Test

Die besten Netbooks im Vergleich

29.09.2009 von Thomas Rau
Die Netbook-Hersteller drehen an der Leistungsschraube. Schnellere CPUs, größere Displays und bessere Grafik machen die Bonsai-Notebooks immer interessanter. Die COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation PC-Welt hat die besten Geräte getestet.

Netbooks punkten vor allem durch ihr kompaktes Format und den günstigen Preis. Mit einem Gewicht zwischen einem und 1,5 Kilogramm lassen sich die Rechen-Minis einfach und bequem transportieren. Außerdem reißen die Geräte mit Preisen ab etwa 250 Euro keine großen Löcher ins Haushaltsbudget. Kein Wunder also, dass die Netbooks, die jetzt seit zirka eineinhalb Jahren auf dem Markt sind, stark gefragt sind.

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Darüber hinaus entwickeln die Hersteller ihre Rechner laufend weiter. Hinkten die Netbooks der ersten Generation in Sachen Rechenleistung, Speicherkapazität und Grafik im Vergleich zu klassischen Notebooks noch arg hinterher, haben die aktuellen Geräte aufgeholt. Mittlerweile haben Hersteller wie Intel ("Atom") und Nvidia ("Ion") spezielle Plattformen für die Kompakt-Rechner auf den Markt gebraucht. Zwar darf man keine Rechenwunder erwarten, doch für die Internet-Nutzung, E-Mail und Multimedia-Anwendungen reicht die Leistung allemal. Außerdem haben die Hersteller mittlerweile Netbooks im Angebot, deren 11,6- oder 12-Zoll-Display eine HD-taugliche Auflösung von 1366 mal 768 Bildpunkten bietet. Denn der nächste große Trend bei den Mini-Notebooks soll die Wiedergabe von hochauflösenden Videos werden.

Der Akku macht den Unterschied

Für das mobile Filmerlebnis versuchen die Hersteller derzeit alles, um die Laufzeit der Netbooks auszudehnen. Mittlerweile gehört ein 6-Zellen-Akku zur Standardausstattung, nur noch besonders günstige Netbooks kommen mit einem 3-Zellen-Akku. Doch auch zwischen 6-Zellen-Akku gibt es Unterschiede, denn nicht alle Energiequellen bieten die gleiche Kapazität: Im MSI Wind U100-1616XP ist beispielsweise ein 6-Zellen-Akku mit 48 Wattstunden eingebaut - das bringt rund fünf Stunden Laufzeit beim WLAN-Surfen. Der Akku im Toshiba NB200-110 bietet dagegen üppige 63 Wattstunden: Das ergibt über zehn Stunden Surfzeit per WLAN.

Außerdem setzen immer mehr Hersteller auf die stromsparende Kombination aus einem Prozessor aus der Atom-Z-Serie und dem Chipsatz US15W von Intel. Schließlich gibt es besonders ausgefallene Tricks wie beim MSI Wind U115: Das Netbook kombiniert eine Festplatte und ein Solid-State-Drive (SSD). Die Festplatte lässt sich im Akkubetrieb komplett abschalten. Damit sparen Anwender noch mal rund 1,5 Watt zusätzlich, was die Laufzeit des MSI Wind U115 auf 13 Stunden erhöht.

Welche Netbooks bei Leistung und Betriebsdauer überzeugen können, hat die Computerwoche-Schwesterpublikation PC-Welt getestet.

Platz 1: Toshiba NB200-110

Platz 1: Toshiba NB200-110

Fazit: Die extrem hohe Ausdauer im Akkutest und die ordentliche Tastatur bringen das stabile Toshiba NB200-110 ganz nach vorne in der Netbook-Rangliste. Das Display ist allerdings nur Mittelmaß.

Toshiba stattet das NB200-110 mit einem großen 6-Zellen-Akku aus, der 63 Wattstunden fasst und hinten rund zwei Zentimeter über das Netbook-Gehäuse hinausragt. Das silberne Gehäuse und der weiße Deckel des 10,1 Zoll großen Displays im NB200-110 wirken solider als die Verarbeitung anderer Netbooks. Optische Akzente setzt Toshiba beim NB200-110 durch die chromspiegelnde Scharnierleiste und den weiß leuchtenden Einschaltknopf. Absolut überzeugend war die Verarbeitung jedoch nicht: Das Gehäuse reagierte schon auf leichten Druck mit einem hörbarem Knarzen.

Akkulaufzeit: Beim WLAN-Surfen hielt das Toshiba NB200-110 rund 10,5 Stunden durch - sehr gut. Auch beim Abspielen eines Videos im Akkubetrieb erzielte das Toshiba NB200-110 einen hervorragenden Wert: Erst nach über sechs Stunden musste es wieder an die Steckdose. Das Netbook bringt 1340 Gramm auf die Waage - die meisten Netbooks mit 10-Zoll-Display sind ähnlich schwer.

Display: Wer mit dem Toshiba NB200-110 draußen arbeiten will, sollte sich einen Schattenplatz suchen. Denn unter freiem Himmel kann man auf dem spiegelnden Display kaum etwas erkennen. Auch sonst fuhr das 10,1-Zoll-Display im Toshiba NB200-110 nur mittelmäßige Messwerte ein: Die Helligkeit war nicht besonders hoch, der Kontrast niedrig. Positiv: Der Lüfter blieb immer sehr leise, selbst wenn das Netbook unter hoher Last arbeitete.

Tastatur: Die Tastatur des Toshiba NB200-110 ist sehr stabil eingebaut. Die Tasten bieten einen sehr deutlichen Anschlag, den auch Vielschreiber schätzen werden. Die Tasten liegen in einem 19-Millimeter-Raster - das entspricht der Tastengröße eines Standard-Notebooks: Allerdings sind sie beim Toshiba NB200-110 nur 13 Millimeter hoch, also in die Breite gestreckt, während die meisten Netbook-Tastaturen quadratische Tasten besitzen. Zehnfingerschreiber müssen sich daher erst an das Toshiba NB200-110 gewöhnen - auch weil die gesamte untere Tastenreihe sowie einige Umlaut- und Satzzeichentasten schmaler ausfallen.

Ausstattung: Das NB200-110 bringt Bluetooth mit. Beim WLAN-Modul setzt Toshiba aber auf den älteren 11g-Standard. Die restlichen Ausstattungsmerkmale sind von den meisten Netbooks bekannt: Festplatte mit 160 GB, drei USB-Anschlüsse, VGA-Ausgang, Kartenleser, zwei Audiobuchsen sowie eine Web-Cam. Positiv: Ein 3D-Sensor schützt die Festplatte vor Schäden, wenn das Netbook zu heftig bewegt wird.

Ausführlicher Testbericht: Toshiba NB200-110

Platz 2: Samsung N120

Platz 2: Samsung N120

Fazit: Ein gutes Netbook muss eine lange Akkulaufzeit, ein ergonomisches Display und eine gute Tastatur haben: Das Samsung N120 landet in zwei der drei Kategorien einen Volltreffer - die Akkulaufzeit ist ebenso hervorragend wie die Tastatur. Das mittelmäßige Display trübt den sehr guten Gesamteindruck.

Das N120 steckt Samsung in ein mattschwarzes Gehäuse. Im Gegensatz zum NC10 hat sich Samsung bei diesem Netbook für ein spiegelndes Glare-Display entschieden. Der 10,1 Zoll große Bildschirm sitzt in einem breiten Rahmen, in den links und rechts Lautsprecher integriert sind. Das Gehäuse des Samsung N120 ist recht solide verarbeitet, der Deckel war aber anfällig für Kratzer und knarzte schon bei geringem Druck - wenig vertrauenerweckend.

Akkulaufzeit: Die große Stärke des Samsung N120 ist seine lange Akkulaufzeit: Dank des 6-Zellen-Akkus mit 57 Wattstunden hielt es beim WLAN-Surfen 8:46 Stunden durch. Fast fünf Stunden spielte es ein Video im Akkubetrieb ab - ebenfalls ein hervorragendes Ergebnis. Das Samsung N120 wiegt 1,28 Kilogramm - das übliche Gewicht für ein Netbook mit 10-Zoll-Display. Verhältnismäßig schwer ist aber das Netzteil mit 380 Gramm.

Display: Beim N120 beugt sich Samsung dem Modetrend zum Spiegel-Display: Mit einer durchschnittlichen Leuchtdichte von nur 168 cd/m2 lässt es sich unter freiem Himmel schlecht ablesen. Ebenfalls schwach waren die Messwerte für den Kontrast und die Helligkeitsverteilung. Sehr viel besser gefiel uns im Test der leise Lüfter: Auch wenn das Netbook viel zu tun hatte, drehte er mit einem kaum hörbaren Laufgeräusch.

Tastatur: Beim Samsung N120 liegen die Tasten in einem angenehm großen 18-Millimeter-Raster. Nur wenige Tasten sind verkleinert, so dass auch Zehnfinger-Tipper schnell mit der Tastatur zurechtkommen. Sie erwies sich im Test als stabil eingebaut, sehr leise. Die Tasten hatten zudem einen klaren Anschlag - das Schreibbrett im Samsung N120 gehört damit zu den besten Netbook-Tastaturen, die wir bisher unter den Fingern hatten.

Ausstattung: Keine Experimente: Samsung setzt im N120 auf Netbook-Standard. Neben der 160-GB-Festplatte finden sich im Mini-Notebook mit Windows XP Home ein Netzwerkchip mit Fast-Ethernet-Tempo, ein WLAN-Modul mit dem älteren 11g-Standard sowie Bluetooth und eine Webcam. Auch bei den Schnittstellen bietet das Samsung N120 das Übliche: Drei USB-Ports, Speicherkartenleser, VGA-Ausgang sowie zwei Audiobuchsen.

Ausführlicher Testbericht: Samsung N120

Platz 3: Samsung NC10

Platz 3: Samsung NC10

Fazit: Das Samsung NC10 hält lange durch - fast acht Stunden Laufzeit sind dank des 6-Zellen-Akkus drin. Auch die Tastatur ist richtig gut, ebenso wie das helle Display. 11n-WLAN bietet das NC10 allerdings nicht - deshalb gibt es keine Bestnoten für die Ausstattung. Und mit über 1,3 Kilogramm ist es eines der schwereren Netbooks.

Akkulaufzeit: Mit 1320 Gramm ist das Samsung NC10 eines der schwersten Netbooks. Dafür bringt es aber auch einen kräftigen 6-Zellen-Akku mit, mit dem das NC10 hervorragende Ergebnisse im Laufzeittest liefert: Beim Abspielen eines Divx-Videos mit voller Helligkeit hält es fast fünf Stunden durch, beim WLAN-Surfen sogar fast acht Stunden.

Display: Das Display ist entspiegelt und leuchtet mit über 200 cd/m2 - hell genug, um auch unter freiem Himmel noch etwas auf dem Bildschirm erkennen zu können. Der Kontrast liegt ebenfalls sehr hoch, auch die Farbdarstellung gelingt dem NC10 überzeugend.

Tastatur: Die Tasten des NC10 hat Samsung in einem ergonomischen 17,5-Millimeter-Raster platziert. Nur wenige Tasten - zum Beispiel für Satzzeichen, für den Bildlauf oder die Cursornavigation - fallen schmaler aus. Selbst Blindschreiber könnten sich mit dem NC10 anfreunden, da der Cursorblock abgesetzt ist. Das Tippen auf der stabilen Tastatur gefällt: Die Tasten besitzen einen deutlichen Druckpunkt, die Tastatur bleibt auch beim schnellen Tippen leise. Etwas mehr Probleme hatten wir mit dem Touchpad: Nutzt man nicht nur die Fingerkuppe zum Navigieren, sondern legt das vordere Fingerglied komplett auf, reagiert das Touchpad nicht mehr auf Bewegungen. Der untere und rechte Bereich des Touchpad löst die Scrollfunktion aus: Da das Touchpad-Feld aber sehr klein ist, gerät man mit dem Finger immer wieder versehentlich dort hin.

Ausstattung: 10-Zoll-Display, 160 GB Festplatte, 6-Zellen-Akku: Das Samsung NC10 bringt alles mit, was ein gutes Netbook derzeit haben sollte. Auch das Aufrüsten des Speichers fällt beim Samsung NC10 leichter als bei den meisten Mini-Laptops: Nur eine Schraube muss man lösen, um auf den RAM-Steckplatz zugreifen zu können. Weiterer Service: Samsung legt eine Recovery-DVD für das installierte Windows XP Home SP3 sowie eine Treiber-DVD mit in den Karton. In punkto Kommunikation liegt das Samsung-Netbook etwas zurück: Das WLAN-Modul funkt nur nach dem 11g-Standard - die Konkurrenz nutzt teilweise schon Module, die Draft-N unterstützen.

Ausführlicher Testbericht: Samsung NC10

Platz 4: MSI Wind U110 Eco Luxury

Platz 4: MSI Wind U110 Eco Luxury

Fazit: Bei den wichtigsten Test-Kriterien punktet das MSI Wind U110 Eco Luxury: Es bietet eine extrem lange Akkulaufzeit und ein sehr helles, sonnenlichttaugliches Display. Dazu kommt noch eine ordentliche Tastatur. Da kann man vernachlässigen, dass es noch einen bisschen langsamer ist als die Netbook-Kollegen. Die einzigen Minuspunkte: Das MSI Wind U110 Eco Luxury ist weder besonders günstig noch besonders schön.

Akkulaufzeit: Mit seinem Akku hielt das MSI Wind U110 Eco Luxury im Test beim WLAN-Surfen 9:02 Stunden durch. Beim Abspielen eines Divx-Videos musste das MSI Wind U110 Eco Luxury erst nach 6:03 Stunden wieder an die Steckdose - beide Werte sind neuer Rekord. Die Ausdauer hat das Netbook vor allem den sparsamen Intel-Komponenten zu verdanken - dem Prozessor Atom Z530 und dem Chipsatz US15W. Deshalb erreicht das MSI Wind U110 Eco Luxury die lange Akkulaufzeit auch mit einem normal großen 6-Zellen-Akku (55 Wh). Es wiegt 1,3 Kilogramm - Normalgewicht für ein Netbook mit 10-Zoll-Display.

Ergonomie: Das Display ist extrem hell - in der Mitte leuchtet es mit 273 cd/m2, über neun Messpunkte gemittelt mit 245 cd/m2. Weil es auch noch entspiegelt ist, kann man das MSI Wind U110 Eco Luxury auch draußen in der Sonne nutzen. Ebenfalls überragend: Der Kontrast liegt bei 447:1.

Tastatur: Auf dem MSI Wind U110 Eco Luxury lässt sich ganz ordentlich schreiben: Die Tasten liegen in einem ausreichend großen Raster von 17,5 Millimeter. Allerdings hat MSI auch viele Satzzeichen-Tasten schmaler eingebaut, was Zehnfinger-Tipper bremst. Der Touchpad reagiert präzise, ist aber ziemlich klein. Außerdem störte der harte Druckpunkt der Touchpad-Taste.

Tempo: Bei den Geschwindigkeits-Tests liegt das MSI Wind U110 Eco Luxury meist hinter den ohnehin rechenschwachen Netbooks. Im PC Mark 05 erreichte es beispielsweise nur 1225 Punkte. Allerdings liegt das nicht am Spar-Prozessor: Der Atom Z530 (1,6 GHz, Hyper-Threading) ist nicht langsamer als der Atom N270 - das belegen 830 Punkte im Cinebench R10 und 1495 Punkte im CPU-Test des PC Mark 05. Die Tempo-Bremse ist vielmehr die extrem lahme Chipsatz-Grafik Intel GMA 500.

Ausführlicher Testbericht: MSI Wind U110 Eco Luxury

Platz 5: MSI Wind U115

Platz 5: MSI Wind U115

Fazit: Das MSI Wind U115 ist ein Top-Netbook: Es bietet eine lange Akkulaufzeit und ein sehr helles Display. Allerdings sollte sich MSI mehr Mühe bei der Verarbeitung geben - trotz der guten Tastatur nervt das Arbeiten am instabil stehenden Netbook sehr schnell. Durch das Abschalten der Festplatte lässt sich die Laufzeit zusätzlich deutlich verlängern: Diese Funktion arbeitete bei unserem Testgerät aber nicht zuverlässig. Außerdem steht in diesem Modus als Speicher nur die kleine SSD zur Verfügung.

MSI baut im Netbook Wind U115 neben der 160 GB großen 2,5-Zoll-Festplatte einen 8 GB Flash-Speicher ein. Auf der SSD hat MSI das Betriebssystem Windows XP Home installiert. Durch die Flash-Platte kostet das Wind U115 rund 100 Euro mehr als ein Netbook ohne Flash-Speicher.

Akkulaufzeit: Im MSI Wind U115 steckt ein großer 6-Zellen-Akku mit 58 Wattstunden: Damit und dank des sparsamen Prozessors Intel Atom Z530 sowie des Chipsatzes Intel US15W lief das MSI-Netbook ausdauernde neun Stunden beim WLAN-Surfen. Ein Divx-Video spielte es sechs Stunden lang ab, bevor es wieder an die Steckdose musste: Übrigens war die Laufzeit beim Abspielen von der SSD und von der Festplatte fast identisch - der Flash-Speicher macht das ohnehin genügsame MSI Wind U115 also nicht noch sparsamer. Um einen größeren Spareffekt zu erzielen, kann man die Standard-Festplatte abschalten. Das funktioniert über die Tastenkombination "Fn" und "F10" - allerdings nur im Akkubetrieb. Bei unserem Testgerät mussten wir erst den Akku mehrmals aus- und einbauen, bevor sich die Festplatte abschalten ließ. Und auch danach funktionierte es nicht zuverlässig. Ist die Festplatte aber mal vom Strom, spart man im Akkubetrieb weitere ein bis zwei Watt: Das MSI Wind U115 läuft dann sagenhafte 12:49 Stunden beim WLAN-Surfen und 6,5 Stunden bei der Video-Wiedergabe. Allerdings hat man im Sparbetrieb nur die 8 GB der Solid State Disk als Speicher zur Verfügung: Fürs Surfen reicht das locker aus, Downloads muss man dann auf die Festplatte umschichten, wenn das Netbook wieder am Stromnetz hängt.

Display: Die MSI-Netbooks begeistern fast durchweg mit ihrem sehr hellen, entspiegelten Display - das Wind U115 macht da keine Ausnahme. Es strahlte im Mittel über 240 cd/m2 hell und lässt sich damit auch unter freiem Himmel problemlos nutzen. Sehr gute Werte fuhr es auch beim Kontrast und der Helligkeitsverteilung ein. Farben stellte es satt, aber etwas knallig dar. Unter Last störte der Lüfter etwas: Er erreichte bei der Geräuschmessung 0,7 Sone - nicht ohrenbetäubend, aber es gibt leisere Netbooks.

Tastatur: Eigentlich hätte sich das MSI Wind U115 für die stabile und leise Tastatur eine bessere Note verdient. Doch besonders beim Tippen nervte uns eine Eigenart der Wind-Netbooks, die beim U115 besonders störend hervortrat: Das Netbook steht sehr wacklig und instabil - selbst wenn man das aufgeklappte Displays nur leicht berührt, kippt das Mini-Notebook nach hinten. Die Tasten liegen in einem ausreichend großen 17,5-Millimeter-Raster. Allerdings sind einige Satzzeichen-Tasten verkleinert.

Tempo: Das MSI-Gerät gehört zu den langsameren Netbooks - daran ändert auch die SSD nichts. Allerdings verkürzt sie den Abstand des MSI Wind U115, in dem die leistungsschwächere Kombination Atom Z 530 und Chipsatz US15W arbeitet, zu den etwas schnelleren Netbooks mit Atom N270 oder N280: Mit SSD erreichte das Wind U115 im PC Mark 05 1409 Punkte - damit liegt es rund fünf Prozent hinter den Atom-N-Netbooks, weil die SSD hohe Leseraten bietet. Spielten wir den Benchmark von der Festplatte ab, schaffte das MSI Wind U115 nur 1219 Punkte.

Ausführlicher Testbericht: MSI Wind U115

Platz 6: MSI Wind U100-1616XP Luxury

Platz 6: MSI Wind U100-1616XP Luxury

Fazit: Mit dem 6-Zellen-Akku macht MSI die Wind-Serie konkurrenzfähig und verhilft dem Netbook zu einer ordentlichen Akkulaufzeit. Trotzdem bleibt das Wind U100-1616XP mit 1,28 Kilogramm immer noch absolut mitnahmetauglich. Auch der günstige Preis macht das Wind U100-1616XP attraktiv.

Akkulaufzeit: Der Akku mit 49 Wattstunden bringt dem Wind U100 eine verdoppelte Laufzeit gegenüber dem 3-Zellen-Modell. Beim WLAN-Surfen hält das Netbook über fünf Stunden durch, beim Abspielen eines Divx-Videos von der Festplatte über 3,5 Stunden - beides sind gute Werte. Mit dem großen Akku wiegt das Wind U100 1,28 Kilogramm - das ist Standardgewicht in dieser Klasse. Das Netzteil wiegt mit 380 Gramm allerdings relativ viel.

Ergonomie: Das entspiegelte Display des MSI Wind U100 zeigt eine durchschnittliche maximale Helligkeit von 215 cd/m2: Das ist hell genug, um auch unter freiem Himmel problemlos mit dem Netbook arbeiten zu können. Die Leuchtdichte ist außerdem extrem gleichmäßig verteilt - an keinem der neun Messpunkte wich sie um mehr als zehn Prozent vom höchsten Wert im Zentrum des Bildschirms ab: Das ist ein hervorragender Wert und trägt zu einem homogenen Bildeindruck bei.

Handhabung: Das große Gehäuse des Wind U100 erlaubt MSI, eine 25,5 Zentimeter breite Tastatur einzubauen. Die meisten Tasten liegen in einem ergonomischen Raster von 17,5 Millimeter. Nur wenige Tasten - unter anderem Satzzeichen- und Cursor-Tasten - fallen mit einem 13-Millimeter-Raster etwas schmaler aus.

Ausstattung: Das MSI Wind U100-1616XP verfügt über ein integriertes Bluetooth-Modul. Die übrige Ausstattung unterscheidet sich kaum von anderen Netbooks: Zur Vernetzung gibt es neben Bluetooth noch Fast-Ethernet-LAN und 11n-WLAN. Als Betriebssystem ist Windows XP Home mit dem Service Pack 3 installiert. Anders als viele anderen Hersteller legt MSI dem Netbook aber eine Recovery-DVD für das Betriebssystem und eine Treiber-DVD bei.

Ausführlicher Testbericht: MSI Wind U100-1616XP Luxury

Platz 7: MSI Wind U120-1616UXP

Platz 7: MSI Wind U120-1616UXP

Fazit: Das MSI Wind U120-1616XP ist mit dem sonnentauglichen Display, der schreibfreundlichen Tastatur und der guten Netzwerk-Ausstattung ideal für unterwegs. An die Netbook-Spitze kann es sich nicht ganz vorarbeiten: Dafür fehlt ihm vor allem eine längere Akkulaufzeit.

Akkulaufzeit: Mit 1,32 Kilogramm bringt das MSI Wind U120-1616UXP viel Gewicht auf die Waage - für ein 10-Zoll-Netbook mit 6-Zellen-Akku ist es aber nicht außergewöhnlich schwer. Weniger gut: Die Akkukaufzeit fällt trotz des großen Akkus (49 Wattstunden) nicht besonders üppig aus: Beim WLAN-Surfen mit ergonomischer Helligkeit (100cd/m2) musste es bereits nach vier Stunden wieder an die Steckdose, bei der Video-Wiedergabe hielt es 3:17 Stunden durch.

Ergonomie: Das mit über 250 cd/m2 extrem helle entspiegelte Display des MSI U120-1616XP lässt sich selbst in der Sommersonne problemlos ablesen. Auch der Kontrast liegt mit 604:1 sehr hoch - für Mails und andere Texte ist das ideal. Weniger gut kommt das 10,1 Zoll große Display mit Farben zurecht - vor allem im hellen Bereich löst der Bildschirm Nuancen nicht sehr gut auf.

Handhabung: Chat-Freunde und alle anderen flinken Tipper dürfen sich beim MSI Wind U120-1616UXP über eine stabile und leise Tastatur freuen, deren Tasten einen klaren Anschlag bieten. Die meisten Tasten liegen in einem angenehm großen 17,5-Millimeter-Raster - nur einigen Satzzeichen-Tasten hat MSI eine Schrumpfkur angedeihen lassen. Eine externe Maus muss man allerdings als Zusatzinvestition einplanen: Denn das leicht bremsende Touchpad mit seinen wenig reaktionsfreudigen Tasten nervte im Praxistest extrem.

Ausstattung: Mit 11n-WLAN, Bluetooth und dem HSDPA-Modem von Ericsson, das ein Download-Tempo von 7,2 MBit/s unterstützt, ist man mit dem MSI Wind U120-1616UXP fürs kabellose Internet ideal gerüstet. SIM-Wechsler haben allerdings schlechte Karten: Um die Mobilfunkkarte einzulegen, muss man den Akku entfernen - und nur mit spitzen Fingernägeln bekommt man das SIM-Plättchen aus dem Kartenschacht auch wieder heraus.

Ausführlicher Testbericht: MSI Wind U120-1616UXP

Platz 8: Hannspree Hannsnote SN10E1

Platz 8: Hannspree Hannsnote SN10E

Fazit: Das Hannspree Hannsnote SN10E1 ist ein empfehlenswertes und günstiges Netbook: Kein Wunder, steckt doch mit dem MSI Wind U100 ein gutes Vorbild hinter dem Mini-Notebook von Hannspree. Seine Highlights sind die sehr angenehme Tastatur und das hervorragende Display. Die Akkulaufzeit geht in Ordnung.

Mit dem Hannsnote SN10E1 bringt Monitorhersteller Hannspree sein erstes Netbook auf den Markt: Das Gerät selbst kommt von MSI und ist baugleich zum Wind U100 - ein kluger Zug von Hannspree: Auch Medion lässt beispielsweise seine Netbooks von MSI bauen. Das Wind U100 gehört immer noch zu den besten Mini-Notebooks. Allerdings übernimmt das Hannsnote SN10E1 auch die schlechten Seiten der Vorlage: Das Netbook steht mit dem eingebauten 6-Zellen-Akku zwar etwas schräg und recht stabil. Wenn man aber den Akku ausbaut, genügt schon eine leichte Berührung des geöffneten Displays, um das Netbook zum Kippeln zu bringen.

Akkulaufzeit: Im Hannspree-Netbook sitzt zwar ein 6-Zellen-Akku: Er besitzt aber nur eine Kapazität von 49 Wattstunden. Deswegen kann das Hannsnote SN10E1 im Akkutest nicht mit Netbooks mithalten, die einen größeren Akku bieten. Beim WLAN-Surfen hielt es 5:17 Stunden durch, bei der Video-Wiedergabe musste es nach 3:43 Stunden wieder an die Steckdose - das sind ordentliche, aber keine herausragenden Ergebnisse. Das Gewicht des Hannsnote SN10E liegt bei 1,28 Kilogramm - üblich für ein 10-Zoll-Netbook.

Display: Bisher überzeugten alle Netbooks von MSI in den Tests besonders durch ihre sehr hellen, sonnenlichttauglichen Displays. Auch der Wind-Klon von Hannspree macht da keine Ausnahme: Das 10,1 Zoll große Display mit der Netbook-üblichen Auflösung von 1024 x 600 Bildpunkten war sehr hell, kontraststark und angenehm gleichmäßig ausgeleuchtet. Dank der matten Oberfläche lässt sich das Display auch unter freiem Himmel problemlos ablesen. Kritikpunkt: Der Lüfter arbeitete unter Last mit hoher Drehgeschwindigkeit - er störte beim Arbeiten zwar nicht, war aber in ruhiger Umgebung deutlich hörbar.

Tastatur: Die Tasten im Hannsnote SN10E1 liegen in einem 17,5-Millimeter-Raster: Das ist kleiner als bei Standard-Notebooks. Diese Tastengröße bereitet aber auch schnellen Schreibern keine Probleme. Zehnfinger-Tipper müssen sich allerdings beim Hannsnote SN10E1 auf einige verkleinerte Satzzeichen-Tasten einstellen. Das Schreiben auf dem Hannspree-Netbook ist angenehm: die Tastatur ist stabil eingebaut und leise, die Tasten besitzen einen klaren Druckpunkt. Wie andere MSI-Netbooks macht auch das Hannsnote SN10E1 dem Anwender das Aufrüsten nicht leicht: Man muss den ganzen Gehäuse-Boden abnehmen um an Arbeitsspeicher und Festplatte zu gelangen.

Ausstattung: 160-GB-Festplatte, Fast-Ethernet-Netzwerk sowie drei USB-Ports, VGA-Ausgang, Speicherkartenleser: Das Hannsnote SN10E1 bietet bei der Ausstattung Netbook-Standardkost. Überdurchschnittlich ist höchstens, dass das Hannspree-Netbook ein WLAN-Modul mit dem aktuellen 11n-Draft mitbringt sowie Bluetooth.

Ausführlicher Testbericht: Hannspree Hannsnote SN10E

Platz 9: Asus Eee PC 1002HA

Platz 9: Asus Eee PC 1002HA

Fazit: In der außergewöhnlichen Hülle des Eee PC 1002HA von Asus steckt ein ganz normales Netbook - und zwar eines mit einem ziemlich mauen Display. Immerhin überzeugte der neue Eee PC bei Akkulaufzeit und Tastatur. Doch er bietet insgesamt nicht mehr als günstigere Netbooks. Den Aufpreis bezahlen Sie also ausschließlich für die solide Verarbeitung - die ist das Geld aber auf jeden Fall wert.

Akkulaufzeit: Trotz des stabilen Gehäuses ist der Asus Eee PC 1002HA kein Schwergewicht: Er wiegt 1240 Gramm - für ein Netbook mit 10-Zoll-Display geht das in Ordnung. Um dieses schlanke Gewicht zu erreichen, spendiert Asus dem Eee PC einen 6-Zellen-Akku in Lithium-Polymer-Technik (31 Wattstunden): Damit hält er beim WLAN-Surfen rund vier Stunden durch, beim Abspielen eines Videos etwa drei Stunden - ähnliches leisten andere Netbooks bereits mit einem 4-Zellen-Akku.

Ergonomie: Das Display des Asus Eee PC 1002HA ist ziemlich dunkel - es erreichte nicht einmal die Leuchtdichte von 100 cd/m2, die wir üblicherweise für den WLAN-Test einstellen. Über neun Messpunkte gemittelt, leuchtete das Display nur mit 88 cd/m2: Das ist trotz der entspiegelten Oberfläche für draußen zu dunkel und auch am gut ausleuchteten Schreibtisch kein Augenschmaus.

Handhabung: Bei der 25,5 Zentimeter breiten Tastatur liegen die Tasten in einem ausreichenden Abstand von 17,5 Millimeter - auch Anwender mit großen Händen sollten daher beim Eee PC 1002HA keine Probleme haben, die richtigen Tasten zu treffen. Die Tastatur ist stabil, die Tasten bieten einen klaren Anschlag - nur in der oberen Leiste mit den Funktionstasten federte die Tastatur spürbar.

Ausstattung: Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich der Eee PC 1002HA deutlich von anderen Netbooks: Asus verwendet gebürsteten Edelstahl als Material für Deckel und Handballenauflage - das sieht stabil und hochwertig aus und fühlt sich auch so an. Unter der Haube bleibt alles beim Alten - auch der neue Eee PC 1002HA arbeitet also mit dem Intel Atom N270 (1,6 GHz), 1 GB Arbeitsspeicher, einer 160 GB großen Festplatte sowie Windows XP Home.

Ausführlicher Testbericht: Asus Eee PC 1002HA

Platz 10: Asus Eee PC 1101HA

Platz 10: Asus Eee PC 1101HA

Fazit: Die lange Akkulaufzeit von fast acht Stunden katapultiert den Eee PC 1101HA ins Netbook-Spitzenfeld. Außerdem punktet der Asus-Rechner mit der großen, schreibfreundlichen Tastatur und der ordentlichen Ausstattung mit 11n-WLAN und Bluetooth. Der große Schwachpunkt des Eee PC 1101HA ist das spiegelnde, nicht besonders helle Display.

Akkulaufzeit: Das Duo aus Prozessor Atom Z520 (1,33 GHz) und Chipsatz US15W (Poulsbo) beweist im Asus Eee PC 1101HA seine Sparsamkeit: Das Netbook hält beim WLAN-Surfen knapp acht Stunden durch. Beim Abspielen eines Divx-Videos von der Festplatte macht es erst nach 5,5 Stunden schlapp - beides sind Top-Werte. Trotz des 11,6 Zoll großen Displays wiegt der Eee PC 1101HA nur 1,36 Kilogramm - weniger als die 10-Zoll-Vorgänger Eee PC 1000HE und 1000H. Wie üblich gibt Asus auch seinem neuen Eee PC ein sehr leichtes Netzteil mit, das nur 220 Gramm wiegt.

Ergonomie: Asus setzt beim Eee PC 1101HA auf ein glanzlackiertes Gehäuse. Es wirkt auf den ersten Blick elegant, Fingerabdrücke bleiben aber störend deutlich sichtbar: Asus legt daher ein Microfaser-Putztuch bei. Auch das Display glänzt: Der Eee PC 1101HA ist das erste Asus-Netbook mit einer spiegelnden Display-Oberfläche. Das ist keine gute Idee, denn das 11,6-Zoll-Display bringt es nur auf eine schwache Helligkeit von 137 cd/m2. Unter freiem Himmel kann man auf dem Display kaum noch etwas erkennen - Biergarten- oder Balkontauglich ist der Eee PC 1101HA daher nicht. Trotz der sparsamen Komponenten arbeitet der Lüfter unter Last ziemlich laut: Er erreichte ein Sone - für ein Netbook ist das verhältnismäßig laut.

Handhabung: Durch das größere Display ist der Eee PC 1101HA rund 2,5 Zentimeter breiter als ein 10-Zoll-Netbook. Der Vorteil: Asus kann eine größere Tastatur einbauen. Die Tasten liegen in einem Abstand von 18 Millimetern - und sind damit fast so groß wie bei einem Standard-Notebook. Auf dem Eee PC 1101HA kann man also schnell und bequem schreiben, nur der Tastenhub fällt zu flach aus.

Ausstattung: Trotz des größeren Gehäuses finden sich am Eee PC 1101HA nur die Standardschnittstellen, die auch andere Netbooks bieten: einen VGA-Ausgang, drei USB-Ports, zwei Audiobuchsen sowie einen LAN-Anschluss und einen Kartenleser für SD-Karten. Ins Netzwerk kommt der Eee PC 1101HA per Fast-Ethernet-LAN, 11n-WLAN oder Bluetooth.

Tempo: Der Eee PC 1101HA ist noch einmal ein Stück langsamer als andere Netbooks: Im PC Mark 05 erreichte er 1087 Punkte. Im Alltagsbetrieb stört das aber kaum: Web-Videos à la YouTube meistert der Eee PC 1101HA. Im Bios hat Asus übrigens eine Funktion zum Übertakten des Eee PC 1101HA vorgesehen: Das Netbook lässt sich dadurch um bis zu 30 Prozent hochjubeln.

Ausführlicher Testbericht: Asus Eee PC 1101HA

Fazit

Netbooks eignen sich nicht als vollwertiger Notebook-Ersatz - auch wenn ihre Rechenleistung ständig zunimmt. Doch sie sind ideal für einfache Aufgaben wie Surfen, Mailen, Chatten, Texte schreiben - vor allem unterwegs ohne Netzwerk- und Stromkabel. Dazu braucht ein gutes Netbook eine lange Akkulaufzeit, ein ergonomisches Display und eine tippfreundliche Tastatur. Auch auf einer soliden Verarbeitung sowie guter Netzwerk-Ausstattung sollten Sie bestehen.

Die sehr gute Akkulaufzeit bringt das Toshiba NB200-110 an die Spitze der Netbook-Rangliste. Knapp dahinter platziert sich das Samsung NC120. Bei beiden Netbooks stimmen Akkulaufzeit und Tastatur. Aber ihre spiegelnden Displays sind nur mittelmäßig. Wer das Netbook vor allem unter freiem Himmel nutzen will, sollte daher ein Mini-Notebook mit mattem und hellem Display wählen: Dazu gehört das Samsung NC10 und die Netbooks von MSI, beispielsweise das MSI Wind U110 Eco Luxury.