Bewertungsmethode

08.01.1999

Der Report "Operating Systems Scorecard" von D. H. Brown Associates (DHBA) schätzt die technischen Möglichkeiten von sechs verschiedenen Server-Betriebssystemen ein. Dabei handelt es sich um Unix-Derivate für High-end-Anforderungen sowie Windows NT. Unix-Varianten für die Intel-Plattform, beispielsweise SCO Unixware oder Solaris for x86, wurden nicht untersucht. Ebensowenig fand die Open-Source-Software Linux Beachtung, deren "Geschmacksrichtungen" Red Hat und Caldera allerdings "wegen des starken öffentlichen Interesses" im ersten Quartal 1999 ergänzend bewertet werden sollen.

Jedes OS mußte Funktionstests in sechs Bereichen mit über 100 Unterpunkten durchlaufen. Während einige Features lediglich auf ihr Vorhandensein abgefragt wurden, fiel bei anderen Punkten die Qualität und Breite der Implementierung ins Gewicht. Die meisten Pluspunkte erhielten Betriebssysteme, die über integrierte oder gebündelte Features verfügen. Für Funktionen, die gesondert erworben werden mußten, gab es Abzüge. Waren Lösungen nur von Drittanbietern erhältlich, stieg der Malus weiter an. Bot eine Plattform das gesuchte Feature nicht oder war ein aufwendiger Workaround nötig, vergab DHBA die schlechteste Bewertung.

Die Analysten näherten sich den Betriebssystemen aus drei verschiedenen Richtungen: Zum einen über Handbücher und externe Publikationen, zum anderen über Gespräche mit Marketing- Mitarbeitern und Technikern der beteiligten OS-Entwickler sowie zum dritten über eigene Installationen und Tests.

Dabei verweist DHBA darauf, daß es sich um eine "technologische Einschätzung" der Plattformen handelt. Die Resultate spiegeln nach Aussage der Analysten keineswegs Ergebnisse wider, die durch die Analyse der Marktanteile oder Studien über die Zufriedenheit der Anwender erzielt wurden. Ferner handelt es sich bei der Untersuchung nicht um Ausdauertests unter Laborbedingungen. Weitere Informationen über die Studie finden sich im Internet unter http://www.dhbrown.com.