Google Pixel 7a

Bestes Mittelklasse-Smartphone im Test

03.06.2023 von Christoph Hoffmann und Dominic Preston
Mit dem Pixel 7a hat Google sein neuestes Smartphone präsentiert, das etwa die Hälfte des Flaggschiffs Pixel 7 Pro kostet. Die spannende Frage: Wie schlägt sich das Pixel 7a im Härtetest? Wir haben die Antwort.
Foto: Dominic Preston / Foundry

Auf einen Blick

Pro

  • Phänomenale Kamera für den Preis

  • Ausgezeichnete Google-Software

  • Starke Leistung

  • Wasserdicht

Kontra

  • Langsames Laden

  • Kabelloses Laden ist unzuverlässig

  • Nicht so schnell wie das Pixel 7

  • Nur 90-Hz-Display

Fazit

Das Pixel 7a ist ein weiteres hervorragendes Mittelklasse-Handy von Google, das sich überraschend nah an seinem Vorgänger orientiert und dennoch ein beeindruckendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Wie immer ist die Kamera das Highlight, aber die reibungslose Software und die gute Leistung machen es zu einem überzeugenden – wenn auch nicht perfekten – Gesamtpaket.

Nur wenige Telefonhersteller stellen Geräte der Mittelklasse her, wie Google es heute tut. Das Pixel 7 und 7a haben viel gemeinsam. Das neue Modell verwendet den Prozessor des Pixel 7 (hier zum Test) und auch die gleiche Display-Technik - aber mit 6,1 statt 6,3 Zoll ein etwas kleines Display. Die leichte Preiserhöhung liegt im Rahmen der Inflation des letzten Jahres - und ja: Das Pixel 7a ist gut genug, um alle anderen Mittelklasse-Handys zu attackieren.

Design & Verarbeitung

Auf den ersten Blick sieht das Pixel 7a dem Pixel 7 und 7 Pro sehr ähnlich - und das nicht zufällig.

Foto: Dominic Preston / Foundry

Es gibt jedoch Unterschiede. Der kleinere Bildschirm bedeutet, dass das Telefon als Ganzes etwas kompakter ist als das Standard-Pixel 7. Es ist nicht so klein wie das Asus Zenfone 9 oder das iPhone 13 Mini, aber es ist ungefähr so groß wie das Pixel 6a vom letzten Jahr und immer noch kleiner als die meisten modernen Handys.

Das 7a ist nur geringfügig dicker als das 7, einer der wenigen optischen Hinweise auf seine Preisklasse. Dadurch ragt allerdings der Kamerabalken nicht so weit aus dem Gehäuse heraus.

Trotz annähernd gleicher Größe ist das Handy 15 g schwerer als das 6a. Mit 193 g ist es zwar immer noch etwas leichter als das Pixel 7, ein Leichtgewicht ist es aber nicht mehr.

Dieses Gewicht geht zumindest mit einer gewissen Haltbarkeit einher. Gorilla-Glas auf dem Display, Kunststoff auf der Rückseite und ein Metallrahmen sorgen für ein aktualisiertes Design, das laut Google widerstandsfähiger sein soll. Das Smartphone hat die Schutzklasse IP67 und ist damit für seinen Preis außergewöhnlich gut gegen Staub und Wasser geschützt.

Und schließlich ist es in einer Reihe von leuchtenden Farben erhältlich. Ich habe das eher langweilige Charcoal getestet, aber man kann es in den meisten Geschäften auch in Snow (weiß) oder Sea (blau) kaufen, wobei die Option Coral (rot/orange) exklusiv bei Google erhältlich ist.

Bildschirm & Lautsprecher

Das Display des Pixel 7a orientiert sich (abgesehen von der Größe) am Pixel 7. Das bedeutet pikanterweise, dass es immer noch hinter dem Großteil der Konkurrenz zurückbleibt.

Foto: Dominic Preston / Foundry

Das 6,1-Zoll-Panel ist relativ klein, aber von einem klobigen schwarzen Rahmen umgeben. Aber wir wissen ja, Google hat sich noch nie viel Mühe mit randlosen Bildschirmen gegeben.

Es handelt sich um ein OLED-Panel, das die gleiche Bildwiederholrate von 90 Hertz wie das Pixel 7 unterstützt. Damit sind flüssigere Animationen und höhere Bildraten bei Spielen möglich. Dadurch fühlt sich das Telefon insgesamt auch schneller an.

Das Display des Pixel 7a orientiert sich (abgesehen von der Größe) am Pixel 7. Das bedeutet pikanterweise, dass es immer noch hinter dem Großteil der Konkurrenz zurückbleibt.

Die schlechte Nachricht: Heutzutage ist fast jedes konkurrierende Mittelklassehandy mit einem 120-Hz-Panel ausgestattet, oft sogar mit OLED. Daher hinkt das 7a im Vergleich immer noch ein wenig hinter. Die gute Nachricht ist, dass der praktische Unterschied zwischen 90 Hz und 120 Hz gering ist - ein 90-Hz-Panel ist schnell genug, um nicht mehr als eklatante Schwäche angesehen zu werden.

Foto: Dominic Preston / Foundry

Der Bildschirm sieht auch gut aus, mit kräftigen Farben und guten Betrachtungswinkeln. Es ist nicht das hellste Display, so dass man sich bei direkter Sonneneinstrahlung etwas eingeschränkt fühlen könnte, aber ansonsten habe ich keinen Grund zur Klage.

Die kräftigen Stereolautsprecher sorgen für eine respektable Lautstärke. Der Klang ist ein wenig matschig, mit weniger Klarheit und Trennung, als ich mir wünsche, aber für ein Handy ist das völlig ausreichend.

Ausstattung & Leistung

Es ist zur Tradition geworden, dass die Pixel A-Telefone den gleichen Prozessor der Generation verwenden. Und das ist auch hier der Fall. Das 7a wird vom Tensor G2 angetrieben, Googles hauseigenem Chip der zweiten Generation, der nicht nur in den Pixel 7-Telefonen, sondern auch im neu angekündigten Pixel Fold und Pixel Tablet zu finden ist.

Da der Schwerpunkt auf maschinellem Lernen liegt, fühlen sich die Tensor-Prozessor manchmal etwas untermotorisiert an. Allerdings ist der G2 hier genau richtig und bietet eine vergleichbare Leistung wie die Mittelklasse-Konkurrenten, einschließlich des Samsung Galaxy A54 (hier zum Test).

Wir sehen uns die Benchmark-Ergebnisse des Smartphones an: Das Pixel 7a ist kaum schneller als das 6a und deutlich schlechter als das Pixel 7 - obwohl es auf der gleichen Hardware läuft. Das könnte an einer unvollständigen Optimierung, einer schlechten Kühlung oder sogar an einer bewussten Untertaktung des G2 in diesem Handy liegen. So oder so bekommt man im Moment nicht die volle Leistung.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der G2 ist stark genug, um das Pixel 7a bei allem, was man ihm zumutet, auf Trab zu halten. Allerdings könnte es bei einigen der anspruchsvolleren Android-Spiele zu kämpfen haben, sofern man die Grafikeinstellungen erhöht.

Google hat es sich einfach gemacht und bietet das 7a nur in einer einzigen Spezifikation an, mit 8 GB RAM und 128 GB internem Speicher. Google hofft offensichtlich, dass Sie stattdessen in seine One-Cloud-Speicheroptionen investieren.

Foto: Dominic Preston / Foundry

In Sachen Konnektivität ist alles auf dem neuesten Stand: 5G (einschließlich mmWave), Bluetooth 5.3, Wi-Fi 6E. Allerdings unterstützt das 7a wie alle Pixel-Handys keine zwei physischen SIM-Karten. Stattdessen können Sie eine physische SIM-Karte mit einer zweiten eSIM koppeln. Diese Option bietet jedoch nicht jederMobilfunkanbieter an, sodass Sie sich möglicherweise nach einem anderen Dual-SIM-Handy umsehen müssen.

Auch bei der Biometrie gibt es ein willkommenes Upgrade. Zusätzlich zu dem zuverlässigen Fingerabdrucksensor unter dem Display hat Google endlich Unterstützung für Face Unlock mit der Selfie-Kamera hinzugefügt. Die Funktion ist schnell, nahtlos und funktioniert einfach.

Kamera & Video

Google hat die Kamera des Pixel 7a von Grund auf neu entwickelt und mit völlig neuen Sensoren ausgestattet, die weder im 6a noch im Pixel 7 zu finden sind: Das Herzstück ist die 64-Megapixel-Hauptkamera, die sowohl die höchste Auflösung als auch den größten Sensor in einem Pixel-Handy der A-Serie verwendet.

Foto: Dominic Preston / Foundry

Die Fotos dieser Kamera sind wirklich hervorragend. Fast jedes Mittelklassehandy macht heutzutage gute Bilder bei gutem Licht, aber das 7a fühlt sich auch in schwierigen Gegenlichtszenen, dunklen Restaurants und nächtlichen Straßen mit wechselnden Lichtquellen wohl.

Die 64-Megapixel-Hauptkamera verwendet sowohl die höchste Auflösung als auch den größten Sensor in einem Smartphone der Pixel A-Serie.

Die Bilder sind scharf und detailreich, mit satten, aber natürlichen Farben und einem großen Dynamikumfang. Die einzigen wirklichen Probleme, die ich hatte, waren gelegentliche Fokussierungsprobleme bei Nahaufnahmen, zumal auch ein spezieller Makromodus fehlt.

Die Hauptkamera wird durch ein 13-Megapixel-Ultraweitwinkelobjektiv ergänzt. Bei normalen Lichtverhältnissen ist es kaum von der Hauptkamera zu unterscheiden, bei Nacht jedoch schon. Das Ultraweitwinkelobjektiv ist an sich nicht schlecht, aber die Detailschärfe nimmt mit dem Licht ab und es neigt dazu, Straßenlaternen und ähnlich helle Punkte auszublenden.

Ein spezielles Teleobjektiv gibt es nicht - keine Überraschung, denn das Pixel 7 hat auch keines. Die Kamera-App bietet jedoch standardmäßig einen 2-fachen Zoom, und insgesamt kann man mit Googles digitalen Tricks bis zu 8-fach zoomen. Die Ergebnisse sind akzeptabel, aber nicht beeindruckend. Selbst bei 2-fachem-Zoom sind einige Fotos - wie mein Graffiti-Foto an den Kanälen - malerisch und unscharf.

Hier sind einige Fotoserien, die alle drei Standard-Zoom-Optionen vergleichen, gefolgt von einigen Vergleichen zwischen der Ultrawide- und der Hauptkamera bei schlechten Lichtverhältnissen:

Auf der Vorderseite befindet sich eine weitere 13-Megapixel-Kamera für Selfies. Das Weitwinkelobjektiv eignet sich sowohl für Gruppen- als auch für Einzelaufnahmen. Bei Tageslicht gelingen die Aufnahmen hervorragend, und der Porträtmodus gehört zu den bisher besten im Test. Bei Nacht lässt die Qualität merklich nach, aber auch die meisten Flaggschiffe haben Probleme mit Selfies bei schlechten Lichtverhältnissen.

Alle Fotos profitieren außerdem von einigen Pixel-exklusiven Software-Tricks in der Fotos-App, wie dem Magic Eraser zum Entfernen störender Objekte oder Unblur zum Weichzeichnen.

Als willkommene Abwechslung hat Google auch 4K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde für jede der drei Linsen mitgeliefert, wobei die Hauptkamera bis zu 60 Bilder pro Sekunde aufnehmen kann. Ich habe Handys getestet, die doppelt so teuer waren (oder mehr) und die keine 4K-Videos mit der Frontkamera aufgenommen haben. Man kann also mit Sicherheit sagen, dass das 7a besser für TikTok geeignet ist als die meisten anderen Modelle.

Der Akku des 7a hat mit 4.385 mAh genug Saft für einen ganzen Tag bei normaler Nutzung, aber viel mehr sollte man nicht erwarten. Wenn ich abends ins Bett gehe, ist der Akku weit unter der Mittellinie, und wenn das Smartphone um 8:00 Uhr morgens mit voller Ladung startet, ist er am nächsten Morgen leer.

Akku & Aufladen

Kurz gesagt: Die Akkulaufzeit reicht aus, um sich keine Sorgen zu machen, aber man muss das Gerät regelmäßig aufladen. Theoretisch sollte sich das mit der Zeit dank der Adaptive-Battery-Technologie des Smartphone verbessern. Sie soll aus der Nutzung lernen, um den Stromverbrauch zu optimieren. Nach einer Woche mit dem Pixel 7a kann ich das aber nicht wirklich beurteilen.

Foto: Dominic Preston / Foundry

Das Aufladen selbst ist eine zwiespältige Angelegenheit. Google hat dem 7a ein ernsthaftes Upgrade in Form eines kabellosen Ladegeräts mit 7,5 Watt zusätzlich zu den kabelgebundenen Geschwindigkeiten von 18 Watt spendiert - eine willkommene Kuriosität für ein Smartphone zu diesem Preis.

Diese Geschwindigkeiten sind jedoch langsam. Und Google legt dem Pixel 7a kein Ladegerät bei, weder ein kabelgebundenes noch ein kabelloses.

Mit einem USB-C-Ladegerät eines Drittanbieters konnte ich das Smartphone in 15 Minuten auf 20 Prozent und in einer halben Stunde auf 38 Prozent aufladen. Das bedeutet, dass man ein bis zwei Stunden für eine vollständige Ladung einplanen muss. Das ist kein Schnellladen.

Meine Erfahrungen mit dem kabellosen Laden waren noch schlechter. An einem meiner Qi-Ladepads ließ sich das 7a problemlos aufladen, an zwei anderen verweigerte es die Verbindung und an einem dritten lud es sich quälend langsam auf. Vielleicht kann ein Firmware-Patch das Problem beheben, aber im Moment würde ich ihm nicht ganz trauen.

Software & Updates

Es überrascht nicht, dass das Pixel 7a mit Android 13, der neuesten Version des Google-Betriebssystems, ausgeliefert wird.

Pixel ist das schönste Betriebssystem für ein Smartphone überhaupt – ja, sogar im Vergleich zu Apple iOS.

Das Pixel-Smartphone wird wahrscheinlich zu den ersten gehören, die später in diesem Jahr ein Upgrade auf Android 14 erhalten, und Google hat versprochen, dass es mindestens auf Android 15 und 16 aktualisiert wird. Sicherheitspatches werden mindestens fünf Jahre lang, also bis 2028, zur Verfügung stehen, was für ein Handy eine ziemlich lange Zeit ist.

Foto: Dominic Preston / Foundry

Heute ist die Software der Google-Pixel-Smartphones mit Abstand die beste auf einem Android-Handy und hat sich gegen Konkurrenten wie Samsung und OnePlus durchgesetzt. Gut zu wissen: Sie entspricht nicht ganz dem Standard-Android, da sie einige exklusive Funktionen enthält.

Unterstützt durch das überarbeitete You Design von Android 12 ist es die schönste Handy-Software auf dem Markt - sogar im Vergleich zu iOS - sowie in der Anwendung einfach und unkompliziert. Man muss sich allerdings mit ein paar Google-Eigenarten abfinden. So ist etwa die Suchleiste mit dem Google-Logo auf dem Startbildschirm fixiert, ob man will oder nicht.

Foto: Dominic Preston / Foundry

Als Pixel-Handy verfügt es außerdem über einige exklusive Funktionen, die Sie auf anderen Android-Geräten nicht finden. Einige der zusätzlichen Kamera-Optionen habe ich bereits ausführlich beschrieben. Sie haben aber auch Zugriff auf die hervorragende Google-Recorder-App, die intelligente automatische Anruferkennung, die Diktat-Eingabe über den Google Assistant und vieles mehr - wobei zusätzliche Optionen in sporadischen Pixel Feature Drop hinzugefügt werden.

Preis & Verfügbarkeit

Das Pixel 7a ist ab sofort erhältlich und kostet 509 Euro direkt bei Google oder bei einer Vielzahl anderer Händler wie Amazon. Das sind 50 Euro mehr als das Pixel 6a bei der Markteinführung gekostet hat.

Wer es sich leisten kann, das Pixel 7 Pro zu kaufen, wird den Sprung in der Kameraqualität und die hochwertigere Verarbeitung zu schätzen wissen. Die meisten Anwender werden mit dem, was das Pixel 7a zu bieten hat, vollkommen zufrieden sein.

Das Pixel 7a bietet ein überzeugenderes Gesamtpaket als jedes andere Mittelklassehandy auf dem Markt und mit ziemlicher Sicherheit die beste Kamera, die man zu diesem Preis finden kann.

Fazit

Das Pixel 7a ist ein weiteres günstiges Modell von Google. Es schafft den Spagat zwischen erstklassigen Funktionen und einem erschwinglichen Preis und stellt seine Konkurrenten in der Mittelklasse vor echte Probleme. In der Praxis sollte das 7a alles bieten, was die meisten Menschen von einem Smartphone erwarten: solide Leistung, zuverlässige Akkulaufzeit und eine hervorragende Hauptkamera.

Die IP67-Zertifizierung und das kabellose Aufladen (wenn es funktioniert) tragen zum Flaggschiff-Feeling bei, während die langfristige Software-Unterstützung sicherstellt, dass dieses Gerät nicht so bald ersetzt werden muss. Derzeit ist es das beste Mobiltelefon der Mittelklasse.

Spezifikationen

Abmessungen: 72,9 × 152,4 × 9,0 mm
Gewicht: 193 Gramm
Betriebssystem: Android 13
Display: 6,1 Zoll mit 20:9-Seitenverhältnis, 90 Hz Full HD+ (Auflösung: 2.400 × 1.080 Pixel), OLED HDR
Prozessor: Google Tensor G2, Titan M2
Arbeitsspeicher: 8 GB LPDDR5
Interner Speicher: 128 GB
Kameras
- 64 MP, f/1,9 Hauptkamera
- 13 MP, f/2,2 Ultraweitwinkelkamera
- 13Mp, f/2.2 Selfie-Kamera
Akku: 4.385 mAh
Laden: 18 Watt kabelgebunden, 7,5 Watt kabellos
Konnektivität: 5G, WiFi 6E, Bluetooth 5.2, NFC, GPS
Schutzklasse: IP67

(PC-Welt)