CW-Kolumne

Das große Versprechen

09.06.2012 von Wolfgang Herrmann
Mit Macht und viel Geld versucht Intel, eine neue Geräteklasse in den Markt zu drücken. Ultrabooks sollen die Vorteile leichtgewichtiger Tablets mit denen klassischer Notebooks kombinieren und das dümpelnde PC-Geschäft ankurbeln.
"Ultrabooks sollen die Vorteile leichtgewichtiger Tablets mit denen klassischer Notebooks kombinieren und das dümpelnde PC-Geschäft ankurbeln." Wolfgang Herrmann, Stellvertretender Chefredakteur CW.

Doch die flachen Rechner legten keinen guten Start hin. Im Vergleich zu herkömmlichen Notebooks waren sie teuer und zudem ausschließlich auf Privatnutzer zugeschnitten. Die ersten Ultrabooks verkauften Hersteller für 800 bis 1000 Dollar, berichtet die Gartner-Analystin Tracy Tsai. Um die Verkäufe anzukurbeln, müssten die Preise nach ihrer Einschätzung auf 500 bis 700 Dollar sinken.

Inzwischen haben die Hersteller dazugelernt. Viele der auf der Computex 2012 präsentierten Systeme sind mit Features für professionelle Nutzer ausgestattet. Nur von den vielfach erwarteten und insbesondere von Intel wiederholt in Aussicht gestellten Preissenkungen ist bislang nichts zu spüren. Die Hoffnungen der Ultrabook-Protagonisten ruhen nun auf den neuen Ivy-Bridge-Prozessoren von Intel, die mit einer auf 22 Nanometer verringerten Strukturbreite mehr Leistung bei einem geringeren Energieverbrauch bringen sollen. Erste Tests der PC-Hersteller bestätigten die versprochenen Leistungssteigerungen zum großen Teil. Kaum Veränderungen brachte die neue Prozessorgeneration aber an der Preisfront. Die meisten der auf Business-Kunden zugeschnittenen Ultrabook-Modelle mit Ivy- Bridge-CPUs liegen deutlich über der 1000-Dollar-Marke.

Selbst für die neuen Consumer-Modelle müssen Kunden noch immer das Zwei- bis Dreifache eines Einstiegs-Notebooks auf den Tisch legen. Kommt ein Touchscreen in Verbindung mit Windows 8 hinzu, mit dem die Ultrabooks weitere Vorzüge eines Tablets böten, dürfte das den Preis noch einmal um mindestens 100 Dollar erhöhen, schätzt Gartner-Expertin Tsai. Ob die Ultrabooks damit den weiter erstarkenden Tablet-Konkurrenten Paroli bieten können, ist aus heutiger Sicht völlig offen. Den Beweis, dass Ultrabooks dem PC-Markt zu neuem Wachstum verhelfen, ist Intel bislang schuldig geblieben.

Die wichtigsten Ultrabooks
Asus Xenbook UX21
Sehr elegant und scheinbar leicht wie eine Feder kommt das Zenbook von Asus daher.
Asus Xenbook UX21
An der Spitze soll das Zenbook UX21 nur 3 mm dünn sein. Aber unterm Strich gibt es schlankere Ultrabooks.
Acer Aspire S3
Wie ein Schmetterling im Wind wirkt hier das Acer Aspire S3. Verführerisch die angegebenen Weckzeiten von unter zwei Sekunden aus dem Schlaf und sechs Sekunden aus dem Tiefschlaf.
Acer Aspire S3
Die edel aussehende Metalloberfläche aus einer Alu-Magnesium-Legierung des Aspire S3 soll auch Fettfingern vorbeugen.
Toshiba Satellite Z830
Toshibas Satellite Z830-10J ist nicht nur das Ultrabook bisher, sondern verfügt mit entspiegeltem Display und spritzwassergeschützter Tastatur auch am ehesten über Business-Eigenschaften.
Toshiba Satellite Z830
Lenovo IdeaPad U300s
Am schönsten in Szene gesetzt ist das IDeaPad U300s von Lenovo wie alle Ultrabooks im leicht geöffneten Zustand, sieht es doch so aus, als wollte es gleich davonschweben.
Lenovo IdeaPad U300s
Sehr einladend, das minimalistische Design des U300s von Lenovo. In nur 30 Sekunden Ladezeit soll der Li-Polymer-Akku schon 50 Prozent der Kapazität erreichen.