Neuer Aldi-PC

Der Medion Akoya P4340 D (MD8840) im Test

26.03.2009 von Michael Schmelzle
Mit dem ab dem 26.März erhältlichen Medion Akoya P4340 D MD8840 bietet Aldi einen voll Multimedia-fähigen PC für den Heimgebrauch. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Wo dennoch kleinere Schwächen liegen zeigt der folgende Test.

Festplatte

Während Medion bei frühren Angeboten im wesentlichen auf die eher langsam arbeitenden Festplatten aus der Caviar-Green-Baureihe von Western Digital zurückgegriffen hat, findet man dieses mal eine Festplatte aus dem Hause Seagate. Die Leistungsdaten können sich hier absolut sehen lassen. So schafft es die Festplatte auf 7200 Umdrehungen die Minute und sorgt für schnelle Zugriffszeiten und eine hohe Datenrate.

Hauptplatine

Alte Bekannte: Die MSI-Hauptplatine MS-7502

Auch die weitere Ausstattung kann sich sehen lassen: Aldi setzt nach dem missglückten Ausflug des Vorgängers Medion Akoya E3300 D mit AMD-Basis nun wieder auf ein Intel-Grundgerüst: Die Hauptplatine kommt erneut vom Haus-und-Hof-Lieferanten MSI. Die MS-7502 mit Intels G33-Chipsatz hat der Discounter bereits bei den Vorgänger Medion Akoya E4320 MD 8396 (Aldi-PC September 2008) und Medion Akoya P7300 D MD8838 (Aldi-PC November 2008) verwendet. Die Schwachstellen der Hauptplatine liegen in dem vergleichsweise langsamen Front Side Bus von lediglich 266 MHz sowie dem Netzwerkchip, der nur den 10/100-MBit-Standard unterstützt. Hinzu kommt das für Aldi-PCs charakteristische Bios, das nur die notwendigsten Basiseinstellungen bietet.

Blick ins Innere des Aldi-PCs: Keine scharfen Kanten und sauber verlegte Kabel

Den Front Side Bus des Prozessors und die CPU-Spannungsversorgung können Sie nicht hochschrauben, eine entsprechende Option hat Medion im Bios-Setup nicht frei geschaltet. Eine Monitoring-Funktion zum Überwachen der Lüfter-Drehzahl und Prozessor-Temperatur fehlt ebenfalls. Dafür sind die Optionen zum Einstellen der Laufwerks-Parameter und Boot-Möglichkeiten geradezu erschöpfend. Einen Raid-Verbund können Sie dort hingegen nicht einrichten - die "Southbridge" ICH9DH unterstützt kein Hardware-Raid. Ein Software-Raid ist via Intel Matrix Storage Technology allerdings möglich.

Prozessor

Recht flotter Zweikern-Prozessor: Intel Core 2 Duo E7400

Auch der recht flotte Zweikern-Prozessor stammt wieder von Intel. Der Core 2 Duo E7400 gehört zur aktuellen Wolfdale-Baureihe, die allerdings im Vergleich zur 8000er-Familie mit 3 MB L2-Cache nur die Hälfte des Pufferspeichers mitbringt und mit einem reduzierten Front Side Bus von 266 statt 333 MHz arbeitet. Die Taktfrequenz des Zweikern-Prozessor beträgt 2,8 GHz. Um Strom zu sparen, fährt die Intel-CPU im Bereitschaftszustand den Takt auf 1,6 GHz herunter (siehe Screenshot links). Der Prozessor beherrscht den SSE4-Befehlssatz in der Version 4.1, was beispielsweise das Umwandeln von Video-Dateien ins Divx-Format deutlich beschleunigt.

Grafikkarte

Kommt mit leisem Lüfter: MSI-Grafikkarte mit dem Nvidia-Chip Geforce GT 140

Alter Wein in neuen Schläuchen ist die 16x-PCI-Express-Grafikkarte MSI 1462 mit dem Nvidia-Chip Geforce GT 140. Was wie eine abgespeckte Version der aktuellen 200er-Generation klingt, entpuppt sich bei näherer Analyse als Geforce 9600 GT. Immerhin spendiert Medion der Grafikkarte 512 MB GDDR3-Speicher mit einer Taktfrequenz von 900 MHz. Der 9600-GT-Grafikkern läuft mit 650 MHz, die 32 universell einsetzbaren Shader-Einheiten arbeiten mit 1625 MHz. Neben den wenigen Shader-Einheiten limitiert zusätzlich das nur 128 Bit breite Bus-Interface die 3D-Leistung der Grafikkarte. Für Gelegenheitsspieler ist die Grafikleistung aber ausreichend.

GPU-Z verrät Details zur Grafikkarte

Die DirectX-10-Grafikkarte unterstützt HDCP und SLI. An Video-Ausgängen steht eine moderne HDMI-Schnittstelle, eine Dual-Link-DVI-I- sowie eine analoger D-Sub-Buchse zur Verfügung. Intern ist die MSI 1462 mit einem sechspoligen PCI-Express-Stromstecker verbunden. Die aktiv gekühlte Grafikkarte arbeitet leise, ragt aber etwas über die Breite ihres einen Slot-Bleches hinaus. Daher ist der direkt benachbarte 1x-PCI-Express-Steckplatz zwar noch zugänglich, aber nicht wirklich nutzbar ohne die Grafikkartenkühlung massiv einzuschränken.

Weitere Hardware-Ausstattung

Arbeitsspeicher

Leicht aufzurüsten: zwei Speicher-Slots sind noch frei

Satte 4 GB Arbeitsspeicher hat Medion im neuen Aldi-PC verbaut. Die zwei DDR2-667-Module von Swissbit laufen mit einer physikalischen Taktrate von knapp 333 MHz und den Zugriffszeiten 5-5-5-5-15, die Command Rate beträgt zwei Zyklen. Gut: Die beiden 2-GB-Module arbeiten im schnellen Dual-Channel-Modus, zwei weitere RAM-Steckplätze sind noch frei. Allerdings können Sie die 4 GB in der Auslieferungskonfiguration nicht voll nutzen.

Das vorinstallierte 32-Bit-Windows Vista Home Premium adressiert nur 3328 MB. Vorbildlich: Medion umschifft das Speicherproblem clever und legt auch die 64-Bit-Version des Betriebssystems in Form einer Recovery-DVD bei. Sie können also problemlos und bequem auf das 64-Bit-Vista umsteigen.

Laufwerke

1000-GB-Festplatte: diesmal von Seagate

Zwei Laufwerke verbaut Medion im neuen Aldi-PC. Neben der 1-Terabyte-Festplatte von Seagate steckt im Medion Akoya P4340D noch ein DVD-Brenner von LG Electronics: Der HL-DT-ST DVDRAM GH22NS40 versteht sich auf alle gängigen Formate. Das SATA/150-Laufwerk beschreibt CD-Rs mit 48-, CD-RWs mit 40-, DVD-Rs und DVD+Rs mit 22-, DVD-RW mit 6-, DVD+RWs mit 8-, DVD-R DL und DVD+R DL mit 12- sowie DVD-RAMs mit 12facher Geschwindigkeit. Lightscribe beherrscht der DVD-Brenner hingegen nicht.

Für weitere Laufwerke sind noch zwei freie SATA-Buchsen vorhanden, allerdings lässt sich im dreiteiligen Laufwerkskäfig entweder nur noch ein ein 5-1/4-Zoll-Modell unterbringen oder - mit Hilfe eines Einbaurahmens - ein 3,5-Zoll-Laufwerk. Die parallele Schnittstelle ist auf der Hauptplatine zwar ausgeführt, jedoch fehlt die Buchse; IDE-Laufwerke können Sie also nicht im Aldi-PC nutzen. Dafür sind die Anschlussmöglichkeiten für externe Laufwerke sehr gut. Sie docken wahlweise mit einer externen Festplatte an der eSATA-Buchse oder den zwei USB-Anschlüssen an der Frontblende an. Zusätzlich können Sie den "Datenhafen 2" nutzen, der sich auf der Oberseite des Gehäuses befindet. Aufgrund der proprietären Schnittstelle der Docking-Bay sind Sie dann allerdings auf Medion-Produkte angewiesen.

Sound

Bereits im Chipsatz beziehungsweise auf der Hauptplatine integriert sind der 7.1-Sound-Chip von Realtek. Für das volle Raumklang-Erlebnis sind die vier dafür notwendigen Audio-Ausgänge auf dem Schnittstellenfeld der PC-Rückseite auch ausgeführt. Hinzu kommen dort zwei digitale Ausgänge (optisch und coaxial) sowie ein analoger Eingang. Die Audio-Schnittstellen komplettieren auf der Frontseite eine Kopfhörer- und Mikrofon-Buchse.

Weitere Hardware

Für die verbaute Hardware ausreichend dimensioniert: das 400-Watt-Netzteil

Ebenfalls auf der Hauptplatine integriert ist ein 10/100-Mbit-Netzwerk-Chip sowie das 802.11n-WLAN-Modul. Das Fortron-Netzteil FSP400-60EMDN stellt eine Nennleistung von 400 Watt zur Verfügung. Zwar besitzt das Netzteil zwei 12-Volt-Schienen, diese liefern allerdings jeweils nur 18,0 Ampere. Falls Sie den Aldi-PC zu einem vernünftigen Spiele-Rechner aufrüsten wollen, müssen Sie also auch gleich das Netzteil austauschen, denn die 18 Ampere reichen für viele High-End-Grafikkarten gar nicht aus. Außerdem hat Medion beim Akoya P7300D MD8838 einen Kartenleser eingebaut, der über einen abdeckbaren Schacht auf der Vorderseite zugänglich ist. Der Kartenleser unterstützt folgende Formate: CF, MS, MMC, SD, SM und XD. Im Lieferumfang enthalten ist auch eine drahtlose Maus und Tastatur.

Schnittstellen

Selbsterklärend: die Anschlüsse der Vorderseite

Auf der Vorderseite befinden sich neben dem Kartenleser noch, zwei USB- und zwei Firewire-Anschlüsse (4- und 6polig), zwei Cinch-Buchsen für Kopfhörer- und Mikrofon den Stereo-Audio-Eingang sowie ein moderner eSATA-Port für externe Festplatten.

Anschlussfreudig: Schnittstellenfeld auf der Rückseite

Die Rückseite des Medion Akoya P4340D bietet je einen seriellen, Firewire- und 10/100-MBit-Netzwerk-Anschluss sowie zwei PS/2- und sechs USB-Buchsen. Für Audio-Signale stehen ein analoger Ein- und vier Ausgänge (Front, Rear, Side, Center/Surround) zur Verfügung. Hinzu kommen zwei digitale Audio-Ausgänge (optisch und coaxial). An Video-Ausgängen steht eine moderne HDMI-Schnittstelle, eine Dual-Link-DVI-I- sowie eine analoger D-Sub-Buchse zur Verfügung.

Die Hauptplatine bietet noch folgende freie Schnittstellen: zwei PCI-, eine 1x-PCI-Express sowie eine Floppy und zwei SATA-Buchsen. Allerdings rückt die Grafikkarte der 1x-PCI-Express-Schnittstelle zu dicht auf die Pelle, so dass der Einbau einer Steckkarte die Belüftung der Grafikkarte auf jeden Fall spürbar behindert. Lötstellen für eine parallele Laufwerks-Schnittstelle wären zwar vorhanden, ob diese jedoch auch elektrisch funktionieren, können wir nicht beurteilen. Damit sind die Aufrüstmöglichkeiten nicht gerade üppig, sollten aber angesichts der soliden Grundausstattung für individuelle Ergänzungen ausreichen.

3D-Leistung

Die recht flotte Grafikkarte des Aldi-PCs mit Stromversorgung via 6poligem PCI-Express-Stecker

Für ernsthafte PC-Spieler ist der Medion Akoya P4340D nicht geeignet. Dafür ist die Grafikkarte zu schwach. Und für Hardware-hungrige Spiele wie GTA 4 sind ein Gigabyte Grafikspeicher sowie ein taktstarker Vierkern-Prozessor Pflicht für ruckelfreies Spielvergnügen. Trotzdem ist die 3D-Leistung nicht von schlechten Eltern und stellt zumindest Gelegenheitsspieler zufrieden, die sich bei Auflösungen oberhalb von 1280 x 1024 Bildpunkten mit einer - je nach Spiel - hohen bis mittleren Bildqualität zufrieden geben.

Nicht schlecht für einen 600-Euro-PC: über 10.000 3DMarks

Ein gutes Ergebnis erreichte der Aldi-PC im 3D Mark 06 mit 10025 Punkten. Das sich der Medion Akoya P4340D gleichermaßen für DirectX-9- und -10-Titel eignet, zeigt das in etwa gleiche Ergebnis in den Shader-2.0- und -3.0-Tests: 4668 respektive 4309 Punkte. Wegen des Zweikern-Prozessors fällt hingegen das Ergebnis im CPU-Test mit 2499 Punkten etwas ab. Das macht aber nichts, denn bis auf wenige Ausnahmen wie GTA 4, Call of Duty: World at War und Mirror’s Edge profitieren Spiele - zumindest derzeit - noch nicht von vier Rechenkernen, so dass der Core 2 Duo E7400 an sich eine gute Wahl für PC-Spieler ist. Zum Vergleich haben wir Ihnen die 3D-Leistung der letzten Aldi-PCs unter 3D Mark 06 aufgelistet, ergänzt durch unseren aktuell schnellsten Spiele-PC HE-Computer Highend Cube Ultra - der mit 1250 Euro aber auch mehr als doppelt so teurer ist.

Spiele-Benchmark: 3D Mark 06

3D Mark 06

Gesamt

Shader 2.0

Shader 3.0

CPU-Test

HE-Computer Highend Cube Ultra

18896

8472

10031

3711

Medion Akoya P4340 D

10025

4668

4309

2499

Medion Akoya E3300 D (Februar 2009)

2699

969

1063

1673

Medion Akoya P7300 D (November 2008)

10104

4163

4253

3301

Medion Akoya E4320 (September 2008)

4820

1989

1746

2359

3D Mark Vantage

DirectX-10-Test bestanden: Ergebis des Aldi-PCs im 3D Mark Vantage

Seine DirectX-10-Tauglichkeit konnte der Medion Akoya P4340D aber auch im 3D Mark Vantage unter Beweis stellen: Solide 5199 Punkte sind ein super Ergebnis für einen 600-Euro-PC. Aufgeschlüsselt ergab sich ein GPU Score von 4172 Punkten, der CPU Score lag bei 19837 Punkten. Mit diesem Ergebnis überflügelt er seinen Vorgänger Medion Akoya P7300 D. Der letzte Aldi-PC auf Intel-Basis erreichte im November 2008 im 3D Mark Vantage nur 4878 Punkte. Auffällig auch hier: Der GPU Score war mit 3860 Punkten deutlich niedriger, während der CPU Score mit 23337 Punkten aufgrund des Vierkern-Prozessors deutlich höher ausfiel.

Systemleistung

Die Prozessorleistung des Medion Akoya P4340D reicht für alle gängigen Einzelanwendungen von der Textverarbeitung bis hin zum Videoschnitt aus. Dank der Unterstützung der HD-fähigen Grafikkarte lassen sich mit dem Aldi-PC auch hoch aufgelöste Videodateien ruckefrei wiedergeben. Überfordert ist der Core 2 Duo E7400 hingegen, wenn mehrere leistungshungrige Applikationen gleichzeitig laufen. Und für Software, die vier oder mehr Kerne nutzen kann, wie etwa dem Rendering, sind Vierkern-Prozessoren naturgemäß deutlich schneller:

Aldi-PC im Cinebench 10: Recht flott im Rendering-Test mit nur einem CPU-Kern

Im Rendering-Test unter Cinebench 10 erreichte der Core 2 Duo E7400 beispielsweise mit einem CPU-Kern 3013 Punkte. Damit ordnete sich der Prozessor des Aldi-PCs zwischen dem Intel Core 2 Quad Q9450 (2966 Punkte) und dem Intel Core i7 920 (3267 Punkte) ein. Bei voller Auslastung beider Prozessorkerne kam der Core 2 Duo E7400 allerdings nur auf 5725 Punkte. Im hauseigenen Vergleich rangierte die CPU damit zwischen dem kleinen Bruder Intel Core 2 Duo E7200 (5259 Punkte) und dem Intel Core 2 Duo E8400 (6398 Punkte). Der zuvor unterlegene Vierkerner Q9450 hingegen war hier mit 10528 Punkten fast doppelt so schnell unterwegs.

Systemleistung

Der Aldi-PC erzielte im Benchmark PC Mark 05 sehr gute 8263 Punkte und damit der beste Wert aller Aldi-PCs, die wir bisher getestet haben. Wie das PC-Mark-05-Ergebnis unterem Strich zeigt, langt die Rechenleistung des Medion Akoya P4340D also locker für alle Windows-Standardprogramme wie Tabellenkalkulation und Textverarbeitung. Auch alle Multimedia-Anwendungen etwa Audio- oder Video-Programme sowie Bildbearbeitung laufen problemlos. Flott von der Hand sollte auch die Umwandlung von Musik und Videos in andere Kompressionsstufen und Dateiformate gehen.

Medion Akoya P4340 D: Arbeitsspeicher im Detail

Allerdings reicht die Prozessorleistung unter PC Mark 05 nicht ganz an den November-Vorgänger Medion Akoya P7300 D heran (siehe Tabelle unten), der mit dem Vierkern-Prozessor Intel Core 2 Quad Q8200 ausgestattet war. Der im September 2008 von Aldi verkaufte Medion Akoya E4320 hatte wiederum einen etwas schnelleren Speicher, was möglicherweise an den insgesamt vier Speicherriegeln liegt, die pärchenweise im Dual-Channel-Modus laufen. Klar in Front liegt der neue Aldi-Spross hingegen bei den Grafik- und Festplattentests. Zum besseren Vergleich haben wir Ihnen wieder die Systemleistung der letzten drei Aldi-PC unter PC Mark 05 aufgelistet, ergänzt durch unseren aktuell schnellsten PC HE-Computer Highend Cube Ultra.

System-Benchmark PC Mark 05

PC Mark 05,Test

Gesamt

CPU

Speicher

Grafik

Festplatte

HE-Computer Highend Cube Ultra

13372

10222

8380

19468

12799

Medion Akoya P4340 D

8263

7034

5123

13402

6983

Medion Akoya E3300 D (Februar 2009)

5585

5237

3856

5175

5598

Medion Akoya P7300 D (November 2008)

8121

7341

5041

12806

6839

Medion Akoya E4320 (September 2008)

6763

6430

5244

7437

6193

Stromverbrauch und Betriebsgeräusch

Lüftungsschlitze im Seitenteil des Medion Akoya P4340 D

Der Stromverbrauch des Medion Akoya P4340D gibt keinen Anlass zum Tadel: Unter Last verbrauchte der neue Aldi-PC maximal 132,0 Watt. Dies geht für einen Rechner dieser Leistungsklasse vollkommen in Ordnung. Im Leerlauf lag der Energiebedarf bei fast 74 Watt - dies ist ebenfalls ein akzeptabler Wert. Einen Tick zu hoch ist der Verbrauch im Standby mit 6,1 Watt. Das gilt auch für den Verbauch nach dem Herunterfahren (4,8 Watt). Ärgerlich ist der Wert beim Netz-Aus. Vernünftig umgesetzt sollte der PC in diesem Betriebsmodus gar keinen Strom aus der Steckdose ziehen, doch unser Messgerät zeigte 1,7 Watt an.

Zum besseren Vergleich haben wir Ihnen wieder die Verbrauchswerte der letzten drei Aldi-PCs aufgelistet. Nur der Medion Akoya E4320 vom September 2008 konnte mit noch geringeren Verbrauchswerten glänzen. Unsere Liste ergänzt der Stromfresser HE-Computer Highend Cube Ultra - der unter Last annähernd dreimal so viel schluckte.

Energieverbrauch unter Volllast

Stromverbrauch

Last (Watt)

Bereitschaftszustand (Watt)

HE-Computer Highend Cube Ultra

376,0

172,2

Medion Akoya P4340 D

132,0

73,9

Medion Akoya E3300 D (Februar 2009)

138,5

75,9

Medion Akoya P7300 D (November 2008)

154,6

86,6

Medion Akoya E4320 (September 2008)

113,4

71,9

Geräuschentwicklung

Der Medion Akoya P4340D ist ein noch leiser Rechner, der sich auch im Betrieb nicht störend bemerkbar macht. Im Bereitschaftszustand lag der Geräuschpegel bei 29,5 dB(A), im Betrieb bei 31,6 dB(A). Die Festplatte blieb unauffällig. Beim Abspielen einer DVD wurde der Rechner nicht lauter. Zum besseren Vergleich wieder die letzten drei Aldi-PCs, die zum teil deutlich lauter waren, ergänzt durch den röhrenden Hirsch HE-Computer Highend Cube Ultra.

Betriebsgeräusch unter Volllast

Betriebsgeräusch

Last in dB(A)

Last in Sone

HE-Computer Highend Cube Ultra

34,5

1,7

Medion Akoya P4340 D

31,6

1,1

Medion Akoya E3300 D (Februar 2009)

38,4

2,5

Medion Akoya P7300 D (November 2008)

31,6

1

Medion Akoya E4320 (September 2008)

29,8

1,4

Fazit und Alternativen

Fazit

Mit dem 599-Euro-Rechner Akoya P4340D hat Aldi wieder ein echtes PC-Schnäppchen im Angebot. Der vernünftig konfigurierte Allrounder bietet genug Leistung für fast alle Einsatzgebiete. Damit eignet sich der Rechner für alle Büro- und fast alle Multimedia-Aufgaben, stellt aber auch Gelegenheits-Spieler zufrieden. Die Ausstattung zum Preis von 599 Euro ist üppig: Ein umfangreiches Software-Paket inklusive 32- und 64-Bit-Betriebssystem, drahtlose Maus und Tastatur, schnelles WLAN und drei Jahren Garantie. Unterem Strich hat der Medion Akoya P4340D damit ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Macken

Netzteil mit Schalter

Der Medion Akoya P4340D hat ein paar kleine Schwachpunkte, die Sie vielleicht gar nicht stören, aber über die Sie sich im Klaren sein sollten. Richtig ärgerlich finden wir es, wenn ein Gerät nach dem Netz-Aus trotzdem noch Strom verbraucht. 1,7 Watt hören sich erst einmal wenig an, mit der Zeit kommt aber einiges zusammen. Unser Tipp daher: Verwenden Sie zwischen Steckdose und PC-Stromkabel eine Steckerleiste mit An- und Ausschalter.

Aldi übertreibt beim Software-Paket: Doppeltes Vista ist super, aber die vorinstallierten Tools nerven

Nervig sind die vielen vorinstallierten Hilfsprogramme des Aldi-PCs: Medion will Sie mit zahlreichen Tools von Microsoft und Google beglücken. Die tollen Applikationen fordern Sie in regelmäßigen Abständen auf, sie gefälligst zu aktualisieren, zu registrieren und fleissig zu nutzen. Auch wenn sich im Vergleich zum Vorgänger Medion Akoya E3300 D die Pop-Up-Fenster der "willigen Helfer" etwas reduziert hat, sind doch noch fünf Deinstallationen - exklusive des aufdringlichen Anti-Virenscanners Bullguard - notwendig, bis Ruhe auf dem Desktop einkehrt.

Der nicht mehr zeitgemäße 10/100-MBit-Netzwerkchip kann sich als Bremsklotz erweisen, wenn Sie den Aldi-PC in ein internes Netzwerk einbinden möchten. Wollen Sie den P4340D hingegen als Einzelrechner einsetzen, ist das selbst bei einem Hochgeschwindigkeits-Internetanschluss kein Problem. Zudem unterstützt der Aldi-PC keine parallelen Laufwerke und Hardware-Raid - für PCs dieser Preisklasse ist das aber auch nicht selbstverständlich. Wenn Sie diese Funktionen unbedingt haben wollen, können Sie sie aber recht günstig mittels PCI-Controller-Karte nachrüsten.

Kleiner Käfig: Nur drei Laufwerke finden hier Platz

Etwas knapp bemessen sind die Aufrüstmöglichkeiten: Der Laufwerkskäfig erlaubt nur noch ein zusätzliches Laufwerk. Ein zweite Festplatte und ein weiteres optisches Laufwerk können Sie daher nicht gleichzeitig nachrüsten. Typisch für Rechner von der Stange ist hingegen das spartanische Bios-Setup: Es bietet keine Eingriffsmöglichkeiten zur Leistungssteigerung hinsichtlich Front Side Bus und Spannungsversorgung von CPU und Speicher. Aber für Tuning-Freunde sind Discounter-PCs ja auch nicht gedacht.

Alternativen: Sie brauchen eigentlich nur ein Arbeitstier für gängige Büroaufgaben. Dann sind Sie mit dem MSI Wind PC Nettop besser beraten. Der Rechner arbeitet wesentlich stromsparender und leiser. Zum Preis von 260 Euro ist er aber auch deutlich leistungsschwächer. Suchen Sie hingegen einen vernünftigen Spiele-PC, ist der Highend Cube Ultra von HE-Computer ein guter Kompromiss aus Preis und Leistung. Allerdings kostet die Rennsemmel mit 1250 Euro gut doppelt so viel wie der Neue von Aldi.

Testergebnisse und Technische Daten

PC

Medion Akoya P4340 D (Aldi-PC März 2009)

Wertung

64

Anbieter

Medion

Weblink

www.medion.de

Preis

rund 600 Euro

Hotline

01805/633466

Garantie

36 Monate

BEWERTUNG (0-100 Punkte)

Tempo (30%)

100

Ausstattung (20%)

66

Handhabung (20%)

63

Ergonomie (20%)

8

Service (5%)

59

Preis-Leistung

sehr günstig

Gesamtergebnis

64

TESTERGEBNIS

Benchmarks

PC Mark 05

8263 Punkte

3D Mark 06

10.025 3D-Marks

Stromverbrauch

Betrieb

73,9 Watt

Standby

6,1 Watt

Shutdown

4,8 Watt

Aus

1,7 Watt

Betriebsgeräusch

Ruhe

29,5 dB(A) / 0,9 Sone

Last

31,6 dB(A) / 1,1 Sone

DIE TECHNISCHEN DATEN

Prozessor

Intel Core 2 Duo E7400 (2x 2.8 GHz)

Arbeitsspeicher

4096 MB (2 x 2 GB DDR2-667)

Grafikchip

Nvidia Geforce GT 140, 512 MB (GDDR3)

Festplatte

1x Seagate Barracuda 7200.11 ST31000333AS; 932,0 GB

optisches Leselaufwerk

nein

Brenner

DVD-Brenner (unterstützte Medientypen: DVD+R/+R DL/-R/-R DL/+RW/-RW/-RAM, Tempo: 22-/16-/22-/12-/8-/6-/12fach)

Betriebssystem

Windows Vista Home Premium 32 und 64 Bit (OEM-DVDs)

Kommunikation

Modem

-

Ethernet

1 (10/100 MBit/s)

WLAN

802.11n

Bluetooth

nein

Schnittstellen Peripherie

1x seriell, 2x PS/2, 8x USB, 3x Firewire, 1x E-SATA

Schnittstellen Video

1x VGA, 1x DVI, 1x HDMI

Schnittstellen Audio

Mikrofon

1

Kopfhörer

1

Line-In

1

Line-Out

4

S/P-Dif in

-

S/P-Dif out

2

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der COMPUTERWOCHE Schwesterpublikation PC-Welt.