Hilfe bei Explorer-Problemen

Die besten Anti-Nerv-Tricks für Windows

15.01.2011 von Christian Löbering
Lassen Sie sich von Windows nicht mehr ärgern: Mit dem Windows-Anti-Nerv-Paket voller Tipps, Tricks und Tools können Sie einfach und effektiv den Explorer und die Windows-Oberfläche optimieren.

Explorer kopiert nicht richtig
Obwohl der Windows-Explorer wohl weltweit das meistgenutzte Programm ist, beherrscht er sein Kerngeschäft Dateimanagement nicht besonders gut. Wenn etwa ein umfangreicher Kopiervorgang an einer Datei hängen bleibt, wird er vollständig abgebrochen, statt die Datei einfach zu überspringen. Ersetzen Sie die Kopierfunktion des Explorers durch die Shell-Erweiterung Teracopy. Einfach installieren und danach wie gewohnt via

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Strg
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-
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C
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und
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Strg
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-
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V
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oder nach Rechtsklick über die Punkte im Kontextmenü kopieren und einfügen. Statt der Explorer-Routine erledigt jedoch das schnellere und mächtigere Teracopy den Job.

Verknüpfungsziele im Explorer anzeigen
Bei Vista können Sie mit der rechten Maustaste auf eine Verknüpfung klicken und „Dateipfad öffnen“ oder „Ordnerpfad öffnen“ wählen, um den Zielordner des Links im Explorer anzuzeigen. Unter XP fehlt diese Funktion. Mit unserem Script pcwLinkjump rüsten Sie diese Funktion unter XP nach. Starten Sie das Script mit Admin-Rechten. Nun finden Sie die beiden neuen Einträge „Zielordner öffnen“ und „Arbeitsordner öffnen“ im Kontextmenü von Verknüpfungen. Um das Script wieder zu de-installieren, rufen Sie es erneut per Doppelklick auf.

Oscar´s Renamer hilft beim Umbenennen

Viele Dateien schnell umbenennen
Um in Windows einer einzelnen Datei einen neuen Namen zu verpassen, müssen Sie sie im Explorer markieren, dann

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F2
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drücken und den neuen Namen eingeben. Wenn Sie viele Dateien in einem Ordner haben, die Sie womöglich noch systematisch umbenennen wollen, ist diese Methode jedoch völlig ungeeignet. Installieren Sie für diesen Zweck Oscar’s Renamer. Nachdem Sie das englischsprachige Tool gestartet haben, wählen Sie links den Ordner, dessen Inhalt Sie umbenennen wollen. Rechts erscheinen alle Dateinamen. Bearbeiten Sie die Namen so, wie wenn Sie einen normalen Text anpassen. Mit einem Klick auf „Ok“ übernehmen Sie die Änderungen. Beim systematischen Anpassen von Dateinamen helfen Makros. Um ein solches anzulegen, drücken Sie die Schaltfläche mit dem roten Punkt. Führen Sie dann mit der Tastatur alle Anpassungen an der ersten Datei durch. Achten Sie darauf, dass der Cursor zum Schluss in Zeile zwei am Zeilenanfang steht. Drücken Sie dann auf „Stop“ und „Play“.

Alle versteckten Endungen anzeigen
XP und Vista verbergen standardmäßig Dateien und Ordner mit dem Attribut „Versteckt“ und „System“, außerdem die Endungen bekannter Dateitypen, etwa DOC. Sie können dieses Verhalten zwar im Explorer unter „Extras, Ordneroptionen, Ansicht“ anpassen, allerdings bleiben weiterhin einige Erweiterungen ausgeblendet, etwa PIF oder LNK. Das ist ein Sicherheitsrisiko, da etwa PIF-Dateien so unter falscher Endung Schadcode ausführen können. Mit unserem Script pcwNSE schalten Sie die Anzeige aller Endungen frei. Rufen Sie das Script mit Admin-Rechten auf. Um die Endungen wieder zu verbergen, rufen Sie es erneut auf.

Individuelle Anpassungen von Dateitypen, Icons & Co

Machen Sie Dateizuordnungen rückgängig

Dateizuordnungen sichern und wiederherstellen
Wenn Sie etwa eine neue Bildbearbeitung oder einen neuen Media-Player installieren, verknüpft die neue Anwendung häufig ungefragt alle passenden Dateitypen mit sich selbst. Falls Sie mit Ihren aktuellen Dateizuordnungen zufrieden sind, dann können Sie sie mit pcwTypCheck sichern und bei Bedarf problemlos wiederherstellen. Zum Sichern müssen Sie unser Script mit Admin-Rechten starten. Dann geben Sie den Benutzernamen ein, dessen Zuordnungen gesichert werden sollen, und klicken auf „Scan“. Falls eine Anwendung eine Zuordnung verändert hat, starten Sie das Script erneut und öffnen nacheinander die Rubriken „Dateityp-Zuordnung“, „Doppelklick-Befehle“ sowie „Spezielle Befehle“. Sobald Sie die Änderung gefunden haben, die Sie zurücksetzen möchten, aktivieren Sie die dazugehörige Klickbox und wählen „Übernehmen“.

Fenster nie mehr versehentlich schließen
Beim Arbeiten mit Windows müssen Sie laufend Fenster öffnen, verschieben, minimieren ... Versehentlich kann man da schon mal das falsche Fenster schließen. Mit Gone In 60s passiert Ihnen dieses Missgeschick nicht mehr. Ein Blitz-Symbol im Infobereich (Tray) zeigt an, dass das englischsprachige Tool läuft. Nachdem Sie ein Fenster versehentlich geschlossen haben, lässt Ihnen Gone In 60s 60 Sekunden Zeit, die Aktion rückgängig zu machen. Dazu klicken Sie nur auf das Blitz-Symbol.

Festgelegte Benutzerordner verschieben
Sie möchten die Ordner mit Ihren eigenen Bilder oder Videos beziehungsweise den Favoriten-Ordner umziehen, aber Windows sieht dafür keine Funktion vor. Mit unserem Script pcwSysFolds können Sie ganz bequem bis zu zwölf Benutzerordner umsiedeln, deren Pfade Windows standardmäßig festgelegt hat. Starten Sie das Tool mit Admin-Rechten. Klicken Sie dann neben dem Ordner, den Sie umziehen möchten, auf „Auswählen“. Nachdem Sie den neuen Zielordner ausgesucht und mit „Übernehmen“ bestätigt haben, wird der neue Wert in die Registry geschrieben. Jetzt müssen Sie nur noch die Dateien aus dem alten in den neuen Ordner verschieben (eventuell ist ein Neustart erforderlich).

Laufwerk-Icons individuell anpassen
Windows unterscheidet bei den Laufwerk-Icons im Arbeitsplatz lediglich nach Gerätetyp (lokal, CD/DVD oder Netz). Wenn Sie mit vielen Partitionen, Wechseldatenträgern oder Netzlaufwerken arbeiten, wären individuelle Icons übersichtlicher. Mit pcwDriveIcons erledigen Sie das problemlos. Damit unser Tool läuft, müssen Sie .NET Framework 2 installiert haben. Rufen Sie pcwDriveIcons mit Admin-Rechten auf. Aktivieren Sie dann die Klickboxen aller Laufwerke, die ein neues Icon erhalten sollen. Über „Icon wählen“ suchen Sie ein Symbol aus. Mit „Icon setzen“ bestätigen Sie die Änderungen.

Nutzlosen Schnickschnack zentral abschalten

Windows-Gimmicks zentral abschalten
Windows bringt allerlei nutzlosen optischen Schnickschnack mit und belastet Sie und das System mit nervigen Informationsdialogen. Mit unseren Tools pcwAnnoyances (XP) beziehungsweise pcwCustomVista (Vista) können Sie zentral über 40 nervige Optionen und Funktionen konfigurieren. Starten Sie das Tool für Ihr System mit Admin-Rechten. Aktivieren Sie die Klickboxen neben den gewünschten Funktionen, und gehen Sie auf „Einstellungen übernehmen“. Nach einem Neustart greifen die Einstellungen.

Autostarts reduzieren, Datenmüll entsorgen, NT-Backup für XP Home

Nutzlose Autostarts reduzieren
Jedes Tool kann sich – wenn der Programmierer das so vorgesehen hat – während der Installation oder beim ersten Aufruf in eine von 33 teilweise versteckten Autostart-Rampen einnisten. Viele Anwendungen halten sich für wichtiger, als sie sind. Deshalb startet nach einiger Zeit so manches automatisch mit, was Sie derzeit gar nicht brauchen. Das kostet Rechenleistung, verlängert den Bootvorgang und kann das System schlimmstenfalls sogar unsicher machen.

Mit pcwAutostart entfernen Sie schnell die nutzlosen Einträge. Rufen Sie dazu das Tool mit Admin-Rechten auf. Es erscheint eine Liste mit den Autostart-Rampen, die Einträge enthalten. Markieren Sie eine der Rampen, um eine Übersicht zu erhalten, was hier gestartet wird. Aktivieren Sie dann die Klickboxen neben den Einträgen, die Sie nicht brauchen, und klicken Sie auf „Entfernen“.

Temporären Datenmüll entsorgen
Schlecht programmierte Anwendungen und Windows selbst führen zu einer schleichenden Verfettung des Systems. Alle überflüssigen Daten von Hand zu beseitigen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Ob temporäre Dateien, alte Sicherungskopien, Temporary Internet Files oder Schattenkopien (Sicherungen von System- oder Benutzerdateien) – mit unserem pcwCleaner (für XP) oder pcwVistaCleaner (für Vista) entsorgen Sie den ganzen nutzlosen Datenmüll mit wenigen Klicks. Das jeweilige Script müssen Sie mit Admin-Rechten starten. Aktivieren Sie dann die Klickboxen neben allen Funktionen, die ausgeführt werden sollen. Was grün gekennzeichnet ist, können Sie bedenkenlos anwählen. Bei den roten Einträgen sollten Sie Ihre Entscheidung genau überlegen. Hier helfen Ihnen die Infos, die das Tool mitliefert. Klicken Sie zum Schluss auf „Clean-Vorgang starten“.

NT-Backup für XP Home einrichten
XP Pro enthält die praktische Backup-Funktion „NT-Backup“, die Sie über „Start, Programme, Zubehör, Systemprogramme, Sicherung“ erreichen können. Unter XP Home fehlt diese Funktion.

Wenn Sie eine reguläre XP-Home-CD besitzen, können Sie NT-Backup problemlos nachinstallieren. Öffnen Sie dazu auf der CD einfach den Ordner \valueadd\msft\ntbackup, und rufen Sie dort die Datei Ntbackup.msi per Doppelklick auf.

25 Jahre Windows
30 Jahre Windows - Windows 1.0
Windows 1.0 wird unter dem Codenamen "Interface Manager" entwickelt und am 20. November 1985 veröffentlich. Das erste grafische Betriebssystem für den PC kostete damals 99 US-Dollar, war aber nur mäßig erfolgreich, weil es an Anwendungen fehlte.
Windows 2.11
Auch in der folgdenen Windows-Version erinnert die grafische Benutzeroberfläche noch stark an textorientierte Benutzerschnittstellen. Das 1989 erschienene Windows 2.11 enthält bereits Microsoft Word.
Windows 95
Das unter dem Arbeitstitel "Chicago" entwickelte Windows 95 erscheint im August 1995. Dem Release geht eine ausführliche Testphase voraus, Teilnehmer müssen dabei eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben.
Windows NT 3.51 Server
Die Weiterentwicklung von Windows NT 3.5 erscheint im Mai des Jahres 1995 und unterstützt neuere 32-Bit-Anwendungen. Je nach Installationsvariante ist es auf Diskette(n) oder CD-ROM erhältlich.
Windows NT 4.0
Der Nachfolger von NT 3.51 erscheint im Juli 1996 und ist der letzte Vertreter der Windows NT-Reihe. Das Betriebssystem verfügt über die grafische Benutzeroberfläche von Windows 95 und kommt mit Assistenten für die Konfiguration daher.
Windows 98
Das unter dem Codenamen "Memphis" entwickelte Windows 98 erscheint am 25. Juni 1998. Das Betriebssystem bietet kaum sichtbare Neuerungen gegenüber Windows 95, bietet allerdings USB-Unterstützung und eine anpassbare Benutzeroberfläche.
Windows 2000
Windows 2000 wird auf Basis des eingestellten Windows NT 4.0 entwickelt und ist der Vorgänger von Windows XP. Das Betriebssystem erscheint in einer 32-Bit- und 64-Bit-Version. Die Arbeiten an der 64-Bit-Variante werden aber bald eingestellt.
Windows ME
Das letzte Betriebssystem auf MS-DOS-Basis: Windows ME (Millennium) erscheint (verspätet) am 14. September 2000. Probleme mit Internet Explorer und Windows Player verzögern den Release mehrfach.
Windows XP
Im Oktober des Jahres 2001 erscheint Windows XP (Codename "Whistler"), der technische Nachfolger von Windows 2000. Das Betriebssystem richtet sich in erster Linie an Heimanwender und kommt mit einer frischen Benutzeroberfläche daher.
Windows 7
Das in vielen Bereichen überarbeitete Windows 7 kommt am 22. Oktober 2009 auf den Markt. Eine weitgehend neue Benutzeroberfläche, bessere Systemsicherheit und der Einsatz von Bibliotheken im Windows-Explorer sind neu.
Windows 8
Als Nachfolger von Windows 7 kommt Windows 8 am 26. Oktober 2012 in den Handel. Erstmalig sind dabei zwei Benutzeroberflächen enthalten: das Windows 8 Modern UI und die klassische Desktop-Ansicht.
Windows Server 2012
Die Server-Version des zuvor veröffentlichten Windows 8 kommt im September 2012 auf den Markt. Mit der Modern-UI-Oberfläche, einem komplett überarbeiteten Taskmanager und den Active Directory Domain Services hebt sich das Programm von den Vorgängern ab.
Windows RT
Windows RT ist Microsofts Betriebssystem für Geräte mit Chips der ARM-Architektur wie Smartphones oder Tablets. Das Betriebssystem weist viele Parallelen zu Windows 8 auf. Aufgrund schwacher Absatzzahlen wird die Produktion von Windows-RT-Devices Anfang 2015 eingestellt.
Windows 8.1
Unter dem Codenamen "Windows Blue" entwickelt, soll das Update die Unzufriedenheit vieler Benutzer mit Windows 8 aus der Welt räumen. Deshalb kehrt auch der Start-Button zurück. Die Verknüpfung zu Microsofts Cloud-Dienst OneDrive wird jetzt standardmäßig angezeigt.
Windows 10
Mit Windows 10 bringt Microsoft laut CEO Satya Nadella 2015 nicht nur die nächste Version seines Betriebssystems auf den Markt, sondern eine völlig neue Windows-Generation. Der Shift auf Windows 10 markiert auch den Umstieg auf Windows as a Service: Künftig sollen keine neuen Windows-Versionen nach bisherigem Muster mehr folgen - stattdessen werden inkrementelle Verbesserungen in Form größerer und kleinerer Updates veröffentlicht. Win 10 bringt im Vergleich zu seinen Vorgängern zahlreiche Neuheiten mit, etwa den IE-Nachfolger Edge, virtuelle Desktops oder die digitale Assistentin Cortana. Parallel zu Windows 10 stellte Microsoft auch den Nachfolger zu Windows Server 2012 - Windows Server 2016 - vor.
Windows 11
Microsoft stellte mit Windows 11 offiziell eine neue Generation seines Betriebssystems vor und erklärte, damit eine neue Ära einläuten zu wollen. Die Idee, ein neues Windows zu bauen, entstand wohl in der Corona-Pandemie. Man habe Windows 11 darauf ausgelegt, auf verschiedenen Gerätetypen zu laufen und unterschiedliche Bedienmodi zu unterstützen, hieß es von Seiten Microsofts. Der Konzern hat bei Windows 11 vor allem Design und Bedienerführung vereinfacht. Darüber hinaus soll Windows 11 enger mit dem Collaboration-Tool Teams verknüpft werden. Wieder zurück in Windows 11 sind die aus der Version 7 bekannten Widgets. Der Redmonder Konzern bewirbt sein neues Betriebssystem darüber hinaus als besonders sicher. Die Architektur sei als Zero Trust angelegt, zudem sei das System Secure by Design. Wichtige Sicherheits-Features wie zum Beispiel Verschlüsselung seien von Haus aus aktiviert.

Nutzlose Dienste abschalten, Archiv für Windows-Updates anlegen

Nutzlose Windows-Dienste einfach abschalten
Unter XP, noch mehr unter Vista, laufen standardmäßig jede Menge Dienste, die der Nutzer im Normalfall gar nicht braucht. Das kostet Rechenleistung und verlängert den Bootvorgang.

Mit pcwXPServices beziehungsweise pcwVistaServices reduzieren Sie die laufenden Dienste auf ein nützliches Maß. Rufen Sie das Tool für Ihre Windows-Version mit Admin-Rechten auf, wählen Sie „PC-WELT – empfohlene Dienste-Konfiguration, Übernehmen“. Falls Sie nach einem Neustart trotzdem Funktionen vermissen, können Sie das Tool erneut starten und über „Anfangs-
Konfiguration wiederherstellen“ sowie „Übernehmen“ ganz leicht zum Ausgangszustand zurückkehren.

Archiv für Windows-Updates anlegen

Wenn Sie Ihr System über www.windowsupdate.com oder aber automatisch aktualisieren lassen, löscht Windows die Setup-Dateien der Updates nach der Installation wieder. Falls Sie Windows neu aufsetzen, müssen Sie zunächst ungeschützt ins Netz – äußerst riskant.

Mit unserem pcwUltimateLoader legen Sie ein Update-Archiv an und installieren es bei Bedarf. Starten Sie das Tool mit Admin-Rechten. Wählen Sie über „>>“ ein Haupt-Zielverzeichnis für die Updates, und klicken Sie auf „Überprüfen“. Nachdem das Tool alle relevanten Sicherheits-Updates ermittelt hat, die noch nicht im Ordner liegen, holen Sie sie mit „Laden“ auf Ihren PC.

Vielen Dank an unsere Kollegen von der PC-Welt für die Zusammenstellung des Anti-Nerv-Pakets und diesen Artikel! (sh)