CW-Ranking: Die Top-IT-Begriffe im August 2006

05.10.2006
Gemeinsam mit dem Nachrichtendienstleister Factiva präsentiert COMPUTERWOCHE.de drei Rankings: die meistgenannten Unternehmen, die meistgenannten Manager und die meistgenannten IT-Begriffe. Diese werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von insgesamt 146 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen. Diese Woche präsentieren wir Ihnen das Ranking für die Top IT-Begriffe im August.

XML in aller Munde

Die Top 10 der meistgenannten IT-Begriffe im August 2006.

XML will einfach nicht weichen vom Platz eins der meistgenannten IT Begriffe des Monats August. Nahezu jede Branche scheint sich derzeit mit XML zu befassen, und somit bleibt das Interesse der deutschsprachigen Medien an diesem Thema ungebrochen. Schon bald erscheint das neue Windows Betriebssystem Vista und im Frühjahr nächsten Jahres das neue Office Paket 2007 – erstmalig mit dem Dokumentenformat XML. Das Analystenhaus Gartner rät Unternehmen, die die Kollaborationsfunktionen des Office-Pakets besonders schnell nutzen wollen, die Einführung der Bürosoftware vorzuziehen. In diesem Zusammenhang sollten aber alle Mitarbeiter gleichzeitig mit dem Büropaket ausgestattet werden, um auch mit dem Dokumentenformat Open XML arbeiten zu können.

Als wichtige, unabhängige Nachrichtenbörse zu XML und Webservices hat sich die von SAP und Oasis gesponserte Community XML.org etabliert. Die aktuell gehaltenen Seiten bieten reichlich Informationen – vom Meinungsartikel bis zum White Paper.

Über die Kontrolle des Internets und lauschende Fernseher

Das Thema Datenschutz hat sich im letzten Monat den zweiten Platz des Computerwoche-Index der meistgenannten IT Begriffe erkämpft. Grund hierfür sind sicherlich die Diskussionen zum Thema Eindämmung des Terrorismus durch verstärkte Überwachung des Internets. So forderte Klaus Jansen, Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamten beispielsweise eine gezieltere Durchforstung des Internets nach Autoren, die zu Terrorakten aufrufen oder Anleitungen zum Bombenbasteln publizieren. Datenschutzbelange könne man mit moderner Technik berücksichtigen. Wenn es eines Tages in Deutschland knallt, müssten Politiker, die sich gegen die Überwachung ausgesprochen hatten, Rechenschaft ablegen.

Aber auch in den privaten vier Wänden wurde Kritik laut, nachdem Google sein neues Werbeprojekt vorstellte, bei dem ein kleines Gerät im Raum dem Klang des laufenden Fernsehers lauscht, alle übrigen Geräusche ausfiltert und im Abstand von wenigen Sekunden die Ton-Daten in komprimierter Form an die Firmenzentrale sendet. Dort wird der Ausschnitt mit einer Datenbank abgeglichen, und schon weiß Google, welches Programm gerade läuft, und kann ausgesuchte Werbeeinblendungen, Listen passender Foren und andere Informationen aus dem Netz einblenden, zugeschnitten auf das aktuelle Fernsehprogramm. Dass hier sofort die Alarmglocken der Datenschutzbeauftragten klingeln, versteht sich von selbst, denn es stellt sich natürlich die Frage, was mit anderen im Raum aufgezeichneten Geräuschen oder Gesprächen geschieht. Google kontert dazu jedoch mit dem Hinweis, dass nur alle fünf Sekunden ein Ausschnitt aufgenommen und durch die extreme Filterung und Kompression kein in irgendeiner Weise erkennbares Sprachsignal übermittelt werde.

DSL ohne Festnetzanschluss und der Wettbewerb im DSL Markt

Die Top 25 der meistgenannten IT-Begriffe im August 2006.

Im August entbrannte eine Diskussion zum Thema „DSL ohne Festnetzanschluss“. Diese feste Verbindung könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Die EU-Wettbewerbshüter haben einen Vorschlag der Bundesnetzagentur gebilligt, wonach die Telekom DSL-Anbietern künftig einen "IP-Bitstromzugang" bereitstellen soll. Damit wird der Festnetzanschluss überflüssig. Das "nackte DSL" ohne Telefon ist vor allem im Interesse derjenigen DSL-Anbieter, die ohne eigenes Telefonnetz auskommen und ihre Breitbandprodukte in Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern vermarkten. So günstig die DSL-Angebote auch geworden sind - Voraussetzung ist bislang immer noch ein Telefonanschluss, meist von der T-Com.

Mit neuen Kombi-Angeboten und speziellen Dienstleistungen stürmen DSL- und Telefonanbieter derzeit auf den deutschen Markt. Über so viele und attraktive Angebote freut sich der Konsument auf der einen Seite, und doch blickt fast niemand mehr wirklich durch in diesem Tarifdschungel. Ende August stellte die Deutsche Telekom DSL-Komplettangebote mit Sprach- und Surf-Flatrates vor. O2 ergänzt hingegen sein Kerngeschäft Mobilfunk um einen DSL-Anschluss der Mutter Telefonica. Und auch Vodafone konterte sogleich mit drei Paketen, die DSL, Festnetztelefonie und Mobilfunk aus einer Hand versprechen. Wer letzten Endes den Kampf um den zufriedenen Kunden gewinnt, bleibt weiterhin spannend.

Möge die Blog-Macht mit Dir sein!

Derzeit existieren weltweit mehr als 70 Millionen regelmäßige Weblogs, etwa 250.000 bis 300.000 davon in Deutschland. Laut der Studie „Social Computing“ von Forrester werden Käufer immer selbständiger, nehmen immer mehr Einfluss auf andere Konsumenten und stehen immer weniger loyal zu Marken und Unternehmen. Gerade in der Wirtschaft denkt man derzeit um und konzentriert sich auf dieses sich verändernde Konsumentenverhalten. Blogs werden hierbei wichtiges Tool gerade für kleine und mittelständische Unternehmen, um zwischen den großen Brands Aufmerksamkeit zu erregen. Auch Unternehmen, die zu Offenheit bereit sind oder sehr schnell nach außen kommunizieren müssen, profitieren von Blogs. Und für viele Firmen ist Blogging eine Möglichkeit, den offenen Dialog mit ihren Kunden zu unterstützen und Vertrauen zu schaffen.

Eine andere Meldung besagt, dass Google Mitte August einem eingeschränkten Kundenkreis Zugang auf eine neue Beta-Version seines Weblog-Services Blogger.com eingeräumt hat. Die Auserwählten haben die Möglichkeit, Neuerungen im Service zu testen und zu beurteilen. Hierzu gehört beispielsweise die Möglichkeit, das Layout seines Blogs mittels Drag & Drop zu bearbeiten oder Einträge mit Labels zu kategorisieren.

Wireless Markt boomt

Der Vormarsch von kabellosen Technologien ist nicht mehr aufzuhalten. Auf der IFA wurden im August in allen Bereich der Consumer Electronics neue Lösungen und Geräte mit Wireless Technologie vorgestellt. Aber auch in der industriellen Nutzung für gewerbliche Zwecke findet die Technik immer breitere Anwendung. Eine aktuelle Studie des US-Beratungsunternehmens ARC Advisory Group prognostiziert dem weltweiten Wireless-Markt im Bereich der industriellen Fertigung bis 2010 eine jährliche Wachstumsrate von 26 Prozent. Während der Gesamtumsatz für Hardware, Software und Service drahtloser Technologien im Jahr 2005 in diesem Marktsegment bei 325,7 Mio. Dollar lag, sollen die Einnahmen in den nächsten vier Jahren die Milliarden-Marke durchbrechen. Der verstärkte Einsatz von Wireless-Technologien soll demnach vor allem in der Prozessfertigung grundlegende Veränderungen bringen und die Produktionsbedingungen optimieren. Zwar würden Wireless-Applikationen in der Industrie bereits seit längerer Zeit eingesetzt, durch neue Sensor-Netzwerktechniken und die Weiterentwicklung von WLAN-Einsatzmöglichkeiten solle nun aber ein regelrechter Boom entstehen.