Wurde die Cloud vor einigen Jahren noch als Allheilmittel dargestellt, so hat sich diese Meinung inzwischen ein wenig diversifiziert. Mittlerweile gibt es nicht mehr nur einfache Clouds, Interessierte müssen sich mit Ansätzen wie Public Cloud, Private Cloud oder Hybridsystemen auseinandersetzen - und einige Anwendungen sind in der traditionellen Infrastruktur immer noch am besten aufgehoben. CA will seinen Kunden mit einem neuen Angebot, CA Cloud 360, eine Entscheidungshilfe liefern. CIOs können damit analysieren, welche ihrer Dienste und Applikationen sich in den jeweiligen Umgebungen am besten abbilden lassen können.
Neue Funktionen für CloudComons
Auf der CA World 2010 wurde erstmals die Plattform CloudCommons der Öffentlichkeit präsentiert. Die Idee dahinter: CA liefert einen Index, mit dem sich verschiedene Cloud-Angebote vergleichen lassen und bietet einen zentralen Anlaufpunkt für Anbieter. Die Plattform gibt es immer noch und sie erhält nun einen massiven Funktionszuwachs.
Entwickler können künftig mit Hilfe des Developer Studios neue Cloud-Projekte planen und umsetzen. Dabei hilft es, dass CA allen Entwicklern einen kostenlosen Zugriff auf das CA AppLogic SDK ermöglicht. Die Anwendungen lassen sich sowohl für private wie auch für Public Clouds entwickeln.
Ebenfalls neu ist der Marktplatz. Firmen können hierüber eigene Cloud-Dienste anbieten. Unterstützt werden dabei Plattform-as-a-Service-, Software-as-a-Servce- oder Infrastructure-as-a-Service-Angebote. CA hat sich scheinbar die Angebote von Apple und Co. zum Vorbild genommen und den Marktplatz um ein Bezahlsystem erweitert. Cloud-Dienste lassen sich sowohl einmalig wie auch in einem Abo-Modell bezahlen. Zum Start sind bereits 25 Anbieter vertreten, so CA.
Neue SaaS-Angebote
Doch CA bietet nicht nur eine Plattform für Drittentwickler, sondern hat auch selbst neue On-Demand-Dienste für die Cloud vorgestellt. CA IdentityMinder as-a-Service beispielsweise liefert eine umfangreiche Identity-Management-Lösung. Wie der Name andeutet, verwaltet das Programm die Zugangsidentitäten für Nutzer. Dazu gehört auch die Provisionierung neuer Accounts, die Anforderung von zusätzlichen Rechten oder eine Reporting- und Auditing-Funktion.
Ein weiteres neues Cloud-Angebot ist CA FedMinder as-a-Service. Mit der Lösung können Unternehmen den Zugriff auf Daten, Applikationen oder andere Cloud-Dienste absichern. Dazu liefert die Software beispielsweise Richtlinien, mit denen Administratoren festlegen können, auf welche Art und unter welchen Gesichtspunkten Informationen mit Partnern geteilt werden können. Die Lösung unterstützt SAML 1.1 und 2.0.
Diese Angebote sind Teil des neuen CloudMinder-Portfolios. Neben dem IdentiyMinder und dem FedMinder umfasst dieses noch den AuthMinder (früher CA Arcot A-OK for WebFort) sowie RiskMinder (früher CA Arcot A-OK for RiskFort). Alle Angebote sind als Software-as-a-Service-Dienst geplant.
Die "neue Normalität" in der IT
Eröffnet wurde die CA World 2011 wie gewohnt vom CEO Bill McCracken. In seiner Ansprache ging es vor allem um die Änderungen, die IT und Unternehmen in den letzten 18 Monaten erlebten. Dave Dobson, CAs Executive Vice President, beschrieb in seiner Keynote die neue Normalität für IT. In einer Welt, in der Nutzer gewohnt sind, dass Inhalte und Apps jederzeit und überall verfügbar sind, würde sich die Rolle des CIOs drastisch ändern. Es reiche nicht mehr, dass sich IT-Verantwortliche nur um Hardware oder Infrastruktur kümmerten, immer häufiger werde von ihnen erwartet, dass sie unternehmenskritische Dienste liefern, die für Wachstum und Innovation sorgen.
An diesem "New Normal" orientiert sich auch die Ausrichtung von CA. In den letzten 18 Monaten hat der Konzern etwa ein neues Framework entwickelt, an dem sich alle neuen Dienste und Übernahmen orientieren. Im Zentrum steht dabei das Schlagwort Business Service Innovation. Damit soll es Unternehmen deutlich leichter gemacht werden, neue Angebote zu entwickeln oder bestehende Umgebungen zu konsolidieren. Neu im Konzept ist vor allem der Punkt Model, mit dem das Modellieren von IT-Umgebungen und Plattformen umschrieben wird. Model basiert in erster Line auf dem Produkt CA Lisa, welches sich CA durch die Übernahme von ITKO sichern konnte. Mit Hilfe von CA Lisa können Entwickler neue Anwendungen ausprobieren, die auf lokale Produktivsysteme, SaaS- oder SOA-Quellen zugreifen können. Der Vorteil dabei ist laut Dobson, dass man keine komplett redundanten IT-Systeme braucht, um neben der Produktiv- auch eine Testumgebung zu betreiben. Dadurch könnten Unternehmen teilweise Einsparungen in Millionenhöhe realisieren.
Im Rahmen der Konferenz kündigte CA auch neue Produkte und Updates bestehender Lösungen an, darunter beispielsweise CA Executive Insight for Service Assurance. Die Software soll tiefe Einblicke in die aktuelle IT-Umgebung liefern. Interessant ist, dass sich CA beim Design nicht nur auf Browser stützt, sondern die Lösung von Anfang an explizit für mobile Systeme wie iPhone, iPad oder Android mit entwickelt hat. (wh)