Bill Gates: Es geht nicht mehr ohne Suche und Business Intelligence

19.05.2006
Microsofts Chairman und Chief Software Architect kündigt weitere Produkte für die Informationssuche an, die Endanwender produktiver machen sollen.

In einer E-Mail an Kunden, Partner und Pressevertreter mit dem Titel "The End of Information Underload/Overload" kündigte Gates jetzt an, dass Microsoft in der kommenden Zeit die Entwicklung von Software für Business Intelligence (BI) und Suche weiter vorantreiben werde. Im Vorfeld des alljährlichen CEO Summits des Herstellers in Redmond erklärte Gates, dass diese Techniken das adequate Mittel seien, um Endanwender produktiver zu machen und ihnen bessere Entscheidungen in ihrer täglichen Arbeit zu ermöglichen. Über viele Anwender schwappe eine Datenflut hinweg, der sie mit ineffizienten Software-Tools und Prozessen nicht mehr Herr werden könnten. Die dadurch aufwändige Informationssuche senke die Produktivität der Mitarbeiter und verursache Unternehmen Kosten von durchschnittlich 18 000 Dollar pro Mitarbeiter und Jahr, sagte Gates.

Im Rahmen einer groß angelegten Marketing-Kampagne versucht Microsoft seit einigen Wochen Kunden die kommenden Produkt-Updates und Neuheiten schmackhaft zu machen und gegen die verbreitete Meinung im Markt anzugehen, die angekündigten Office-Produkte würden keinen nennenswerten Vorteil für Endbenutzer bringen. Unter dem Slogan "Software for the people-ready business" wirbt der Hersteller insbesondere damit, dass sich mit neuen Produkten für Büro, Collaboration, Business Intelligence und Content-Management sowie vorhandender Backoffice-Technik integrierte Lösungen bauen lassen, die Anwender effektiver arbeiten helfen. Im Mittelpunkt stehen dabei "Windows Vista", der "Microsoft Office Sharepoint Server 2007" und "Microsoft Office Outlook 2007" (siehe auch "Microsoft will IBM mit 500-Millionen-Dollar-Kampagne attackieren").

Mit Blick auf sein BI-Angebot erklärte Gates, dass man vor allem an der Entwicklung von Software für die Datenvisualisierung wie Dashboards und Datenmodellierung arbeite. Weitere Arbeitsschwerpunkte seien die Verknüpfung von BI mit Workflows sowie die Informationssuche mit Hilfe von Suchtechnik. Letztere müsse über die bisherige Web-Suche hinausgehen und Anwendern bei ihrer täglichen Arbeit auch mit strukturierten (Datenbank) und unstrukturierten Unternehmensinformationen (E-Mail) versorgen.

Kombinierte Suchtechniken

Diesbezüglich kündigte Gates das Suchwerkzeug "Knowledge Network" an, mit dem sich Mitarbeiterprofile zu deren Wissensgebieten im Unternehmensnetz verwalten und finden lassen. Derzeit noch in der Entwicklung soll es schon bald als Teil des Microsoft Office Sharepoint Server auf den Markt kommen (siehe auch "Microsoft setzt auf Portale und Dokumenten-Management"). Ferner hat das Unternehmen unter dem Codenamen "Oneview" ein Angebot in Arbeit, dass Windows Desktop Search, Intranet-Suche über Sharepoint und Internet-Suche kombinieren soll, um Anwendern mehr Suchoptionen und vollständigere Ergebnisse zu liefern. Allerdings sei die Suche nur ein Teil des Informationsproblems bei Unternehmen, mahnte Gates. Schwerwiegender sei die fragmentierte Speicherung in diversen Anwendungen und Datenhaltungen und keine durchgängigen Prozesse im Daten-Managements, die dem Ziel einer höheren Produktivität der Anwender entgegenstehen. (as)