Microsoft-Lizenzierung

Die beste Windows-7-Lizenz finden

30.05.2011 von Kim Vahsen
Der Umstieg auf Windows 7 kommt bestimmt. Hier lesen Sie Tipps für die Wahl des richtigen Lizenzmodells.
Die beste Windows-7-Lizenz finden.
Foto: Microsoft

Betriebssystem-Migrationen sind unvermeidbar und gehen immer mit einer tief greifenden, IT-strategischen Zäsur einher. Mit Blick auf Windows 7 stehen die meisten Firmen nicht vor der Entscheidung, ob sie umsteigen werden, sondern allenfalls wann sie es tun, warnen die Marktanalysten von Gartner. Eine zentrale Frage bei der Windows-7-Migration ist die nach der richtigen Lizenzform. Nicht immer sind die Optionen leicht verständlich, so fällt es vielen IT-Abteilungen schwer, die optimale Lösung zu finden.

Unternehmen zahlen zu viel Lizenzgebühren

Grundsätzlich ist jedem Unternehmen ausdrücklich zu raten, sich vor einem Upgrade intensiv mit der Lizenzfrage zu beschäftigen, denn falsche Entscheidungen können unter Umständen richtig teuer werden. Eine Studie von Insight aus dem Januar 2011 zeigt, dass ein Großteil der deutschen Unternehmen nicht korrekt lizenziert ist. Unter- und Überlizenzierung halten sich auf hohem Niveau die Waage. Für die Geschäftsführung bedeutet das, entweder zu viel Geld für Lizenzen auszugeben oder ein Rechtsrisiko einzugehen.

Die schlimmsten Lizenz-Bedingungen
Die schlimmsten Lizenz-Bedingungen
Den IT-Anwendern stinkt so manche Lizenz-Bedingung. Von Vertragsänderungen bis zur Katze im Sack. Diese fünf Lizenz-Bedingungen stoßen den Kunden besonders auf.
Lizenz-Bedingungen 1: Spielregeln
Wenn der Anbieter nach Gutdünken seine Spielregeln ändern kann, halten 89 Prozent für unfair. So sind viele Firmen klammheimlich dazu übergangen, Gebühren nicht nach Prozessoren, sondern nach Kernen zu berechnen - ohne dies im Vertrag festzuhalten. Forrester kann die Unzufriedenheit gut nachvollziehen. "Welchen Sinn hat ein Vertrag, wenn eine der Parteien zentrale Bedingungen jederzeit ändern kann."
Lizenz-Bedingungen 2: Upgrades
Über Upgrades, die als komplett neues Produkt verkauft werden, regeln sich ebenfalls 89 Prozent auf - wenn man also zusätzlich löhnen muss, um in den kompletten Genuss eines Upgrades zu kommen. Doch dieses Ärgernis sollte bald der Vergangenheit angehören, meint Forrester. Der Trend zu Cloud und SaaS zwinge Anbieter dazu, ihre Produkte ständig zu verbessern - ohne extra dafür zu kassieren. Ansonsten rennen ihnen die Kunden weg.
Lizenz-Bedingungen 3: Support
Dass der Support teurer wird, wenn man sich von überflüssigen Lizenzen trennt, sehen 91 Prozent als unfair an. Bisher leiste sich dies nur Oracle, sagt Forrester - und sieht es ebenso wenig ein. "Wir sehen keine Rechtfertigung dafür, Kunden Support für Software in Rechnung zu stellen, die sie gar nicht nutzen." So manche Firma habe Oracle-Programme in den Regalen, weil sie dem Katalog oft nur schwer entnehmen könnten, welche Lösung für ihre Anforderungen die richtigen sind.
Lizenz-Bedingungen 4: Preisgestaltung
Für alle Prozessoren eines Servers zu zahlen, der partitioniert ist, stinkt 86 Prozent. Zwar sei es schon gerecht, sagt Forrester, man den Prozessor als für die Preisgestaltung heranzieht - weil er als sinnvoller Richtwert für den Wert dienen kann, den der Kunde aus der vom Prozessor ermöglichten Leistung ziehen kann.
Lizenz-Bedingungen 5: Pakete
Von Anbietern, die auf den Kauf aller Lizenzen vor der Implementierung bestehen, fühlen sich 90 Prozent über den Tisch gezogen. So haben manche Forrester sich auf Drei-Jahres-Verträge eingelassen, und stehen nun vor Regalen voller Millionen von ungenutzten Dollar, weil sie einfach nicht so viel User haben wie gedacht.

Die Lizenzprogramme für Windows 7

Lizenzprogramme ohne Standardisierung:

• Open Value: Vertragsabschluss ab fünf Lizenzen für beliebige Produkte.

• Select Plus: Vertragsabschluss ab zirka 250 PCs möglich, Rabattstaffel über Punktewerte je Produkt, Mindestpunktzahl je Produktpool 500 Punkte (Anwendungen, Server, Systeme).

Lizenzprogramme mit Standardisierung:

• Open Value Company Wide: Vertragsabschluss ab mindestens fünf PCs.

• Enterprise Agreement: Vertragsabschluss ab 250 PCs, Rabattstaffel über die Anzahl der qualifizierten Desktops.

In den Lizenzprogrammen werden die Nutzungsrechte der Software käuflich erworben und sind somit zeitlich unbefristet.

Die Lizenzprogramme mit Standardisierung sind auch als Mietmodelle erhältlich:

  • Open Value Subscription;

  • Enterprise Agreement Subscription.

Bei der Mietsoftware sind die Nutzungsrechte zeitlich auf die Mietdauer, in der Regel 36 Monate, befristet.

Teaserbild: Microsoft

Grundlegende Voraussetzungen für den Lizenzkauf

Jede Entscheidung beim Lizenzkauf setzt eine langfristig angelegte IT-Strategie voraus. Zudem sollte das Unternehmen ein klares Bild von den vorhandenen Lizenzen haben. Die Entscheidungsfindung sollte beim Lizenzkauf also auf zwei Dimensionen beruhen, die eng miteinander verwoben sind, nämlich die technische sowie die kaufmännische.

Die technische Ausprägung hängt davon ab, wie sich die IT in Zukunft ausrichten möchte: Etwa ob sie beispielsweise etwa Thin Clients oder Fat Clients einsetzen will, oder welche Rolle Cloud Computing und Virtualisierung künftig spielen. Eine klassische Frage in diesem Kontext ist, welche zusätzlichen Produkte wirklich sinnvoll sind. Muss jeder Mitarbeiter Microsoft Office Professional installiert bekommen? Oder würde nicht die Standard Edition genügen?

Daran schließt sich die kaufmännische Dimension des Lizenzkaufs an. Welcher Softwarevertrag ist in der speziellen Situation ratsam? Ist der Investitionsschutz besonders wichtig, und sollte er durch einen ergänzenden und teuren Wartungsvertrag gewahrt werden? Oder dominiert der Kostenfaktor, weshalb die günstigste Lizenzform ratsam ist? Wie entwickelt sich die Zahl der IT-Anwender? Nur auf Basis dieser Einschätzungen lässt sich eine sinnvolle finanzielle Entscheidung fällen.

Zehn Tipps zur Migration auf Windows 7
Zehn Tipps zur Migration auf Windows 7
Wie lässt sich eine Windows-XP-Landschaft am besten auf die aktuelle Betriebssystem-Ausführung Windows 7 umstellen? Das Beratungsunternehmen Aagon Consulting hat zehn Punkt zusammengetragen, die ein Unternehmen für eine erfolgreiche Migration beherzigen muss.
Windows 7 in 32 oder 64 Bit?
Die 64-Bit-Version näher ansehen sollten sich diejenigen Anwender, die mehr als vier Gigabyte Arbeitsspeicher benötigen - oder in den kommenden Jahren aller Vorrausicht nach Bedarf dafür haben. Für alle anderen Mitarbeiter dürfte die 32-Bit-Version ausreichen. Wollen Sie zeitgleich Office 2010 einführen? Dann sollten Sie noch die Finger von dem 64-Bit-Office lassen und eher auf die 32-Bit-Variante setzen, rät Aagon. Insbesondere beim Einsatz von Makros sowie bei Outlook gebe es noch zu viele Inkompatibilitäten.
Wähen Sie ihre Migrationsstrategie
Die problemloseste Spielart der Migration ist die Einführung von Windows 7 zusammen mit neuen PCs. Aber das kann sich nicht jedes Unternehmen leisten. Viele werden vorhandene Rechner auf Windows 7 umstellen wollen. Hier empfiehlt Aagon eine abteilungsweise Migration über mehrere Monate. Windows 7 im Bedarfsfall mit neuer PC-Hardware einzuführen ist die von den Investitionskosten her günstigste Variante. Aber die Support-Kosten für eine parallele Unterstützung von zwei Betriebssystemen sind zwangsweise höher.
Inventarisierung ist die Basis
Ist die vorhandene Hardware für das neue Betriebssystem überhaupt leistungsstark genug? Um diese Frage zu beantworten, gibt es kostenlose Tools wie das "Assessment and Planning Toolkit" von Microsoft und den "Windows-7-Check"-Report für ACMP von Aagon. Da die Migration eines Rechners von Windows XP auf Windows 7 eine Neuinstallation des Betriebssystems und aller Anwendungen voraussetzt, ist es notwendig, auch die im Unternehmen installierte Software komplett zu inventarisieren.
Anwendungen ausgiebig testen
Der wohl wichtigste Teil eines Migrationsprojekts ist der Test aller Anwendungen unter Windows 7. Dabei sollten Unternehmen diese Tests keinesfalls nur von ihren Administratoren vornehmen lassen. Sie können allenfalls beurteilen, ob sich eine Anwendung unter Windows 7 problemlos starten lässt. Ob wirklich alle benötigten Funktionen einer Applikation erwartungsgemäß arbeiten, weiß nur, wer täglich damit arbeitet. Zu prüfen sind auch die Abhängigkeiten bestimmter Programme untereinander.
Die Server-Seite nicht vergessen
Eine Migration von XP auf Windows 7 hat nicht nur Auswirkungen auf lokal installierte Anwendungen. Laut Aagon ist es beispielsweise erst mit den Gruppenrichtlinien des Windows Server 2008 möglich, die Firewall von Windows 7 richtig und umfassend zu administrieren. Deshalb sollten im Vorfeld zumindest alle Domänen-Controller mit dem Active Directory auf den Windows Server 2008 migriert werden.
Lokale Daten mitnehmen
Gibt es auf den Rechnern der Anwender lokale Daten, sollten diese zumindest eine Zeitlang wiederherstellbar sein - selbst dann, wenn die lokale Datenspeicherung im Unternehmen eigentlich untersagt ist. Wird im Zuge der Migration gleichzeitig die Hardware ausgewechselt, können die ausgemusterten PCs einfach noch ein paar Monate im Lager stehen.
Benutzereinstellungen mitnehmen
Neben lokalen Daten möchten Benutzer auch ihre Einstellungen unter dem neuen Betriebssystem wiederfinden. Doch zum einen muss das Betriebssystem neu installiert werden, und zum anderen weist Windows 7 eine veränderte Verzeichnisstruktur auf. Deshalb sollten beispielsweise die Einträge im Startmenü und Verknüpfungen auf dem Desktop nicht migriert werden, denn sonst sind sie doppelt vorhanden und funktionieren teilweise nicht.
Migrationswerkzeug auswählen
Theoretisch ist die Migration mit kostenlosen Bordmitteln von Microsoft möglich. Wie Aagon ironisch anmerkt, wird aber nur eine IT-Abteilung mit zu viel Personal und zu wenig Arbeit diese Option wählen. Weniger personellen und zeitlichen Aufwand erfordere es, auf ein Client-Management-System zurückzugreifen, das auch die Migration auf Windows 7 unterstützt. Allerdings würden einige Systeme nur dann eine automatische Windows-7-Migration erlauben, wenn bereits Windows XP und alle Anwendungen damit installiert wurden.
Service, Ober, Tablett, Fotolia 4zu3
Service, Ober, Tablett, Fotolia 4zu3
Den Helpdesk verstärken
Für die Zeit während der Migration sowie mindestens zwei Monate nach deren Abschluss sollten Unternehmen ihren Helpdesk personell aufstocken. Oft scheint alles glatt gelaufen zu sein, und plötzlich treten - etwa zu einem Monatswechsel - an vielen Stellen massive Probleme auf. Um den Helpdesk zu entlasten, bietet es sich an, ein oder zwei Poweruser pro Abteilung im Vorfeld intensiver zu schulen. Sie können den professionellen IT-Unterstützern den Rücken für kompliziertere Fälle freihalten.

Microsofts kunterbunter Lizenz-Bauchladen

Nicht nur das Windows-Logo ist bunt.
Foto: Microsoft

Microsoft bietet für die Volumenlizenzierung diverse Varianten an und unterscheidet dabei grundsätzlich zwischen Lizenzprogrammen mit und ohne Standardisierung (siehe Kasten "Die Lizenzprogramme für Windows 7"). Die Standardisierung bedeutet, dass Pakete die Produkte "Windows 7 Enterprise", "Office 2010 Professional Plus" und "Core-CAL"- beziehungsweise "Enterprise-CAL"-Suiten enthalten.

Die CAL-Suiten sind eine Zusammenstellung von Client Access Licenses (CAL), die den Zugriff auf definierte Server-Anwendungen, zum Beispiel Exchange oder Sharepoint regeln. Bei der Standardisierung müssen für alle qualifizierten Desktops eines Unternehmens die oben genannten Produkte in Lizenz genommen werden.

Die so genannte Software Assurance sichert Anwendern den Zugriff auf die neuesten Softwareversionen und Angebote wie Packaged Services, Trainingsgutscheine, Home Use Program (HUM) und E-Learning. Software Assurance ist in den Verträgen mit Standardisierung, also "Open Value Company Wide", "Open Value Subscription", "Enterprise Agreement" und "Enterprise Agreement Subspriction", enthalten. Für "Select Plus" ist die Software Assurance optional erhältlich.

Wesentliche Vorteile von Software Assurance sind

Konkret bieten diese Modelle je nach Unternehmensgröße, Zahl der Arbeitsplätze und IT-Strategie unterschiedliche Vorteile für Unternehmen.

Windows 7 richtig absichern
Microsoft WSUS
Dank Microsoft WSUS ist die Verteilung und Organisation von Updates im Windows-Umfeld einfach und kostenlos möglich. Ein erweitertes Monitoring bietet das System jedoch nur im Zusammenspiel mit den professionellen Management-Lösungen von Microsoft.
Microsoft WSUS
Zu jedem Sicherheitsupdate in WSUS erhält der Administrator dieselben Informationen wie beim Zugriff auf „Windows Update“ im Internet.
Microsoft Baseline Security Analyzer (MBSA)
Microsoft Baseline Security Analyzer (MBSA) ist ein kostenloses Tool um die grundlegenden Sicherheitseinstellungen von Windows-Systemen im Netzwerk zu prüfen.
Microsoft Baseline Security Analyzer (MBSA)
MBSA liefert zu jeder Einstellung präzise Hintergrundinformationen.
Gruppenrichtlinien
Die Windows-Firewall lässt sich auch unter Windows XP/2003 sehr fein über Gruppenrichtlinien steuern.
Zentrale Verwaltung
Eine zentrale Verwaltung mit Verteilung von AV-Pattern und AV-Agents ist das wichtigste Merkmal für eine professionelle Antivirenlösung.
Norman Network Protection Appliance
Die Norman Network Protection Appliance ist ein transparenter Netzwerkfilter der den Datenstrom auf Schädlinge prüft, ohne dass eine Komponente auf dem Client/Server direkt zu installieren wäre.
Network Access Protection (NAP)
Mit „Network Access Protection“ (NAP) des Windows Server ist der Administrator in der Lage den Sicherheitsstatus von Windows-Clients beim Netzwerkzugriff zu erzwingen.
NAP
Ohne den passenden Sicherheitsstatus verhindert NAP den Zugriff auf das Netzwerk.
Datenausführungsverhinderung
Die Datenausführungsverhinderung in Windows im Zusammenspiel mit der passenden Hardware bietet sich zu weiteren Erhöhung der Sicherheit im Unternehmensnetzwerk an.

Fünf Lizenz-Beispiele

Folgende Praxisbeispiele zeigen, wie Unternehmen, die vor der Lizenzfrage standen, sich entschieden haben:

Beispiel 1: Kleinere Firma setzt auf Open Value

Ein Unternehmen mit 120 Desktops bezieht seine Lizenzen über Open Value. Durch den Abschluss eines Volumenlizenzvertrags ohne Standardisierung kann hier die Beschaffung nach Bedarf und entsprechend die Umrüstung der Geräte auf die aktuellen Softwareversionen erfolgen. Für den Kunden überwiegen die Vorteile gegenüber dem Kauf von Boxprodukten: keine Lagerung von Boxen, Lizenzen sind online verfolgbar und Datenträger jeweils aktuell verfügbar.

Beispiel 2: Mittelständler wählt Enterprise Agreement

Ein Unternehmen mit etwa 350 Desktops hat in der Vergangenheit ausschließlich Einzellizenzen von Windows als OEM-Versionen gekauft. Durch den Abschluss eines neuen Enterprise Agreements erwirbt der Betrieb nun mit dem Pro Desktop bestehend aus Windows7-Upgrade, CoreCAL (Client Access License) und Office Professional Plus 2010 eine standardisierte Lizenzierungslösung. Dadurch wird der Aufwand im Lizenz-Management deutlich reduziert, und das Unternehmen kann im Zuge der Betriebssystem-Migration auch direkt auf die nächste Office-Generation umsteigen.

Beispiel 3: Unternehmen mietet Software

Ein Unternehmen mit 5000 Arbeitsplätzen hat seine komplette IT-Landschaft seit zwei Jahren im Rahmen eines Enterprise Agreement Subscription in Lizenz genommen und standardisiert. Für die Vertragslaufzeit fallen durch die enthaltene Software Assurance keine zusätzlichen Kosten an. Zum Ende des Lizenzabkommens muss dieses Unternehmen jedoch komplett neu lizenziert werden, da die Nutzungsrechte zeitlich befristet sind.

Das Subscription-Modell ist vor allem für Firmen mit saisonal stark schwankenden oder insgesamt stark sinkenden Client-Zahlen interessant. Der Grund: Die jährliche Zahlung wird jeweils anhand der vorhandenen qualifizierten Desktops berechnet.

Beispiel 4: Großbetrieb entscheidet sich für Select Plus

Ein Unternehmen mit rund 10.500 Arbeitsplätzen hat im Desktop-Bereich noch Windows XP und Office 2003 im Einsatz. Die Migration auf Windows 7 soll in den nächsten zwölf bis 15 Monaten erfolgen. Da der darauf folgende Migrationszyklus frühestens in fünf Jahren geplant ist und erst in sechs bis sieben Jahren umgesetzt werden soll, erfolgt hier eine Beschaffung von Windows-7-Upgrades entsprechend dem Rollout über Select Plus.

Teilweise wurden die vorhandenen Geräte bereits mit Windows 7 Professional OEM gekauft. Eine Standardisierung ist hier nicht gewünscht. Select Plus ermöglicht es großen Unternehmen, Lizenzen auch für Tochterunternehmen zentral zu verwalten und flexibel nach Bedarf nachzukaufen. Da der Vertrag unbegrenzt läuft, ist eine flexible Handhabung der Lizenzen möglich. Auch Downgrades können umgesetzt werden.

Da die Server-Landschaft zum Teil einen anderen Lebenszyklus hat als die Desktops, werden die CALs mit Wartung gekauft. Die Trennung der Lizenzierung für die unterschiedlichen Anwendungen minimiert das Risiko einer Falschlizenzierung bei einem weiteren Technologie-Upgrade.

Beispiel 5: Konzern steigt mit Software Assurance um

Ein Konzern mit 80.000 Arbeitsplätzen hat seine komplette IT-Landschaft seit mehreren Jahren im Rahmen eines Enterprise Agreements in Lizenz genommen und standardisiert. Damit verknüpft ist die Software Assurance, so dass für die Migration auf Windows 7 keine weiteren Lizenzierungskosten anfallen. Da zusätzlich alle Geräte mit Windows-OEM-Betriebssystem gekauft wurden, wird das Unternehmen im Desktop-Bereich stets richtig lizenziert sein.

Es gibt keine Einheitslizenz

Die universelle Antwort auf die Lizenzfrage gibt es also nicht. Zu flexibel sind die einzelnen Lizenz- und Vertragsoptionen. Die genaue Umsetzung sollte daher im Dialog zwischen IT-Abteilung, Einkauf sowie dem Lizenz-Management geklärt werden. Die genannten Beispiele und Lizenzmodelle können daher nur einen Ausschnitt aller Wahlmöglichkeiten wiedergeben. (jha)

Windows 8 - Die Neuerungen im Überblick
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Auf Grundlage seines Windows-7-Erfolgs heizt Microsoft seit Monaten die Gerüchteküche um ein Nachfolgesystem an. Auch wenn Windows 8 wohl nicht vor dem nächsten Frühjahr im Handel erwartet wird, gibt es schon eine Menge Neuerungen zu bewundern. Unsere US-Schwesterpublikation Infoworld hat sich schlau gemacht...
Windows Explorer, reloaded
Der Windows Explorer wartet mit einer frischen, quietschbunten neuen Optik auf. Damit der Anwender beliebte Funktionen schneller findet und auch einige seiner seit Vista schmerzlich vermissten XP-Klickflächen wiedersieht, wurden viele Kommandos logischer gruppiert, als dies zuletzt der Fall war.
Windows, bleib bei deinen Leisten!
In Anlehnung an das Design von Office 2010, sind die Symbolleisten von Windows 8 darauf ausgelegt, die am häufigsten benutzten Kommandos ständig im Sichtfeld zu behalten. Dazu gehören Filesharing-Funktionen sowie die Anpassung des Oberflächendesigns. Es gibt auch dynamische Eingabefelder für Bibliotheks- und Bildbearbeitungswekrzeuge sowie Festplattenfunktionen. Alle, die nicht bei ihren Leisten bleiben möchten: Sie können auf Mausklick versteckt werden.
Home, sweet home
Die Symbolleiste "Home" vereint alle wichtigen zentralen Verwaltungselemente für das Dateisystem wie Kopier-, Einfüge- und Ausschneidefunktion, Datei-Umbenennung und -Eigenschaften.
Admin-freundliches Dateimenü
Das Menü "File"/"Datei" bietet einen schnelleren Zugriff auf zusätzliche Explorer-Fenster. Shortcuts werden besser adressiert, Ordner- und Suchoptionen optimiert. Einige neue Befehle wie "Open Command Prompt as Administrator" tun ihr übriges, damit professionelle Anwender schneller glücklich werden.
Dateien kopieren mit Auge
Beim Kopieren und Übertragen von Dateien öffnet sich nun ein detailreiches Infofenster, das sowohl Übertragungsgeschwindigkeit als auch erwartete Restdauer für jeden einzelnen Vorgang anzeigt.
Konfliktlösung
Wenn eine Datei in einen Ordner geschoben werden soll, in dem bereits ein File gleichen Namens vorhanden ist, gibt auch Windows 8 eine Warnmeldung aus und fragt nach, wie verfahren werden soll. Neu sind die detaillierteren Angaben über die zwei Dateien, um dem Anwender gleich aufzuzeigen, wo die Unterschiede zwischen beiden Files liegen.
Kleine Kästchen
Statt der altbekannten Explorer-GUI steht nun eine schon vieldiskutierte gekachelte Kästchen-Oberfläche zur Auswahl. Ein wenig an das Interface Windows Phone 7 erinnernd, soll die Umgebung moderne Touch-Bedienkonzepte besser umsetzen. und für die nächste Tablet-Generation gerüstet sein.
Hyper-V wird drei
Windows 8 wird mit eingebautem Hyper-V 3.0 erscheinen, das Virtualisierungsfans das Herz aufgehen lassen könnte. So lassen sich XP, Vista, Windows 7, Linux Apps und sogar Windows Phone 7 gleichzeitig mit Windows 8 auf einem Gerät betreiben. Auch Dritt-Tools für PC-Verwaltung lassen sich dank Hyper-V einfacher einbinden - gerade für Administratoren bedeutet das eine große Arbeitserleichterung, gerade was das Verteilen und Warten von Betriebssystem in Server-Umgebungen angeht.
VHDs für Anfänger
Zur besseren Unterstützung von virtualisierten Umgebungen gehört auch der einfachere Zugang zu VHDs (virtuellen Festplatten) à la Hyper-V und Virtual PC. Jede virtuelle Festplatte lässt sich 1:1 so ansprechen und verwalten wie die physisch vorhandenen Laufwerke.
ISOs mit Biss
Bislang ließen sich ISO-Dateien nur mit externen Tools ansprechen und in virtuelle Laufwerke "übersetzen". Per Doppelklick auf "Mounten" werden die Dateien direkt als lokales Laufwerk angesprochen, mit dem "Auswerfen"-Befehl wird der virtuelle Datenträger ausgeworfen und die Datei geschlossen.