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Das leistet der USB-Anschluss am Tablet-PC

30.01.2013 von Anne Schüller
Der USB-Anschluss am Android-Tablet hat das Zeug dazu, den Flachrechner in einen vollwertigen PC-Ersatz zu verwandeln. Was alles schon klappt und wo die Grenzen liegen, erfahren Sie hier.
Das leistet der USB-Anschluss am Tablet-PC
Foto: Samsung

Der USB-Anschluss ist vom handelsüblichen PC gar nicht wegzudenken. Über ihn schließen Sie Smartphone, Digitalkamera, externe Festplatte, Drucker und viele weitere Geräte an den Computer an. Natürlich auch den altbewährten USB-Stick, auf dem Sie alle Daten mit sich tragen können. Der USB-Anschluss am Android-Tablet soll Ähnliches ermöglichen, ist jedoch noch nicht ganz so leistungsfähig.

Wo ist hier eigentlich der USB-Anschluss?
Ein PC bietet die gewohnte USB-Buchse für den USB-Stecker Typ A. Bei fast allen Tablets dagegen findet sich lediglich eine viel kleinere Buchse, die für einen Micro-B-Stecker. Diese Buchse ist heutzutage auch bei den meisten Mobiltelefonen verbreitet.
Wer also eine USB-Tastatur am Tablet anstecken möchte, der benötigt einen Adapter. Diesen gibt es im Fachhandel oder bei Amazon unter Bezeichnungen wie beispielsweise „USB Host Modus Kabel“ oder „OTG-USB-Adapter“. Die Preise liegen um die fünf Euro.

Tablets wie das Samsung Galaxy Tab bieten eine herstellereigene Buchse. Doch auch dafür gibt es unter dem Stichwort „OTG-USB-Adapter“ passende Kabel für ein paar Euro. Samsung selbst hat natürlich ebenfalls einen eigenen Adapter für seine Tablets im Angebot. Dieser verfügt nicht nur über den gewohnten USB-Anschluss, sondern kommt auch mit einem SD-Kartenleser. Zu kaufen gibt es das Set ab 16 Euro.

USB am Tablet: Was heute möglich ist und wo es hakt
Zu den USB-Geräten, die Sie an die meisten Tablets anschließen können, zählen Tastaturen, USB-Sticks, Digitalkameras, SD-Karten über einen USB-Kartenleseadapter und externe Festplatten.

Das Ende von mobil: Allerdings klappt die Erkennung einiger Geräte nicht immer zuverlässig. Während es mit USB-Sticks kaum Schwierigkeiten gibt, streiken externe USB-Festplatten am Tablet oft. Der Grund: Die Platten ziehen mehr Strom, als der Micro-USB-Anschluss liefert. Abhilfe schafft hier zwar ein dazwischen geschalteter USB-Hub mit eigener Stromversorgung. Das bedeutet dann jedoch auch das Ende der Mobilität. Schließlich gibt es unterwegs nur selten Steckdosen für den Stromanschluss.

USB on the go (OTG):Doch der Stromhunger ist nur eine von zwei Einschränkungen bei USB für Tablets. Die Zweite: Die Geräte bieten keinen vollwertigen Host-Modus, wie es ein Windows-PC tut. Denn tatsächlich lassen sich die Android-Tablets über den Micro-USB-Anschluss ja auch selbst an einen PC anschließen. Dann agieren sie als Clients und bieten dem PC-Nutzer Zugriff auf das Tablet. Nur aufgrund der Technik USB on the go besitzen die Tablets zudem eine Art Host-Modus. Neben der geringen Stromlieferung fehlt es bei USB OTG auch an einer umfangreichen Treiberunterstützung. Weshalb eben viele Geräte, etwa Handys oder Drucker, in der Regel nicht erkannt werden. Übrigens: Fast alle aktuellen Android-Tablets verfügen über USB OTG, allerdings nur die wenigsten Smartphones.

Fernsehen, Androiden und Surface

Das geht: Fernsehen mit dem Tablet-PC
Einige DVB-T-Sticks für Tablet-PCs gibt es bereits, etwa den Elecom-DVB-T-Empfänger 12123 für rund 70 Euro. Er lässt sich mit der Micor-USB-Buchse am Tablet-PC anschließen. Beliebt ist ebenfalls das Modell Tivizen pico for Android von iCube für gleichfalls etwa 70 Euro. USB-TV-Sticks für den PC funktionieren aufgrund der fehlenden Treiberunterstützung und App aber nicht an Android-Tablets.

Der TV-Stick Tivizen for Android bringt das DVB-T-Fernsehsignal auf das Android-Tablet.
Foto: iCube

Windows- und Mac-Treiber für gerootete Androiden
Die meisten Tablets mit Android 4 können auch auf Massenspeicher im Format NTFS zugreifen. Bei Tablets mit Android 3.1 oder einer noch älteren Version ist das in der Regel aber nicht der Fall. Für Nutzer mit einem gerooteten Gerät gibt es Abhilfe. Sie können sich den kostenlosen Treiber Paragon NTFS und HFS+ für Android installieren. Er liefert nicht nur den fehlenden Zugriff auf das System von Microsoft (NTFS), sondern erkennt auch Massenspeicher, die im Mac-Format (HFS+) formatiert sind.

So sehen die speziellen Adapter für USB und SD-Cards für Samsung-Tablets aus. Für die meisten anderen Android-Tablets gibt es für ein paar Euro sogenannte OTG-USB-Adapter.
Foto: Samsung

USB-Anschluss bei Microsofts Tablet-PCs
Microsoft hat Ende Oktober seinen Tablet-PC Surface auf den Markt gebracht. Dieser kommt mit Windows 8 RT, also einer funktionsreduzierten Version von Windows. Trotzdem hat Microsoft dem Tablet-PC eine gewöhnliche USB-Buchse für den Stecker Typ A spendiert. Ein Adapter ist hier überflüssig. Auch die Anzahl der mitgelieferten Treiber scheint groß zu sein. In ersten Tests verarbeitet Windows RT alle gängigen USB-Geräte. Schwierigkeiten tauchen erst dann auf, wenn spezielle Treiber erforderlich sind.
Keine Probleme sollte es aber bei Tablet-PCs mit dem vollwertigen Windows 8 geben. Einige dieser Modelle sind schon erhältlich, das Tablet von Microsoft kommt Anfang 2013.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.