Business Objects wirbt für ein Enterprise Information Management

04.05.2006
Der Business-Intelligence-Spezialist nennt Details seiner Strategie für die Datenverwaltung und kündigt Berichtswerkzeuge für den Desktop und kleine Firmen an.

Mit Produkten für ein Enterprise-Information-Management (EIM) sollen Unternehmen die technische Basis schaffen können, um Geschäftsinformationen konsistent und zuverlässig verwalten und vorrangig BI-Werkzeugen zur Verfügung stellen zu können. Welche Komponenten dazu im Einzelnen benötigt werden, hat Business Objects jetzt auf seiner europäischen Kundenveranstaltung in Cannes näher erläutert. Danach verbergen sich hinter der EIM-Strategie des Herstellers neue und vorhandene Produkte zur Datenverwaltung sowie Partnerschaften.

Neben der bisherigen Kernkomponente für die Datenbewirtschaftung "Data Integrator" bilden Werkzeuge für Datenqualität künftig einen Teil der EIM-Basis. Der Hersteller hatte sich im April entsprechende Technik mit der Übernahme das Spezialisten Firstlogic ins Haus geholt und benennt sie nun in "Business Objects Data Quality" um (siehe "Business Objects sichert sich Technik für Datenqualität"). Die Produkte sollen zwar weiterhin separat erhältlich sein, jedoch vornehmlich im Bundle mit Data Integrator vermarktet werden. Auf der Veranstaltung hieß es dazu, dass man bereits vor der Übernahme von Firstlogic an einer engeren Kopplung der Produkte gearbeitet habe und dieses nun fortsetze.

Technik für EII eingebunden

Ein neues EIM-Produkt stellte der Hersteller mit dem "Business Objects Data Federator" vor. Dieses stammt ursprünglich von dem französischen Startup Medience, das im letzten Jahr gekauft wurde. Das Tool ermöglicht Sichten (Metadaten) auf diverse Datenquellen und ermöglicht einen zeitnahen Zugriff auf diese, ohne sie physikalisch lokal speichern zu müssen. Dieser auch als Enterprise Information Integration (EII) propagierte Ansatz zur Datenintegration und schnellen Abfrage wird mittlerweile von einer ganzen Reihe von BI-Herstellern berücksichtigt. Business Objects will die EII-Technik nun schrittweise mit seinen Datenqualitäts-Tools koppeln sowie mit Caching-Technik versehen, um die Qualität der Suchergebnisse und Antwortzeiten der Queries zu steigern.

Zentrale Metadatenverwaltung

Ebenfalls angekündigt wurde die EIM-Komponente "Business Objects Metadata Manager". Sie soll künftig die zentrale Metadatenverwaltung aller Tools und BI-Anwendungen des Herstellers übernehmen. Laut Darren Cunningham, Senior Director für Produkt-Marketing, ist das Produkt derzeit ganz auf die BI-Plattform des Herstellers "Business Objects XI" abgestimmt. Man arbeite aber derzeit mit Partnern an einer Lösung, auch Metadaten von Drittanbietern einbeziehen zu können. Dies soll auch Produkte für die Extraktion, Transformation und das Laden (ETL) einbeziehen.

Cunningham erklärte in Cannes, dass die EIM-Strategie einen erheblichen Einfluß auf die weitere Produktentwicklung und das Unternehmenswachstum von Business Objects haben wird. Dabei helfen sollen auch erweiterte Partnerschaften mit System-Integratoren wie IBM Global Services, Accenture und Bearingpoint. Technologiepartner wie Attunity Inc (Integration von Mainframe-Daten), Kalido (Stammdatenverwaltung) und Purisma (Integration von Kundendaten) sollen dabei helfen, die EIM-Basis zu vervollständigen.

Tools für den Mittelstand

In einer weiteren Ankündigung stellte Business Objects mit "Crystal Vision" und dem "Crystal Vision Server" Produkte für Reporting und den Aufbau von Dashboards vor. Die Desktop-Version Crystal Vision richtet sich an Freiberufler und Selbständige, die einfache Berichte erstellen und aus ihnen interaktive Dashboards erzeugen wollen. Im Lieferumfang enthalten die die Produkte "Crystal Reports XI", "Crystal Xcelsius 4.5" und Crystal Live Office sowie einen Basis-Zugang zur Website Crystalreports.com für den sicheren Austausch von Berichten über das Web. Der Crystal Vision Server richtet sich an kleine und mittelständische Firmen, dient demselben Zweck wie sein kleinerer Bruder. Er lässt sich indes als Web-basierende Plattform im Betrieb einsetzen und übernimmt die Verteilung der Berichte. Diese wie auch die Dashboards bleiben mit den Datenquellen verknüpft und können so aktualisiert werden.

Crystal Vision Server und Crystal Vision sollen noch im Mai über Business Objects oder Vertriebspartner verfügbar sein. Der Crystal Vision Server ist ab einem Preis von 10 000 Euro für fünf Lizenzen (concurrent user) erhältlich. Maximal können 20 Concurrent-User-Lizenzen erworben werden. Die Einzel-Lizenz von Crystal Vision, inklusive Basis-Zugang zu crystalreports.com, liegt bei 730 Euro. Crystal Xcelsius 4.5 soll ebenfalls im Laufe des Monats erhältlich sein und einem Einstiegspreis von 160 Euro haben. (as)