Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330: Testbericht
Die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 tritt die Nachfolge des Arlt Individual PC Intel Atom 230 an. Dieser Nettop hatte seinerzeit als erster Vertreter seiner Geräteklasse durch die integrierte DVB-T-Karte Aufsehen erregt. Für die TV-Aufzeichnung war die Leistung des Vorgängers bereits ausreichend gewesen. Aufgrund der Atom-CPU mit nur einem Kern und Intels schwachem GMA-Chipsatz war die Wiedergabe von Videos in Full-HD-Auflösung damals allerdings tabu. Der Nachfolger erfüllt nun alle Wünsche an den Vorgänger und überbietet diesen mit seiner satten Ausstattung. Blu-Ray-Laufwerk, Terabyte-Festplatte, integriertes WLAN und Bluetooth sind deutliche Verbesserungen, allerdings hatte der Vorgänger auch Vorzüge, bei denen die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 nicht ganz mithalten kann.
Ausstattung: Die technische Basis der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 ist bereits von anderen aktuellen Nettops bekannt: Arlt kombiniert den Intel Atom 330, der über zwei CPU-Kerne verfügt, mit Nvidias ION-Chipsatz. Die integrierte Grafikeinheit des Chipsatzes gibt Videos in Full-HD-Auflösung wieder und so spendiert Arlt dem Nettop einen DVD-Brenner, der auch Blu-Ray-Medien abspielt.
Vier Gigabyte Arbeitsspeicher und eine Terabyte-Festplatte gehören bei Nettops momentan ebenfalls zum Nonplusultra. Die integrierte DVB-T-Karte Hauppauge WinTV HVR-1700 ist bereits im Vorgängermodell verbaut worden, auch eine TV-Antenne und eine Mediacenter-Fernbedienung sind bei der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 wieder inklusive. Zum eingebauten WLAN-Modul legt Arlt eine Antenne bei und das kleine Bluetooth-Modul ist bereits an einen USB-Anschluss angesteckt.
Windows 7 Home Premium hat Arlt in der 64-Bit-Variante vorinstalliert, eine OEM-Version des Systems liegt auf DVD bei. Ein Alleinstellungsmerkmal der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 ist Cyberlink PowerDVD 9.0, das Blu-Ray-Medien abspielt. Üblicherweise haben Nettops nur die Standard-Version des Programms im Lieferumfang, die lediglich DVDs abspielt. Möchten Sie, dass die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 Blu-Ray-Medien über das Windows-Media Center wiedergibt, bietet Arlt im Webshop zum Aufpreis von 68 Euro eine Version von PowerDVD 9 Ultra mit Mediacenter-Integration.
Ein Brennprogramm war bei dem Testgerät nicht dabei. Arlt versprach aber auf Nachfrage, dass dem Auslieferungsmodell eine Version von Nero Essentials beiliegt. Auch bei der TV-Wiedergabe setzt Arlt primär auf die volle Integration ins Mediacenter: Hauppauge WinTV ist im Lieferumfang der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 zwar enthalten, allerdings nicht installiert.
Die Anzahl der USB-Anschlüsse hat Arlt von sechs auf acht erhöht, allerdings ist eine Buchse bereits mit dem Bluetooth-Modul belegt. Der Kartenleser hinter einer Klappe auf der Vorderseite der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 kann mit den Speicherkartenformaten CF, SD, MMC und MS umgehen. Displays können Sie wahlweise über HDMI, DVI oder VGA anschließen. Auch an eine eSATA-Schnittstelle hat Arlt gedacht.
Das schicke Gehäuse A+case Cupid 3 ist zur Vermeidung von Fingerabdrücken in Knitteroptik gehalten und hat eine Aluminium-Frontblende. Die Top-Ausstattung schlägt sich erwartungsgemäß im Preis nieder. Hatte der erste TV-Nettop von Arlt etwa 500 Euro gekostet, liegt der Preis für die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 nun bei 700 Euro (Filialpreis) beziehungsweise 679 Euro (Online-Shop).
Tempo, Ergonomie, Fazit, Alternative, Variante
Tempo: Gegenüber dem Vorgängermodell ist die CPU- und Grafikleistung der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 deutlich besser. Statt den mageren 128 Punkten unter 3D Mark 06 schafft die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 mehr als den zehnfachen Wert. Mit 1397 Punkten liegt sie unter den ION-Nettops im guten Mittelfeld. Im Benchmark PC Mark 05 erreicht die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 mit 2600 Punkten das bisher zweitbeste Ergebnis im Vergleich mit der Konkurrenz. Unter Cinebench 10 wird die Leistungsfähigkeit der CPU besonders deutlich: Sowohl im Single CPU Render Test als auch im Multiple CPU Render Test stellt die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 neue Bestwerte unter den Nettops mit Intel Atom 330 auf.
Blu-Ray-Filme liefen auf dem Testgerät der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 ruckelfrei und ohne weitere Softwareinstallation. Nach der üblichen Konfiguration mit Sendersuchlauf konnte im Windows Mediacenter problemlos das DVB-T-Fernsehsignal wiedergeben oder aufgezeichnet werden.
Ergonomie: Die umfangreiche Ausstattung forderte ihren Tribut bei der Messung des Energieverbrauchs: Mit 48,6 Watt im Desktop-Modus und 64 Watt unter Volllast war die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 der Nettop mit dem bislang höchsten Stromhunger im Test. Im Vergleich zum ersten TV-Nettop von Arlt ist der Verbrauch aber nur um etwa 6 Watt angestiegen.
Das Betriebsgeräusch der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 lag im Desktop-Modus bei 29,6 dB(A). Nur ein leichtes, nicht störendes Rauschen war beim Betrieb auf dem Schreibtisch im Test wahrnehmbar. Unter Volllast war keine Zunahme der Lüfter-Aktivitäten vernehmbar, allerdings machte sich die Festplatte durch ein leichtes Knattern bemerkbar. Das Messergebnis betrug hier 31,6 dB(A), was etwas über dem Durchschnitt liegt. Bei kommenden Nettop-Modellen könnte man bei einem entsprechenden Preisverfall von Solid State Drives gegebenenfalls über die Verwendung eines solchen Massenspeichers nachdenken - momentan würde eine SSD den Preis der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 allerdings nur noch weiter in die Höhe treiben. Insgesamt war das Vorgänger-Modell mit maximal 25,1 dB(A) aber deutlich leiser gewesen.
Fazit: Mit einer ungeheuer umfangreichen Ausstattung verweist die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 im Test alle bisherigen ION-Nettops auf die Plätze. Die gelungene Kombination von TV-Karte, Blu-Ray, Terabyte-Festplatte, WLAN und Bluetooth in einen Nettop honoriert unsere Schwesterpuplikation PC-Welt mit ihrem Innovations-Award. Auch die Beigabe einer Blu-Ray-Abspielsoftware ist bei Nettops für andere Konkurrenten beispielhaft. Ein Schnäppchen ist die Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 zum Preis von 680 Euro zwar nicht, erfüllt aber ihre Aufgabe als Medienabspielgerät und Videorekorder im Wohnzimmer mit Bravour. Ein Kompromiss an die satte Ausstattung ist der für einen Nettop hohe Stromverbrauch und auch das Festplattengeräusch unter Last ist ein kleiner Wermutstropfen.
Alternative: Der Apple Mac Mini hat eine bessere Rechenleistung, verbraucht weniger Strom und arbeitet leiser. Die Ausstattung der Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 ist allerdings konkurrenzlos.
Variante: Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 mit Cyberlink PowerDVD 9.0 Ultra inklusive Integration ins Windows Media Center
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation
PC-Welt. (mhr)
Testergebnisse und technische Daten
ALLGEMEINE DATEN: Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 (Nettop-PC) | |
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Gesamtnote |
befriedigend (3,20) |
Testkategorie |
Nettop-PC |
Nettop-PC-Hersteller |
Arlt |
Arlts Internetadresse |
|
Preis (Straßenpreis, Stand 29.01.2010) |
rund 680 Euro |
Arlts technische Hotline |
01802/820000 |
Garantie des Nettop-PC-Herstellers |
24 Monate |
Vor-Ort-Service des Nettop-PC-Herstellers |
0 Monate |
BEWERTUNG (0-100 Punkte): Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 (Nettop-PC) | |
---|---|
Ergonomie (40%) |
7 |
Ausstattung (25%) |
98 |
Tempo (15%) |
47 |
Handhabung (10%) |
70 |
Service (10%) |
41 |
Gesamtwertung |
45 von 100 |
Preis-Leistung |
günstig |
TESTERGEBNISSE: Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 (Nettop-PC) | |
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Benchmarks |
|
PC Mark 05 |
2600 PC-Marks |
PCMark05 CPU |
1875 Punkte |
PCMark05 Memory |
2206 Punkte |
PCMark05 Graphics |
1933 Punkte |
PCMark05 HDD |
6280 Punkte |
3D Mark 06 |
1397 3D-Marks |
3D-Mark 06 SM 2.0 |
523 Punkte |
3D-Mark 06 HDR/SM3.0 |
533 Punkte |
3D-Mark 06 CPU |
832 Punkte |
Cinebench 10 Rendering 1 CPU |
659 Punkte |
Cinebench 10 Rendering X CPU |
1868 Punkte |
Cinebench 10 Rendering OpenGL |
1055 Punkte |
Stromverbrauch |
|
Betrieb |
48,6 Watt |
Last |
64,0 Watt |
Standby |
5,6 Watt |
Shutdown |
4,5 Watt |
Aus |
4,5 Watt |
Betriebsgeräusch |
|
Ruhe |
29,6 dB(A) / 1,2 Sone |
Last |
31,6 dB(A) / 1,3 Sone |
DIE TECHNISCHEN DATEN: Arlt Mediabox 7 Intel Atom N330 (Nettop-PC) | |
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Hauptplatine |
Zotac ION ITX F-E |
Chipsatz |
Nvidia ION |
Prozessor |
Intel Atom 330 Dual-Core (2x 1,6 GHz) |
Arbeitsspeicher |
4096 MB |
Grafikchip |
Nvidia Ion (Geforce 9400M), 256 MB (shared Memory) |
Festplatte |
1x Western Digital WD10EADS-00L5B1; 1000,0 GB |
optisches Leselaufwerk |
nein |
Brenner |
DVD-Brenner (inkl. BD-ROM) (Samsung SH-B083L) |
Betriebssystem |
Windows 7 Home Premium 64-Bit |
Office-Paket |
nein |
Brennprogramm |
ja (Nero Essentials) |
Kommunikation |
|
Ethernet |
1x 10/100/1000 MBit/s |
WLAN |
802.11n |
Bluetooth |
ja |
Kartenleser |
ja (CF, SD, MMC, MS) |
Schnittstellen Peripherie |
1x IrDA, 1x PS/2, 8x USB, 1x E-SATA |
Schnittstellen Video |
1x VGA, 1x DVI, 1x TV-In, 1x TV-Out, 1x HDMI |
Schnittstellen Audio |
|
Mikrofon |
2 |
Kopfhörer |
0 |
Line-In |
1 |
Line-Out |
2 |
S/P-Dif in |
0 |
S/P-Dif out |
2 |