Mit SAP-Mobility

Das Bobby Car ist schon unterwegs

18.07.2011 von Christa Manta
Agiler, flexibler und innovativer sollen Unternehmen dank SAP jetzt werden - ausgestattet mit speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Apps, die das Überall-Office möglich machen. Das Thema Mobility steht ganz oben auf der Agenda des Walldorfer Software-Konzerns.
Foto: Simba Dickie Group

Wenn in der Vorweihnachtszeit die Nachfrage nach dem roten BIG Bobby Car ins Wunderliche rückt, zückt der Außendienstmitarbeiter der Simba Dicke Group sein Tablet-PC. Er startet die Mobile-Sales-App auf dem schicken Screen und prüft, ob das Produkt im 800 Kilometer weit entfernten Lager verfügbar ist. In Sekundenschnelle kann er Weihnachtsmänner beruhigen, Spielwarenhändler zufriedenstellen, Bestellungen aufnehmen, Preise checken, Verpackungsgrößen ermitteln und Aufträge abschließen. Seit Anfang Februar dieses Jahres hat die Simba Dicke Group, einer der fünf größten Spielwarenhersteller in Europa mit 3.700 Mitarbeitern an 30 Standorten, ihre Außendienstmitarbeiter mit Tablet-PCs von Dell ausgestattet und diese mit der Mobile Sales for SAP ERP App bestückt. Die mobile Anwendung synchronisiert sich täglich per UMTS und über eine sichere VPN-Verbindung mit den Bestandsdaten im SAP ERP System.

Mobility - "Wir meinen es ernst"

Übersichtlich sollte sie sein - die Mobile Sales CRM App für Vertriebsmitarbeiter der Simba Dicke Group.
Foto: Simba Dickie Group

Die Simba Dicke Group ist auf dem Weg, umzusetzen, was SAP CO-CEO Bill McDermott auf der Kundenveranstaltung Sapphire in Orlando Mitte Mai dieses Jahres prophezeite: "Mobile ist der neue Desktop" sagte er und stellte SAP Version 2.0 der Sybase Unwired Platform vor. Seit der Akquisition der Mobility-Plattform durch den Walldorfer Software-Konzern im vergangenen Jahr, hat sich SAP das Thema Mobility ganz dick auf die Fahnen geschrieben. "Wir meinen es ernst", verspricht auch Michael Böhnke den deutschen Kunden. Er ist bei SAP für das Business Development zuständig.

Der Plan von SAP ist, "allen Mitarbeiter im Unternehmen", vom 'mobile worker' aus dem Vertrieb oder den Dienstleistungsbereich, über den klassischen Angestellten bis hin zum obersten Manager, mobile Applikationen anbieten, die das Arbeitsleben erleichtern und effizienter gestalten und auf Kernsysteme im Unternehmen zugreifen. Ob es Kundendaten sind, die abgefragt werden sollen, der Urlaubsantrag, der abgesegnet werden muss, oder das Dashboard, das den Manager über aktuelle Entwicklungen informiert: Bisher haben die SAP, SAP-Partner und Systemintegratoren rund 50 mobile Kleinstanwendungen entwickelt. Die Apps synchronisieren sich automatisch mit Backend-Systemen wie CRM, ERP oder BI und läuten laut Böhnke ein neues Computerzeitalter ein, das den Menschen, seine Anforderungen und Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt und nicht mehr die Prozesse und Daten. Und das den rasanten Entwicklungen im Bereich der mobilen Geräte Rechnung trägt.

Eine Plattform für alle Fälle

Noch werden die Möglichkeiten der cleveren Telefone und Tablet-PCs stärker im privaten als im geschäftlichen Umfeld umgesetzt. "Unternehmen mobil zu machen, ist komplex", weiß Böhnke: die Vielfalt an Devices und Backend-Systemen, die prekären Sicherheitsanforderungen, die Herausforderungen, die sich aus der Entwicklung für unterschiedliche Plattformen und aus dem Management der heterogenen Geräte ergeben. Um dieser Komplexität und den sich daraus ergebenden Sicherheitsanforderungen Rechnung zu tragen, liefert SAP die Sybase Unwired Plattform jetzt mit einem Software Developer Kit (SDK) aus, das es auch Partnerunternehmen und Kunden ermöglicht, auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Apps zu entwickeln. Mit den Schnittstellen zu vielen heterogenen Datenquellen und Backend-Systemen, bietet SAP damit auch eine Plattform zur Entwicklung von Apps für diverse Geräte: derzeit Blackberry, iOS und Windows Mobile, Android soll sehr bald kommen.

Ordnung ins Gerätechaos

Darüber hinaus ermöglicht es die Management-Lösung "Afaria Device Management", die heterogene Gerätelandschaft im Unternehmen zu administrieren und zu gestalten. Mit Afaria können IT-Administratoren mobile Geräte konfigurieren, darauf installierte Software managen und Updates einspielen. Es lassen sich Passwortrichtlinien festlegen und sicherstellen, dass Mitarbeiter nur die Anwendungen nutzen, auf die sie zugreifen dürfen. Schließlich kann Afaria Daten verschlüsseln und sogar per Fernzugriff löschen, wenn etwa ein Gerät verloren gegangen ist oder geklaut wurde.

Die Vertriebsmitarbeiter der Simba Dickie Group sind heute schon mobil. Ob ihre Kollegen aus der Buchhaltung, aus dem Lager oder aus der Personalabteilung folgen, wird sich zeigen. SAP ist optimistisch: Ziel des Software-Konzerns ist, dass bis 2015 eine Milliarde Menschen über Mobile Apps auf das SAP-Backend zugreifen.