Apple verkauft das neue iPhone 3G ab 199 US-Dollar

09.06.2008
Das neue iPhone bietet nicht nur schnellen 3G-Funk, sondern verfügt auch über einen größeren Speicher und GPS. Es soll bereits ab dem 11. Juli in vielen Ländern, auch Deutschland, erhältlich sein. Der Preis ist sensationell: die 8 Gigabyte-Variante soll 199 US-Dollar, die 16 Gigabyte-Variante 299 US-Dollar kosten. Eine Vertragsbindung ist aber nach wie vor erforderlich.

Die wichtigsten Neuerungen sind HSDPA-Funk und GPS ? und der Preis. Das neue iPhone 3G soll mit Zwei-Jahresvertrag nur 199 US-Dollar kosten und bereits ab dem 11. Juli auch in Deutschland erhältlich sein. Das charakteristische Design hat Apple beim iPhone 3G beibehalten, nur die Rückseite wurde verändert und besteht jetzt aus glänzendem Kunststoff, wahlweise in Schwarz oder Weiß. Den Rest kennt man vom Vorgänger: ein 3,5 Zoll großer Touchscreen mit einer Auflösung von 480x320 Pixeln wird von einem Metallrahmen eingefasst. Abgesehen von einem unscheinbaren Softkey am unteren Rand findet man nur wenige Tasten am Gerät. Mit 12,3 Millimetern ist das neue iPhone allerdings etwas dicker als der Vorgänger geworden.

Die gigantische Festplatte des iPods baut Apple auch bei der zweiten Generation nicht ein. Dafür stecken nun wahlweise 8 oder 16 Gigabyte Flash-Speicher im iPhone 3G. Trotz HSDPA-Funk soll der Akku genauso lange halten wie beim GSM-iPhone: 300 Stunden Standby, 5 bis 6 Stunden Browsing, 24 Stunden Musikhören am Stück. Das sind herausragende Laufzeiten.

Natürlich kommt das iPhone 3G mit der neuen Betriebssoftware in Version 2.0. Sie wird ab dem 11. Juli auch für die iPhones der ersten Generation als Update erhältlich sein. Mit ihr rückt das Apple-Handy näher an Microsoft. Powerpoint-Präsentationen können angezeigt werden, PIM-Daten von Microsoft Exchange-Servern lassen sich in Echtzeit aufs iPhone pushen und sichere Verbindungen mit Unternehmensnetzwerken via Cisco IPsec VPN herstellen. WiFi-Verbindungen wird das iPhone grundsätzlich auch mit WPA2 Enterprise absichern können. Für Unternehmen, die das iPhone bereits geschäftlich einsetzen, gibt es verbesserte Remote-Management-Funktionen, die auf Exchange ActiveSync fußen. Administratoren können Daten von verloren gegangenen iPhones übers Netzwerk löschen bzw. ohne Zutun der Nutzer neue Software aufspielen.

Mit der neuen Software wird das iPhone vom Multimedia-Spielzeug nicht nur zu einem ausgewachsenen Business-Tool, sondern zu einem echten Smartphone. Entwickler können jetzt beliebige Anwendungen fürs iPhone schreiben. Auf der WWDC wurden heute viele davon präsentiert. Sega zeigte das bunte 3D-Spiel Super Monkey Ball, das sich über Bewegungssensoren steuern lässt. Die Software-Schmiede Pangea stellte ebenfalls zwei Spiele vor, die mittels Bewegungen und Fingergesten gesteuert werden. Eine andere Anwendung macht den Touchscreen zu einem virtuellen Schlagzeug oder Klavier, auf dem der Nutzer eigene Musikstücke komponieren kann. Alle Spiele sind bald im sogenannten App Store für jeweils 9,99 Dollar erhältlich. Dieser spezielle Client wird demnächst mit einem Update auf alle iPhones aufgespielt, er soll die einzige Möglichkeit sein, um Drittanwendungen zu verkaufen oder kostenlos anzubieten.

Clients für Ebay und den Blogging-Dienst TypePad wurden ebenfalls vorgestellt. Die neuen und nahezu unbegrenzten Möglichkeiten des offenen Betriebssystems demonstrierte Associated Press (AP) am eindrucksvollsten. Mit Mobile News Network können mehr als 5.000 Nachrichtenquellen abonniert werden. Dieser Client erinnert an einen simplen Feed-Reader, aber er ist noch viel mehr. Newskanäle werden ortsgebunden angezeigt, darüber hinaus kann der Nutzer zum Amateurjournalisten werden und eigene Nachrichten in Bild und Text online stellen.

Neben Drittanbietern stellte auch Apple einen neuen und revolutionären Dienst vor. Mit MobileMe kann der Nutzer Kontakte, Termine oder sogar Fotos zwischen iPhone, PC und weiteren Geräten in Echtzeit abgleichen. Was früher Business-Nutzern vorbehalten blieb, hält nun Einzug in den Massenmarkt. Neben Apple Mail und iCal wird auch Outlook unterstützt. Phil Schiller von Apple bringt es auf den Punkt: "MobileMe ist Exchange für den Privatnutzer". Der Dienst kostet allerdings 99 US-Dollar im Jahr.

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