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Das CeBIT-Thema 2010 lautet "Connected Worlds"

22.07.2009 von Heinrich Vaske
Im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE ließ CeBIT-Chef Ernst Raue die Katze aus dem Sack: Kernthema der CeBIT 2010 werden die "Connected Worlds" sein.

Vor wenigen Tagen haben die CeBIT-Macher gemeinsam mit den großen IT-Herstellern, die im Branchenverband BITKOM organisiert sind, das Schwerpunktthema der CeBIT 2010 festgelegt. Es lautet "Connected Worlds", zu Deutsch "Verbundene Welten". Messechef Raue begründet die Wahl damit, dass die weltweite Verflechtung der Märkte und die technischen Möglichkeiten durch Netzkonvergenz, Internet und mobile Anwendungen das Thema ganz nach oben auf die Tagesordnung gebracht hätten.

"Connected Worlds" - CeBIT-Chef Ernst Raue sieht die Messe der Zukunft als Networking-Event.

"Wir werden die Connected Worlds zum einen auf Ausstellungsebene mit einem fixen Anlaufpunkt thematisieren. Gleichzeitig wird es in den Global Conferences darum gehen, und schließlich wird das Thema auch im Internet stattfinden, wo die Vernetzung ja letztlich passiert", sagte Raue. In den kommenden Wochen und Monaten werde man intensiv daran arbeiten, das grobe Konzept mit attraktiven Inhalten zu füllen. In jedem Fall soll zur nächsten CeBIT eine derzeit in Entwicklung befindliche, groß angelegte Web-Plattform in Betrieb genommen werden - passend zum aktuellen Motto der weltgrößten Messe.

(Alles über die CeBIT 2009)

Anwendungsszenarien bilden Schwerpunkt

"Wir zeigen internationale Verflechtungen, die mit einer global aufgestellten IT erst möglich werden", so Raue. Als Beispiel für ein typisches Szenario nannte er den mittelständischen Maschinenbauer, dessen Installationen beim Kunden via breitbandiger Netzverbindungen von nahezu jedem Punkt der Erde ferngewartet werden können. Dieses und ähnliche Szenarien für den Maschinenbau und andere Branchen sollen ein Schwerpunkt auf der Messe bilden. Das CeBIT-Management will - wie schon in den letzten Jahren - Anwendungen in den Vordergrund rücken und dabei explizit auf vertikale Märkte eingehen.

"Nachhaltigkeit" ist den Messemachern wichtig - deshalb soll das Thema Green IT, bei dem es ja im wesentlich um Kosteneffizienz geht, zum dritten Mal in Folge einen Messeschwerpunkt bilden. Es wird einen deutlich größeren Platz einnehmen als zuletzt. Themen rund um Web 2.0 und Enterprise 2.0 stehen zum zweiten Mal im Mittelpunkt der "Webciety", in der 2010 aber mehr Web-basierende Business-Lösungen gezeigt werden sollen als in diesem Jahr.

Straffere Hallenplanung

Angesprochen auf die aktuelle Wirtschaftskrise und mögliche Hallenschließungen sagte Raue, im Vorfeld der letzten CeBIT sei das Management insofern kalt erwischt worden, als dass die Buchungen zum Jahresende 2008 unerwartet abrupt nachgelassen hätten. Da aber das ganze Messegelände bereits verplant gewesen sei, habe es in einigen Hallen größere Lücken gegeben, die anschließend "abgeschottet" werden mussten. Die CeBIT 2010 werde deshalb rund um die Ost- und Mittelachse des Geländes "straffer geplant", mit der Option auf Wachstum. Weitgehend offen ist noch, was in den "20er Hallen" stattfindet: Laut Raue werden sie auch in Betrieb sein, allerdings wohl nicht als klassische Ausstellungsfläche, sondern für Veranstaltungen diverser Art, beispielsweise Firmen- oder Privatkunden-Events.

Warnstreik
Zum Feiern war den in Hannover demonstrierenden EDS- und Avaya-Mitarbeitern nicht zumute. Sie protestierten am Messebahnhof/Skywalk vor den Toren der CeBIT gegen die Entlassungenpläne in ihren Unternehmen.

Raue betonte, die Messe werde insgesamt nicht kleiner als 2009, alle wichtigen Hersteller hätten ihr Interesse deutlich bekundet - sogar einige von denen, die zuletzt nicht mehr in Hannover gesichtet wurden. Es sei zu erkennen, dass die Akzeptanz von Hausmessen der großen Player etwas erlahme, weil die Hersteller damit nur Kontakt zur vorhandenen Klientel aufnehmen und kaum Neugeschäft machen könnten. Deshalb sei die CeBIT als Plattform um Geschäfte zu machen, für das Networking innerhalb der Branche und um sich von der besten Seite zu zeigen, attraktiver denn je. (hv)