. Der Preis geht für diese Performance in Ordnung.

Quickinfo

Produkt

Storage Solution P128 CMFSSD-128GBG2D

Hersteller

Corsair

Kapazität

128 GByte

Technologie

MLC NAND

Cache / Puffer

128 MByte

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,15 Watt

Leistung Zugriff

1,5 Watt

Leistung Stand-by

0,15 Watt

Temperaturbereich – Aus

--

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

--

MTBF

1.000.000 Std.

Schock – Aus

1500 G / 0,5 ms

Schock – Betrieb

1500 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

80 Gramm

Preis (Stand: 10.08.09)

295 Euro

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Alle Daten & Ergebnisse

TecDaten-Tabelle

Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

OCZ Vertex Series

OCZ preist mit der „Vertex Series“ Solid State Disks mit Kapazitäten von 30, 60, 120 und 250 GByte an. Die Flash-Laufwerke arbeiten mit MLC-NANDs und verfügen über einen zusätzlichen Cache. Die Solid State Disk OCZ Vertex Series verwendet in der getesteten 120-GByte-Version OCZSSD1-VTX120G 16 MLC-NAND-ICs vom Typ Samsung K9HCG08U1M-PCB0. Im Low-Level-Test schafft das Flash-Laufwerk damit eine maximale sequenzielle Leserate von sehr guten 246 MByte/s. Die Transferleistung bricht erfreulicherweise über die komplette Kapazität kaum ein – im Minimum sind es 240 MByte/s. Eine überzeugende Performance liefert die MLC-NAND-SSD beim sequenziellen Schreiben: 238 MByte/s sind es im Maximum, noch sehr gute 174 MByte/s im Minimum.

Bildergalerie: OCZ Vertex Series OCZSSD1-VTX120G.

OCZ bietet mit der "Vertex Series" SSDs mit Kapazitäten von 30 bis 250 GByte an.

Das getestete Modell OCZ Vertex Series OCZSSD1-VTX120G verfügt über 120 GByte Kapazität.

Die OCZ Vertex verwendet den SATA-II-Controller Indilinx Barefoot IDX. Zusätzliche spendiert der Hersteller einen 64 MByte großen Cache.

Das 120-GByte-Modell verwendet insgesamt 16 MLC-NANDs vom Typ Samsung K9HCG08U1M-PCB0.

Beim sequenziellen Lesen überzeugt die OCZSSD1-VTX120G durch eine sehr hohe Transferrate, die nur geringe Einbrüche zeigt.

Die Vertex Series ermöglicht für eine MLC-NAND-basierende SSD mit durchschnittlich 204 MByte/s Schreibrate eine sehr gute Performance.

OCZ verwendet für die Ansteuerung der MLC-NANDs den SATA-II-Controller Indilinx Barefoot IDX. Dem Barefoot-Controller steht zusätzlich ein 64 MByte großer Cache-Baustein Elpida S51321CBH-6DTT-F zur Seite. In Kombination mit den hohen sequenziellen Transferraten überzeugt das UltraDrive ME auch in allen Praxistests mit sehr guten Noten.

Die OCZ Vertex Series kostet in der Version OCZSSD2-1VTX120G mit 120 GByte Kapazität bei Online-Händlern zirka 325 Euro. Die 60-GByte-Variante wird für zirka 190 Euro, das 250-GByte-Modell für zirka 625 Euro angeboten (Stand: 10.08.09).

Fazit: OCZs Vertex Series liefert in allen getesteten Bereichen eine sehr gute Performance. Die für MLC-NANDs sehr hohen sequenziellen Transferraten beim Lesen und Schreiben von über 200 MByte/s wirken sich auch in den Praxistests durch eine gelungene Controller-/Cache-Kombination positiv aus.

Quickinfo

Produkt

Vertex Series OCZSSD2-1VTX120G

Hersteller

OCZ Technology

Kapazität

120 GByte

Technologie

MLC NAND

Cache / Puffer

64 MByte

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,5 Watt

Leistung Zugriff

2 Watt

Leistung Stand-by

--

Temperaturbereich – Aus

-45 bis +85° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

--

MTBF

1.500.000 Std.

Schock – Aus

--

Schock – Betrieb

1500 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

77 Gramm

Preis (Stand: 10.08.09)

325 Euro

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Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

Super Talent UltraDrive ME FTM28GX25H

Super Talent hat mit der Serie „UltraDrive ME“ Solid State Disks mit Kapazitäten von 32, 64, 128 und 256 GByte im Angebot. Die Flash-Laufwerke sind mit MLC-NANDs und Cache ausgestattet. Super Talents UltraDrive ME in der getesteten Version FTM28GX25H mit 128 GByte Kapazität verwendet 16 MLC-NAND-ICs vom Typ Samsung K9HCG08U1M-PCB0. Damit erreicht die SSD im Low-Level-Test eine maximale sequenzielle Leserate von sehr guten 243 MByte/s. Die Einbrüche halten sich beim Lesen sehr in Grenzen, der niedrigste Wert liegt bei 226 MByte/s. Besonders überzeugend für eine MLC-NAND-basierende SSD ist die maximale sequenzielle Schreibrate von 237 MByte/s. Im Minimum schreibt das UltraDrive ME immer noch mit 172 MByte/s – im Mittel über die komplette Kapazität sind es sehr gute 205 MByte/s. Nur SSDs mit SLC-NANDs wie die Kingston SSDNow E Series können mit ähnlich hohen Schreibwerten aufwarten.

Bildergalerie: Super Talent UltraDrive ME FTM28GX25H.

Super Talent spendiert dem UltraDrive ME ein solides Metallgehäuse.

Das UltraDrive ME gibt es mit 32, 64, 128 und 256 GByte Kapazität. Im Bild sehen sie die 128-GByte-Version FTM28GX25H.

Super Talent setzt beim UltraDrive ME auf einen SATA-II-Controller Indilinx Barefoot IDX22. Zusätzliche spendiert der Hersteller einen 64 MByte großen Cache.

Die UltraDrive-ME-SSDs verwenden MLC-NANDs vom Typ Samsung K9HCG08U1M-PCB0. Beim 128-GByte-Modell sind 16 ICs verbaut.

Beim sequenziellen Lesen liefert die FTM28GX25H eine sehr hohe Transferrate, die nur geringe Einbrüche zeigt.

Das UltraDrive ME ermöglicht für eine MLC-NAND-basierende SSD mit durchschnittlich 205 MByte/s Schreibrate eine sehr gute Performance.

Die Ansteuerung der MLC-NANDs übernimmt beim UltraDrive ME der SATA-II-Controller Indilinx Barefoot IDX22. Dem Barefoot-Controller steht zusätzlich ein 64 MByte großer Cache-Baustein Elpida S51321CBH-6DTT-F zur Seite. In Kombination mit den hohen sequenziellen Transferraten überzeugt das UltraDrive ME auch in allen Praxistests mit sehr guten Noten.

Super Talents UltraDrive ME in der Version FTM28GX25H mit 128 GByte Kapazität kostet bei Online-Händlern zirka 280 Euro. Die 256-GByte-Variante wird für zirka 525 Euro angeboten (Stand: 10.08.09).

Fazit: Super Talents UltraDrive ME überzeugt mit einer in allen getesteten Bereichen sehr guten Performance. Die für MLC-NANDs hohen sequenziellen Transferraten beim Lesen und Schreiben von über 200 MByte/s wirken sich auch in den Praxistests durch eine gelungene Controller-/Cache-Kombination positiv aus.

Quickinfo

Produkt

UltraDrive ME FTM28GX25H

Hersteller

Super Talent

Kapazität

128 GByte

Technologie

MLC NAND

Cache / Puffer

64 MByte

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,39 Watt

Leistung Zugriff

1,34 Watt

Leistung Stand-by

--

Temperaturbereich – Aus

-55 bis +115° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

--

MTBF

1.000.000 Std.

Schock – Aus

--

Schock – Betrieb

1500 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

--

Preis (Stand: 10.08.09)

280 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

Samsung 256GB MCL SSD

Samsung bietet eine neue SSD-Serie - interne Bezeichnung PB22-J – mit Kapazitäten von 64, 128 und 256 GByte an. Die Solid State Disks verwenden MLC-NANDs. Samsung vertreibt die neuen Laufwerke unter den Modellbezeichnungen 64GB MLC SSD, 128GB MLC SSD und wie in der getesteten Version als 256GB MLC SSD.

Für die MLC-NAND-basierenden Solid State Disks gibt Samsung eine maximale sequenzielle Leserate von 220 MByte/s an. Die Schreibgeschwindigkeit wird mit für MLC-SSDs sehr hohen 200 MByte/s beziffert. Im Test ermittelten wir beim Lesen ein Maximum von 218 MByte/s und beim Schreiben maximal 206 MByte/s. Unser getestetes 256-GByte-Modell ist mit 16 MLC-NANDs vom Typ Samsung K9MDGZ8U5M-SCK0 ausgestattet. Die einzelnen Speicherchips sind in einer Stacked-Technologie realisiert.

Bildergalerie: Samsung 256GB MLC SSD.

Samsungs neue 256GB MLC SSD bietet 256 GByte Kapazität im 2,5-Zoll-Format.

Die Samsung 256GB MLC SSD wird in einem schicken Aluminiumgehäuse ausgliefert.

Samsung realisiert die 256 GByte Kapazität über insgesamt 16 MLC-NAND-Chips aus eigener Produktion.

Die Ansteuerung der Flash-ICs übernimmt der von Samsung selbst entwickelte ARM-basierende SSD-Controller. Zum Datenpuffern steht ein zusätzlicher 128-MByte-SDRAM-Baustein zur Verfügung.

Durchschnittlich erreicht die MLC-NAND-basierende SSD eine Leserate von 206 MByte/s.

Die Solid State Disk erreicht für MLC-NANDs eine sehr hohe mittlere Schreibrate von 183 MByte/s. Damit übertrumpft die Samsung-SSD viele SLC-NAND-basierende Produkte.

Für die Ansteuerung der MLC-NANDs zeigt der Samsung-Controller vom Typ S3C29RBB01-YH40 verantwortlich. Dem ARM-basierenden Controller steht ein 128MByte großer SDRAM-Puffer vom Typ Samsung K4X1G323PD-8GC6 zur Seite.

Die Samsung 256GB MLC SSD MMDOE56G5MXP-0VB mit 256 GByte Kapazität ist bei Online-Händlern für zirka 520 Euro erhältlich (Stand: 10.08.09).

Fazit: Eine in allen Bereichen überzeugende Vorstellung liefert die Solid State Disk „256GB MLC SSD“ von Samsung. Neben den sehr hohen sequenziellen Transferraten beim Lesen und Schreiben von über 200 MByte/s zeigt die Samsung-SSD vor allem im Praxisbetrieb eine Topleistung.

Quickinfo

Produkt

256GB MLC SSD MMDOE56G5MXP-0VB

Hersteller

Samsung

Kapazität

256 GByte

Technologie

MLC NAND

Cache / Puffer

128 MByte

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,15 Watt

Leistung Zugriff

1,5 Watt

Leistung Stand-by

0,15 Watt

Temperaturbereich – Aus

-55 bis +95° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

--

MTBF

1.000.000 Std.

Schock – Aus

1500 G / 0,5 ms

Schock – Betrieb

1500 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

80 Gramm

Preis (Stand: 10.08.09)

520 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

Intel X25-M Mainstream

Intel bietet mit der X25-M Mainstream eine Solid State Disk im 2,5-Zoll-Formfaktor und SATA-II-Schnittstelle an. Die SSD verwendet MLC-NANDs und wird in den Kapazitäten 80 und 160 GByte angeboten. Aufgrund der eigenen NAND-Produktion war es nur eine Frage der Zeit, bis Intel seine eigenen Flash-Laufwerke produziert. Auf dem Intel Developer Forum im August 2008 stellte Intel seine SSD-Produktlinie vor, die der Hersteller in Mainstream- und Extreme-Varianten aufteilt.

Für Notebooks und Desktop-PCs sieht Intel die Mainstream-Serie X18-M im 1,8-Zoll-Format und die von TecChannel getestete X25-M im 2,5-Zoll-Formfaktor vor. Die SSDs mit SATA-II-Schnittstelle gibt es mit einer Kapazität von 80 und 160 GByte. Bei der getesteten 80-GByte-SSD verwendet Intel 20 MLC-NANDs aus eigener Produktion. Damit erreicht die X25-M sequenzielle Leseraten von 252 MByte/s. Die Schreibgeschwindigkeit beziffert unser Lowlevel-Benchmark mit 77 MByte/s.

Bildergalerie: Intel X25-M Mainstream.

Intels X25-M verwendet eine SATA-II-Schnittstelle.

Die Intel X25-M mit MLC-NANDs setzt auf einen eigenen 10-Channel-Controller und verwendet ein Samsung-SDRAM als Cache.

Insgesamt verbaut Intel bei der X25-M mit 80 GByte Kapazitität 20 MLC-NANDs.

Intels X25-M nutzt die typische Bauhöhe von 9,5 mm bei 2,5-Zoll-Laufwerken nicht aus. Rechts im Bild sehen Sie die OCZ Core Series mit 9,5 mm Höhe.

Der Transferverlauf der Intel-SSD beim sequenziellen Lesen schwankt nur minimal über die komplette Kapazität.

Am Kapazitätsende zeigt die MLC-NAND-basierte SSD beim sequenziellen Schreiben einen minimalen Einbruch.

Die Mainstream-Serie arbeitet mit einem von Intel entwickelten SSD-Controller. Der Chip steuert über zehn parallele NAND-Channels die Speicher-ICs an, um die hohen Transferraten zu erreichen. Native Command Queuing soll mit 32 gleichzeitigen Operationen für zusätzliche Performance sorgen.

Intel setzt bei der X25-M zum Puffern der Daten einen 16-MByte-SDRAM-Cache vom Typ Samsung K4S281632I-UC60 ein. Damit lässt sich vor allem die Schreibleistung im Praxisbetrieb erheblich steigern – was Intel auch gelingt.

Intels X25-M mit 80 GByte Kapazität ist bei Online-Händlern für zirka 285 Euro. Die 160-GByte-Variante wird für zirka 520 Euro (Stand: 10.08.09) gelistet.

Fazit: Intel bietet mit der X25-M Mainstream eine SSD mit sehr hohen sequenziellen Leseraten. Die sequenzielle Schreibrate ist zwar relativ gering, im Praxisbetrieb liefert die SSD aufgrund ausgeklügelter Caching-Algorithmen trotzdem eine durchgehend hohe Performance.

Quickinfo

Produkt

X25-M Mainstream SSDSA2SH080G1GN

Hersteller

Intel

Kapazität

80 GByte

Technologie

MLC NAND

Cache / Puffer

16 MByte

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,15 Watt

Leistung Zugriff

--

Leistung Stand-by

0,06 Watt

Temperaturbereich – Aus

-55 bis 95° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

1 / 10^15 Bit

MTBF

1.200.000 Std.

Schock – Aus

1000 G / 0,5 ms

Schock – Betrieb

1000 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

77 Gramm

Preis (Stand: 10.08.09)

285 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

Kingston SSDNow M Series

Mit der SSDNow M Series bietet Kingston eine Solid State Disk mit 80 und 160 GByte Kapazität an. Das Flash-Laufwerk basiert auf Intels X25-M Mainstream und verwendet MLC-NANDs. Die SSDNow M Series erreicht laut Kingston eine sequenzielle Leserate von 250 MByte/s. Beim Schreiben im sequenziellen Modus sollen 70 MByte/s möglich sein. Diese Angaben entsprechen erwartungsgemäß den Performance-Werten von Intels X25-M Mainstream. In unserem Testlabor erreichte die SSDNow M Series mit 80 GByte Kapazität 251 MByte (Lesen) und 79 MByte/s (Schreiben). Die 80 GByte Kapazität sind in der Kingston SSDNow M Series mit 20 MLC-NANDs aus Intel-Produktion realisiert – ebenfalls identisch zur X25-M.

Bildergalerie: Kingston SSDNow M Series.

Die Kingston SSDNow M Series bietet 80 GByte Kapazität. Das Flash-Laufwerk basiert zu hundert Prozent auf der Intel X25-M Mainstream.

Das 2,5-Zoll-Laufwerk findet Anschluss über eine SATA-II-Schnittstelle.

Die Kapazität von 80 GByte wird über insgesamt 20 MLC-NANDs von Intel realisiert.

Dem Intel-SSD-Controller steht ein 16-MByte-Cache zum Puffern von Daten zur Verfügung.

Das MLC-NAND-basierende Flash-Laufwerk erreicht beim Lesen ähnlich hohe Transferraten wie das SLC-NAND-Modell SSDNow E Series.

Die auf der Intel X25-M basierende SSD erreicht mit seinen MLC-NANDs eine sehr konstante Schreibrate über die komplette Kapazität.

Die M Series arbeitet wie die SSDNow E Series mit einem von Intel entwickelten SSD-Controller. Der Chip steuert über zehn parallele NAND-Channels die Speicher-ICs an. Zum Puffern der Daten steht einen 16-MByte-SDRAM-Cache vom Typ Samsung K4S281632K-UC60 unterstützend zur Seite.

Kingston schraubt auf das zur Intel X25-M Mainstream identische Metallgehäuse noch einen 2,5 mm hohen Kunststoffaufsatz. Damit bietet die SSDNow M Series eine bei 2,5-Zoll-Festplatten übliche Standardhöhe von 9,0 mm. Der passgenaue Einbau in Notebooks wird so erleichtert.

Den Preis der SSDNow M Series mit 80 GByte Kapazität beziffern Online-Händler mit zirka 275 Euro (Stand: 10.08.09).

Fazit: Kingstons SSDNow M Series überzeugt mit sehr hohen sequenziellen Leseraten. Wie bei der Intel X25-M Mainstream ist die sequenzielle Schreibrate zwar relativ gering, im Praxisbetrieb liefert die SSD aufgrund ausgeklügelter Caching-Algorithmen trotzdem eine durchgehend hohe Performance.

Quickinfo

Produkt

SSDNow M Series SNM125-S2/80GB

Hersteller

Kingston

Kapazität

80 GByte

Technologie

MLC NAND

Cache / Puffer

16 MByte

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,15 Watt

Leistung Zugriff

--

Leistung Stand-by

0,06 Watt

Temperaturbereich – Aus

-55 bis 95° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

1 / 10^15 Bit

MTBF

1.200.000 Std.

Schock – Aus

1000 G / 0,5 ms

Schock – Betrieb

1000 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

86 Gramm

Preis (Stand: 10.08.09)

275 Euro

Preisvergleich & Shop

Preise & Händler

Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

Intel X25-E Extreme

Seit November 2008 liefert Intel seine Extreme-Serie X25-E für Workstations und Server aus. Diese 2,5-Zoll-SATA-II-SSDs verwenden SLC-NANDs bei einer Kapazität von 32 und 64 GByte. Den Speicherplatz realisiert Intel bei der getesteten 32-GByte-Version mit 20 SLC-NANDs vom Typ 29F16G08CANC1. Damit erreicht die X25-E Extreme im Lowlevel-Test eine Lesegeschwindigkeit von 247 MByte/s und eine Schreibleistung von 170 MByte/s.

Wie bei der Mainstream-Variante setzt die Extreme-Serie auf einen von Intel entwickelten SSD-Controller. Der Chip mit der Bezeichnung PC29AS21AA0 steuert über zehn parallele NAND-Channels die Speicher-ICs an, um die hohen Transferraten zu erreichen. Native Command Queuing soll mit 32 gleichzeitigen Operationen für zusätzliche Performance sorgen.

Bildergalerie: Intel X25-E Extreme.

Intel X25-E Extreme mit 32 GByte Kapazität im 2,5-Zoll-Formfaktor.

Intels X25-E Extreme verwendet eine SATA-II-Schnittstelle, die eine theoretische Bandbreite von 300 MByte/s ermöglicht.

Intel X25-E Extreme setzt auf einen eigenen 10-Channel-Controller. Als Cache dient ein 16-MByte-SDRAM-Baustein von Samsung.

Intels X25-E Extreme realisiert die Kapazität von 32 GByte mit insgesamt 20 SLC-NANDs.

Der Transferverlauf der SLC-NAND-basierenden SSD zeigt beim sequenziellen Lesen Schwankungen um bis zu 32 GByte/s zwischen dem Minimum und Maximum. Gegenüber der Kingston SSDNow E Series besitzt das Intel-Testmodell eine ältere Firmware.

Durchschnittlich liefert die SLC-NAND-basierende SSD eine Schreibrate von 160 MByte/s. Durch die ältere Firmware kann die Intel-SSD mit der Kingston SSDNow E Series nicht mithalten.

Intel integriert bei der X25-E Extreme einen 16-MByte-SDRAM-Cache vom Typ Samsung K4S281632I-UC60. Damit verwendet die SLC-basierende SSD den identischen Datenpuffer wie die Intel X25-M Mainstream.

Die Intel X25-E Extreme mit 32 GByte Kapazität ist bei Online-Händlern für zirka 320 Euro erhältlich. Die 64-GByte-Version wird ab zirka 600 Euro gelistet (Stand: 10.08.09).

Fazit: Intels X25-E Extreme überzeugt mit sehr hohen Transferraten in allen Bereichen. Einzig der hohe Preis und die geringe Kapazität sprechen gegen die SSD. Der primäre Einsatzbereich ist im professionellen Segment angesiedelt.

Quickinfo

Produkt

X25-E Extreme SSDSA2SH032G1GN

Hersteller

Intel

Kapazität

32 GByte

Technologie

SLC NAND

Cache / Puffer

16 MByte

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

0,15 Watt

Leistung Zugriff

2,4 Watt

Leistung Stand-by

0,06 Watt

Temperaturbereich – Aus

-55 bis 95° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

1 / 10^15 Bit

MTBF

2.000.000 Std.

Schock – Aus

1000 G / 0,5 ms

Schock – Betrieb

1000 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

80 Gramm

Preis (Stand: 10.08.09)

320 Euro

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Preise & Händler

Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

Kingston SSDNow E Series

Kingston bietet mit der SSDNow E Series Flash-Laufwerke für High-Performance-Anwendungen an. Speziell in Servern sieht der Anbieter die auf SLC-NANDs basierenden Solid State Disks. Kingstons SSDNow E Series ist mit 32 und 64 GByte Kapazität erhältlich. Die SSDNow E Series basiert auf Intels X25-E Extreme. Kingston vertreibt die SSDs unter eigenem Namen mit einer Garantieleistung von drei Jahren. Entsprechend realisiert auch die SSDNow E Series die 32 GByte Kapazität mit 20 SLC-NANDs vom Typ Intel 29F16G08CANC1. Die getestete Kingston-SSD mit 32 GByte Kapazität erreicht bei unserem Test eine sequenzielle Leseleistung von 253 MByte/s, die Schreibgeschwindigkeit liegt bei einem Maximum von 204 MByte/s.

Die Ansteuerung der 20 Flash-ICs übernimmt der von Intel selbst entwickelte SSD-Controller PC29AS21AA0 mit seinen zehn parallelen NAND-Channels. Native Command Queuing soll mit 32 gleichzeitigen Operationen für zusätzliche Performance sorgen. Für hohe Performance im typischen Lese-, Schreib- und Kopierbetrieb steht unterstützend ein 16-MByte-SDRAM-Cache vom Typ Samsung K4S281632I-UC60 zur Verfügung.

Kingstons SSDNow E Series mit 32 GByte Kapazität gibt es für zirka 320 Euro. Die 64-GByte-Version wird ab zirka 600 Euro gelistet (Stand: 10.08.09).

Fazit: Die Kingston SSDNow E Series mit SLC-NANDs überzeugt wie die Intel X25-E Extreme mit sehr hohen Transferraten in allen Bereichen. Einzig der hohe Preis und die geringe Kapazität sprechen gegen die SSD. Der primäre Einsatzbereich ist im professionellen Segment angesiedelt.

Quickinfo

Produkt

SSDNow E Series SNE125-S2/32GB

Hersteller

Kingston

Kapazität

32 GByte

Technologie

SLC NAND

Cache / Puffer

16 MByte

Interface

SATA II

Leistung Leerlauf

-- Watt

Leistung Zugriff

2,4 Watt

Leistung Stand-by

0,06 Watt

Temperaturbereich – Aus

-55 bis 95° C

Temperaturbereich – Betrieb

0 bis +70° C

Fehlerrate

1 / 10^15 Bit

MTBF

2.000.000 Std.

Schock – Aus

1000 G / 0,5 ms

Schock – Betrieb

1000 G / 0,5 ms

Formfaktor

2,5 Zoll

Gewicht

80 Gramm

Preis (Stand: 10.08.09)

320 Euro

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Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

Nicht empfehlenswerte SSDs

Eine Vielzahl von Solid State Disks mit Kapazitäten von 64 und 128 GByte lockt mit hohen sequenziellen Transferraten und relativ günstigen Preisen. Die im TecChannel-Testlabor getesteten „Billig-SSDs“ sind durchgehend ohne Cache ausgestattet. Bis auf die Kingston SSDNow V Series verwenden diese MLC-NAND-basierenden SSD als Controller den JMicron JMF602. Das Kingston-Modell setzt auf einen Toshiba TC58NCF602GAT.

Bei unseren Praxistests liegt die Performance Cache-losen SSD deutlich gegenüber unseren empfohlenen Flash-Laufwerken zurück – besonders beim Schreiben und Kopieren.

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der SSDs, für die wir keine Empfehlung aussprechen können. Die Links führen jeweils zu den Einzeltests der Solid State Disks:

Einen tabellarischen Überblick der Daten und Benchmarks aller getesteten Solid State Disks finden Sie in der TecDaten-Tabelle.

Lesen: Sequenzielle Transferraten

Das Diagramm zeigt die maximalen Transferraten der SSDs und der HDD. Die Werte sind mit tecBench ermittelt und zeigen die sequenzielle Leserate in MByte/s.

Maximum: Intels X25-E sowie die Kingston SSDNow E Series mit SLC-NANDs und die X25-M / SSDNow M Series mit MLC-NANDs liegen auf einem ähnlich hohen Niveau. Mit zirka 250 MByte/s kratzen die Intel- und baugleichen Kingston-SSDs bereits an die Grenze der in der Praxis möglichen SATA-II-Geschwindigkeit eines Ports. Die Corsair P128 platziert sich ebenfalls in der Spitzengruppe und setzt sich mit Samsung-Technologie sogar etwas vom Origianl, der Samsung 256GB MLC SSD, ab. Die Kingston SSDNow V-Series kann mit den Topdrives nicht mithalten.

Wie weit die sequenzielle Datentransferrate beim Zonenlesen absinken kann, ermittelt tecBench ebenfalls. Bei Festplatten wird hier in den langsamen Innenzonen der Magnetscheiben gemessen.

Minimum: Der Lesetransfer bricht bei der Intel X25-E mit SLC-NANDs etwas stärker ein als bei der baugleichen Kingston SSDNow E Series. Die Kingston-SSD besitzt neuere Chip-Revisionen des Controllers und des Cache-Bausteins. Corsairs P128 zeigt nur minimale Einbrüche im Lesetransfer. Die Patriot Warp SSD v3, G.Skill Titan sowie die PhotoFast G-Monster-V2 brechen dagegen vereinzelt deutlich ein. Allerdings sind die Einbrüche kein Vergleich zur herkömmlichen Festplatte. Bauartbedingt fällt die Transferrate zu den inneren Zonen der Magnetscheiben kontinuierlich ab.

Schreiben: Sequenzielle Transferraten

Das Diagramm zeigt die maximalen Transferraten der SSDs und der HDD. Die Werte sind mit tecBench ermittelt und illustrieren die sequenzielle Schreibrate in MByte/s.

Maximum: Die OCZ Core Series und Super Talents UltraDrive ME setzen sich trotz MLC-NANDs deutlich an die Spitze. Auch Samsungs 256GB MLC SSD und die Corsair P128 erreichen mit theoretisch langsameren MLC-NANDs eine Schreibrate auf dem Niveau der Kingston SSDNow E Series mit SLC-NANDs. Die MLC-basierenden X25-M und SSDNow M fallen dagegen weit zurück. Stark präsentieren sich auch die Patriot Warp v3, G.Skill Titan und die PhotoFast G-Monster-V2 – durch ihre zwei parallel agierenden Controller erzielen diese MLC-NAND-SSDs diese hohen maximalen Schreibraten.

Wie weit die sequenzielle Datentransferrate beim Zonenschreiben absinken kann, ermittelt tecBench ebenfalls. Bei Festplatten wird hier in den langsamen Innenzonen der Magnetscheiben gemessen.

Minimum: OCZs Vertex Series sowie die Super Talents UltraDrive ME brechen zwar um bis zu 65 MByte/s ein, liefern aber noch immer den höchsten Schreibwert bei MLC-NAND-SSDs. Extreme Einbrüche gibt es bei der G.Skill Titan und PhotoFast G-Monster-V2 mit ihren zwei integrierten Controllern. Unsere getestete Kingston SSDNow E Series unterscheidet sich von der baugleichen Intel X25-E durch aktuellere Chip-Revisionen. Deshalb ist das „Intel-Original“ etwas benachteiligt gegenüber der Kingston-SSD.

Zugriffszeiten

Das Diagramm zeigt die Zugriffszeit der SSDs sowie der HDD. tecBench ermittelt, wie schnell bei einem wahlfreien Zugriff innerhalb der ersten 500 MByte auf die Daten zugegriffen wird. Daraus ergibt sich die Zeitangabe in Millisekunden (ms).

Verschwindend: Latenzzeiten und Magnetkopfpositionierungszeiten sind für SSDs Fremdwörter. Entsprechend wird das Magnetscheibenmodell mit 6,61 ms regelrecht deklassiert. Doch selbst bei den SSDs gibt es noch Unterschiede - die Intel X25-E mit SLC-NANDs greift doppelt so schnell auf die Daten zu wie das MLC-Modell X25-M. Sehr flink agiert auch die Corsair SSD P128.

Welche Zeit bei einem Fullstroke-Zugriff verstreicht, sehen Sie im folgenden Diagramm. Bei den SSDs erfolgen hier Zugriffe über die komplette Kapazität. Bei herkömmlichen Festplatten bewegen sich hier die Schreib-/Leseköpfe über die gesamte Oberfläche der Magnetscheiben.

Vorteil Flash: Der Flash-Technologie ist es egal, wo die Daten liegen. Die Zugriffszeiten bleiben minimal.

Praxiswerte: Lesen

Im Diagramm wird die Datentransferrate der SSDs und der HDD beim Lesen von Dateien unter Windows Vista dargestellt. Die Werte wurden mit tecMark ermittelt und zeigen die maximale Leserate in MByte/s.

Leseratte: Intels X25-E Extreme sowie das MLC-NAND-Modell X25-M bieten zusammen mit der ebenfalls MLC-NAND-basierenden Corsair P128 und Samsung 256GB MLC SSD mit Abstand die höchsten Transferraten. Auf den Plätzen folgen die auf den Intel-SSDs basierenden Kinston-Modelle, die sich nur durch eine andere Firmware/Chip-Revision vom Original unterscheiden. OCZs Vertex Series sowie Super Talents UltraDrive ME platzieren sich ebenfalls im Spitzenfeld. Die Patriot Warp SSD v3, G.Skill Titan und PhotoFast G-Monster-V2 mit ihren Dual-Controllern können die hohen sequenziellen Leseraten in der Praxis nicht positiv umsetzen. Modelle mit einem JMF602-Controller und identischen MLC-NANDs wie die G.Skill FM-25S2S erreichen die gleiche Performance. Kingstons SSDNow V-Series bleibt durch ihre vergleichsweise geringe sequenzielle Leserate auch im Praxistest auf den hinteren Plätzen.

Praxiswerte: Schreiben

Im Diagramm wird die Datentransferrate der SSDs und der HDD beim Schreiben von Dateien unter Windows Vista dargestellt. Die Werte wurden mit tecMark ermittelt und zeigen die maximale Schreibrate in MByte/s.

Schnellschreiber: Intels X25-E Extreme und die baugleiche Kingston SSNow E Series stellen das Maß der Dinge dar. Sehr stark sind die MLC-NAND-basierende OCZ Vertex Series und Samsungs 256GB MLC SSD sowie die Corsair P128 und Super Talents UltraDrive ME. Diese Laufwerke distanzieren sich durch ihre hohen sequenziellen Schreibraten deutlich von den MLC-Produkten Intel X25-M und Kingston SSDNow M. Die Performance aller Cache-losen SSDs bricht sehr stark ein. Die ankommenden Daten können für ein optimiertes blockweises Schreiben so nicht sortiert werden. Selbst die Seagate-Festplatte überholt beim Schreiben die SSDs ohne Cache.

Praxiswerte: Kopieren

Das Diagramm macht die Datentransferrate der SSDs und der HDD beim Kopieren von Dateien unter Windows Vista deutlich. Die Werte wurden mit tecMark ermittelt und zeigen die maximale Kopierrate in MByte/s.

Eindeutige Sieger und Verlierer: In der Kombination aus Lesen und Schreiben setzen sich die Intel X25-E Extreme sowie die baugleiche Kingston SSDNow E Series wieder an die Spitze – wieder dicht gefolgt von der Corsair P128 und Samsung 256GB MLC SSD. Alle SSDs ohne Pufferbaustein bleiben weiterhin chancenlos und müssen sich teilweise sogar der Festplatte geschlagen geben.

Vista: Startzeit

Wie lange Windows Vista mit installiertem Service Pack 1 für den kompletten Startvorgang mit den SSDs sowie der HDD benötigt, zeigt das folgende Diagramm.

Schneller Booter: Mit den Intel-/Kingston-SSDs sowie dem Super Talent UltraDrive ME, OCZs Vertex Series, der Samsung SSD SATA-2, G.Skill Titan und Transcend SATA-2 SSD 128GB startet Windows Vista am schnellsten. Allerdings machen sich die Unterschiede zwischen den meisten SSDs durch viel Warterei auf Windows-Dienste beim Booten nicht mehr allzu deutlich bemerkbar.

Vista: Zeit Herunterfahren

Wie lange Windows Vista Business für das komplette Herunterfahren mit den SSDs sowie der HDD benötigt, zeigt das folgende Diagramm.

Schneller aus …: Mit der Intel X25-E und X25-M sowie den baugleichen Kingston-SSDNow-Modellen dauert das Herunterfahren nur etwa halb so lang wie mit der MLC-NAND-basierenden Super Talent Ultra und der Seagate-Festplatte. Enttäuschend zeigt sich die ansonsten mit ordentlichen Praxisschreibleistungen agierende Mtron MOBI 3500.

Systemleistung: SYSmark2007

Mit dem Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview bietet BAPCo eine aktualisierte Version zur Ermittlung der Systemleistung. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark 2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz; deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modelling.

Neben den Geschwindigkeitswerten für die Szenarios gibt SYSmark2007 einen daraus resultierenden Gesamtwert für die System-Performance aus.

Mehr Power: Mit der Intel X25-E steigt die Systemleistung gegenüber der Seagate-Festplatte um satte 36 Prozent. Die günstige Kingston SSDNow V-Series ermöglicht noch eine 16 Prozent höhere Systemleistung.

SYSmark2007: Video Creation

Der Workload Video Creation in SYSmark2007 Preview verwendet insgesamt fünf verschiedene Applikationen. Hierzu zählen Adobe After Effects 7, Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Microsoft Windows Media Encoder 9 Series sowie Sony Vegas 7.

Das Szenario erzeugt ein Video unter Verwendung von Spezialeffekten und Bildern aus unterschiedlichen Quellen. Der Content wird für Online-Streaming und als High-Resolution-Material produziert. Video Creation belastet besonders das Laufwerk; hier zeigen sich die größten Unterschiede aller SYSmark2007-Szenarios.

Video Creation: Die Solid State Disks mit hohen sequenziellen Schreibleistungen und integriertem Cache liegen deutlich in Führung – mit der OCZ Vertex Series an der Spitze. Die MLC-NAND-basierenden SSDs ohne Cache wie die G.Skill Titan, Patriot Warp SSD v2 und v3, OCZ Core Series oder Transcend SATA-2 SSD fallen deutlich zurück.

Fazit

Zu den Solid State Disks mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis zählt neben der Corsair Storage Solution P128 aktuell Samsungs 256GB MLC SSD. Neben den sehr hohen sequenziellen Transferraten beim Lesen und Schreiben von über 200 MByte/s zeigt die Samsung-SSD vor allem im Praxisbetrieb auch eine Topleistung. Das 256-GByte-Modell kostet zirka 550 Euro, für die 128-GByte-Variante sind etwa 295 Euro fällig (Stand: 10.08.09).

Ebenfalls auf dem Performance-Niveau der Samsung-SSD agieren die OCZ Vertex Series sowie die Super Talent UltraDrive ME. Während das 120-GByte-Vertex-Modell zirka 325 Euro kostet, gibt es die 128-GByte-Variante des UltraDrive ME bereits für 280 Euro (Stand: 10.08.09). Beide SSDs liefern sequenzielle Lese- und Schreibraten von zirka 240 MByte/s. Auch in den Praxistests überzeugen diese SSDs durch eine gelungene Controller-/Cache-Kombination.

Intels X25-M sowie die baugleiche Kingston SSDNow M Series zählen ebenfalls noch zu empfehlenswerten Allround-SSDs. Die Schreibleistung kann zwar mit den oben aufgeführten Solid State Disks nicht mithalten, im Praxisbetrieb spielen die Intel- und Kingston-SSD aber vorne mit. Von Intel kommt derzeit auch eine neue Variante der X25-M G2 in den Handel, wo die Schreibleistung deutlich verbessert wurde.

Für das Profisegment empfehlen wir Intels X25-E sowie die baugleiche Kingston SSDNow E. Bei den Preisen und Kapazitäten sind diese Enterprise-SSDs nicht mit den Mainstream-Produkten zu vergleichen. Die SLC-NAND-basierenden Laufwerke sind in allen Bereichen sehr schnell und ideal für den Einsatz in sehr I/O-intensiven Workloads.

Bei den „Billig-SSDs“ fällt das Fazit dagegen enttäuschend aus: Während die sequenziellen Transferraten teilweise noch sehr hoch sind, bricht die Performance im Praxiseinsatz oft völlig ein. Schuld daran ist bei allen Modellen der fehlende Cache. Immerhin geht das Starten von Windows bei den meisten Cache-losen SSDs etwas flinker vonstatten als mit einer 2,5-Zoll-Festplatte. Auch ist bei fast allen SSDs die „gefühlte“ Reaktionszeit beim täglichen Arbeiten mit Applikationen kürzer. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen von SYSmark2007 wieder. An den geräuschlosen Betrieb – besonders in Notebooks – lässt sich ebenfalls schnell gewöhnen.

Dennoch: Wenn Sie sich schon für eine immer noch vergleichsweise teure SSD entscheiden, dann legen Sie noch ein paar gut investierte Euros für ein vernünftiges Modell auf die Ladentheke. (cvi)

Details zu den Tests

Als Betriebssystem für die Performance-Tests der SSDs setzen wir Microsoft Windows Vista Business mit installiertem Service Pack 1 ein. Die Testplattform mit dem Intel-Desktop-Mainboard D975XBX2 und Pentium Extreme Edition 3,20 GHz bietet mit dem ICH7R einen SATA-II-Controller mit AHCI-Unterstützung. Als Vergleich für die SSDs dient die Seagate Momentus 7200.3. Die 2,5-Zoll-SATA-II-Festplatte zeichnet sich durch besonders hohe sequenzielle Transferraten aus.

Die Leistungsfähigkeit der Laufwerke bewerten wir anhand verschiedener Tests. Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Laufwerke mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Der Benchmark nutzt die Laufwerke im ungepufferten Betriebsmodus (FILE_FLAG_NO_BUFFERING) im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Device-Treiber und damit hardwarenah zu messen. Mit den durch tecBench ermittelten sequenziellen Transferraten lassen sich auch die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen.

Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikations-Benchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Die Realisierung erfolgt durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile(). Der Benchmark erzeugt Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Dabei generiert tecMark Dateien unterschiedlichster Größe. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().

Zusätzlich ermitteln wir noch die Zeiten für den kompletten Startvorgang und das Beenden von Windows Vista Business SP1. Welche Systemleistung die Testplattform mit den verschiedenen SSDs erreicht, wird mit SYSmark2007 Preview überprüft.

Alle getesteten SSDs sind unter Windows Vista mit dem NTFS-Dateisystem mit der Standardblockgröße formatiert.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.