Ratgeber Datenrettung

Die besten Datenretter

10.02.2012 von Benjamin Schischka
Speicherkarte versehentlich formatiert, DVD verkratzt, Windows startet nicht mehr - mit Tools holen Sie Ihre Daten zurück.
Die besten Datenretter

Es passiert schneller als man denkt: Der Ordner mit den Urlaubsbildern wird versehentlich gelöscht, die verkratzte DVD lässt sich nicht mehr auslesen oder Windows startet nicht mehr und der Zugriff auf wichtige Daten ist nicht möglich.

Das Wichtigste: Ruhe bewahren! Durch unbedachtes Handeln können Sie mehr kaputt machen, als retten. Installieren Sie keine Programme auf der Partition mit den verlorenen Daten. Mit etwas Pech könnten Sie mit der Installation genau den Datenabschnitt überschreiben, der noch die zu rettenden Daten beinhaltet - damit wären sie endgültig verloren.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (ph)

Daten von verkratzten CDs & DVDs retten

Dvdisaster

Das kostenlose Dvdisaster erstellt einen Korrektur-Code der CD/DVD, solange diese noch funktionstüchtig ist. Diesen Code legt die Freeware auf der Festplatte ab. In den Grundeinstellungen sollten Sie mit rund 15 Prozent des CD-Inhaltes an Platzbedarf rechnen.

Kann Ihr Laufwerk den Silberling später aufgrund eines Kratzers oder anderweitiger Beschädigung nicht mehr auslesen, rekonstruiert Dvdisaster den Inhalt mithilfe des Fehlerkorrektur-Codes bis zu einem bestimmten Grad wieder. Dvdisaster unterstützt neben CDs und DVDs sogar Blu-Rays. Tipp: Von wichtigen & teuren Datenträgern sollten Sie gleich nach dem Kaufen oder Brennen einen Korrektur-Code erstellen.

Haben Sie keinen Korrektur-Code angelegt, oder führt Dvdisaster nicht zum gewünschten Erfolg, sollten Sie das ebenfalls kostenlose CD Recovery Toolbox ausprobieren. Das Tool scannt CD, DVD oder Blu-Ray nach Daten und versucht diese wiederherzustellen und auf der Festplatte zu speichern.

Gelöschte Fotos von der Speicherkarte wiederherstellen

Zero Assumption Recovery

Im Urlaub haben Sie die gesamte Speicherkarte Ihrer Digitalkamera vollgeknipst. Dann haben Sie einige Fotos aber versehentlich gelöscht oder gleich die Karte formatiert? Mit Zero Assumption Recovery stellen Sie die Bilder wieder her, solange Sie noch nicht durch neue Aufnahmen überschrieben wurden.

Das Tool rettet unbegrenzt Fotos von SD-, xD-, CF- und Multimedia-Karten. Entweder direkt von der Karte aus einem Cardreader oder über eine USB-Verbindung zwischen Kamera und PC. Starten Sie dann Zero Assumption Recovery und ändern Sie die Sprache (Interface language) von Englisch auf Deutsch. Unter "Wiederherstellungsart" wählen Sie "Wiederherstellen von Bildern aus Digitalkameras" und markieren anschließend die besagte Speicherkarte.

Klicken Sie nach der Grafik auf "Weiter", nicht auf "Speichern". Erst jetzt geben Sie den Speicherort der geretteten Bilder an und klicken auf "Start Copying the selected files".

Verlorene Daten von der Festplatte retten

Recuva

Wichtige Daten versehentlich gelöscht - das kann schnell gehen. Die Freeware Recuva kann das Unglück oft ungeschehen machen. Bei der Installation entfernen Sie das Häkchen bei der Yahoo Toolbar, wenn Sie diese nicht auf dem Rechner wollen. Beim ersten Start hilft Ihnen ein Assistent beim Wiederherstellen der verlorenen Daten. Zur Wahl stehen Bilder, Musik, Dokumente, Videos, komprimierte Daten und E-Mails.

Im nächsten Schritt können Sie die Suche auf bestimmte Orte eingrenzen. Wenn Sie Zeit haben, sollten Sie für ein besseres Ergebnis den Tiefenscan aktivieren. Nach dem Scannen holen Sie die gewünschten Objekte via Rechtsklick und "Markierung wiederherstellen" zurück.

Schlimmer als ein versehentlich gelöschter Ordner ist ein System, das nicht mehr starten will. Bauen Sie die Festplatte aus und schließen Sie sie an einen PC an, auf dem Recuva installiert ist. Das geht entweder über den Einbau als Zweit-Platte oder als externe Festplatte in ein passendes Gehäuse. Mit etwas Glück können Sie Ihre Daten noch retten.

Vorsicht: Recuva & Co. können Daten in den meisten Fällen einfach wiederherstellen. Immer ist das aber gar nicht erwünscht - etwa wenn es sich um sensible Daten handelt. Mit Eraser-Tools lassen sich diese aber endgültig löschen.

(PC-Welt)