Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn: "Der Mittelstand muss sich umstellen"

21.02.2006
Mit Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn sprach CW-Redakteur Christoph Witte über die CeBIT und die Anforderungen, die mittelständische Kunden an mittelständische IT-Anbieter stellen.

CW: Was erwarten Sie von der CeBIT 2006?

BONN: Ich gehe von steigenden Ausstellerzahlen aus. Ich glaube auch an steigende Besucherzahlen, absolut sicher bin ich mir jedoch, dass sich die Struktur der Besucher weiter in Richtung Mittelständler und Entscheidungsträger verschieben wird. Diese Einschätzung basiert auf den bisherigen Informationen, den Zahlen und Hochrechnungen, die mir auch als Mitglied des CeBIT-Beirats zu Verfügung stehen.

CW: Was tut die Messe für den Mittelstand?

Bitkom-Vize Heinz-Paul Bonn: "Sämtliche Anbieter werden entweder in der eigenen Kirche predigen oder als Gläubige den jeweiligen Gottesdienst zelebrieren."
Foto: Bitkom

BONN: Inzwischen eine ganze Menge. Zusammen mit dem Bitkom hat sie nicht nur das Mittelstandsforum gestartet, sondern sie spricht auch gezielt Mittelständler auf Kunden- und Ausstellerseite an; beiden Gruppen bietet sie maßgeschneiderte Pakete. Das geht bis hin zur Reise- und Zeitplanung. Der Mittelstand hat inzwischen ein eigenes Internet-Portal mit speziellen Informationsangeboten.

CW: Was halten Sie von der Hinwendung der CeBIT zur Consumer-Elektronik? Im letzten Jahr waren Sie ja nicht so begeistert von dieser Bewegung.

BONN: Auch der Bitkom muss in Zeiten der Konvergenz an seinen Positionen feilen. Eine Trennung zwischen IT und Unterhaltungselektronik hätte einfach keinen Sinn mehr. Die Messe ist ein Spiegel des Marktes, und die Consumer-Produkte gehören inzwischen einfach in diesen Markt, zumal kommerzielle IT und Unterhaltungselektronik zum Teil von den gleichen Unternehmen angeboten werden. Außerdem wird auch der private Haushalt immer stärker zum Ort komplexer Informationsverarbeitung. Daran kommt eine Messe wie die CeBIT nicht vorbei.

CW: Das hört sich alles so an, als wenn nicht nur die CeBIT positiver gesehen würde, sondern auch die Stimmung in der Branche insgesamt besser ist als im vergangenen Jahr.

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