Ratgeber Aufrüsten

Arbeitsspeicher aufrüsten - so geht’s

21.07.2011 von Benjamin Schischka
Mehr Power für den PC - wir verraten, wie Sie den richtigen RAM-Riegel kaufen, perfekt einbauen und die häufigsten Probleme meistern.

RAM steht für Random-Access Memory und ist besser bekannt als Arbeitsspeicher. Der besonders schnelle Speicher speichert kurzfristige Daten, die während der Arbeit am Rechner anfallen. Ist er zu klein, muss die deutlich langsamere Festplatte aushelfen. Kleiner Arbeitsspeicher ist also ein Flaschenhals, der den PC komplett ausbremsen kann.

Wieviel Arbeitsspeicher Sie brauchen, hängt von den Programmen ab, die Sie nutzen. Für Windows 7 in der 64-Bit-Version sollten Sie schon 2 GB RAM im PC verbaut haben. Für die 32-Bit-Fassung oder XP reichen auch 1 GB. Wer Bilder und Videos bearbeitet oder gerne mal mehrere Programme zeitgleich laufen lässt, wird mit 1 GB aber nicht glücklich werden. Das gilt erst recht für PC-Spieler.

RAM-Riegel gibt es in unterschiedlichen Größen, zum Aufrüsten kommen entweder 1 GB- oder 2 GB-Riegel in Frage. Notebook-Arbeitsspeicher ist kleiner und deshalb nicht kompatibel zu Desktop-PC-Speicher. Weil Arbeitsspeicher derzeit recht günstig ist, empfehlen wir gleich auf 4 GB aufzustocken. Es gibt momentan wenig Programme die 5 GB oder mehr ausnutzen.

Doch Arbeitsspeicher ist nicht gleich Arbeitsspeicher und Ihr PC kommt nicht mit jeder RAM-Sorte zurecht. Was Sie bei Kauf & Einbau beachten müssen, verraten wir auf den folgenden Seiten.

So finden Sie heraus, welches RAM Sie brauchen

Nettop-RAM

Derzeit ist DDR3 als RAM-Standard am meisten verbreitet. Wenn Sie Ihren Rechner in den letzten zwei bis drei Jahren gekauft haben, benötigen Sie zum Aufrüsten vermutlich DDR3-RAM. Der neue DDR4-Standard ist erst im Kommen. Welchen Arbeitsspeicher Ihr PC braucht, lesen Sie entweder im Handbuch nach oder finden es mit wenigen Mausklicks heraus.

Das kostenlose Sisoft Sandra Lite analysiert den verbauten Arbeitsspeicher. Klicken Sie nach der Installation auf den Reiter "Hardware-Informationen" und anschließend auf "Mainboard". Unter "System-Speichersteuerung" steht, wie viele Speicher-Bänke bereits mit welchem RAM belegt sind. Nach dem Hersteller-Namen folgt der Speichertyp samt Taktrate in MHz. Kaufen Sie RAM des gleichen Typs und am besten mit der gleichen Taktrate. So vermeiden Sie mögliche Komplikationen.

Auf unserem Testrechner sind zwei DDR2-Riegel mit 667 MHz und je 1 GB Speicher installiert. Zwei Plätze sind noch frei - wir entscheiden uns also für zwei 1-GB-Riegel mit 667 MHz oder einen mit 2 GB Speicher. Bei Notebooks ist für gewöhnlich nur ein Steckplatz vorhanden - Sie müssen den eingesetzten Arbeitsspeicher also durch einen größeren ersetzen, wenn Sie aufrüsten wollen.

Hinweis: Nur 64-Bit-Betriebssysteme können 4 GB und mehr nutzen. Wer ein 32-Bit-System hat, stockt am besten nur auf 3 GB auf. Mehr dazu auf der letzten Seite.

So bauen Sie den neuen Arbeitsspeicher ein

Bevor Sie den PC öffnen, sollten Sie unbedingt den Stromstecker herausziehen! Beim Notebook entfernen Sie vorher den Akku! Stecken Sie den RAM-Riegel sanft, aber bestimmt in eine der freien Bänke. Achten Sie auf die korrekte Ausrichtung der Kerbe. Wenn die Plastikhalter oben und unten eingerastet sind, sitzt der neue Speicher perfekt.

Achten Sie auf farbige Markierungen beim Einbau oder werfen Sie noch besser einen Blick ins Handbuch. Denn aktuelle Mainboards unterstützen gewöhnlich Bank Interleaving: Während auf dem einen RAM-Riegel Daten ausgelesen werden, kann der Rechner zeitgleich auf den parallel geschalteten RAM-Baustein zugreifen. Im Dual Channel-Modus verkürzt das System die Zugriffszeiten auf zwei parallele RAM-Speicher. Bei AMD heißt das Ganged-Modus. Setzen Sie gleichgroße Speicher deshalb entsprechend der Markierungen, beziehungsweise der Anweisungen im Handbuch.

Falls Sie einen alten Speicherriegel durch einen neuen ersetzen wollen, lösen Sie erst die Plastikhalter oben und unten, bevor Sie den ausgedienten Arbeitsspeicher entfernen. Schließen Sie den PC wieder ans Stromnetz an und schauen Sie nach dem Start, ob der Riegel erkannt wird.

So lösen Sie die häufigsten RAM-Probleme rund ums Aufrüsten

Problem: Der Rechner fährt nach dem Einbau des neuen Arbeitsspeichers nicht mehr hoch.
Lösung: Entweder haben Sie den Riegel nicht richtig eingebaut, oder er ist defekt. Schauen Sie noch einmal nach und testen Sie den Speicherriegel auch in einem anderen Steckplatz oder Computer. Nicht vergessen: Stromkabel abziehen!

Problem: Ich habe 4 GB eingebaut, Windows zeigt aber nur 3 GB an.
Lösung: Die 32-Bit-Versionen von XP, Vista und Windows 7 können maximal 4 GB RAM verwalten, wobei davon nur 3-3,5 GB zur freien Verfügung stehen.

Problem: Mein Rechner hängt seit Neuestem öfter mal oder stürzt ganz ab.
Lösung: Läuft der PC ohne den neuen Speicherbaustein stabil? Die Freeware Memtest hilft beim Überprüfen des Arbeitsspeichers als mögliche Ursache.

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Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.