Computacenter setzt auf gesundes Wachstum

Computacenter: Positive Signale für 2006

24.03.2006 von Gabriele Müller
Beim Namen Kerpen denken Rennsportfans sofort an Michael Schumacher. Doch die Stadt hat noch anderes zu bieten. Mit Computacenter unterhält ein großer Serviceprovider für IT-Infrastrukturen seine Deutschland-Zentrale.

Angefangen hat alles in Köln vor rund 20 Jahren. Damals gründete Jost Stollmann die Firma Compunet als IBM-Händler Nummer 219. Einige Jahre später bekam die Firma den Status als erster autorisierter IBM-Partner in Deutschland. Zwölf Jahre nach Firmengründung schließlich wurde Compunet Teil von GE Capital IT Solutions - der amerikanische Konzern übernahm den deutschen Mittelständler. Ende 2002 wurde das Unternehmen in die international agierende Computacenter-Gruppe integriert. Damit beschäftigt Computacenter nun europaweit circa 10 000 Mitarbeiter, davon fast 4000 allein in Deutschland, verteilt auf 22 Standorte bundesweit.

In drei Geschäftsfeldern ist Computacenter heute tätig: "Technology Sourcing" liefert den Kunden den gesamten IT-Bedarf aus einer Hand. "Infrastructure Integration" steht für Beratung, Design und Einführung der IT-Ausstattung, und "Managed Services" meint die Verantwortung für IT-Betriebsprozesse. Kunden können einzelne Komponenten bis zu kompletten Rechenzentren und Netzwerken an den Dienstleister auslagern.

Computacenter

Europaring 34–40, 50170 Kerpen–Sindorf

Bewerber-Hotline: 022 73 / 597 70 49; Bewerbungen: In digitaler Form über www.computacenter.de/karriere/

Mitarbeiterzahl: rund 4000 in Deutschland, rund 10 000 in Europa

Standorte: 22 in Deutschland

Umsatz 2004: 1 Mrd. Euro in Deutschland, 3,5 Mrd. Euro in Europa

Einstellungsbedarf: 130 Mitarbeiter

Geforderte Qualifikationen: je nach Position verschieden; zum Beispiel für Junior Consultant Client-/Server-Technologien: Hochschulabschluss in Wirtschaftsinformatik, Informatik oder vergleichbare technische Ausbildung; Praktika, Werkstudententätigkeit oder eine Diplomarbeit in aktuellen Client-Server-Technologien; Grundkenntnisse in den Bereichen Client Services, File & Print Services, Verzeichnisdienste, Groupware und Messaging-Produkte, Netzwerkarchitekturen und Server-Anbindungen; kommunikative Fähigkeiten, organisatorisches Geschick sowie ausgeprägte Moderations- und Präsentationsfähigkeit.

Duz-Kultur hat überlebt

In den 22 Jahren Unternehmensgeschichte hat es gewaltige Veränderungen gegeben. Nicht wenige Firmen kämpfen nach Zusammenschlüssen und Übernahmen mit völlig unterschiedlichen Firmenkulturen und -strukturen. "Wir nicht", sagt Thomas Leibfried, Human Resources Manager, mit Überzeugung. "Auch bei uns haben unterschiedliche Kulturen ihren Einfluss gehabt. Aber wir haben aus jeder Ära etwas Positives bewahrt. Das, was unsere Stärke war, die Identifikation mit dem Unternehmen und vor allem mit dem eigenen Job, ist unverändert groß."

Trotz der gewachsenen Größe herrschen im Unternehmen Tugenden vor, die eher von familiengeführten Betrieben her bekannt sind und als klassisch mittelständisch gelten. "Sicher, Begriffe wie Teamgeist, unternehmerisches Denken und Handeln, Eigenverantwortung werden sehr oft als Klischee benutzt", räumt Leibfried ein. "Aber wir leben sie." Nach Beispielen gefragt, zählt er einiges auf, was so manchem wohl erstaunt: "Dass wir keinen Betriebsrat haben, liegt nicht etwa an der Unternehmensleitung, sondern daran, dass die Mitarbeiter sich dagegen entschieden haben. Probleme und Fragen klären wir auf direktem Weg. Dafür sorgt unter anderem, dass vom Vorstand bis zum Azubi jeder jeden duzt. Das ist nicht nur Formsache, sondern Ausdruck eines Selbstverständnisses." Autorität könne sich hier nicht hinter Titel und Funktionen verstecken, sie müsse erarbeitet werden.

Kunden bestimmen manchmal Arbeitszeiten

Freiheit und Motivation - zum Beispiel mit einem einjährigen Talentprogramm für Mitarbeiter - steht die Forderung nach Engagement gegenüber: Flexibel gehandhabte Arbeitszeiten ohne Erfassung verlangen Einsatz über das Übliche hinaus, wenn es die Situation erfordert. "Unsere Kunden wundern sich manchmal, wann und wie lange hier freiwillig gearbeitet wird", lächelt der Personalverantwortliche.

Gesundes Wachstum mit Kontinuität lautet die Devise bei Computacenter. Für das Jahr 2006 sucht Leibfried rund 130 Nachwuchskräfte. Besonders gefragt sind Technologiespezialisten mit Beratungskompetenz, die in Kundenprojekten eingesetzt werden können. Für den akademischen Nachwuchs bietet Computacenter Einstiegsprogramme an, die im laufenden Jahr noch ausgebaut werden sollen. "Das ist für uns eine gute Gelegenheit, junge Mitarbeiter gründlich kennen zu lernen und sie an das Unternehmen binden", erklärt der Personaler. Eine spätere Übernahme ist dabei das feste Ziel. Wer sich bewährt, dem stehen alle Karrierewege offen -auch ins Management.

Trainee Alexander Kreuser ist stolz, dass er die Cisco-Zertifizierung in kurzer Zeit geschafft hat.

Alexander Kreuser hat bei Computacenter ein sechsmonatiges Trainee-Programm rund um das Thema Netzwerktechnologien absolviert, das ihn auf seinen heutigen Job vorbereitet hat. Der 29-jährige Wirtschaftsinformatiker arbeitet heute als Junior System Engineer in der technischen Verkaufsberatung in Ratingen. Auf seine Ausbildung bei Computacenter ist er stolz: "Während dieser Zeit haben alle sieben Trainees die Zertifizierung zum Cisco Certified Network Associate und zum Cisco Certified Networking Professional absolviert." Hauptsächlich in München bekamen die Trainees das aktuelle Wissen um Netzwerktechnologien, Routing und Switching, Troubleshooting, Remote-Access und VPN-Technologien vermittelt. Kreuser gefällt die Kombination von technischem Know-how und Beratung. Mit Kunden hat er schon einschlägige Erfahrungen gemacht: Für den Kölner Telekommunikationsanbieter NetCologne hat er als Student im Call-Center gejobbt und gelernt, professionell Gespräche zu führen.

Für die nächste Zeit wird Kreuser wohl in der Computacenter-Niederlassung Ratingen einen größeren Kunden betreuen, und er freut sich auf eine längere Zusammenarbeit. "Da ich aber gern reise, könnte ich mir auch andere Einsatzorte und Schwerpunkte vorstellen", sagt er und denkt er schon mal über die Zukunft nach.