Balda führt erneut Gespräche über Verkauf des Europageschäfts

31.03.2008
Der Handyzulieferer Balda führt erneut Gespräche über den Verkauf seiner europäischen Tochterunternehmen. Das Unternehmen möchte sich auf den Kernbereich "Displayproduktion" konzentrieren und die Gehäuseherstellung in andere Hände abgeben.

Der angeschlagene Handyzulieferer Balda führt erneut Gespräche über den Verkauf seiner europäische Handygehäuse-Produktion. Verhandelt werde über die "bestmögliche Form der Fortführung" der jeweiligen Segmente, teilte die Balda AG am Montag in Bad Oeynhausen mit. Gleichzeitig sei die Restrukturierung der drei Tochtergesellschaften Balda Solutions Deutschland GmbH, Balda Werkzeug- und Vorrichtungsbau GmbH und Balda Solutions Hungaria Kft in vollem Gange. Deren Verkauf wurde rückgängig gemacht, nachdem der neue Besitzer KS Plastic Solutions bis zu 30 Millionen Euro Verlustausgleich forderte.

Der Ausrüster hatte mit dem Rückkauf seiner europäischen Handygehäuse-Produktion die Gefahr einer Insolvenz abgewendet. Balda erfülle nach eigenen Angaben alle Bedingungen, die von den Banken gestellt wurden, um eine Fälligstellung der Kredite zu vermeiden. Gleichzeitig sei jetzt Zeit für die Neuordnung der Finanzierungsstruktur. Erst im Dezember hatte Balda mit einer Kapitalerhöhung 68 Millionen Euro eingenommen, das Geld aber in den Schuldenabbau und das neue Kerngeschäft mit berührungsempfindlichen Bildschirmen gesteckt. Es gilt als offenes Geheimnis, das das Unternehmen die Displays für Apples iPhone produziert. Wegen einer Vertraulichkeitsvereinbahrung wurde die Zusammenarbeit jedoch nie offiziell bestätigt.

Die finanzielle Lage des Herstellers ist weiterhin unklar. Die ursprünglich für den 19. März vorgesehene und auf unbestimmte Zeit verschobene Bilanzpressekonferenz ist den Angaben zufolge für den 22. April in Frankfurt geplant, der Bericht über das 1. Quartal 2008 wird am 7. Mai veröffentlicht. 2006 sank der Umsatz im Rahmen der BenQ-Pleite um 6,6 Prozent auf 370,9 Millionen Euro, der Verlust nach Steuern betrug 42 Millionen Euro.

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