CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im November 2006

07.12.2006
Gemeinsam mit dem Nachrichtendienstleister Factiva präsentiert COMPUTERWOCHE.de drei Rankings. Die meistgenannten Unternehmen, die meistgenannten Manager und die meistgenannten IT-Begriffe. Diese Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von insgesamt 146 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen. Diese Woche präsentieren wir Ihnen das Ranking für die Top IT Unternehmen im November.

Microsoft – leise rieseln die Dollars

Die Top 10 der meistgenannten IT-Unternehmen im November 2006.
Foto: Factiva/COMPUTERWOCHE

Ende November 2006 hat der Verkauf des neuen Windows Betriebssystems Vista begonnen – zunächst nur für Firmenkunden. Der Marktstart für Privatkunden ist für Ende Januar 2007 geplant. Microsoft rechnet für die kommenden Monate mit einer starken Nachfrage nach dem neuen Betriebssystem auch in diesem Kundensegment – vor allem im Zusammenhang mit dem Kauf eines neuen PCs oder Laptops. Im Vorfeld der Markteinführung haben in Deutschland bereits doppelte so viele Firmenkunden an Informationsveranstaltungen teilgenommen wie geplant, sagte eine Unternehmenssprecherin. Microsoft erwarte daher, dass deutlich mehr Firmenkunden das Betriebssystem erneuern, als bei der Markteinführung von Windows XP. Konkrete Absatzprognosen für die neue Software machte Microsoft nicht. Die Marktforscher von IDC rechnen damit, dass Microsoft im ersten Jahr weltweit 100 Millionen Vista Lizenzen verkauft. Weltweit laufen nach Microsoft-Angaben derzeit rund 500 Millionen PCs mit Windows-Software. Microsoft wirbt bei Vista mit erhöhter Sicherheit und besserer Vernetzbarkeit von elektronischen Dokumenten. Unter dem Schlagwort "Unified Messaging" soll das E-Mail-Programm künftig auch Telefonanrufe annehmen und mündliche Nachrichten speichern können. Wie sicher die ersten ausgegebenen Versionen des Systems sein werden, bleibt abzuwarten, denn Hacker werden ihre helle Freude daran haben, Gegenteiliges unter Beweis zu stellen. Damit die Kunden das System ausschöpfen können, verlangt Vista dem Computer allerdings einiges ab. Der Prozessor sollte mindestens eine Rechenleistung von einem Gigahertz und der Arbeitsspeicher eine Kapazität von einem Gigabyte haben. Zudem fordert Vista für den optimalen Einsatz eine Grafikkarte mit mindestens 128 Megabyte Speicher.

Neue Vorwürfe gegen Siemens Manager

Die Reputation des Elektronik-Großkonzern Siemens lässt derzeit zu wünschen übrig. In der Korruptionsaffäre des Siemens-Konzerns sollen nach einem „Spiegel“-Bericht rund 100 Millionen Euro über Dubai geflossen sein. Unter anderem seien damit angeblich Aufträge im Rahmen der Olympischen Spiele 2004 in Athen geschmiert worden, berichtete die Redaktion am Samstag vorab. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" wusste die Konzernspitze von den schwarzen Kassen und weltweiten Korruptionspraktiken. Weder das Unternehmen noch die Staatsanwaltschaft München I nahmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP zu den Berichten Stellung. Laut Spiegel war unter anderem eine Firma namens Fiberlite an den Schwarzgeldschiebereien beteiligt. Von dort aus sei ein Teil der Gelder über Briefkastenfirmen in der Karibik auf die Schweizer Konten eines ehemaligen griechischen Siemens-Managers gegangen. Der Grieche sei bis Anfang April in der Chefetage des griechischen Siemens-Com-Ablegers beschäftigt gewesen. Über ihn, so vermuten Ermittler, könnten Bestechungsgelder an staatliche Institutionen geflossen sein. Gezahlt worden ist angeblich für Aufträge im Rahmen der Olympischen Spiele 2004 in Athen für ein Sicherheitssystem sowie weitere Großprojekte, darunter womöglich Arbeiten im Zusammenhang mit der Athener U-Bahn. Inzwischen ermittle auch die Athener Staatsanwaltschaft. Auf den Schweizer Konten des Siemens-Managers sollen nach Erkenntnissen der Ermittler zuletzt mehr als 30 Millionen Euro gelagert haben.

Vodafone-Verfahren um Deutsche-Bank-Chef Ackermann eingestellt

Bildunterschrift:Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im November 2006
Foto: Factiva/COMPUTERWOCHE

Das Verfahren gegen den Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hat den Mobilfunkriesen Vodafone Ende November wieder zurück in die Presse und damit auf den dritten Platz des COMPUTERWOCHE-Index getrieben. Die Anklage warf Ackermann und seinen Mitangeklagten vor, die Übernahme von Mannesmann durch Vodafone genutzt zu haben, um Managern und ehemaligen Vorstandsmitgliedern ungerechtfertigte Zahlungen in Höhe von rund 57 Millionen Euro zuzuschanzen. Untreue und Beihilfe zur Untreue lauten die Vorwürfe.

Dass der Prozess sieben Jahre nach Übernahme von Mannesmann durch den britischen Mobilfunkbetreiber Vodafone nun sein Ende findet, lässt sich Ackermann 3,2 Millionen Euro kosten. Diese Geldbuße wird der bestbezahlte Manager Deutschlands (15 bis 20 Millionen Euro Jahreseinkommen) aus eigener Tasche berappen. Damit ist kein Schuldeingeständnis verbunden, Ackermann ist auch nicht vorbestraft. Die anderen fünf Angeklagten verlassen das Gericht ebenfalls als freie, aber zahlende Männer. Insgesamt fließen der Staatskasse und gemeinnützigen Einrichtungen 5,8 Millionen Euro zu

Weitere Umstrukturierung bei der Telekom

Umstrukturierung und spezielle Angebote sollen die Deutsche Telekom in die richtige Richtung lenken. Einem Pressebericht zufolge will das Management ein zentrales Führungsgremium formieren. Darin soll der USA-Chef von T-Mobile, Robert Dotson, eine zentrale Funktion übernehmen. Er werde jedoch weiterhin in den USA bleiben, berichtet die "Rheinische Post". Zudem plane die Telekom eine enge Zusammenführung der Festnetzsparte T-Com und des Mobilfunkbereichs T-Mobile.

Weiterhin überraschte die Telekom durch das Konzept einer Internet-Datenmaut. Dann würden nicht nur Nutzer für ihren Internet-Anschluss bezahlen, sondern auch Internetanbieter für den Transport ihrer Dienste und Inhalte zu den Kunden. Ohne Internet Content-Anbieter wie Google jedoch, die überhaupt erst Interesse dafür generieren, sich große Datenmengen wie Fotos, Videos oder 3-D Anwendungen aus dem Internet zu laden, hätte die Telekom längst nicht den Kundenwachstum bei Breitbandanschlüssen zu verzeichnen. Experten rechnen deshalb damit, dass die Telekom ihre Vorstellungen eine Datenmaut nicht durchsetzen kann.

SAP kümmert sich um den Mittelstand

Um seine ehrgeizigen Wachstumsziele bis 2010 zu erreichen, konzentriert sich SAP derzeit auf die Restrukturierung der Mittelstandsorganisation. SAP plant, innerhalb der nächsten drei Jahre rund 100.000 neue Kunden generieren. Hierfür wurde die Position des President Global Small and Midsize Enterprise (SME) neu geschaffen und mit Hans-Peter Klaey besetzt. Donna Troy, die bislang den weltweiten Partnerkanal betreute, bekommt damit einen neuen Vorgesetzten. Der Schweizer soll sich vor allem darum kümmern, das "Partner-Edge"-Programm weltweit zu vereinheitlichen und zu synchronisieren. Branchenbeobachtern zufolge bedeutet dies jedoch auch, dass SAP die Zügel anziehen und den Partnern mehr auf die Finger schauen wird. Die zeigen sich jedoch gelassen. Sie verfolgen in erster Linie das Ziel, mit den SAP-Produkten mehr Umsatz zu erwirtschaften.