Windows-7-Heimnetz mit der Fritzbox

AVM Fritzbox und Windows 7 - Teil 2

23.12.2010 von Jürgen Hill
Im zweiten Teil unserer AVM-Miniserie zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Windows 7 und der Fritzbox ein Heimnetz einrichten.
Ein Heimnetz unter Windows 7 mit der Fritzbox ist kein Hexenwerk, wie die Miniserie zeigt.
Foto: AVM

Alle aktuellen Treiber sind, wie wir Ihnen im ersten Teil geschildet haben, installiert? Dann steht der Einrichtung eines Heimnetzes - eine Domäne mit Active Directory wie in Firmen üblich, dürften die wenigsten Privatnutzer betreiben - nichts mehr im Weg. Im Vergleich zu früheren Versionen hat sich hier jedoch bei Windows 7 einiges geändert, weshalb wir noch einmal kurz auf die Heimnetzgruppe eingehen.

Unter Windows 7 soll der Austausch von Bild-, Video- oder Musikdaten mit Hilfe so genannter Heimnetzgruppen vereinfacht werden. In diesen sind Windows-7-PCs durch einen gemeinsamen Schlüssel aus zehn Zeichen verbunden. Außerdem ermöglicht es die Heimnetzgruppe, die eigene Windows-Live-ID an das lokale Benutzerkonto zu koppeln und so die Gruppe auf ausgewählte Live-Benutzer auszuweiten.

Die Heimnetzgruppe ist immer an den Windows-7-PC gebunden, nicht an einen einzelnen Benutzer, was bedeutet, dass alle Benutzer des Rechners auf die freigegebenen Medien der anderen zugreifen, wenn ein Windows-7-PC erst einmal zu einer Heimnetzgruppe gehört.

Exklusive Heimnetzgruppen

Die Heimnetzgruppe ist nicht an den Benutzer gebunden - vielmehr gibt es ein zentrales Passwort.

Die neue Freigabe-Methode setzt derzeit Windows 7 auf allen PCs voraus. Für Vista wird die Komponente voraussichtlich als Update nachgeliefert, XP aber bleibt außen vor. Die Freigaben orientieren sich an den Windows-7-Bibliotheken, ohne dies explizit zu verdeutlichen. Ferner stülpt die Heimnetzgruppe den NTFS-Benutzerrechten ein weiteres Konzept über und erhöht die Komplexität. Kritiker befürchten neue Risiken und statt Vereinfachung eher Verwirrung des Anwenders.

Heimnetzgruppe anlegen

Um eine Heimnetzgruppe anlegen zu können, muss als Netzstandort "Heimnetzwerk" ausgewählt werden. Ist dies geschehen, wählen Sie die Systemsteuerung "Heimnetzgruppen- und Freigabeoptionen auswählen". Im nächsten Dialog klicken Sie auf "Heimnetzgruppe erstellen". Anschließend wählen Sie die Medientypen, welche freigegeben werden sollen, und erhalten einen Schritt weiter das zehnstellige Kennwort für den Zugang zur Heimnetzgruppe. Die Medientypen "Dokumente", "Musik", "Bilder" und "Video" beziehen sich dabei ausschließlich auf die gleichnamigen Bibliotheken.

Heimnetzgruppe erweitern und nutzen

Das Netz- und Freigabecenter ist die zentrale Schaltstelle zur Verwaltung des Netzes unter Windows 7.

Sollen weitere Windows-7-PCs in die Heimnetzgruppe eingebunden werden, klicken Sie auf "Start", "Systemsteuerung", "Heimnetzgruppen" und "Freigabeoptionen auswählen". Eine bereits existierende Heimnetzgruppe wird von Windows 7 erkannt. Nun klicken Sie auf "Jetzt beitreten". Anschließend müssen Sie wieder angeben, welche Medientypen Sie auf diesem PC freigeben möchten. Zum Schluss geben Sie das zuvor auf dem anderen System erstellte Kennwort ein. Um auf die Freigaben anderer PCs zuzugreifen, öffnen Sie den Arbeitsplatz und klicken in der linken Navigationsspalte unter "Heimnetzwerk" auf den betreffenden PC.

Windows 7 erkennt Router wie die Fritzbox automatisch als Infrastrukturgeräte.

Heimnetzgruppen ersparen die Vergabe von NTFS-Benutzerrechten, können aber dennoch Ordner von der Freigabe ausschließen und zwischen Leserecht und Schreibrecht differenzieren. Das Homegroup-Konzept ist dem normalen NTFS-Rechtesystem übergestülpt und basiert auf einem neuen Standardkonto HomeGroupUser$. Zusätzlich zu den Standardfreigaben der Bibliotheken sind jederzeit über "Freigeben für…" weitere Freigaben möglich, ferner auch das Ändern von Schreibrecht oder Leserecht.

Wird dieses Konzept berücksichtigt, ist auch die Einrichtung des Heimnetzwerks mit einer Fritzbox und Windows 7 spielend leicht - davon ist man zumindest bei AVM überzeugt.

Sichere Verschlüsselung mit WPA2

Am einfachsten und mit wenig Arbeit geht dies per WLAN. Bereits nach wenigen Klicks ist, so der Berliner Hersteller, eine Verbindung zur Fritzbox hergestellt. Dabei unterstützen sowohl die Fritzbox als auch Windows 7 die Verschlüsselung mit WPA2, dem derzeit sichersten Verfahren für WLAN-Verbindungen. Wie die Einrichtung eines optimalen WLAN-Heimnetzwerks im Detail funktioniert, lesen Sie auf der AVM-Website.

Das Netzwerk- und Freigabecenter: der zentrale Einstiegspunkt

Doch Windows 7 bietet noch weitere neue Funktionen rund um das Thema Vernetzung. Der zentrale Einstiegspunkt in das eigene Netzwerk ist dabei das "Netzwerk- und Freigabecenter" (zu erreichen über Start > Computer > Netzwerk > Netzwerk- und Freigabecenter). Beispielsweise können hier bestehende Netzverbindungen eingesehen und neue angelegt werden. Zudem lassen sich unter anderem Datei- und Druckerfreigaben für das Heimnetz konfigurieren. Sehr hilfreich ist die Netzwerkübersicht (zu erreichen über Windows Explorer -> Netzwerk). Sie zeigt nicht nur die verschiedenen Geräte an, sondern sortiert sie gemäß ihrer Rolle im Netzwerk und bietet spezifische Aktionen an. Geräte der Netzinfrastruktur wie die Fritzbox als WLAN-Router haben in diesem Bereich ihre eigene Kategorie. So kann über einen Rechtsklick auf den Fritzbox-Eintrag zum Beispiel die Bedienoberfläche aufgerufen werden. Einen schnellen Zugriff auf die Benutzeroberfläche der Fritzbox ermöglicht auch das "FRITZ!Box AddOn" für den Browser.