Bossie-Awards 2009

Die beste Enterprise-Software für lau

25.09.2009 von Martin Bayer
Elf Business-Applikationen haben 2009 einen Bossie-Award für die besten Open-Source-Produkte erhalten. Die Palette reicht dabei von Web-2.0-Werkzeugen bis hin zum klassischen ERP-System.

Während sich Open-Source-Lösungen in Segmenten wie beispielsweise bei den Entwicklungswerkzeugen längst etabliert haben, führte freie Software in anderen Bereichen zum Beispiel unter der Enterprise-Software bis dato ein Schattendasein. Zu mächtig und zu komplex erschienen die großen Suiten von SAP und Oracle, als dass Open-Source-Pendants diesen das Wasser reichen könnten. Dazu kam, dass die Anwender gerade bei unternehmenskritischen Anwendungen für Enterprise Ressource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM), Business Intelligence (BI) und Enterprise Content Management (ECM) doch eher zu etablierten Kaufprodukten griffen und vor dem Experiment mit einer Open-Source-Lösung zurückschreckten.

Doch die Zeiten ändern sich. Mit Blick auf den zunehmenden Kostendruck liebäugelt heute doch der eine oder andere CIO mit einer zum Teil deutlich günstigeren Open-Source-Lösung. Außerdem haben die Anbieter freier Software ihre Lektionen gelernt und die Produkte in den vergangenen Jahren mit Hochdruck weiterentwickelt. An Applikationen wie beispielsweise SugarCRM programmieren die Experten bereits seit über fünf Jahren. Entsprechend ausgereift ist mittlerweile die Software. Gerade hinsichtlich des Funktionsumfangs haben die Open-Source-Anwendungen aufgeholt. Aber auch in Sachen Integrierbarkeit und Customizing müssen sich die freien Lösungen nicht mehr verstecken. Und benötigen Anwender doch mehr Features als die Community-Version bietet, greifen sie zur Professional- oder Enterprise-Edition. Die kostet zwar Geld, doch in aller Regel weniger als die großen Softwarepakete der etablierten Anbieter. Außerdem bekommen die Kunden mit den erweiterten Releases auch den für die meisten Anwenderunternehmen erforderlichen Service und Support.

Best of Open Source Enterprise Software
Bossie-Awards: Die Gewinner des Jahres 2009 in der Kategorie quelloffene Enterprise Software.
Compiere
Neben ERP-Funktionen bietet Compiere auch Features für die Kunden- und Personalverwaltung sowie das Business Performance Management (BPM).
Dimdim
Das Collaboration-Tool Dimdim funktioniert Web-basiert und kommt fast ohne Softwareinstallation aus. Bis zu 20 Teilnehmer können sich kostenlos zu Online-Konferenzen treffen.
Drupal
Rund um Drupal hat sich inzwischen ein Kosmos von rund 1800 Add-on-Modulen entwickelt, die die Funktionspalette des Content-Management-Systems (CMS) deutlich erweitern.
Intalio BPM
Die freie BPM-Suite Intalio überzeugt durch eine breite Funktionspalette, ihre BPEL-Engine, einen Workflow-Server sowie ein Modellierungs-Tool auf Eclipse-Basis.
JasperSoft BI Suite
Nach Einschätzung der Jury kann Jaspersoft mit seinen Reporting-Funktionen durchaus mit den kommerziellen Business-Intelligence-Lösungen der etablierten Anbieter mithalten.
Magento
Das E-Commerce-Tool Magento unterstützt mehrere Sprachen und Währungen. Zudem lassen sich die eigenen Online-Geschäfte mit verschiedenen Reports analysieren.
Openbravo ERP
Anders als viele andere Open-Source-Suiten bietet Openbravo in seinen Community- und Enterprise-Editionen fast den gleichen Funktionsumfang.
Pentaho BI Suite
Die Stärken der freien Business-Intelligence-Lösung Pentaho liegen in erster Linie in den OLAP-Features sowie den Workflow- und ETL-Funkltionen.
Piwik
Piwik macht Google Analytics Konkurrenz. Nutzer können ihre Konsole individuell per drag-and-drop konfigurieren.
SugarCRM
Der Open-Source-Pionier in Sachen Business Software SugarCRM bietet seinen Nutzern eine reichhaltige Funktionspalette, die sich zudem über einfach zu handhabende Entwicklungs-Tools unkompliziert erweitern lässt.
WordPress
Die Jury lobte die Möglichkeiten, Wordpress individuell anpassen zu können. Außerdem bietet das Tools zahlreiche Themen für die Gestaltung von Blogs sowie Plug-ins für die Werkzeugpalette.

Die besten Open-Source-Vertreter in der Kategorie Enterprise Software haben die Experten der US-amerikanischen COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation "Infoworld" in ihren Testlabors genau unter die Lupe genommen und mit dem Bossie-Award ausgezeichnet. Insgesamt elf Applikationen haben 2009 die begehrte Open-Source-Trophäe erhalten.

Enterprise Resource Planning: Compiere

Neben ERP-Funktionen bietet Compiere auch Features für die Kunden- und Personalverwaltung sowie das Business Performance Management (BPM).

Es muss nicht immer SAP sein. "Compiere" offeriert den Anwendern ein gut ausgestattetes Softwarepaket, das alle Basisanforderungen in Sachen Enterprise Resource Planning (ERP) abdeckt, lautet das Urteil der Infoworld-Jury. Die Software umfasst Funktionen für das Finanzwesen, das Personal-Management, den Einkauf, die Verwaltung von Firmeninventar sowie Business Performance Management (BPM). Darüber hinaus finden Anwender einfache Tools für Customer Relationship Management (CRM) sowie das Reporting. Anwender dürften allerdings keine Wunder in Sachen Kunden-Management erwarten. Die Lösung beinhalte zwar Vertriebsfunktionen. Wer jedoch Features wie Forecasting, Partner Relationship Management (PRM) und Zugriff für mobile Endgeräte benötige, müsse auf Speziallösungen wie beispielsweise "SugarCRM" zurückgreifen.

Die Open-Source-Lösung lässt sich zudem relativ einfach ohne umfangreichen Programmieraufwand an individuelle Anforderungen der Anwenderunternehmen anpassen. Wer weitergehende Funktionen benötigt beispielsweise für die Produktion beziehungsweise das Warehouse-Management, muss sich jedoch für eine der kommerziell vertriebenen Compiere-Editionen entscheiden. Zusätzlich erhalten die Kunden damit einen Web-basierenden Client. Die Community-Edition ist dagegen mit einem Java-Client ausgestattet. Darüber hinaus wird das Open-Source-ERP mittlerweile auch im SaaS-Modus für eine monatliche Mietgebühr pro User angeboten.

Collaboration: Dimdim

Das Collaboration-Tool Dimdim funktioniert Web-basiert und kommt fast ohne Softwareinstallation aus. Bis zu 20 Teilnehmer können sich kostenlos zu Online-Konferenzen treffen.

Das Web-Conferencing-Tool "Dimdim" haben laut Anbieter bereits über zwei Millionen Anwender für Online-Meetings genutzt. Der Streaming-Media- und Conferencing-Server basiert auf dem Linux-System "CentOS" und unterstützt alle gängigen Browser wie den Internet Explorer, Firefox und Safari auf allen Windows-, Mac- und Linux-Clients. Nutzer können über das System beispielsweise Powerpoint-Dateien beziehungsweise PDF-Dokumente teilen. Über die kostenfreie Variante können bis zu 20 Personen an Online-Meetings teilnehmen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit virtuelle Klassenräume im World Wide Web einzurichten. Hier können sich bis zu zehn Lehrer mit maximal 50 Studenten zu Vorlesungen und Seminaren im Netz treffen. Das Tool funktioniert Web-basiert und kommt ohne Softwareinstallation aus, hebt die Jury hervor. Lediglich ein Plug-in ist notwendig, um seinen Desktop in die Web-Konferenzen einzubringen.

Wer mehr Teilnehmer über das Web zusammenschalten möchte, kann auf verschiedene kostenpflichtige Editionen zurückgreifen. Für die Varianten "Dimdim Pro" und "Dimdim Webinar" verlangt der Anbieter 25 beziehungsweise 75 Dollar pro Monat. Dafür erhalten die Kunden erweiterte Features wie gesicherte Verbindungen, erweiterte Collaboration-Tools sowie Premium Support und können bis zu 1000 Teilnehmer in den Online-Konferenzen zusammenbringen.

Content Management: Drupal

Rund um Drupal hat sich inzwischen ein Kosmos von rund 1800 Add-on-Modulen entwickelt, die die Funktionspalette des Content-Management-Systems (CMS) deutlich erweitern.

Mit Hilfe des Content Management Systems (CMS) "Drupal" können Anwender eine Vielzahl von Inhalten auf Web-Seiten und Intranets publizieren. Das Open-Source-System beinhaltet beispielsweise Tools für den Aufbau und die Pflege von Communities. So lassen sich unter anderem Diskussionsforen und Blogs einrichten. Darüber hinaus können Anwender mit Drupal auch Inhalte wie Newsletter, Podcasts und Bildergalerien effizient steuern und verwalten.

Das frei verfügbare CMS-Werkzeug umfasst eine reiche Palette an Basisfunktionen für das Content-Management und lässt sich außerdem flexibel an die individuellen Anforderungen von Anwenderunternehmen anpassen. Neben dem Management von Inhalten bietet die Software außerdem eine Reihe von Reporting- und Statistikfunktionen. Wer zusätzliche Funktionen benötigt kann auf mittlerweile rund 1800 Add-on-Module zurückgreifen, von denen ebenfalls viele als Open-Source-Lösung zur Verfügung stehen. Allerdings erfordern die Installation und Konfiguration des CMS etwas Zeit und Aufwand. Gerade die umfangreiche Funktionspalette und die zahlreichen Zusatzmodule von Drupal erfordern eine zielgerichtete Planung des Systems. Allerdings macht gerade die Flexibilität und Reichhaltigkeit das CMS für viele Anwenderunternehmen attraktiv. Mittlerweile basieren schon über 250.000 Sites auf dem Open-Source-System, darunter finden sich große Namen wie beispielsweise Federal Express. Zudem bieten mittlerweile etliche Dienstleister kommerziellen Support rund um Drupal an.

Business Process Management: Intalio

Die freie BPM-Suite Intalio überzeugt durch eine breite Funktionspalette, ihre BPEL-Engine, einen Workflow-Server sowie ein Modellierungs-Tool auf Eclipse-Basis.

Unter den als Open-Source-Lösung angebotenen Business-Process-Management-Systemen (BPM) kann vor allem "Intalio" überzeugen. Das Tool kann mit seiner umfangreichen Funktionspalette am ehesten auch anspruchsvolle Anwenderunternehmen zufrieden stellen. Die frei verfügbare Community-Version bietet unter anderem eine BPEL-Engine (Business Process Execution Language), einen Workflow-Server sowie ein "Eclipse"-basierendes grafisches Modellierungs-Tool. Allerdings unterstützt die Community-Version lediglich "Apache Geronimo" als Application Server.

Wer an dieser Stelle mehr Wahlmöglichkeiten benötigt, muss auf die kommerziell vertriebene Intalio-Version zurückgreifen. Anwender erhalten mit der Enterprise Edition darüber hinaus Werkzeuge für die Orchestrierung von Prozessen, Funktionen für das Business Activity Monitoring (BAM), Enterprise Content Management (ECM), Clustering und Failover sowie eine Portal-Lösung. Außerdem unterstützt die kostenpflichtige Variante eine breitere Palette an Hardware und Betriebssystemen.

Die Intalio-Entwickler arbeiten derzeit an weiteren Features, um zusätzliche Enterprise-Anforderungen abzudecken. Dazu zählen beispielsweise eine Business-Rules-Engine und Ajax-Technik.

Business Intelligence: Jaspersoft

Nach Einschätzung der Jury kann Jaspersoft mit seinen Reporting-Funktionen durchaus mit den kommerziellen Business-Intelligence-Lösungen der etablierten Anbieter mithalten.

Das Business-Intelligence-Tool "Jaspersoft" überzeugt vor allem durch seine Reporting-Funktionen. Mittlerweile könne die Open-Source-BI-Lösung durchaus mit kommerziellen BI-Stacks mithalten, so das Urteil der Juroren. Die Werkzeuge, um Reports zu generieren, ließen sich leicht bedienen. Die Bedienoberfläche präsentiere sich aufgeräumt und übersichtlich. Außerdem könnten Anwender die Berichte nach verschiedenen Kriterien wie beispielsweise regelmäßig zu einem bestimmten Wochentag erzeugen und verwalten. Das Analysewerkzeug ist voll in das BI-Paket integriert. Damit lassen sich die Abfrageparameter sowie Datenquellen und -umfänge bequem verändern. Zudem bietet das BI-Tool Java-Programmierern die Möglichkeit, eigene SQL- beziehungsweise HQL-Queries zu entwickeln.

Eine kostenpflichtige Jaspersoft-Version bietet darüber hinaus zusätzliche BI-Funktionen. Dazu zählen beispielsweise OLAP-Features, flexibel veränderbare Ajax-basierende Dashboards sowie erweiterte ETL-Tools, um mehr Datenquellen an das BI-System anbinden zu können. Darüber hinaus offeriert der Jaspersoft-Anbieter verschiedene angepasste Versionen seiner BI-Suite beispielsweise "Jasper4Salesforce", "Jasper for MySQL" und "Jasper4Sugar", die speziell für Software wie "MySQL" und "SugarCRM" beziehungsweise Plattformen wie Salesforce.com entwickelt sind.

E-Commerce: Magento

Das E-Commerce-Tool Magento unterstützt mehrere Sprachen und Währungen. Zudem lassen sich die eigenen Online-Geschäfte mit verschiedenen Reports analysieren.

Mit "Magento" erhalten Anwender eine frei verfügbare E-Commerce-Lösung. Das Open-Source-Tool bietet Funktionen für das Management von Katalogen, Aufträgen und Kunden. Außerdem lässt sich die zentrale Management-Konsole individuell an die Anforderungen der Unternehmen anpassen. Anwender können verschiedene Online-Stores damit verwalten. Die Lösung unterstützt verschiedene Währungen und Sprachen. Darüber hinaus erlaubt das E-Commerce-Tool den Anwendern, ihre Geschäfte mit Hilfe von Reporting-Funktionen zu analysieren. Über eine auf Web-Services-Standards basierende Schnittstelle lassen sich Applikationen von Drittanbietern anbinden.

Neben der Community-Version bietet der Hersteller auch eine Enterprise-Edition an. Damit erhalten Anwender erweiterte E-Commerce-Funktionen. Beispielsweise lässt sich damit das Kundenverhalten genauer analysieren und entsprechende Werbeaktionen zielgerichteter aufsetzen. Darüber hinaus können bestimmte Verkaufsaktionen wie Rabatte oder Schlussverkäufe effizienter geplant und gesteuert werden. Außerdem erlaubt die Enterprise Edition, die Administratorenrechte flexibler und granularer zu verteilen. Zum Beispiel kann das System derart konfiguriert werden, dass die Verantwortlichen eines bestimmten Online-Stores nur die dazu gehörigen Daten und Informationen einsehen und bearbeiten können.

Enterprise Resource Planning: Openbravo

Anders als viele andere Open-Source-Suiten bietet Openbravo in seinen Community- und Enterprise-Editionen fast den gleichen Funktionsumfang.

Das ERP-System "Openbravo" hat die die Juroren vor allem mit einer weit entwickelten Point-of-Sale-Lösung (POS) sowie ausgereiften Tools für den Einkauf und das Warehouse-Management beeindruckt. Die Software ist in Java entwickelt und bietet ein Web-basierendes Frontend, das auf einer speziellen Engine und in HTML übertragenen XML-Files aufbaut. Diese Entwicklungs-Engine für das User Interface dient auch zum Customizing der ERP-Software. Die Bedienoberfläche ist einfach strukturiert. Nach Angaben des Herstellers kann die Applikation auch ausschließlich über die Tastatur gesteuert werden. Über die ERP-Funktionalität hinaus offeriert Openbravo Basisfunktionen für das Customer Relationship Management. Doch wie beim Open-Source-Konkurrenten Compiere dürften Anwender an dieser Stelle keine voll ausgebaute Lösung für das Kunden-Management erwarten.

Anders als Compiere bietet Openbravo in seinen verschiedenen Community- und Enterprise-Editionen fast den gleichen Funktionsumfang. Nur wer OLAP-Features und Clustering-Funktionen benötigt, muss zur Enterprise-Version greifen. Damit erhalten Anwender zugleich Support sowie Services für Implementierung und Konfiguration des ERP-Systems. Openbravo arbeitet aktuell nur mit den Datenbanken von Oracle und "Postgres" zusammen. An der Unterstützung von "DB2" und "MySQL" werde gearbeitet, heißt es.

Business Intelligence: Pentaho

Die Stärken der freien Business-Intelligence-Lösung Pentaho liegen in erster Linie in den OLAP-Features sowie den Workflow- und ETL-Funkltionen.

Die Stärken der Business-Intelligence-Lösung Pentaho liegen vor allem in den OLAP-Features, den Workflow- und ETL-Funktionen sowie den Möglichkeiten, seine Datenbestände mit Hilfe mehrdimensionaler Analysen zu durchleuchten. Der Pentaho-Reporting-Server bietet Anwendern einen Katalog von Berichten, die entweder sofort abgefragt werden können beziehungsweise sich zu bestimmten vorher festgelegten Zeiten automatisch abrufen lassen. Erzeugen lassen sich die gewünschten Berichte mit dem Report Designer. Die Entwickler der BI-Suite entwickeln ihr grafisches Design-Tool laufend weiter, um es Anwendern möglichst einfach zu machen, Datenquellen einzubinden und Berichte sowie Reports zu erstellen. Speziell angepasste BI-Pakete wie sie Wettbewerber Jaspersoft bietet, findet man bei Pentaho allerdings nicht. Das BI-Werkzeug bietet Anwendern ein auf Adobe Flash basierendes Dashboard, mit dessen Hilfe sich Berichte übersichtlich ordnen und verwalten lassen sollen.

Neben der Community-Version bietet auch Pentaho eine kostenpflichtige Enterprise-Edition an. Anwender finden hier zusätzliche Funktionen wie beispielsweise für das Clustering beziehungsweise das Repository Management.

Analytics: Piwik

Piwik macht Google Analytics Konkurrenz. Nutzer können ihre Konsole individuell per drag-and-drop konfigurieren.

"Piwik" bietet Anwendern eine Open-Source-Alternative zu Google Analytics. Das Tool, mit dessen Hilfe sich beliebige Web-Seiten überwachen lassen, baut auf PHP und MySQL auf. Das Ajax-basierende Dashboard erlaubt es Anwendern, ihre Konsole per drag-and-drop der einzelnen Elemente individuell zu konfigurieren. Neben den grundlegenden Analysewerkzeugen stehen Nutzern verschiedene Plug-ins zur Verfügung beispielsweise für Geo-Lokalisierung beziehungsweise das automatisierte Einfügen des Piwik-JavaScript-Tags in Seiten, die auf Drupal, Joomla, Wordpress und anderen Publishing-Plattformen basieren. Nutzer können diese Zusatzmodule je nach Anforderung dazu- oder abschalten. Entwickler sind zudem in der Lage, eigene Plug-ins für Piwik zu entwickeln. Die zur Website-Nutzung ermittelten Informationen werden in einer speziellen Datenbank gespeichert. Über eine offene Schnittstelle lassen sich diese Daten in verschiedenen Formaten wie XML, PHP oder CSV abrufen sowie entsprechend flexibel in Statistiken aufbereiten.

Customer Relationship Management: SugarCRM

Der Open-Source-Pionier in Sachen Business Software SugarCRM bietet seinen Nutzern eine reichhaltige Funktionspalette, die sich zudem über einfach zu handhabende Entwicklungs-Tools unkompliziert erweitern lässt.

Der Bossie-Award in der Kategorie Open-Source-Customer-Relationship-Management (CRM) geht an "SugarCRM". Die Applikation für das Kunden-Management bietet Werkzeuge für Salesforce-Automation. Nutzer können damit Leads, das Pipeline-Forecasting sowie ihre Accounts verwalten. Darüber hinaus integriert SugarCRM Features für das Opportunity- und Kampagnen-Management sowie das Steuern von Marketing-Aktionen und den Kundenservice und-Support. Die Juroren testieren Der CRM-Lösung einen hohen Reifegrad. Seit 2004 programmieren Open-Source-Entwickler mittlerweile an der Kunden-Management-Applikation. Über die Jahre entstanden rund um die Software eine ganze Reihe von Konnektoren, mit deren Hilfe sich SugarCRM an andere Business-Applikationen anbinden lässt, und Plug-ins, die die Funktionspalette erweitern. Weitere Pluspunkte: ein aufgeräumtes und übersichtliches User Interface (UI) sowie einfach zu handhabende Tools für die Einrichtung und das Customizing des Systems. Damit ließen Implementierungszeiten verkürzen und zusätzliche Nutzer zügiger produktiv schalten, heißt es.

Neben der frei verfügbaren Community-Edition verkauft der Hersteller die SugarCRM-Varianten "Professional" und "Enterprise". Anwender finden hier zusätzliche Funktionen wie Sales Forecasting, Order-Management, individuell anpassbare Reports sowie automatisierte Alerts und ein Customer-Self-Service-Portal. Darüber hinaus bieten die kostenpflichtigen Editionen verschiedene Möglichkeiten, mobile Endgeräte in das CRM-System einzubinden, sowie Microsofts Office-Anwendungen zu integrieren. Mit "Sugar Express" gibt es mittlerweile auch ein SaaS-Angebot, mit dem Anwenderunternehmen die CRM-Software mieten können.

Publishing: WordPress

Die Jury lobte die Möglichkeiten, Wordpress individuell anpassen zu können. Außerdem bietet das Tools zahlreiche Themen für die Gestaltung von Blogs sowie Plug-ins für die Werkzeugpalette.

Anwender erhalten mit "WordPress" eine Publishing-Plattform, mit deren Hilfe sich Blogs im Internet und Intranet aufsetzen lassen. Das Tool baut auf PHP, Apache und MySQL auf. Die Preisrichter hoben die zahlreichen Möglichkeiten hervor, das Werkzeug individuell an die Anforderungen der Anwender anpassen zu können. Außerdem gebe es eine ganze Reihe von frei verfügbaren Themen, die Anwender für das Design ihrer Blog-Seiten nutzen könnten, sowie Plug-ins, mit denen sich die Werkzeugpalette erweitern lasse.

Mit Hilfe von WordPress lassen sich zudem auch statische Inhalte auf den Blog-Seiten verwalten. Darüber hinaus gibt es Sicherheitsfunktionen wie Spam-Schutz, die Registrierung von Teilnehmern sowie die Option, einen Passwortschutz einzurichten. Administratoren können Nutzer in bis zu zehn verschiedene Kategorien mit entsprechend unterschiedlichen Rechten und Privilegien einrichten.