Klassische Anwendungen gab es bis vor kurzem nicht im Web. Wer beispielsweise ein Foto bearbeiten wollte, musste das entsprechende Programm besitzen und es natürlich auch auf seiner Festplatte installieren. Das Internet war gut für die Bereitstellung von Informationen und multimedialen Inhalten. Dies trifft inzwischen nicht mehr ganz zu. Es gibt immer mehr Online-Tools, die in Qualität und Funktionsumfang mit ihren Desktop-Verwandten wetteifern. Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass Sie Ihre Festplatte nicht mehr mit einer Vielzahl kleiner Programme belasten müssen und von jedem Browser aus Zugriff haben. Unsere Kollegen der PC-Welt haben die besten Online-Utilities zusammengetragen. Lassen Sie sich überraschen, was Ihr Browser alles kann!
Poster erstellen: The Rasterbator
The Rasterbator erstellt aus Ihren Fotos und Grafiken Einzelbilder als PDF-Dateien, die Sie ausdrucken und zu einem Poster zusammenkleben können. Im ersten Schritt können Sie entweder ein Bild von Ihrem PC hochladen oder alternativ ein beliebiges Bild im Web unter Angabe einer URL verwenden.
Anschließend können Sie das Bild schneiden ("Crop") oder die Größe verändern ("Size"). Außerdem können Sie in diesem Schritt auch die Papiergröße angeben. Bei einem Klick auf "Next" zeigt The Rasterbator nun in einem Hinweisfenster an, wie viel Papier zum Ausdrucken des Bildes benötigt wird. Zum Abschluss rastert The Rasterbator schließlich das Bild und bietet eine PDF zum Download an. Dieses können Sie nun Ausdrucken und die einzelnen Seiten zusammenkleben, so dass Sie ein Poster Ihrer Fotos oder Grafiken in der gewünschten Größe erhalten.
Kostenlose Texterkennung: Free OCR
Free OCR bietet eine kostenlose optische Texterkennung (OCR, Optical Recognition) an. Die Bedienung ist denkbar einfach: Ein Bild hochladen und los geht´s. Das Bild darf maximal 2 MB groß sein und kann in den Formaten PDF, JPG, GIF, TIFF oder BMP vorliegen. Bei PDFs berücksichtigt der Dienst immer nur die erste Seite!
Weitere Einschränkungen: Das Bild darf nicht breiter und/oder höher als 5000 Pixel sein und es dürfen maximal 10 Bilder pro Stunde hochgeladen werden. Sie können außerdem auswählen, in welcher Sprache die Texterkennung erfolgen soll. Laut Angaben der Betreiber soll die Auswahl der Sprache das Ergebnis verbessern. Zur Auswahl stehen neben der deutschen Sprache auch Englisch, Französisch, Niederländisch und Spanisch.
Google durchsuchen: Google Image Ripper
Bei Google Image Ripper geben Sie einen Suchbegriff ein und anschließend präsentiert die Suche die dazu passenden Bilder. Die Suchergebnisse stammen von Google. Im Gegensatz zu Bilder-Suche von Google werden die gefundenen Bilder nicht als Thumbnails angezeigt, sondern in ihrer Original-Größe.
Dadurch können Sie einen genaueren Blick auf die Bilder werfen und müssen sich nicht erst durch unzählige Thumbnails durchklicken. Weiterer Vorteil: Sie können die Bilder direkt zur weiteren (privaten) Verwendung per Mausklick herunterladen.
PDFs konvertieren: PDF to Word free
Nitro PDF Software bietet mit PDF to Word einen Gratis-Konverter an, der Online ein beliebiges PDF-Dokument in ein Word- oder RTF-Dokument umwandelt. Somit können anschließend die umgewandelten PDF-Dokumente in Word, Excel oder Openoffice.org bearbeitet werden.
Im ersten Schritt wählen Sie das gewünschte PDF-Dokument aus, dass zum Konvertieren bei PDF to Word hochgeladen wird. Im zweiten Schritt entscheiden Sie sich dafür, ob das PDF in ein DOC- oder RTF-Dokument umgewandelt werden soll. Im dritten Schritt geben Sie schließlich eine Mail-Adresse an, an die das fertig konvertierte Dokument versendet wird.
Die Mail kommt von der Mail-Adresse "no-reply@mail.pdftoword.com". Sollte auch nach längerer Zeit keine Mail mit dem Dokument eintreffen, lohnt vielleicht ein Blick in den Spam-Ordner.
Profi-Bildbearbeitung: Pixlr.com
Sie suchen eine Bildbearbeitung, die komplett im Browser läuft? Dann ist Pixlr.com die richtige Lösung. Der Online-Dienst präsentiert eine von Bildbearbeitungen her gewohnte Oberfläche inklusive Werkzeugleisten, Layer-Boxen und einem Navigator.
Sie können entweder komplett neue Bilder in Pixlr erstellen oder lokal auf der Festplatte abgelegte Bilder hochladen und anschließend bearbeiten. Für das Aufpeppen der Bilder stehen diverse Filter zur Auswahl.
Pixlr.com überzeugt vor allem bei der Geschwindigkeit: Es bestehen kaum Unterschiede zum Arbeiten mit einer Desktop-Bildbearbeitung. Aber überzeugen Sie sich selbst…
OS im Browser: icloud
Ob Office, Desktop, Fotos oder Mp3s. Dank icloud brauchen Sie dafür weder Notebook noch USB-Stick. Icloud ist nämlich ein Betriebssystem, das komplett im Browser läuft.
Nach der unkomplizierten und kostenlosen Anmeldung kann es gleich losgehen: Sie loggen sich in das Betriebssystem ein. Die Oberfläche ähnelt stark der von Windows, so dass man sich gleich heimisch fühlt. Technisch basiert icloud auf Ubuntu.
Zahlreiche Programme, Browser, Tools und auch Spiele wollen ausprobiert werden. Damit nach dem Ausschalten des Browser-Betriebssystems nicht alle gespeicherten Informationen weg sind, erhält man 3 GB Online-Speicherplatz.
Spam-Bekämpfer: Trash-Mail
Für so ziemlich jeden Dienst im Internet benötigt man eine gültige E-Mailadresse. Leider sind viele Seitenbetreiber auch eifrige Zulieferer für Adresshändler und Spam-Versender. Benutzt man zu häufig die eigene Privat- oder Firmenmail-Adresse gleicht das eigene Postfach schnell einem Mülleimer. Was also tun, wenn man schnell eine neue E-Mailadresse braucht, jedoch keine Lust hat, sich durch den mühsamen Registrierungsprozess der großen Mail-Anbieter zu kämpfen?
Anbieter von Wegwerf-Mailadressen sind hier die Lösung und Trashmail.net einer der bekanntesten Vertreter. Eine Anmeldung benötigt man nicht. Einfach einen Fantasienamen alla "Mustermann@trashmail.net" ausdenken, die eigene E-Mailadresse für die Weiterleitung eingeben, die Anzahl der maximalen Weiterleitungen auf 10 stellen und "Erstelle Wegwerfbare E-Mailadresse" drücken.
Die neue Trashmail-Adresse können Sie dann bis zu zehn mal verwenden. Jede über diese Adresse eingehende Nachricht wird über Trashmail automatisch an Ihre "richtige" Mailadresse weitergeleitet.
Fun-Bildbearbeitung: Deefunia
Deefunia ist witzige Online-Bildbearbeitung, die eine Reihe von Vorlagen bietet, die mit eigenen Fotos aufgepeppt werden können.
Im ersten Schritt wählen Sie die gewünschte Vorlage aus. Zur Auswahl stehen beispielsweise witzige Bildvorlagen, in denen später das eigene Bild integriert werden kann. Beispielsweise ein Panda, der eine Zeitung in der Hand hält, auf der später dann Ihr Foto zu sehen ist. Alternativ können Sie auch eine Rahmen- oder Kalender-Vorlage auswählen.
Im zweiten Schritt klicken Sie auf den Button "Browser" und wählen das auf Ihrer Festplatte abgelegte Bild aus. Das Bild darf nicht größer als 2 MB sein.
Nach dem Upload präsentiert Deefunia das persönliche Bild integriert die am Anfang ausgewählte Vorlage. Das Bild können Sie nun über die rechts eingeblendeten Icons auf die Festplatte speichern, Ausdrucken oder per Mail versenden.
Online-Antiviren-Tool: Virustotal.com
Bei Virustotal.com können Sie auf die Schnelle eine Datei auf Viren hin überprüfen. Der kostenlose Dienst nutzt dabei mehrere Anti-Viren-Engines namhafter Hersteller, wie beispielsweise Avira, AVG, Kaspersky und F-Secure. Der Dienst selbst kümmert sich außerdem darum, dass die genutzten Anti-Viren-Engines auf einem aktuellen Stand gehalten werden.
Im ersten Schritt klicken Sie auf "Durchsuchen…" und wählen die lokal auf der Festplatte gespeicherte Datei aus. Anschließend klicken Sie auf den Button "Senden der Datei".
Nach dem Upload beginnt Virustotal mit der Kontrolle der Datei, wobei Sie in Echtzeit sehen können, mit welcher Anti-Viren-Engine die Datei schon überprüft wurde und mit welchem Ergebnis. Als Zugabe finden Sie im unteren Bereich auch noch weitere Informationen zur Datei, wie beispielsweise die MD5-, SHA1- und SHA256-Werte.
Wichtiger Hinweis: Virustotal ersetzt keine lokal auf dem Rechner installierten Antiviren-Software, sondern ergänzt diese nur. Der Dienst eignet sich dazu, schnell und unkompliziert einzelne - möglichst kleine - Dateien zu überprüfen.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)