IE9 optimal einsetzen

Clevere Tipps für den Internet Explorer 9

04.09.2011 von Moritz Jäger
Mit einigen Kniffen können Sie den Microsoft Internet Explorer 9 optimieren und an die persönlichen Bedürfnisse anpassen.

Der Internet Explorer 9 bietet eine aufgeräumte und auf das Nötigste reduzierte Bedienoberfläche. Zahlreiche Funktionen sind aber trotzdem über die offensichtlichen Bedienelemente zu erreichen. Andererseits verbirgt sich Optimierungspotenzial unter der Haube, hier ist eine Änderung in der Registry notwendig.

Wir haben nützliche Tipps zur Optimierung des Internet Explorer 9 zusammengetragen. Fangen wir gleich an:

Start beschleunigen

Nach der Neuinstallation von Internet Explorer 9 startet der Browser zügig. Aber spätestens nach ein paar Tage und der Installation einiger Add-Ons dauert es schon länger. Und irgendwann trödelt der IE9 beim Start wie früher sein Vorgänger nach einiger Zeit.

Add-on-Verwaltung: Der IE9 liefert Ihnen hier Informationen zu den Erweiterungen.

In der Regel ist es aber nicht der Browser, der langsamer wird, sondern jedes vom Anwender installierte Add-On will auch geladen sein. Einige Erweiterungen erweisen sich dabei als Startbremse. Bei der Identifizierung der langsamen Erweiterungen hilft die Add-On-Verwaltung des Browsers. Sie erreichen Sie über die Schaltfläche "Extras" (das Zahnradsymbol rechts oben).

Der IE9 listet ist der die Add-On-Verwaltung nicht nur die installierten Erweiterungen auf, sondern auch einige ihrer Kenndaten wie die benötigte Ladezeit. So lassen sich Leistungsbremsen identifizieren und gegebenenfalls durch Alternativen ersetzen. Sie können die entsprechende Erweiterung auch deaktivieren, allerdings führt das spätestens dann zu Fehlfunktionen, wenn eine Webseite davon Gebrauch machen will.

Auf den Angaben basiert übrigens auch der Add-On-Leistungsratgeber von IE9. Er verwendet die Add-On-Ladezeit und benachrichtigt den Anwender bei Add-Ons, die die Browser-Sitzung verlangsamen. Microsoft hat den Schwellwert standardmäßig auf 0,2 Sekunden voreingestellt.

Mehr Downloads gleichzeitig

Standardmäßig lädt der IE9 maximal zwei Downloads gleichzeitig von einer Website. Über die Registry lässt sich dieses Limit erhöhen. Die Anzahl der gleichzeitigen Downloads wird über zwei verschiedene Werte in der Registry gesteuert: MaxConnectionsPerServer und MaxConnectionsPer1_0Server. Diese müssen vom Nutzer neu angelegt werden, der relevante Pfad ist:

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Internet Settings

Mehrere Downloads: Legt man diese beiden Werte neu an, kann der IE9 mehrere gleichzeitige Downloads durchführen.

Die beiden Einträge sind hier als DWORD-Wert (32-Bit) einzutragen. Anschließend müssen den jeweiligen Einträgen noch Werte zugewiesen werden, hier kann der Nutzer frei wählen. Daten wie "4" und "6" sind allerdings relativ sicher, unter Umständen kann das System sonst zu instabil werden.

Windows-Tools von Microsoft
Wussten Sie schon, dass Microsoft nicht nur Software verkauft, sondern auch sehr gute Programme verschenkt? Das Angebot ist leider auf den Webseiten gut versteckt. Wir haben nützliche Tools mit Fundort für Sie zusammengestellt.
Microsoft AccessChk
Mit AccessChk können Sie in der Befehlszeile eine ausführliche Liste ausgeben, welche Rechte ein Benutzer auf Dateien, Dienste oder Teile der Registry hat.
Microsoft Message Analyzer
Analysiert den Netzwerkverkehr. Ein- und ausgehende Verbindungen werden detailliert aufgeschlüsselt. Das Programm ist der Nachfolger von Microsoft Network Monitor und mit Windows 10 , Windows 8, Windows 7, sowie mit den letzten Versionen von Windows Server kompatibel.
Microsoft RAMMap
Das Sysinternals-Tool RAMMap zeigt die aktuelle Zuteilung des Arbeitsspeichers in einer grafischen Oberfläche an. So kann man zum Beispiel erkennen, wie viel Arbeitsspeicher die laufenden Prozesse verbrauchen
Microsoft Windows Designs
Verschönern Sie Ihren Desktop mit beeindruckenden Designs.
Microsoft Windows EasyTransfer
Beim Upgrade von einem Windows auf das nächste sollen keine persönlichen Daten verloren gehen. EasyTransfer hilft Ihnen bei der Migration und ist für das Upgrade von Vista/XP auf Windows 7 konzipiert.
Microsoft BgInfo
BgInfo zeigt den Windows-Systemstatus und die installierten Hardwarekomponenten als transparente Informationsliste auf dem Desktop an. Erspart den Umweg über die Systemsteuerung und ist so immer im Blickfeld. In der neuesten Version 4.20 auch problemlos unter Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2.
Microsoft Virtual CD-Rom Control Panel
ISO-Abbilder von Datenträgern als Laufwerke in Vista und Windows 7 einbinden? Das ist mit diesem Tool möglich - Windows 8 kann das ja auch so.
Microsoft Disk2vhd
Erstellen Sie eine oder mehrere virtuelle Festplatten. Ideal zum Testen neuer Systeme.
Microsoft Sysinternals PsExec
Administratoren müssen oft auf Computern im Netzwerk remote Programme starten. Dazu sind keine teuren Zusatzwerkzeuge notwendig, sondern Sie können das kostenlose Sysinternal-Tool PsExec verwenden.
Microsoft AutoRuns
AutoRuns verwaltet die Autostart-Einträge von Windows.
Microsoft Windows XP Mode
Der Windows XP Modus - kurz: XP Mode - bietet einen virtuellen Computer auf Windows-XP-Basis, der allen Windows-7-Nutzern mit den Editionen Professional, Enterprise und Ultimate zur Verfügung steht. Für Windows 8 gibt es den XP-Modus offiziell nicht.
Microsoft Process Explorer
Überwacht laufende Prozesse, DLLs und Änderungen in der Registry.
Microsoft SyncToy
Datenabgleich zwischen Desktop-PC und Notebook leichtgemacht. Richtet sich primär an Windows-7-Anwender.
Microsoft Keyboard Layout Creator
Wenn Sie die Standard-Tastaturschemata leid sind, können Sie sich hier Ihre individuelle Tastenbelegung erstellen.
Microsoft Attack Surface Analyzer
Wenn Sie neue Programme installieren oder Ihre Platte aufräumen, kommt es zu Veränderungen innerhalb des Betriebssystems. Attack Surface Analyzer vergleicht zwei System-Snapshots miteinander und deckt so eventuelle Sicherheitslücken auf, die sich durch die Änderungen ergeben haben können.
Windows Defender Offline
Microsoft gibt Admins mit dem Windows Defender Offline ein neues Tool an die Hand, mit dem sich Viren, Spyware sowie Rootkits aufspüren und entfernen lassen. Windows-8.1-Nutzer müssen aktuell noch eine Beta verwenden.
Microsoft TCPView
Analysiert alle TCP- und UDP-Verbindungen und zeigt an, an welchen Ports eventuell Gefahr droht.
Microsoft AutoLogon
Microsoft das Sysinternal-Tool Autologon an, mit dem Sie schnell und einfach eine automatische Anmeldung an Computern konfigurieren können. Autologon funktioniert auch unter Windows 8.
Microsoft Security Compliance Manager
Wer die Konfiguration von Servern, Systemen und Anwendungen in Sachen Sicherheit optimieren will, findet bei Microsoft den Security Compliance Manager.
Microsoft Richcopy
Dank simultaner Prozesse kopiert Richcopy große Datenmengen bis zu 8mal schneller als das herkömmliche System. Schlägt in der Performance sogar Profitools wie XCopy.
Microsoft Exchange PST Capture
Mal eben PST-Dateien in Exchange Server oder in Office-365-Postfächer importieren? Das Exchange PST Capture Tool macht‘s möglich.
Microsoft Security Essentials
Schützt vor Viren, Würmern und Trojanern und ist dank automatischer Updates immer auf dem neuesten Stand. Unter Windows 8 ist ja Defender bereits an Bord.
Microsoft Process Monitor
Überwacht alle laufenden Prozesse und ihr Wirken in der Registry.
Microsoft XML Notepad
Stellt XML-Dokumente in formatierter Struktur dar und macht sie so übersichtlich durchsuch- und editierbar.
Microsoft Baseline Security Analyzer
Überwacht Ihre Windows-Updates. Wenn nachinstallierte Fixes beispielsweise fehlerhaft sind, kriegen Sie Bescheid. Ab Version 2.3 kann das Tool auch mit Windows 8.1 umgehen.
Microsoft Word Viewer
Word-Dokumente anzeigen und drucken ohne eine Office-Lizenz? Here you go.... Und ja, natürlich geht das auch mit OneDrive und Office Web Apps, aber manche Anwender bevorzugen eine lokale Lösung.
Microsoft Desktops
Vier Desktops gleichzeitig auf einem einzigen Monitor - wer's braucht...
Microsoft BlueScreen Screen Saver
Microsoft nimmt sich auch schon einmal selbst auf die Schippe. Mit dem Bluescreen Screen Saver kommen längst vergessene Erinnerungen wieder hoch. Täuschend echt. Unser Windows-8.1-System verweigerte allerdings die Zusammenarbeit - immerhin ohne echten Bluescreen.
Microsoft Sysinternals ShareEnum
Mit ShareEnum lassen Sie sich alle Freigaben in einem IP-Bereich oder einer Domäne anzeigen. Verfügen Sie über genügend Rechte, können Sie die gefundenen Freigaben per Doppelklick öffnen.
Microsoft Powershell
Powershell ist die Kommandozeile für den Profi. Ist Bestandteil des Windows Management Framework, die neueste Version 4.0 von Windows 8.1 läuft auch unter Windows 7 und Server 2008 R2.
Microsoft Enhanced Mitigation Experience Toolkit (EMET)
Vor allem für Admins interessant: Legen Sie fest, ob und wie bestimmte Programme ausgeführt werden dürfen. So werden potenzielle Sicherheitslücken gestopft. Die 2013 erschienene Version 4.1 unterstützt auch Windows 8.1 offiziell.
Microsoft Excel Viewer
Zeigt und druckt Excel-Dateien, ohne dass Excel installiert sein muss. Ansonsten gilt hier das Gleiche wie für den Word-Viewer, geht natürlich auch mit Excel Online.
Microsoft Windows Media Player
Der Media Player spielt fast alles. Neueste Version ist Nummer 12.
Microsoft OneDrive
Kein Tool im eigentlichen Sinne, aber sieben GByte Online-Speicher sind auch nicht zu verachten.
Microsoft Mathematics
Für alle, die ihn brauchen: Der wissenschaftliche Taschenrechner unterstützt komplexe Rechen- und Formeloperationen, besitzt eine Office-Schnittstelle und sogar Handschrifterkennung.
Microsoft Personal Folders Backup
Um Outlook-Ordner bei älteren Outllook-Versionen wie 2007 automatisch zu sichern, benötigen Sie diese kostenlose Erweiterung.
Microsoft Office Compatibility Pack
Um neuere Office-Dateien (.docx etc.) auch mit älteren Office-Versionen lesen zu können, benötigen Sie diesen Konvertierer.
Microsoft Office 2007 - Add-in Speichern unter PDF oder XPS
Speichern Sie Office-Dateien im PDF- und XPS-Format, wenn Sie noch auf Office 2007 setzen.
Microsoft ProPhoto Tools version 2
Lesen Sie Metadaten von Fotos aus und fügen Sie Standort (GPS)-Informationen hinzu.
Microsoft PowerPoint Viewer
PowerPoint-Präsentationen anschauen, ohne PowerPoint zu installieren? Kein Problem! Wer es nicht installieren mag, kann dies auch mit PowerPoint Online erledigen.
Microsoft Photosynth
Bereitet Fotos dreidimensional auf und macht sie damit begehbar - was für ein Spaß...
Microsoft ZoomIt
Die Bildschirmlupe tut, was sie soll: die Anzeige im ausgewählten Bereich vergrößern.
Microsoft Resarch Image Composite Editor
Wieder einmal das Weitwinkel-Objektiv zu Hause vergessen und den ganzen Strand in 50 Einzelmotiven fotografiert? Dieses Programm fügt Ihnen Ihre Einzelfotos wieder zu einem einzigen Panoramabild zusammnen.
Microsoft Windows-Tool zum Entfernen bösartiger Software
Um Viren und Würmer wieder loszuwerden... Am besten man fängt sie sich aber erst gar nicht ein!
Microsoft Windows Live Writer
Mit Live Writer steht Ihnen eine vollwertige Blogging-Software kostenlos zur Verfügung
Microsoft Windows Movie Maker
Mit dem Movie Maker können Sie Fotos, Diashows und Videos importieren sowie Filme bearbeiten. Die fertigen Filme können Sie online veröffentlichen.
Microsoft Windows Fotogalerie
Verwalten Sie Ihre Bildersammlung, erstellen Sie Panorama-Fotos oder Diashows mit Fotogalerie.
Microsoft PageDefrag
Nutzen Sie PageDefrag, um Ihre Registry von Rückständen früherer Installationen zu bereinigen und fehlerhaften Einträge zu finden. Das Tool ist für die älteren Systeme Windows NT 4.0, Windows 2000, Windows XP und Server 2003 gedacht.
Microsoft Worldwide Telescope
Der Weltraum. Unendliche Weiten... Begeben Sie sich auf eine fantastische Enteckungsreise.

Schneller mit Tastenkürzeln

Oftmals ist man mit Tastatur-Shortcuts deutlich schneller unterwegs als wenn man mit der Maus durch die Optionen des Internet Explorer 9 navigiert. Folgende Tastenkombinationenl sind im IE9 enthalten:

Einige der Shortcuts arbeiten auch mit früheren Versionen des Internet Explorers

Integrierte Developer Tools nutzen

Entwickler können über die integrierten Developer Tools Code auslesen. Und Sie können beispielsweise auch die Netzwerkverbindungen überprüfen. Die im Internet Explorer 9 integrierten Developer Tools können Sie per F12 oder über das Menü "Extras" (Alt+x) im Unterpunkt "F12 Entwicklertools" einblenden - sie werden im unteren Drittel des Browser angezeigt. Die Applikation lässt sich auch vom Browser lösen, der passende Button ist neben dem "Schließen"-Knopf angeordnet.

Entwickler-Hilfe: Die Dev Tools im IE9 können auch anzeigen, wie lange der Download einzelner Objekte dauert.

Die Schaltflächen zu HTML und CSS zeigen die jeweiligen Optionen zum Aufbau der Website an. Zudem kann man die Scripte der Seiten auslesen und debuggen.

Besonders interessant ist zudem die Optionen "Network". Diese arbeitet ähnlich wie ein Network-Sniffer, zeichnet aber nur den Traffic zwischen Website und dem einzelnen Nutzer auf. So kann man etwa die Timings überprüfen oder testen, wie lange der Download eines einzelnen Elements dauert.

Menüleiste oberhalb der Adressleiste anzeigen

Normalerweise zeigt der Internet Explorer 9 die Menüleiste unterhalb der Adressleiste an - mit einem Eingriff in die Registry kann man dies ändern. Die Menüleiste ist zu sehen, wenn die ALT-Taste drückt. Dazu muss im Pfad

HKEY_CURRENT_USER\Software \Microsoft\Internet Explorer\Toolbar\WebBrowser

ein neuer DWORD-Wert (32-Bit) angelegt werden. Dieser trägt den Namen ITBar7Position, als zugehöriger Wert ist eine "1" einzutragen.

Toolbar nach oben: Der Eintrag verschiebt die Toolleiste an das obere Ende des Internet Explorers.

Nach einem Neustart findet sich die Leiste am oberen Ende des Internet Explorers. Allerdings hat der Tipp auch ein paar Nachteile: So wird beispielsweise hinter den Tabs immer ein schwarzer Balken angezeigt. Zudem funktioniert das Drag and Drop nicht mehr. Um die Funktion wieder zu deaktivieren kann man den Wert entweder auf "0" setzen oder den Wert komplett löschen.

Menüleiste ständig anzeigen

Wie auch bei Windows 7 Dateiexplorer lässt sich im Internet Explorer 9 durch den Druck der ALT-Taste eine zusätzliche Menüleiste anzeigen. Wer diese Informationen dauerhaft anzeigen will, muss dies über die Registry einstellen. Die Menüleiste im Internet Explorer 9 bietet einen schnellen Zugriff auf die verschiedenen Funktionen, etwa die Favoriten, die verschiedenen integrierten Tools oder die Ansichts-Einstellungen. Normalerweise kann man diese Leiste durch einen Druck auf die ALT-Taste einblenden.

Um die Leiste dauerhaft anzuzeigen, muss in der Registry ein neuer Eintrag angelegt werden. Der erste Schlüssel namens "Internet Explorer" wird im Pfad:

HKEY_CURRENT_USER\Software\Policies\Microsoft

Menüs aktivieren: Dieser Registry-Eintrag zeigt dauerhaft die zusätzliche Menüleiste im IE9 an.

eingetragen. Darin wird anschließend ein weiterer Unterschlüssel namens "Main" eingetragen. In diesem Unterschlüssel wird nun ein neuer DWORD-Wert (32-Bit) namens "AlwaysShowMenus" eingetragen. Die Daten in diesem Wert sind anschließend auf "1" zu setzen.

Nach einem Neustart sollten die Menüs automatisch und dauerhaft im IE9 angezeigt werden.

Immer als Vollbild starten

Auf Wunsch füllt der IE9 den kompletten Bildschirm aus, allerdings nur, wenn der Nutzer den Modus aktiviert. Über einen Registry-Eingriff lässt sich das ändern. Im Normalbetrieb wechselt der Browser mit einem Druck auf die Taste F11 vom Fenster- in den Vollbildmodus. Wer aber standardmäßig im Vollbild browsen will, der kann dies leicht über die Registry einrichten.

Der relevante Pfad dafür ist

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Internet Explorer\Main

Immer im Vollbild: Dieser Registry-Eintrag regelt die Startansicht des IE9.

Hier findet man den Wert "FullScreen". Dieser ist standardmäßig auf "no" gesetzt. Ändert man diesen Eintrag auf "yes", startet der Internet Explorer 9 ab dem nächsten Mal direkt im Vollbildmodus.

Eigene Jumplist-Einträge zu Webseiten erstellen

Angepasste Jumplist: Links ist die Original-Jumplist, rechts die angepasste.

Mit dem IE9 lassen sich häufig genutzte Webseiten unter Windows 7 direkt in der Taskleiste ablegen - wenn die Seite es unterstützt, zeigt das Lesezeichen sogar einzelne Optionen der Seite an. Mit ein wenig HTML-Kenntnissen lassen sich diese Sprunglisten-Einträge nahezu beliebig anpassen und erweitern. Die Jumplisten in Windows 7 sind Links und Programmaufrufe, welche die Icons von Programmen anzeigen, wenn man sie auf der Taskleiste mit der rechten Maustaste anklickt. Nutzer des Internet Explorer 9 können diese Jumplisten auch für Bookmarks nutzen - wenn die Seiten es unterstützen. So kann man beispielsweise eine täglich genutzte Website direkt auf der Taskleiste ablegen und mit einem Rechtsklick auf die angebotenen Unterseiten zugreifen.

Wie Microsoft im IE9-Blog erklärt, ist es relativ einfach, diese Jumplisten selbst anzulegen oder anzupassen. Alles was man benötigt ist der IE9, einen eigenen Webspace und rudimentäre HMTL-Kenntnisse.

Zunächst muss man eine HTML-Datei erstellen, in der die Links der Jumpliste definiert werden. Diese sieht wie folgt aus:

<html>

<head>

<title>TC Jumplist</title>

<meta http-equiv="refresh" content="0; URL=http://www.tecchannel.de">

<meta name="msapplication-task" content="name=Netzwerk;action-uri=http://www.tecchannel.de/netzwerk/;icon-uri=http://www.tecchannel.de/favicon.ico"/>

<meta name="msapplication-task" content="name=Forum;action-uri=http://www.tecchannel.de/forum/;icon-uri=http://www.tecchannel.de/favicon.ico"/>

<meta name="msapplication-task" content="name=Produkte;action-uri=http://www.tecchannel.de/produkte/;icon-uri=http://www.tecchannel.de/favicon.ico"/>

</head>

<body>

</body>

</html>

Der erste Befehl nach dem Title-Tag leitet beim Aufruf der Datei direkt auf die Zielseite weiter.

Link-Tausch: Ist die HTML-Datei auf einem Webspace, muss man den Link nur entsprechend anpassen.

Jeder MSApplication-Task legt dabei den jeweiligen Jumplist-Eintrag fest. Im Beispiel ändern wir die Standard-Tecchannel-Einträge so ab, dass wir mit einem Klick im Bereich Netzwerk, dem Forum oder der Produktdatenbank landen. Der Befeh Icon-URI legt fest, welches Icon vor dem jeweiligen Eintrag angezeigt wird - solange man eine *.ico-Datei auswählt, kann man hier ein beliebiges Bild anzeigen lassen.

Ist die Datei abgespeichert, muss man sie auf einen Webspace ablegen. Nun kann man den entsprechenden Eintrag ändern: Die im IE9 aufgerufene Website lassen sich aus dem Browser direkt auf die Taskleiste ziehen. Nun wird das Icon mit der rechten Maustaste angeklickt, ein weiterer Klick auf den Namen der Seite zeigt die Eigenschaften des Links. Hier muss der Link im Startaufruf ausgetauscht werden, so dass der Link zur eben erstellten URL führt. (siehe Bild). Sobald man die Änderungen speichert, sollte sich die Jumplisten entsprechend verändern.

Beta und RC des Internet Explorer 9 deinstallieren

Während die Installation der IE9-Beta oder IE9 RC relativ einfach ist, wird es beim Entfernen der Vorab-Software ein wenig schwieriger - denn Microsoft führt die Anwendung nicht in den installierten Programmen auf. Nur über einen Umweg kann man den IE9 wieder loswerden. Aus unverständlichen Gründen verzichtet Microsoft darauf, die Beta des Internet Explorer 9 in der normalen Programmübersicht aufzuführen. Dazu kommt, dass die Vorabversionen den installierten Internet Explorer überschreiben. Wer die Beta oder den RC wieder entfernen will, der muss einen Umweg gehen.

Versteckt: Die Beta des IE9 wird über die Update-Funktion deinstalliert.

Die Internet Explorer 9 Beta trägt sich in Windows Vista und Windows 7 im Bereich Installierte Updates ein. Um in das Menü zu gelangen, kann man entweder in Programmen und Funktionen auf die Schaltfläche Installierte Updates anzeigen klicken oder diesen Text direkt in das Suchfenster des Windows-Startmenüs eintragen.

Die Ansicht braucht eine Weile, um alle Einträge darzustellen. Anschließend kann man den IE9 per Rechtsklick oder über die entsprechende Schaltfläche deinstallieren. Er wird dann automatisch wieder durch eine Vorgängerversion ersetzt.

Windows 7 - Service Pack 1 und IE9 richtig installieren

Wer den Release Candidate des Internet Explorer 9 einsetzt, sollte diesen deinstallieren, bevor das Service Pack 1 für Windows 7 aufgespielt wird. Wer eine Beta-Version oder den Release Candidate des Internet Explorer 9 einsetzt, sollte eine Deinstallation durchführen, bevor das Service Pack 1 installiert wird. Danach sollte ein Neustart durchgeführt werden und erst dann das Aufspielen des Service Pack 1 erfolgen.

Nach einem erneuten Neustart kann dann der Release Candidate des IE9 wieder installiert werden. Hiernach ist kein Neustart mehr notwendig. Die Deinstallation des IE9 empfiehlt sich aus folgendem Grund: Da der Internet Explorer viele Komponenten des Betriebssystems nutzt und daher auch quasi untrennbar mit diesem verbunden ist - und der zu Windows 7 gehörige Browser der Internet Explorer 8 ist - ist es sinnvoll ein Betriebssytem-Update - wie es ein Service Pack ist - auch mit dem original IE Komponenten durchzuführen. Tut man dies nicht, so ist es anschließend nicht mehr möglich den IE9 zu deinstallieren.

Dieser Tipp basiert unter anderem auf einem Blog-Beitrag aus dem Internet Explorer Support Blog auf Microsofts TechNet.

Windows 7: Anheften von Webseiten

Der Internet Explorer 9 unterstützt die Integration von Webseiten auf Computern unter Windows 7 durch das Anheften an der Taskleiste, auf den Desktop oder in das Startmenü. Damit sind auch neue Funktionen verbunden, wenn der Entwickler der Webseite dies berücksichtigt hat. Untersuchungen von Microsoft haben ergeben, dass Anwender angeheftete Webseiten zwischen 15 und 50 Prozent häufiger besuchen. Diese nahtlose Integration von Webseiten in Windows 7 stellt eine Reihe von neuen Funktionen zur Verfügung, die hier beispielhaft erklärt werden.

Zuwachs: Mit dem Internet Explorer 9 kann man Webseiten an der Taskleiste anheften.
Foto: Microsoft TechNet

Möchte man Besucher einer Webseite dazu bewegen, mit Internet Explorer 9 die Webseite in Windows 7 zu integrieren, kann man mittels JavaScript über die Methode window.external.msIsSiteMode() ermitteln, ob die Webseite schon angeheftet wurde. In diesem Fall liefert die Methode true zurück.

Diese Schnittstelle kann über jedes HTML-Element angesprochen werden, wie folgendes Codebeispiel zeigt:

<a onclick="window.external.msAddSiteMode();" href="#">Anheften</a><

Sollte diese Abfrage jedoch false zurückliefern, kann man die Besucher darauf aufmerksam machen, dass sie die Webseite in Windows 7 direkt integrieren können.

Um eine Webseite an die Taskleiste anzuheften, muss der Besucher nur eine Registerkarte aus dem Internet Explorer 9 per Drag und Drop auf die Taskleiste ziehen und dort fallen lassen. Alternativ kann man auch das Icon der Webseite aus der Adressleiste oder aus der Übersicht nach dem Öffnen einer neuen Reiterkarte zum Anheften nehmen.

Neue Funktionen

Nach dem Anheften können Anwender neue Funktionen nutzen, wenn der Entwickler die Webseite um die entsprechenden Funktionen erweitert hat:

Für Statistiker: Kirix Strata
Kirix Strata konvertiert Tabellen auf Websites per Mausklick in dynamische Spreadsheets und Ad-Hoc-Reportings. Es kann auch Grafiken aus Back-End-Datenbanken erstellen. Eine mächtige Sortiermaschine mit Surf-Funktion sozusagen. Nachteile: Der Browser kostet eine Kleinigkeit (250 Dollar) und kommt langsam in die Jahre.
Für Web-Einsteiger: Dillo
In den frühen Neunzigern wäre das rudimentäre Dillo mit seiner Skript- und Animations-Feindlichkeit noch State of the Art gewesen. Gerade Internet-Anfänger und Menschen, die auf der Suche nach puren Informationen in Textform sind, werden hier bedient.
Für Nerds: Lynx
Wer grafische Betriebssysteme strikt meidet und alles über die Kommandozeile abwickelt, kommt trotzdem nicht über das Web herum. Hier setzt Lynx an. Der Browser ist rein in ASCII-Sprache gehalten und kommt gänzlich ohne grafische Elemente aus - abgesehen von (farbigem) Text. Lynx soll CMD-Nerds beim Download von Dateien aus dem Internet unterstützen, während sie auf den Servern ihrer Arbeit nachgehen.
Für kreative Apple-Fanboys: Cruz
Drei Fakten verbinden die folgenden drei Browser – Cruz, Fluid und Fake: Alle stammen aus der Feder von <a href="http://celestialteapot.org/" target="_blank">Celestial Teapot Software</a>, alle setzen auf die gleiche Rendering Engine und alle funktionieren nur mit Mac OS X. Cruz beispielsweise präsentiert Google-Ergebnislisten in einer iTunes-Anmutung und stellt Twitter-Feeds in einem separaten Browser-Fenster dar – ähnlich wie Flock.
Für versierte Apple-Fanboys: Fluid
Fluid erstellt "seitenspezifische Stand-Alone-Browser", mit denen Web-Anwendungen, die sich auf eine einzige Website beschränken, selbst gebastelt werden können. Bei Opera heißt ein ähnliches Feature "Widget".
Für faule Apple-Fanboys: Fake
Fake ist die ideale Lösung für Programmierer und Manager. Die Kombination aus Safari-Browser und AppleScript erlaubt die Steuerung des Browser-Verhaltens. So können verschiedene Aktionen in Workflows automatisiert werden, um bestimmte Angebote zu testen oder auch Webformulare ohne viel eigenes Zutun ausfüllen zu lassen.<br /> Im Gegensatz zu den kostenlosen Cruz und Fluid kostet das eher für den Unternehmenseinsatz geeignete Fake 29 Dollar.
Für Dreidimensionale: SpaceTime
SpaceTime ist ein Versuch, uns das WWW in echtem 3D näher zu bringen. Tabbed Browsing beispielsweise wird in einer dreiachsigen Ansicht realisiert, Suchergebnisse erscheinen ebenfalls dreidimensional. Im Bild zu erkennen: Die Ergebnisliste der Google-Bildersuche nach dem Begriff 'Baltimore'.
Für Rechercheure: Gollum
Gollum kann Wikipedia – und nur Wikipedia. Dieser "Browser" öffnet lediglich ein Pop-up-Fenster mit Wikipedia-Artikeln – und das in jedem x-beliebigen anderen Browser. Ob Gollum allein deshalb schon das Prädikat "Browser" verdient, sei dahingestellt. Für das gleichzeitige Absurfen von Lexikon und anderen Web-Seiten ist diese Erweiterung aber bestens geeignet.
Für Musiker: Songbird
Songbird vermischt Surfen mit Musikhören – und das in vielfältiger Weise. Zum einen können Sie Ihre stationäre Musiksammlung verwalten, zum anderen auch Musik kaufen (siehe Bild) und natürlich Musik anhören. Es gibt zahlreich Erweiterungen für Songbird, unter anderem von Last.fm, 7digital und Amazon, deren interaktive Angebote direkt in den Browser eingebunden werden können.
Für Social-Media-Fans: Flock (†)
Flock, dessen Entwicklung mittlerweile eingestellt wurde, arbeitete mit Split-Screen: Es zeigte im Hauptfenster eine Web-Seite an und im Nebenfenster alle ihre RSS-Feeds und Updates aus dem Social-Media-Umfeld. Der Browser basierte ursprünglich auf Firefox, stieg später aber auf Chrome um. Gerüchte besagen, dass Mozilla für Firefox 5 einige Flock-Funktionen übernehmen wird.

High-Res Icon

Durch die Integration in die Taskleiste wird die Webseite wie ein Programm angezeigt und kann über diese Verknüpfung direkt gestartet werden. Als Icon wird das Favicon der Webseite genutzt.

Wenn man aber die Webseite an die Taskleiste anheften möchte, benötigt Windows 7 ein Icon mit einer höheren Auflösung. Die Taskleiste ist um einiges größer als das klassische Favicon. Internet Explorer 9 nutzt Icons mit folgenden Auflösungen:

Angeheftete Webseiten nutzen darüber hinaus:

Ein Favicon kann mehrere Bilder in unterschiedlicher Auflösung beherbergen. Für die beste Darstellung mit Internet Explorer 9 empfehlen wir folgende Auflösungen:

Empfehlung: 16x16, 32x32, 48x48

Optimal: 16x16, 24x24, 32x32, 64x64

Wenn eine Webseite kein Icon in geeigneter Auflösung zur Verfügung stellt, wird das vorhandene nicht einfach hochskaliert. Dabei auftretende unschöne Pixelartefakte aufgrund der geringen Quellgröße würden das Gesamtbild deutlich trüben. Daher wird das bestehende Icon in Originalgröße eingebunden und mit einem weißen Rahmen umgeben.

Es empfiehlt sich daher durchaus ein hochauflösendes Favicon anzulegen. Dieses speichert man im ICO-Format auf der eigenen Webseite. Meistens platziert man das Favicon im Wurzelverzeichnis der Webseite und bindet es über ein Link-Element in der <head>-Bereich der Webseite als neues Favicon ein:

<link rel="shortcut icon" href="https://www.computerwoche.de/favicon.ico" />

Zu beachten ist dass das Favicon bei jedem Webseitenzugriff geladen wird. Bei populären Webseiten kann bei der Verwendung eines High-Res Icon durchaus der Traffic um GBytes zunehmen. Daher ist es ratsam, im Webserver das clientseitige Caching des Favicons über den HTTP-Header einzuschalten. Internet Explorer 9 beachtet hier die Elemente "max-age" und "expires date". Zusätzlich kann für die Datei die GZIP-Komprimierung aktivieren, so dass die Dateigröße während der Auslieferung um ungefähr die Hälfte verringert werden kann.

Weitere Informationen rund um Favicons stellt Microsoft im Microsoft Developer Network zur Verfügung:

Metadaten

Neben dem Favicon können für das Anheften von Webseiten spezielle Metadaten im <head>-Bereich der Webseite übergeben werden, die die Darstellung der angehefteten Webseite beeinflussen. Diese Daten spielen während der Installation und zur Laufzeit eine Rolle.

application-name. "application-name" definiert den Namen der Anwendungsinstanz der angehefteten Seite. Der Begriff erscheint, sobald man über das Icon der angehefteten Seite auf der Taskleiste mit der Maus fährt sowie als Fenstertitel der Anwendungsinstanz der angehefteten Seite.

<meta name="application-name" content="TecChannel.de" />

Wenn das Element nicht vorhanden ist, wird der Name des Dokuments an dieser Stelle verwende

msapplication-tooltip. "msapplication-tooltip" blendet einen zusätzlichen Hilfetext ein, wenn man mit der Maus über das Icon der angehefteten Seite im Startmenü oder auf dem Desktop fährt.

<meta name="msapplication-tooltip" content="TecChannel.de" />

msapplication-starturl. "msapplication-starturl" enthält die URL der Webanwendung. Die Startadresse kann der vollqualifizierte oder ein ein relativer Bezeichner der aktuellen Webseite sein. Es sind sowohl HTTP, als auch HTTPS als Protokoll erlaubt. Sollte die URL eine Umleitung auf eine andere Webseite sein, muss die Webseite komplett mit führendem "http://" und abschließendem "/" angegeben werden:

<meta name="msapplication-starturl" content="./" />

Wenn dieses Element nicht vorhanden ist, wird die URL der aktuellen Webseite verwendet.

msapplication-window. "msapplication-window" legt die Startgröße der angehefteten Webseite fest, wenn sie vom Anwender zum ersten Mal aufgerufen wird. Sobald der Anwender jedoch das Fenster in der Größe verändert, gelten zukünftig die neuen Größen.

<meta name="msapplication-window" content="width=800;height=600" />

Die minimale Größe für "width" sind 800 und für "height" 600 Pixel. Größere Werte sind natürlich auch möglich.

msapplication-navbutton-color. Über "msapplication-navbutton-color" kann man die Farbe des Vorwärts- und Zurück-Buttons beeinflussen. Die Farbe kann als Name oder Hexwert angegeben werden.

<meta name="msapplication-navbutton-color" content="#016AB0" />

Wenn dieses Element nicht vorhanden ist, wird die Farbe von der Palette des Favicons abgeleitet.

Startmenü-Integration

Webseiten lassen sich über die Methode window.external.msAddSiteMode() neben der Taskleiste auch in das Startmenü integrieren:

<a onclick="window.external.msAddSiteMode();" href="#">Startmenü</a>

Danach blendet Windows 7 eine Sicherheitsabfrage ein, die der Anwender bestätigen muss, bevor die Webseite dem Startmenü hinzugefügt wird.

Wenn der Webentwickler diese Funktion auf der Webseite nicht integriert hat, kann jeder Anwender auch über die GUI den Vorgang selbst durchführen. Dazu muss er nur den Extras-Button (Tastaturkürzel ALT+X) anklicken und unter Datei die Option Webseite dem Startmenü hinzufügen auswählen.

Dieser Tipp basiert unter anderem auf einem Beitrag aus dem Windows-7-Blog von Daniel Melanchthon. (mec)

Der Artikel stammt von der CW-Schwesterpublikation TecChannel. (sh)