Kommentar

AS/400 und R/3:Zwei Welten begegnen sich

14.02.1997

Für sich genommen haben weder eine AS/400-Installation noch eine SAP-Einführung allzu großen Neuigkeitswert. Das Gegenteil gilt für R/3 auf der AS/400. Es ist erst zwei Jahre her, daß SAP-Marketiers plötzlich wortkarg wurden, wenn man sie auf die Midrange-Maschinen der IBM ansprach. Äußerten sie sich überhaupt zu diesem Thema, so schoben sie dem Hardwarehersteller den Schwarzen Peter zu: Er müsse erst die Voraussetzungen dafür schaffen, daß die Maschinen eine so komplexe Software verarbeiten könnten, hieß es in Walldorf.

Mit dem Erscheinen der RISC-basierten "Advanced Series" haben sich die Bedenken des Software-Unternehmens offenbar verflüchtigt. Darüber, ob die Software im AS/400-Umfeld ebenso gut einschlagen wird wie im Unix-Bereich, läßt sich derzeit aber nur spekulieren.

Der Erfolg wird maßgeblich davon abhängen, ob der Anbieter nicht nur über die Maschinenarchitektur, sondern auch über die Struktur der neuen Zielgruppe nachgedacht hat: Der häufig mittelständischen AS/400-Kundschaft fällt es vergleichsweise leicht, ihre Geschäftsprozesse der Software anzupassen. Andererseits schätzt sie nichts so sehr wie eine unkomplizierte Fertiglösung. Hier müßte die SAP ihr noch ein paar Schritte entgegenkommen.qua