Business Notebook der Einsteigerklasse

Das Dell Vostro 1310 im Test

15.09.2008 von Malte Jeschke
Das Dell Vostro 1310 gehört zu den besonders preiswerten Notebooks in der 13-Zoll Klasse. Unser Test zeigt, wie es sich als Business Notebook für kleinere und mittlere Unternehmen bewährt.

In der Klasse der 13-Zoll Notebooks für den professionellen Einsatz hat sich das Angebot in den letzten Jahren vervielfacht. Auch für den kleinen Geldbeutel lassen sich inzwischen vernünftige Lösungen finden. Zu diesen zählt auch das Dell Vostro 1310, dessen Einstiegspreis, je nach Ausstattung, deutlich unter 500 Euro liegt. Die Vostro-Produktpalette wurde von Dell 2007 eingeführt und soll insbesondere kleinere Unternehmen, die über kein eigenes It-Mangement verfügen, ansprechen. Die Vostro Notebooks sind inzwischen in verschiedenen Größen, bis hin zum 17 Zoll Modell erhältlich.

Produktfeatures

Mit dem Dell Vostro 1310 bietet Dell ein Notebook für knapp kalkulierende kleinere Unternehmer

Getestet wurde ein, mit einem Intel Core 2 Duo T8100 (2,1 GHz) ausgestattetes Dell Vostro 1310. Für den besonders preisbewussten Käufer bietet Dell das Notebook alternativ mit einem Celereon 540 an. Das Spitzenmodell ist jedoch mit einem Intel Core 2 Duo T9500 (2,6 GHz) ausgestattet. Bei der Auswahl des Abeitsspeichers sollte man darauf achten nicht weniger als 2 GB auszuwählen. So war unser Testmodell dann auch mit zwei 1-Gigabite-Modulen ausgestattet. Die Steckplätze für beide Module sind erfreulicherweise direkt unter der Abdeckung verborgen und somit gut erreichbar.
Durch seine vier USB-2.0-Ports ist das Dell Vostro 1310 dann auch, im Vergleich zu seinen Mitbewerbern, sehr gut bestückt. Zusätzlich findet man noch einen überaus nützlichen 1394-Inteface Anschluss. Für externe Anzeigegeräte steht leider nur ein VGA-Port zur Verfügung.
Neben der 160-GB Toshiba Festplatte unseres Terstgerätes bietet Dell sein Vostro 1310 zusätzlich auch mit 250 beziehungsweise 320 Gigabite Speicher an.
Teac liefert das optische Slot-in-Laufwerk, das jedoch in der Handhabung gelegentlich leichte Probleme bereitet.
Alles in allem kommt unser Testmodell mit der gewählten Ausstattungsvariante auf 750 Euro.

Die Speicherslots sind von der Gehäuseunteseite gut erreichbar und mit je 1 GB bestückt

Die aktuelle Vostro Baureihe wird von Dell ohne vorinstallierteTrial-Softwarepakete ausgeliefert. Dies erspart potentiellen Käufern eine Menge Deinstallationsarbeit, auch deswegen, weil die anvisierte Kundschaft wahrscheinlich eher weniger mit eigenen Images arbeiten wird. Dies fällt umso mehr ins Gewicht, da selbst in der Premium Preisregion leider immer noch unnötigerweise auf Traillösungen zurückgegriffen wird. Windows Vista Business wird als Standartbetriebssystem mitgeliefert. Gegen einen kleinen Aufpreis bietet Dell darüber hinaus auch eine Windows-XP-Downgrade-Option.
Ein einjähriger Basisservice gehört zur Grundausstattung des Vostro. und deckt die Kosten für Reparatur und Ersatz ab. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit gleich einen dreijährigen Service dazuzubuchen. Dieser beeinhaltet einen Vor-Ort-Service und die Reparatur am nächsten Arbeitstag. Eine entsprechende Verlängerung ist für 150 Euro Aufpreis zu haben.

Tastatur, Display und Handling

Das matte 13,3-Zoll-Display des Testgeräts arbeitet mit einer Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten. Alternativ zur spiegelfreien Variante bietet Dell auch ein in Business-Kreisen eher verpöntes spiegelndes Display an, dieses schlägt mit rund 35 Euro Aufpreis zu Buche. Am Testgerät registrieren wir eine maximale Helligkeit von 256 cd/qm. Das ist ein recht hohes Ergebnis, lediglich die neuen 13-Zoll-Displays mit LED-Hintergrundbeleuchtung liegen meist deutlich darüber.
Kontrast und maximale Helligkeit eignen sich durchaus zum Arbeiten im Freien, angemessenes Umgebungslicht vorausgesetzt. Im Akkubetrieb erreicht das Vostro 1310 eine maximale Helligkeit von 136 qm/cd, da sollte das Umgebungslicht für Freilufttätigkeiten noch etwas geringer ausfallen. Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist nur von ausreichendem Niveau, wir registrieren in den Ecken eine Abweichung von bis zu über 20 Prozent.

Die Bedienelemente zur Steuerung von Audio-/Laufwerksfunktionen befinden sich oberhalb der Tastatur.

Die Ausführung der Tastatur selbst bietet wenig Anlass zur Kritik. Der Anschlag ist befriedigend, die Tastatur federt nur geringfügig nach. Der Tastenabstand ist in Ordnung, das Layout weitgehend stimmig. Die Cursortasten sind sauber abgesetzt, die Entertaste hätte jedoch etwas größer ausfallen können. Wer häufig mit Tastenkombinationen arbeitet, sollte sich gewahr sein, dass einige Funktionen wie etwa Pos1 nur über Fn-Kombinationen erreichbar sind. Das kann im Zweifelsfall relativ lästig sein. Oberhalb der Tastatur hat Dell beim Vostro einige Media-Funktionstasten angeordnet, wie man es eher von Consumer-Notebooks gewohnt ist.

Dell baut beim Vostro 1310 auf ein optisches Laufwerk mit Slot-in-Technik

Typisch für Geräte des unteren Preissegmentes ist die Beschränkung auf einen Maus-Ersatz. Das ist beim Vostro 1310 wie üblich ein Touchpad mit zwei Tasten. Lage und Empfindlichkeit des Touchpad verdienen eine befriedigende Wertung. Die Position der Tasten des Touchpad dürfte eher Anwendern mit nicht allzu großen Händen entgegenkommen.
In der getesteten Ausstattung kommt das Vostro 1310 auf ein Gewicht von rund 2,1 kg, falls nur ein 4-Zellen-Akku eingesetzt wird, landet das Gerät ziemlich exakt bei der 2-kg-Barriere. Damit gehört es nicht zu den absoluten Leichtgewichten in der 13-Zoll-Klasse. Mit einer maximalen Bauhöhe von gut 37 mm ist es zudem korpulenter als die auf Flachbau getrimmten Vertreter des Segments.

Bedienkomfort und Performance

Vielseitig: Der Cardreader, das 1394-Interface, der ExpressCard-Slot, sowie Audio-Anschlüsse und USB-Port befinden sich auf der linken Gehäuseseite.

Im Testgerät ist ein Intel Core 2 Duo T8100 für die Rechenleistung zuständig. Dieser arbeitet mit 2,1 GHz und ist mit 3 MByte L2-Cache ausgerüstet. Der Aufpreis für diesen zum ebenfalls verfügbaren T5670 (1,8 GHz, 2 MByte L2-Cache) älterer Bauart beträgt zum Testzeitpunkt rund 240 Euro. Unter Windows Vista setzen wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo ein. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz; die Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.

In der Gesamtwertung von SYSmark2007 Preview erreicht das Vostro 1310 im Test einen Wert von 111. Zum Vergleich: Ein gestandenes Business-Notebook im Standard-Formfaktor im Form des Lenovo ThinkPad T61p mit Intel Core 2 Duo T7500 brachte es auf 92 Punkte. Mit dem Dell ist man in der Testausstattung also keineswegs untermotorisiert. In der Performance-Wertung von MobileMark2007 erreicht das Vostro 1310 einen Wert von 141. Zum Vergleich: Das ThinkPad X300 landet bei 142. Im Testgerät steckt eine 160-Byte-Festplatte von Toshiba (MK1651GSY), die durch ordentliche Leistungswerte überzeugt und so ihren Teil zur Gesamtsystemleistung beiträgt. Einen Überblick über die Leistungsfähigkeit aktueller Festplatten dieser Klasse liefert Ihnen der Beitrag Flinke Zwerge: 2,5-Zoll-Festplatten im Test. Bei der 3D-Leistung erreicht das Vostro 1310 ein für Notebooks mit Intels GMA X3100 übliches Niveau, dank relativ flinker CPU liegt das Ergebnis bei 3DMark06 ein paar Punkte über Notebooks mit vergleichbarer Auflösung und Grafikausstattung.

Zum Deaktivieren der Funkverbindungen hat Dell dem Vostro 1310 einen richtigen Schieberschalter spendiert und setzt nicht lediglich auf eine Fn-Kombination. Ob nur WLAN oder auch Bluetooth (wenn vorhanden) von der Schalterstellung betroffen ist, lässt sich via Software festlegen. Apropos Software: In den QuickSet-Tools lassen sich umfangreiche Einstellungen für unterschiedliche Standorte hinterlegen.

Laufzeit des Akkus

Mit seinen sechs Zellen besitzt der Akku unseres Testmodells eine Kapazität von 56 Wh.

In der Testausstattung verfügt das Vostro 1310 über einen 6-Zellen-Akku mit einer Kapazität von 56 Wh. Das ist eine vergleichsweise üppige Bestückung, alternativ bietet Dell noch einen 4-Zellen-Akku an. Um die maximale Laufzeit zu ermitteln, verwenden wir ein Messgerät, das die Tastatureingaben eines Anwenders simuliert. Die Software macht alle zehn Minuten eine Sicherheitskopie des "Textes". Unter Windows Vista im Energiesparmodus und bei heruntergeregelter Helligkeit konnten wir so mit dem Vostro 1310 eine Laufzeit von 348 Minuten realisieren. Ein Ergebnis Richtung sechs Stunden ist insbesondere angesichts der leistungsfähigen CPU und Windows Vista ein recht respektabler Wert. In diesem auf Sparsamkeit getrimmten Betrieb genehmigte sich das Testgerät durchschnittlich rund 9,7 Watt.

Schon nach zwei Stunden und 28 Minuten hat der Akku wieder 100 Prozent Energie.

MobileMark2007 versucht mit verschiedenen Applikationen das typische Verhalten eines Anwenders zu simulieren. Für diesen Test regeln wir die Helligkeit auf 100 cd/qm ein. Ganze 294 Minuten hielt das Vostro 1310 unter diesen Betriebsbedingungen durch, das ist ein sehr ordentlicher Wert. Wer dem 13-Zoll-Gerät unterwegs mehr Leistung abfordert, kann sich naturgemäß bereits viel früher ganz anderen Tätigkeiten zuwenden. Unter Last (CPU, Grafik und Festplatte im Dauerbetrieb) sowie mit komplett hoch geregelter Helligkeit war im Test nach 107 Minuten Schluss mit mobiler Aktivität.

Dell liefert das Vostro 1310 serienmäßig mit einem 4-Zellen-Akku aus, der eine nominelle Kapazität von 38 Wh aufweist. Der im Testgerät integrierte 6-Zellen-Akku schlägt mit einem Aufpreis von rund 40 Euro zu Buche.

Fazit

Keine Frage, es existieren zweifelsohne leichtere, schlankere und schickere 13-Zoll-Business-Notebooks. Aber das Vostro 1310 muss sich trotzdem nicht verstecken, die Optik ist durchaus hochwertig, die Testergebnisse sind allemal konkurrenzfähig. Zwar ist das Testmodell von den preiswerten Einstiegsmöglichkeiten der Vostro-1310-Baureihe deutlich entfernt, dennoch bekommt man damit ein vergleichsweise günstiges Gesamtpaket.
Die Ausstattung ist aufs Wesentliche reduziert, und das ist für das Gros der professionellen Anwender wohl allemal ausreichend. In der Testausstattung überzeugt das Gerät zudem durch eine ordentliche Performance und - noch wichtiger - mit respektablen Akkulaufzeiten. Für viele Anwender dürfte auch eine CPU-seitig geringere Ausstattung genügen, das eingesparte Budget lässt sich sinnvoll in eine Serviceverlängerung investieren. (mje)

Meßwerte und technische Daten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Dell Vostro 1310.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

111 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

120 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

97 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

105 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modeling

124 Punkte

MobileMark2007, Overall Performance

141 Punkte

Akkulaufzeit

minimale Laufzeit

107 Minuten

maximale Laufzeit

348 Minuten

MobileMark2007, Battery Life Rating

294 Minuten

Akkuladezeit, Notebook ausgeschaltet

148 Minuten

Display

maximale Helligkeit

256 cd/qm

minimale Helligkeit

49 cd/qm

Farbtemperatur

7030 K

Technische Daten Dell Vostro 1310

Prozessor

Intel Core 2 Duo T8100

Taktfrequenz

2,1 GHz

Chipsatz

Intel 965GM

inst. / max. Speicher

2048 / 4048 MByte

freie Bänke / Modultyp

0 / SO-DIMM

Displaytyp

13,3 Zoll, TFT

Displayauflösung

1280 x 800

Grafik

Intel GMA X3100

Festplatte

Toshiba MK1651GSY

Kapazität

160 GByte

USB

4 x USB 2.0

Akkutyp / Energieinhalt

Li-Ion, 11,1 V / 5000 mAh

Gewicht

2,1 kg

Abmessungen (B x H x T)

318 x 37,5 x 243

Listenpreis

ca. 750 Euro

Preise & Händler

Dell Vostro 1310

Dieser Artikel stammt von der Computerwoche Schwesterpublikation techchannel.de