Für Cineasten und Gamer

Die besten Heimkino-Systeme für schmale Geldbeutel

29.01.2011
Egal, ob Sie ein komplett neues Heimkino einrichten oder das Bestehende nur erweitern wollen: wir zeigen Ihnen die besten Möglichkeiten für unter 1.000 Euro.

Man muss gar nicht versuchen, es schönzureden: Das passende Equipment für ein Heimkino-System ist kostspielig und die wenigsten begeisterten Cineasten können sich die komplette Ausstattung leisten. Leider. Aus diesem Grund haben wir für Sie ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihren Traum vom Heimkino Wirklichkeit werden lassen – schon für unter 1.000 Euro. Und zwar egal, ob Sie nun Student, Gamer oder einfach nur ein Multimedia-Fan sind.

Alte Anlage aufrüsten

Mal angenommen, Sie besitzen bereits ein Bare-Bone-Heimkinosystem – zum Beispiel ein älteres HDTV-Gerät mit eingebauten Lautsprechern, eine aktuelle Videospielkonsole und passende Kabel. Anstatt nun viel Geld in einen neuen High-End-TV zu stecken, investieren Sie Ihre Euros lieber in sinnvolle Erweiterungen und Accessoires.

Dell Inspiron Zino HD

Das Herzstück Ihrer neuen Anlage wird der Dell Inspiron Zino HD sein, ein schlanker, leiser Mini-PC, den Sie mittels HDMI oder VGA an den Fernseher anschließen. Sollte Ihr TV-Gerät nur Komponentenkabel unterstützen, müssen Sie allerdings eine Converter-Box dazukaufen.
Abhängig von den Spezifikationen, die Sie benötigen, bekommen Sie den Dell Inspiron Zino HD schon für 250 bis 300 Euro. Mit mehr Komfort-Ausstattungen steigen die Preise auf bis zu 600 Euro. Wir verwenden in unserer Preisrechnung das Modell mit 64-bit Windows 7, einem 1,5 Ghz Dual-Core Athlon X2 Prozessor, 4 GB RAM und 500 GB Festplatte für knapp 500 Euro und rüsten mit einem Blu-ray-Laufwerk für nochmal 150 Euro Aufpreis nach.

Logitech Harmony One

Jetzt wird es Zeit, bei den Extras nachzurüsten. Beginnen wir mit einem Set kabelloser Lautsprecher, zum Beispiel die Inspire S2 2.1-Lautsprecher von Creative. Kostenpunkt: etwa 100 Euro. So bekommen Sie Heimkino-Sound auch ohne lästige Verkabelung. Auch das Hinzufügen von Maus und Tastatur würde den coolen Look Ihres Heimkino-PCs irgendwie ruinieren. Greifen Sie also lieber auf ein passendes Eingabegerät zurück. Wenn Sie traditionelle TV-Fernbedienungen mögen, versuchen Sie's mit der Harmony One von Logitech für etwa 130 Euro. Wenn Sie eine Tastatur bevorzugen, empfehlen wir das drahtlose Modell N5901 von Lenovo mit Trackball, das schon für schlanke 45 Euro zu haben ist.

Zu guter Letzt laden Sie sich den kostenlosen CaiMAN HTPC Pattern Generator herunter, um Ihre neue Heimkino-Anlage perfekt zu kalibrieren und das Beste aus Bild- und Soundqualität herauszuholen.
Hier nochmal die Kosten in der Übersicht:

Dell Inspiron Zino HD inklusive Blu-ray-Laufwerk: 650 Euro
Creative Inspire S2 2.1 Wireless-Lautsprecher: 100 Euro
Logitech Harmony One, bzw. Lenovo Mini Wireless Tastatur N5901: 130 Euro bzw. 45 Euro
Gesamtkosten: 880 Euro bzw. 795 Euro

Home-Office-Multimedia-System einrichten

Sind Sie ein exmatrikulierter Student und wollen aus Ihrem Arbeits-Equipment jetzt Spaß rausholen? Oder arbeiten Sie tagtäglich viel zu lang am heimischen PC, anstatt etwas Unterhaltung herauszukitzeln? Wie auch immer: mit ein bisschen strategischer Planung müssen auch Sie nicht auf eine solide Kombination aus Spaß und Arbeitsplatz verzichten. Gezielte Anschaffungen und das richtige Know-How verbinden beides für unter 1.000 Euro.

Asus 1201N

Der Plan hierbei ist es, ein Mini-Multimedia-Unterhaltungs-System aus Ihrem Laptop herauszuholen. Wenn der bereits in der Lage ist, Vollbild-HD-Videos wiederzugeben, umso besser. Aber auch ein normales Netbook tut den Dienst, sofern es über einen nVidia Ion Chipsatz verfügt, so wie das HP Mini 311 und das Asus 1201N. Bonuspunkte gibt's überdies für vorhandene HDMI-Anschlüsse, auch wenn VGA oder DVI ausreichend sind.

Das in Ihrem Laptop eingebaute Display ist völlig ausreichend, um während der Vorlesung oder des Business-Meetings Notizen zu machen. Doch wenn es um die Wiedergabe von Filmen geht, wird's reichlich eng. Die erste Anschaffung ist daher ein externer Monitor. 22-Zoll-Modelle gibt's von namhaften Herstellern bereits für rund 130 Euro, 24-Zoll-Varianten sind für rund 170 Euro zu haben. Da Sie vor einem Laptop im Normalfall näher sitzen, als vor einem Wohnzimmer-TV, würden Bildschirmdiagonalen ab 32 Zoll die Augen nur merklich mehr anstrengen, als dass sie nutzen. Beschränken Sie sich also auf kleinere Größen. Da Sie das Display sowohl zum Arbeiten, als auch zum Spielen und Filme schauen verwenden werden, sollten Sie über die Anschaffung eines Widescreen-Monitors mit 16:9 nachdenken; 16:10 funktioniert aber auch. So werden Ihre Filme nicht künstlich in die Länge gezogen oder gestaucht.

Im Bereich Audio dürfen Sie gerne auch ein bisschen knausern. Ein paar externe no-name Stereo-Lautsprecher für 20 Euro tun genauso ihren Dienst, wie gebrauchte Boxen, die Sie vom Arbeitskollegen geschenkt bekommen. Sie haben keinen Kabelanschluss? Auch kein Problem. Nutzen Sie einfach Ihre Breitband-Verbindung, um kostenlos übers Internet fernzusehen und sich bestimmte Sendungen herunterzuladen.

Zum Abschluss gönnen Sie sich eine neue Videospielkonsole. Egal, ob Sie sich für die Xbox 360, die Playstation 3 oder Nintendos Wii entscheiden: alle Konsolen lassen sich an Ihren neuen Laptop anschließen und verbinden gleichzeitig noch Gaming mit Filmwiedergabe. Denn sowohl Wii als auch Xbox 360 spielen DVDs ab, die Playstation 3 sogar Blu-rays.
Übersicht der Kosten:

Laptop/ Netbook: etwa 400 Euro
24-Zoll-Monitor: etwa 170 Euro
Sony Playstation 3: 300 Euro
Externe Lautsprecher: etwa 20 Euro
Gesamtkosten: etwa 890 Euro

Komplett neues System kaufen

Toshiba 40XV733G

Heimkino-Systeme sind groß und sperrig, doch mit den richtigen Teilen können Sie ein erstaunliches Heimkino für wenig Geld aufbauen – und brauchen noch nichtmal einen Kabelanschluss dafür.
Richtig Geld sparen Sie zum Beispiel mit einem soliden TV-Gerät aus der Modellreihe des letzten Jahres – wie dem 40-Zoller Toshiba 40XV733G für 550 Euro, der im letzten Jahr noch über 900 Euro kostete. Verfügt der Fernseher bereits über gute, eingebaute Lautsprecher und einen Kopfhörer-Anschluss, können Sie sich außerdem einige Euros beim Audio-Equipment sparen und einfach ein paar billige PC-Boxen anschließen. Alternativ bleiben Sie einfach bei den eingebauten Lautsprechern.

Wenn Ihr Budget extrem begrenzt ist, versuchen Sie Ihr Glück auf Seiten wie den Amazon Warehouse Deals oder halten Sie Ausschau nach älteren TV-Modellen mit der Bezeichnung 720p. Der Unterschied zwischen 720p und 1080p Videos ist generell kaum wahrnehmbar, besonders nicht bei kleineren TV-Größen zwischen 37 und 42 Zoll.

Um im Wohnzimmer nicht den kompletten Nerd heraushängen zu lassen, entscheiden Sie sich für einen schlanken Blu-ray Player, wie den Panasonic DMP-BD60 für 130 Euro und, dazu passend, eine Set-Top-Box wie die Western Digital WD-TV Live Plus für 100 Euro. Über diese Set-Top-Box haben Sie so viel Zugriff auf High-Definition Internet-Inhalte, die Mediathek Ihres PCs und Blu-ray-Filme, dass Sie auf den normalen Kabelanschluss gut und gerne verzichten können. Und das müssen Sie insgesamt investieren:

Toshiba 40XV733G 40 Zoll: 550 Euro
Panasonic DMP BD60 Blu-ray-Player: 130 Euro
Western Digital WD-TV Live Plus Set-Top Box: 100 Euro
Gesamt: 780 Euro

Hardcore-Gaming-Heimkino einrichten

Sie schauen nicht fern und das letzte Mal, dass Sie einen Film eingelegt haben, dachten Sie, Sie hätten eine 2-stündige Rendersequenz vor sich? Dann sind Sie ein waschechter Gamer und alles, was Sie von einem Heimkino brauchen, ist ein System, dass Sie Ihre Gegner noch schneller erledigen lässt. Dazu ein Bildschirm, der Sie auch gut dabei aussehen lässt. Wir gehen in diesem Fall davon aus, dass Sie als Gamer die Plattformen Ihrer Wahl bereits besitzen.

Gamer setzen meist nicht die gleichen Prioritäten wie Cineasten und normale HDTV-Nutzer. Genau genommen kann die Bildnachverarbeitungs-Technologie, mit der TV-Hersteller Filme und Sportsendungen besser aussehen lassen, die Spielerfahrung ruinieren – und damit Ihren Platz in den Online-Ranglisten. Das liegt daran, dass die Bildnachverarbeitung eine leichte Verzögerung verursacht; nicht genug, dass Sie sie beim Filme schauen bemerken, doch genug, um Ihre 30er-Hit-Kombo zu unterbrechen.

Gute Kritik von Gamern hat der Sharp LC-40D68UT bekommen, der mit rund 600 Euro zu Buche schlägt. Wer auf der 100 prozentig sicheren Seite sein will, kommt jedoch nicht drumherum, das TV-Gerät seiner Wahl selbst auszuprobieren.

Asus VH236H

Wenn Sie statt einer Videospielkonsole einen Gaming-PC benutzen, schnappen Sie sich den 23 Zoll großen Asus VH236H LCD-Monitor für ungefähr 170 Euro. Dieses Modell ist unter professionellen Gamern sehr beliebt, vor allem wegen seiner blitzschnellen Reaktionszeit, der Möglichkeit ihn schnell und einfach zu transportieren und den dezenten, eingebauten Lautsprechern.

SoundBlaster World of Warcraft Headset

Doch so gut Ihr Lautsprecher-Arsenal auch sein mag, es gibt Ihnen nicht die volle Sound-Qualität eines guten Headsets mit Mikrofon. Besonders empfehlenswert ist das kabellose SoundBlaster World of Warcraft Headset von Creative für rund 130 Euro, die kabelgebundene Version gibt's schon ab 100 Euro. Für den schmaleren Geldbeutel empfiehlt sich das Creative Fatal1ty HS-1000 für 40 Euro.

Tastatur-Kämpfer? Hüten Sie sich davor, kabellose Tastaturen und Mäuse zu benutzen. Kabelgebundene Peripherie mag zwar plump wirken, doch WiFi-bedingte Verzögerungen ruinieren Ihren Highscore in Nullkommanichts. Probieren geht also über Studieren – testen Sie Ihre Wireless- und Wired-Geräte, bevor Sie sich endgültig entscheiden. Und das müssten Sie investieren:

Sharp LC-40D68UT 40 Zoll, bzw. Asus VH236H 23 Zoll: 600 Euro bzw. 170 Euro
Creative SoundBlaster WoW Wireless Headset: 130 Euro
Komplett: 730 Euro bzw. 300 Euro

(Patrick Miller)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.