Neue Features

Das bringt Windows Server 8

20.01.2012 von Eric Tierling
Auf der Microsoft-Entwicklerkonferenz BUILD im kalifornischen Anaheim lüftete Microsoft nicht nur den Schleier vom Windows 8-Client, sondern gab auch Informationen über das Server-Pendant preis.

Computerwoche-Autor Eric Tierling hatte Gelegenheit, umfangreiche Details über die Neuerungen des Windows Server 2008 R2-Nachfolgers zu erfahren.

"Windows Server 8", so der bisherige Codename, soll laut Microsoft über 300 neue und erweiterte Features für Unternehmen jeder Größe im Gepäck haben. Die Schwerpunkte der Cloud-optimierten Plattform erstrecken sich vor allem auf die Bereiche Virtualisierung, Networking, Storage und Verwaltung.

Hyper-V, die Dritte

Das neue Startmenü" von Windows Server 8 orientiert sich bei der Developer-Preview-Version am Windows 8-Client.
Foto: Microsoft

Zugelegt hat beispielsweise die Virtualisierungskomponente Hyper-V, deren Limits Microsoft kräftig nach oben schraubt. Pro physischem Host lassen sich nun 160 logische CPUs sowie bis zu 2 TB RAM nutzen, wobei eine einzelne virtuelle Maschine bis zu 512 GB Arbeitsspeicher verwenden kann. Virtuelles NUMA (Non-Uniform Memory Architecture) innerhalb von Gästen ermöglicht es den dort laufenden Betriebssysteminstanzen und Anwendungen, intelligente Entscheidungen beispielsweise für Arbeitsspeicherzugriffe vorzunehmen, was Performancesteigerungen bewirken soll.

Die Paketierung plant Microsoft beizubehalten. Hyper-V ist als Feature von Windows Server 8 sowie in Form des minimalistischen Microsoft Hyper-V Server erhältlich. Praktischerweise beherrscht ein Hyper-V-Host nun auch den Standby-Modus. Dadurch lässt sich der Virtualisierungsserver mitsamt aller laufenden VMs schlafen schicken und die Arbeit mit diesen zu einem späteren Zeitpunkt auf Knopfdruck hin fortsetzen, was unter anderem für Schulungszwecke vorteilhaft ist.

Überarbeitet wurde die Speicherunterstützung von Hyper-V-Gästen. Virtuelle Fiber-Channel-Hostadapter stellen eine zusätzliche Hardwarekomponente dar, die VMs einen direkten Zugriff auf Fiber-Channel-basierte Storage Area Networks (SANs) gestatten. Für virtuelle Festplatten führt Windows Server 8 das Format VHDX ein, das die Limitationen des heutigen VHD-Formats beseitigt. VHDX-Dateien dürften bis zu 16 TB groß sein und können zusätzlich zu den eigentlichen Nutzdaten erläuternde Informationen als Metadaten beherbergen. Außerdem stellt es kein Problem mehr dar, die Konfigurationsdateien einer virtuellen Maschine (wie zum Beispiel eine als VHDX-Datei abgebildete virtuelle Festplatte) auf einer Freigabe im lokalen Netzwerk zu platzieren.

Erweiterte Live-Migrationen

Auch der Transfer der kompletten Konfigurationsdateien einer VM an einen anderen Speicherort - etwa nach der Inbetriebnahme einer größeren Festplatte oder dem Umzug eines Servers - ist mit Windows Server 8 einfach zu bewerkstelligen. Ein Assistent nimmt alle erforderlichen Einstellungen vor. Das Besondere dabei: Der Umzug kann im laufenden Betrieb des jeweiligen Gastes stattfinden. Voraussetzung für die "Live Storage Migration" ist lediglich, dass es sich beim Speicherziel um eine Freigabe handelt. Somit bedarf es keiner aufwendigen Failover-Cluster-Infrastruktur mit Shared-Storage mittels iSCSI.

Zur Hochverfügbarkeit virtueller Maschinen erlaubt Windows Server 8 den Aufbau von Failover-Clustern mit 63 Knoten, auf denen insgesamt bis zu 4000 Hyper-V-VMs gleichzeitig laufen können (bislang ist bei maximal 16 Knoten und höchstens 1000 virtuellen Maschinen Schluss). Microsoft betont jedoch, dass es sich hierbei erst um vorläufige Angaben handelt. Beim Release der finalen Version von Windows Server 8 könnten die tatsächlichen Maximalwerte möglicherweise noch darüber liegen.

Als nützlich erweist sich die Priorisierung von virtuellen Maschinen, die in einem Failover-Cluster laufen. Anhand der Stufen hoch, mittel und niedrig ist festlegbar, welche VMs nach der Übertragung auf einen anderen Knoten vorrangig wieder zu starten ist.

Grundsätzlich können mehrere Live-Migrationen parallel erfolgen. Limitiert wird Windows Server 8 dabei lediglich von der Netzwerkbandbreite: Microsoft zufolge seien bei einer Gigabit-Ethernet-Verbindung zwei bis drei Live-Migrationen parallel möglich.

25 Jahre Windows
30 Jahre Windows - Windows 1.0
Windows 1.0 wird unter dem Codenamen "Interface Manager" entwickelt und am 20. November 1985 veröffentlich. Das erste grafische Betriebssystem für den PC kostete damals 99 US-Dollar, war aber nur mäßig erfolgreich, weil es an Anwendungen fehlte.
Windows 2.11
Auch in der folgdenen Windows-Version erinnert die grafische Benutzeroberfläche noch stark an textorientierte Benutzerschnittstellen. Das 1989 erschienene Windows 2.11 enthält bereits Microsoft Word.
Windows 95
Das unter dem Arbeitstitel "Chicago" entwickelte Windows 95 erscheint im August 1995. Dem Release geht eine ausführliche Testphase voraus, Teilnehmer müssen dabei eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben.
Windows NT 3.51 Server
Die Weiterentwicklung von Windows NT 3.5 erscheint im Mai des Jahres 1995 und unterstützt neuere 32-Bit-Anwendungen. Je nach Installationsvariante ist es auf Diskette(n) oder CD-ROM erhältlich.
Windows NT 4.0
Der Nachfolger von NT 3.51 erscheint im Juli 1996 und ist der letzte Vertreter der Windows NT-Reihe. Das Betriebssystem verfügt über die grafische Benutzeroberfläche von Windows 95 und kommt mit Assistenten für die Konfiguration daher.
Windows 98
Das unter dem Codenamen "Memphis" entwickelte Windows 98 erscheint am 25. Juni 1998. Das Betriebssystem bietet kaum sichtbare Neuerungen gegenüber Windows 95, bietet allerdings USB-Unterstützung und eine anpassbare Benutzeroberfläche.
Windows 2000
Windows 2000 wird auf Basis des eingestellten Windows NT 4.0 entwickelt und ist der Vorgänger von Windows XP. Das Betriebssystem erscheint in einer 32-Bit- und 64-Bit-Version. Die Arbeiten an der 64-Bit-Variante werden aber bald eingestellt.
Windows ME
Das letzte Betriebssystem auf MS-DOS-Basis: Windows ME (Millennium) erscheint (verspätet) am 14. September 2000. Probleme mit Internet Explorer und Windows Player verzögern den Release mehrfach.
Windows XP
Im Oktober des Jahres 2001 erscheint Windows XP (Codename "Whistler"), der technische Nachfolger von Windows 2000. Das Betriebssystem richtet sich in erster Linie an Heimanwender und kommt mit einer frischen Benutzeroberfläche daher.
Windows 7
Das in vielen Bereichen überarbeitete Windows 7 kommt am 22. Oktober 2009 auf den Markt. Eine weitgehend neue Benutzeroberfläche, bessere Systemsicherheit und der Einsatz von Bibliotheken im Windows-Explorer sind neu.
Windows 8
Als Nachfolger von Windows 7 kommt Windows 8 am 26. Oktober 2012 in den Handel. Erstmalig sind dabei zwei Benutzeroberflächen enthalten: das Windows 8 Modern UI und die klassische Desktop-Ansicht.
Windows Server 2012
Die Server-Version des zuvor veröffentlichten Windows 8 kommt im September 2012 auf den Markt. Mit der Modern-UI-Oberfläche, einem komplett überarbeiteten Taskmanager und den Active Directory Domain Services hebt sich das Programm von den Vorgängern ab.
Windows RT
Windows RT ist Microsofts Betriebssystem für Geräte mit Chips der ARM-Architektur wie Smartphones oder Tablets. Das Betriebssystem weist viele Parallelen zu Windows 8 auf. Aufgrund schwacher Absatzzahlen wird die Produktion von Windows-RT-Devices Anfang 2015 eingestellt.
Windows 8.1
Unter dem Codenamen "Windows Blue" entwickelt, soll das Update die Unzufriedenheit vieler Benutzer mit Windows 8 aus der Welt räumen. Deshalb kehrt auch der Start-Button zurück. Die Verknüpfung zu Microsofts Cloud-Dienst OneDrive wird jetzt standardmäßig angezeigt.
Windows 10
Mit Windows 10 bringt Microsoft laut CEO Satya Nadella 2015 nicht nur die nächste Version seines Betriebssystems auf den Markt, sondern eine völlig neue Windows-Generation. Der Shift auf Windows 10 markiert auch den Umstieg auf Windows as a Service: Künftig sollen keine neuen Windows-Versionen nach bisherigem Muster mehr folgen - stattdessen werden inkrementelle Verbesserungen in Form größerer und kleinerer Updates veröffentlicht. Win 10 bringt im Vergleich zu seinen Vorgängern zahlreiche Neuheiten mit, etwa den IE-Nachfolger Edge, virtuelle Desktops oder die digitale Assistentin Cortana. Parallel zu Windows 10 stellte Microsoft auch den Nachfolger zu Windows Server 2012 - Windows Server 2016 - vor.
Windows 11
Microsoft stellte mit Windows 11 offiziell eine neue Generation seines Betriebssystems vor und erklärte, damit eine neue Ära einläuten zu wollen. Die Idee, ein neues Windows zu bauen, entstand wohl in der Corona-Pandemie. Man habe Windows 11 darauf ausgelegt, auf verschiedenen Gerätetypen zu laufen und unterschiedliche Bedienmodi zu unterstützen, hieß es von Seiten Microsofts. Der Konzern hat bei Windows 11 vor allem Design und Bedienerführung vereinfacht. Darüber hinaus soll Windows 11 enger mit dem Collaboration-Tool Teams verknüpft werden. Wieder zurück in Windows 11 sind die aus der Version 7 bekannten Widgets. Der Redmonder Konzern bewirbt sein neues Betriebssystem darüber hinaus als besonders sicher. Die Architektur sei als Zero Trust angelegt, zudem sei das System Secure by Design. Wichtige Sicherheits-Features wie zum Beispiel Verschlüsselung seien von Haus aus aktiviert.

RemoteFX für LANs und WANs

Die verbesserte Unterstützung für VDI (Virtual Desktop Infrastructure) zeigt sich unter anderem bei der optimierten Nutzung von Netzwerk- und Storage-Ressourcen beim gleichzeitigen Betrieb vieler virtueller Desktops. Einen wichtigen Fortschritt markiert die WAN-Fähigkeit der - bislang rein auf LANs zugeschnittenen - Technik RemoteFX. Spezielle Erweiterungen von Drittanbietern wie Quest EOP oder Riverbed Steelhead können dadurch obsolet werden.

Treibende Kraft hinter dem schnelleren RemoteFX sind H.264 sowie die Verwendung unterschiedlicher Codecs für Text- und Bildinformationen. Durch die Unterstützung für Touch-Eingaben können zudem auch virtuelle Desktops in den Genuss einer Bildschirm-Berührungssteuerung gelangen.

Für VDI-Szenarien auf Basis der RemoteFX-Variante von Windows Server 8 sind noch nicht einmal mehr physische Workstation-Grafikkarten im Server erforderlich. Ersatzweise reichen die von Microsoft implementierten Software-Grafikkarten, für die schon herkömmliche Onboard-Grafikkarten auf Server-Mainboards genügend Leistung liefern, um Office-Benutzer und Knowledge-Worker mit RemoteFX zu beglücken.

Besser im Netz

Einen weiteren Schwerpunkt von Windows Server 8 bilden diverse Verbesserungen der Netzwerkfunktionen. Zur Serienausstattung des Serverbetriebssystems zählt zum Beispiel das "NIC-Teaming" zur Verknüpfung mehrerer Netzwerkadapter, die noch nicht einmal vom selben Hersteller stammen müssen. Zeiten, in denen Unternehmen ausschließlich zu proprietären Teaming-Lösungen von Broadcom und Intel greifen und dafür nur Netzwerkadapter desselben Anbieters verwenden konnten, gehören damit der Vergangenheit an.

Gemeinsam mit Hardwareherstellern arbeitet Microsoft am "Consistent Device Naming" (CDN). Diese BIOS-Funktion erlaubt es, die im Server verbauten Netzwerkadapter mit aussagekräftigen Bezeichnungen zu versehen. Auf diese Weise sollen Verkabelungsfehler künftig vermieden werden.

Mit Windows Server 8 lassen sich DHCP-Server-Paare bilden, die das Failover dank konstanter Replikation auch ohne Einrichtung eines Failover-Clusters beherrschen. Lastspitzen wie beim morgendlichen Einschalten der PCs fangen in den DHCP-Serverdienst integrierte Load-Balancing-Mechanismen ab.

Über das herkömmliche Quality-of-Service (QoS) hinausgehend, versieht Windows Server 8 den Netzwerkverkehr mit Tags, um unterschiedliche Arten von Übertragungen zu unterscheiden. Zusammen mit dem Host-internen Routing des Netzwerkverkehrs schafft dies die Möglichkeit, mehrere physische Netzwerkadapter im Server zu konsolidieren. Konsequent umgesetzt, kommt der Server dann mit einem einzigen Netzwerkadapter aus. Angesichts immer schnellerer Übertragungsraten in lokalen Netzwerken (10 Gigabit-Ethernet etc.) ist dies ein zeitgerechter Schritt.

Bereit für die Cloud

Die neue Bandbreitenkontrolle gestattet die Vorgabe von Unter- und Obergrenzen. Dadurch wird es möglich, die Performance von Übertragungen zu planen, was sich für Cloud-Implementationen als hilfreich erweist.

Auf Hybrid-Cloud-Umgebungen zielt die Netzwerkvirtualisierung ab. Diese schafft sichere Verbindungen beispielsweise zwischen den virtuellen Maschinen, die im hauseigenen Rechenzentrum ablaufen, sowie anderen VMs, die ihren Dienst bei einem Cloud-Hoster verrichten. Dadurch können diese externen VMs Teil des hauseigenen lokalen Netzwerks bleiben. IP-Adressen brauchen hierbei nicht verändert zu werden, da Windows Server 8 eine vollständige Abstrahierung vornimmt und somit alle Beteiligten der Ansicht sind, sie befänden sich in ein und derselben IT-Infrastruktur. Möglich macht dies eine automatische Anpassung von TCP-Paketen in Kombination mit dem GRE (Generic Routing Encapsulation)-Protokoll.

Die VPN-Ersatztechnik DirectAccess hat Microsoft von der starren IPv6-Abhängigkeit befreit. Auch in IPv4-orientierten Umgebungen soll das Verfahren nahtlos funktionieren - und zwar wahlweise mit Windows 7 (Enterprise und Ultimate) oder Windows 8, ohne dass dazu Agents auf den Clients zu installieren sind.

Bei BranchCache gibt es ebenfalls Neues zu verzeichnen. Optimiert für Private-Cloud-Umgebungen, kann die Technologie zum Caching von SMB- und HTTP-Zugriffen nun sogar lokale Zugriffe auf Dateien beschleunigen, die nicht identisch sind, sondern lediglich ähnliche Inhalte besitzen. Modifikationen an den Anwendungen bedarf es hierzu nicht.

Speziell für Hosted-Storage-Szenarien, bei denen die Server kein BranchCache verstehen, hat Microsoft zudem ein BranchCache-API geschaffen. Wickelt eine Client-Anwendung Dateizugriffe über diese Schnittstelle ab, erfolgt automatisch eine Hash-Kalkulation und lokale Zwischenspeicherung. Weitere Clients, die anschließend dieselbe Datei (oder eine Datei mit ähnlichem Inhalt) vom Storage-Space aus der Cloud abrufen möchten, können die gewünschten Informationen dann direkt aus dem im eigenen Standort befindlichen Cache erhalten - was meist schneller vonstatten geht als ein erneuter Abruf aus der Cloud.

Intelligente Speicherung

Auch beim Storage beschreitet Microsoft neue Wege. Speicher-Pools gestatten es, unterschiedliche Festplatten so zu aggregieren, dass sich diese als Einheit ansprechen lassen. Durch integrierte Fehlertoleranzmechanismen, deren Grad wählbar ist, überstehen diese Speicher-Pools den Ausfall physikalischer Festplatten ohne Datenverlust.

CHKDSK wurde bei Windows Server 8 von Grund auf überarbeitet. Dadurch kann die Analyse zum Aufspüren von Fehlern jetzt im laufenden Betrieb stattfinden. Einzig für Reparaturen muss die betroffene Festplatte offline genommen werden.

Windows Server 8 setzt auf Deduplizierung. Mithilfe dieser Technik zur Identifizierung redundanter Daten ist das Serverbetriebssystem dazu in der Lage, doppelte Daten zu erkennen und zum Beispiel die effektive Größe von virtuellen Festplatten, deren Inhalte große Ähnlichkeiten aufweisen, deutlich zu verringern.

Die dynamische Zugriffssteuerung vereinfacht die Vergabe von Berechtigungen zum Zugriff auf Informationen. Anders als die bisherige Zugriffssteuerung auf Ordner- und Dateiebene orientiert sich die dynamische Methode an der Art der jeweiligen Informationen, um Zugriffe anhand von Richtlinien freizuschalten oder zu verbieten. Dafür spielt es keine Rolle, an welchen Orten (Dateiserver, SharePoint etc.) die betroffenen Daten abgelegt sind. Microsoft spricht davon, dass die dynamische Zugriffssteuerung mit ihren im Active Directory hinterlegten Regeln eine intelligente Brücke zwischen IT-Administratoren, die sich mit der technischen Seite auskennen, sowie den Content-Inhabern schlägt.

Zu den weiteren Neuerungen aus dem Speicherbereich gehören der nun gleich im Lieferumfang enthaltene iSCSI-Target-Server, die Option zur Bitlocker-Verschlüsselung von freigegebener Clustervolumes (CSVs) sowie die Fähigkeit, Sicherheits-Patches und weitere Aktualisierungen auf allen Knoten eines Failover-Clusters einheitlich und in automatisierter Weise zu installieren.

Leichte Verwaltung

Den Server-Manager hat Microsoft bei Windows Server 8 komplett überarbeitet und zu einer Multi-Server-Verwaltungskonsole ausgebaut.
Foto: Microsoft

Der renovierte Server-Manager dient als Schaltzentrale für mehrere Server. Ereignisse werden dort automatisch zusammengefasst, um die Verwaltung insgesamt zu vereinfachen. Dieses Ziel verfolgt auch der grafische Assistent zur Domänencontrollereinrichtung, der beispielsweise ADPREP gleich mit ausführt. Automatisch stellt zudem ein in einer virtuellen Maschine ablaufender Domänencontroller fest, ob die zugehörige VM kopiert worden ist. Zum Schutz des Active Directory vor Inkonsistenz verändert der geklonte Domänencontroller daraufhin selbsttätig seine ID, damit andere ihn als hinzugekommenen Replikationspartner erkennen können.

Aktivierungsinformationen sollen Unternehmen künftig in ihrem Active Directory-Verzeichnis abspeichern können - wobei die Koexistenz zum bisherigen KMS-Verfahren (Key Management Service) gewahrt bleibt. Netzwerktechniker dürften sich über das neue grafische Verwaltungstool IPAM (IP Address Management) freuen. Dieses liefert Aufschluss darüber, welche IP-Adressen aus welchen DHCP-Bereichen bereits vergeben sind und welche Kapazitäten noch existieren. Des Weiteren ermittelt IPAM, ob eine bestimmte IP-Adresse bereits vergeben wurde oder ob sich diese einem Gerät statisch zuweisen lässt.

Die Installation von Serverrollen und Features kann nun auch anhand von Einsatzszenarien erfolgen.
Foto: Microsoft

Das bisherige grafische Tool Active Directory-Benutzer und -Computer existiert bei Windows Server 8 zwar weiterhin, jedoch nur aus Gründen der Abwärtskompatibilität. Stattdessen gibt das aufgabenorientierte, grafische Active Directory-Verwaltungscenter den Ton an, wenn es um die Administration des Microsoft-Verzeichnisdienstes geht. Ohnehin lassen sich bestimmte Aufgaben wie das Clonen eines Domänencontrollers nur über die Powershell erledigen, da Microsoft hierfür keine GUI-Umsetzung beabsichtigt. Immerhin: Um Powershell-unerfahrenen Administratoren die Befehlszeilensteuerung schmackhafter zu machen, weist das Active Directory-Verwaltungscenter seine intern ausgeführten Powershell-Befehle als Verlauf aus.

Am besten ohne GUI

Microsoft empfiehlt die Server-Core-Installation, die ohne GUI auskommt.
Foto: Microsoft

Generell präferiert Microsoft bei Windows Server 8 die Befehlszeilenoberfläche. Alle Konfigurationsoperationen lassen sich mittels Powershell v3 durchführen und automatisieren. Dazu stehen insgesamt mehr als 2.300 Cmdlets für die unterschiedlichsten Bereiche zur Verfügung. Außerdem entspricht der nahezu GUI-lose Server-Core-Modus nun der Standardvorgabe bei der Installation - da alle grafischen Verwaltungsoperationen nicht lokal, sondern remote von entfernten Stationen aus erfolgen sollen. Immerhin setzt der Wechsel zur vollständigen grafischen Benutzeroberfläche beim kommenden Windows Server 8 keine Neuinstallation mehr voraus (wie es noch beim jetzigen Windows Server 2008 R2 der Fall ist). Somit können Administratoren weiterhin selbst entscheiden, ob und wie lange Sie Windows Server 8 mit grafischer Oberfläche bevorzugen oder aber auf die GUI verzichten, so wie Microsoft es sich wünscht.

Bislang allerdings hat der schlichte Server-Core-Modus kaum Verbreitung gefunden. Ungeachtet dessen macht Powershell-Erfinder Jeffrey Snover, Distinguished-Engineer und Lead-Architect der Windows Server Division bei der Microsoft Corporation, die Marschrichtung für Windows Server 8 unmissverständlich klar: "Die grafische Benutzeroberfläche soll vom Server verschwinden."

20 schäbige Microsoft-Witze
Gott
Vobis-Chef Theo Lieven, Marc Andreessen von Netscape und Bill Gates sind mit dem Flugzeug abgestürzt.<br/> Gott empfängt die drei: "Was habt ihr geleistet?"<br/> Lieven drängt sich vor: "Ich war der erste, der Billig-PCs verkauft hat. Jeder kann sich jetzt einen PC leisten." "Gut", sagt Gott, "Petrus wird die einen Platz zuweisen."<br/> Marc Andreessen hebt den Finger: "Netscape hat dafür gesorgt, dass man sich im Internet zurechtfindet." Gott spricht: "Petrus wird dir einen Platz zuweisen.“<br/> Er wendet sich an Bill Gates: "Nun, mein Sohn, was hast du auf Erden geleistet?" Bill Gates: "Erstens bin ich nicht dein Sohn, und zweitens - runter von meinem Platz!"
Reifenpanne
Vier Microsoft-Leute fahren im Auto, als ein Reifen platzt.<br/> Der Programmierer: „Mist! Also dann lasst uns aussteigen und den Reifen wechseln.“<br/> Der Mann von der Hotline: „Ach was. Wir rufen einfach den ADAC an, der soll den Reifen wechseln.“<br/> Der Systemanalytiker: „Nein! Wir machen einfach alle Türen auf und wieder zu. Dann funktioniert es schon wieder.“<br/> Der PR-Leiter: „Ruhe bewahren. Wir fahren jetzt einfach ganz normal weiter. Es wird schon keiner was merken.“
Klo
Treffen sich drei Programmierer auf der Toilette. Nach dem Pinkeln tritt der erste ans Waschbecken, spült sich flüchtig die Hände ab und trocknet sie grob mit einem Papierhandtuch: "Wir bei Windows sind die Schnellsten", sagt er.<br/> Der Zweite tritt ans Waschbecken, seift sich sorgfältig die Hände ein und trocknet sie mit vier Papierhandtüchern ab: "Wir bei IBM sind nicht nur schnell, sondern auch gründlich", erwidert dieser.<br/> Der Dritte kommt vom Klo, und sie erkennen Linus Torvalds. Sie treten beiseite, damit er ans Waschbecken kann, doch er geht zielstrebig vorbei und erklärt "Wir bei Linux pinkeln uns nicht auf die Hände ..."
Ventilator
Bill Gates, Steve Jobs und Linus Torvalds kommen in den Himmel.<br/> Petrus führt sie in einen Raum, in dem viele Uhren stehen, und erklärt ihnen, dass die Uhren immer, wenn jemand einen Fehler programmiert, um eine Sekunde weiter laufen.<br/> Steve Jobs findet die Apple-Uhr, die ziemlich langsam läuft. Linus findet die Linux-Uhr, die fast steht. Nur Bill Gates findet die Microsoft-Uhr nicht und fragt Petrus, wo sie ist.<br/> Petrus: "Die hängt in der Hölle... als Ventilator!"
Windows NT
Schon etwas länger her: Bill Gates und Jim Cannavino von IBM streiten sich über die Zukunft der 32-Bit Betriebssysteme.<br/> Schließlich einigen sie sich darauf, eine Münze zu werfen. Sagt der IBM-Manager: „Liegt die Zahl oben, soll sich OS/2 durchsetzen, bei Kopf wird Windows 95 der Standard.“<br/> „Hey, Du hast Windows NT vergessen“, wirft Bill Gates ein. „Habe ich nicht“, antwortet Cannavino. „Wenn die Münze hochkant stehen bleibt, gehört die Zukunft NT...“
Kantine
Bei der Firma Microsoft wird ein Austauschprogramm gestartet. Es werden vier Mitarbeiter gegen vier Kannibalen ausgetauscht. Bei der Begrüßung der Kannibalen sagt der Chef: „Ihr arbeitet jetzt hier, verdient gutes Geld und könnt zum Essen in unsere Kantine gehen. Aber lasst die anderen Mitarbeiter in Ruhe!“<br/> Die Kannibalen geloben, keine Kollegen zu belästigen.<br/> Nach einem Monat kommt der Chef wieder und sagt: „Ihr arbeitet sehr gut. Nur uns fehlt eine Putzfrau, wisst Ihr was aus der geworden ist?“<br/> Die Kannibalen antworten alle mit nein und schwören, mit der Sache nichts zu tun haben.<br/> Als der Chef wieder weg ist, fragt der oberste Kannibale: „Wer von Euch Idioten hat die Putzfrau gefressen?“ Meldet sich hinten der Letzte ganz kleinlaut: „Ich war es.“<br/> Sagt der Boss: „Du Trottel! Wir ernähren uns seit vier Wochen von Teamleitern, Administratoren und Personalreferenten, damit niemand etwas merkt. Und Du Depp musst eine Putzfrau fressen...“
Bill Gates
Was ist der Unterschied zwischen Bill Gates und Gott?<br/> Gott weiß, dass er nicht Bill Gates ist!
Glühbirne 1
Wieviel Microsoft-Mitarbeiter braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?<br/> Keinen. Microsoft erklärt die Dunkelheit zum Standard.
Glühbirne 2
Wieviel Microsoft-Mitarbeiter braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?<br/> Keinen. Sie rufen bei Intel an, weil es ein Hardware-Problem ist.
Glühbirne 3
Wieviel Microsoft-Mitarbeiter braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?<br/> Vier. Der erste ersetzt die Birne, der zweite ändert die Fassung so, dass Netscape-Glühbirnen nicht reinpassen.<br/> Der Dritte baut eine Kurzschluss-Automatik ein, die ausgelöst wird, wenn jemand eine Glühbirne von Sun einsetzen will.<br/> Und der vierte überzeugt das amerikanische Justizministerium, dass das fairer Wettbewerb ist.
Hölle
Bill Gates stirbt bei einem Autounfall und findet sich im Fegefeuer wieder. Nach einer Weile kommt Gott und sagt: "Bill, ich weiß wirklich nicht, ob ich dich in den Himmel oder die Hölle schicken soll. Einerseits hast du der Gesellschaft in der ganzen Welt geholfen, indem nun fast jeder einen Computer zu Hause hat. Andererseits hast du das fürchterliche Windows erfunden. Ich erlaube dir deshalb, was ich noch nie vorher gemacht habe, nämlich selbst zu entscheiden, wo du die Ewigkeit verbringen willst."<br/> Bill erwidert: "Danke, Gott. Aber was ist der Unterschied zwischen Himmel und Hölle?" Gott sagt: "Ich bin bereit, dir zu erlauben, beide Plätze kurz zu besuchen, was dir die Entscheidung leichter macht." Bill: "OK, dann zuerst die Hölle."<br/> In der Hölle sieht Bill einen weißen Sandstrand und wunderbares, klares Wasser. Tausende junger Frauen laufen herum, spielen im Wasser und haben jede Menge Spaß. Die Sonne scheint, und die Temperatur ist perfekt. Bill ist sehr zufrieden. "Das ist großartig", sagt er zu Gott, "jetzt bin ich mal gespannt, wie der Himmel aussieht."<br/> Der Himmel ist hoch über den Wolken. Engel schweben herum, spielen Harfe und singen. Es ist nett, aber nicht so schön wie in der Hölle. Bill teilt Gott seine Entscheidung mit: "Ich denke, ich gehe lieber in die Hölle." "In Ordnung", sagt Gott, und Bill geht in die Hölle. <br/><br/> Zwei Wochen später beschließt Gott, nachzuschauen, wie es dem ehemaligen Milliardär in der Hölle geht. Als er in dort ankommt, findet er Bill in einer dunklen Höhle an eine Wand gekettet. Flammen züngeln an ihm hoch, und Dämonen peitschen ihn pausenlos. Bill schreit. "Na, wie geht's dir?", fragt Gott. Bill sagt: "Dieser Ort ist schrecklich und eine riesige Enttäuschung. Das habe ich nicht erwartet. Was ist denn aus dem anderen Ort geworden, der mit dem Strand und den schönen Frauen, die im Wasser spielen?" Sagt Gott: "Das war der Bildschirmschoner".
Grün
Was hatte ein geschichtsbewusster Informatiker auf seinem T-Shirt stehen?<br/> „Hiroshima '45, Tschernobyl '86, Windows '98”
Windows NT
Welche Hardwareplattform eignet sich am besten, um die Leistungsfähigkeit von Windows NT zu demonstrieren?<br/> Der Overhead-Projektor.
Verkaufen
Donald Trump trifft Bill Gates und sagt: "Bill, es geht mir so gut. Ich habe wieder viel Geld, so viel, dass ich die ganze Welt kaufen könnte."<br/> Darauf Gates: "Schön für dich, ich verkaufe sie aber nicht."
Hölle
Bill Gates hat eine Audienz beim Papst und macht ihm ein Angebot: "Ich biete ihnen 100 Millionen Dollar, wenn sie das 'Vaterunser' ändern."<br/> "Was haben sie sich denn vorgestellt?", will der Papst wissen. "Es soll heißen: Unser tägliches Windows gib uns heute", antwortet Bill. Der Papst überlegt kurz und greift zum Telefon: "Sofort den Vertrag mit den Bäckern kündigen."
Nachrichten
Bill Clinton, Saddam Hussein und Bill Gates treffen sich in der VIP-Lounge eines Flughafens. Gott erscheint und wendet sich an Clinton: "Ihnen will ich es sagen: In 14 Tagen geht die Welt unter." Alle drei eilen sofort nach Hause.<br/> Clinton tritt vor den Senat: "Ich habe zwei Neuigkeiten für euch. Eine gute und eine schlechte. Zuerst die gute: Gott spricht zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Jetzt die schlechte: In zwei Wochen geht die Welt unter."<br/> Zur selben Zeit hat Saddam Hussein seine Junta zusammengetrommelt: "Ich habe zwei Neuigkeiten für euch. Eine schlechte und eine ganz schlechte. Zuerst die schlechte: Gott spricht zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Jetzt die ganz schlechte: In zwei Wochen geht die Welt unter."<br/> Bill Gates hat das Microsoft-Board einberufen: "Ich habe zwei Neuigkeiten für euch. Eine gute und eine sehr gute. Zuerst die gute: Gott spricht zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Jetzt die sehr gute: In zwei Wochen spricht niemand mehr über die Defizite von Windows 2000."
Landkarte
Bill Gates geht am Privatstrand seiner Villa spazieren. Auf einmal wird eine alte Flasche an Land gespült. Er nimmt sie, öffnet sie und es erscheint ein Flaschengeist. "Danke für deine Rettung aus der Flasche, Bill. Du hast nun einen Wunsch frei. Was es auch sei, ich werde ihn dir erfüllen." Gates überlegt und meint dann: "Hier ist eine Landkarte mit allen Krisen- und Kriegsgebieten der Erde. Ich möchte, dass dort überall Frieden herrscht." Der Geist nimmt die Karte, stöhnt, und meint: "Das ist einfach zuviel. Hunderte von Kriegen, hassende Menschen, religiöse Fanatiker. Ich bin doch nur ein einfacher Flaschengeist, das kann ich nicht alles wieder geradebiegen. Hast du nicht noch irgendeinen anderen Wunsch?"<br/> "Ich hätte da noch einen. Ich möchte, dass alle gröberen Fehler aus Windows 95 verschwinden." Darauf der Flaschengeist: "Zeig mir doch noch mal die Landkarte ..."
Hotline
Bei der Microsoft-Hotline: Anrufer: "Seit ich die Windows98-Beta installiert habe, stürzt Office '97 laufend ab."<br/> Hotline: "Wir hatten hier das gleiche Problem."<br/> Anrufer: "Und was haben Sie gemacht?"<br/> Hotline: "Wir haben die Beta ein zweites Mal installiert."<br/> Anrufer: "Gut, dann versuche ich das jetzt auch."<br/> Eine Stunde später ...<br/> Anrufer: "Jetzt läuft bei mir gar nichts mehr!"<br/> Hotline: "Bei uns auch nicht..."

Fazit

Windows Server 8 kommt mit einer Reihe an Neuerungen in unterschiedlichen Bereichen daher. Selbst wenn es sich dabei vielfach nicht um so noch nie gesehene Features handelt, so stellen diese Funktionen dennoch sinnvolle Weiterentwicklungen der bisherigen Merkmale dar. Aus diesem Grund sind Unternehmen, die heute bereits Windows Server 2008 R2 einsetzen, gut auf das kommende Serverbetriebssystem von Microsoft vorbereitet.

Klar ist jedoch auch: Die Luft für Konkurrenten wird dünner. Allen voran dürfte das VMware zu spüren bekommen, deren einstiger technologischer Vorsprung zusehends schwindet. Denn die zahlreichen Möglichkeiten, die die Hyper-V-Implementation von Windows Server 8 ohne Aufpreis bereithält, eignen sich auch für anspruchsvollere Szenarien, sodass VMware wohl nur der Rückzug in den High-End-Bereich bleibt, um dort mit Spezialangeboten zahlende Kunden zu finden. (sh)