Sammlung von Nutzerdaten verboten

Apple und Google streiten um mobilen Werbemarkt

10.06.2010
Apples Regeln für Werbeschaltung auf den iPhones und dem neuen iPad haben nach einem Bericht der "Financial Times" inzwischen auch Wettbewerbsprüfer auf den Plan gerufen.

Stein des Anstoßes für Google sind neue Richtlinien für Entwickler, die Apple Anfang der Woche für mobile Werbung in den beliebten Anwendungen (Apps) veröffentlicht hat. Diese Regeln könnten Werbe-Anbieter und Konkurrenten wie Google, aber auch Microsoft künftig vom lukrativen und schnell wachsenden Werbemarkt für iPhone-Apps kurzerhand ausschließen, so die Befürchtung.

Business-Apps
Pizza Hut iPhone App
Pizza Hut bietet eine iPhone-App an, mit der man seine Pizza individuell belegen und anschließend direkt bestellen kann. Obwohl nur in den USA verfügbar, registrierte die Fast-Food-Kette in den ersten zwei Wochen 100.000 Downloads, die Umsätze stiegen (trotz/wegen eines Discounts von 20 Prozent) in drei Monaten um über eine Million Dollar.
DB Stadtrad iPhone App
Der Fahrradverleih der Deutschen Bahn zeigt auf einem virtuellen Stadtplan die Standorte aller aktuell verfügbaren Leihfahrräder an. Die Nutzer können Fahrräder direkt reservieren und die Bestellung samt Bezahlung über die App abwickeln.
VW Scirocco iPhone App
Beispiel für das Thema Spiele-Apps als Marketing-Tool ist das Scirocco-Rennspiel von VW.
Qype Radar iPhone App
Die App des Bewertungsportals Qype zeigt zu unterschiedlichen Kategorien oder Suchbegriffen (z.B. Restaurants, KZF-Werkstatt, Buchladen, etc.) die von den Usern Bewerteten Einträge – entweder in Form einer Adressliste oder über eine Verknüpfung mit Google Maps.
Maggi Eieruhr iPhone App
Viele Apps machen sich für die Anwender nützlich. Sie profitieren davon, dass man das Handy stets bei sich trägt – so können Sie ihre Dienste immer und an jedem Ort anbieten. Beispiel dafür ist die Maggi Eieruhr...
Marken-Apps
Es gibt jedoch noch mehr Beispiele für solche nutzwertige Apps: Einkaufsliste, Stadtführer, Gedächtnisstütze oder Eieruhr.
Marken-Apps
Weit verbreitete Konzepte sind auch Bestell-Tools, Shopfinder, Produktkonfiguratoren, interaktive Kataloge oder Broschüren sowie Service-Tools.

Sollten die Regeln so ausgelegt werden wie beschrieben, würden sie App-Entwickler verbieten, Googles Werbe-Plattform sowie die kürzlich übernommene Software von AdMob für ihre iPhone-Apps zu nutzen, schreibt Omar Hamoui, AdMob-Gründer und Vizepräsident von Google, in einem Blog-Eintrag. Ob es sich bei den Regeln tatsächlich um wettbewerbswidrige Behinderung der Konkurrenz handelt, will der "Financial Times" zufolge nun die US-Regulierungsbehörde prüfen. Die Zeitung beruft sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen.

Aus für werbefinanzierte Apps?

Nach Einschätzung von Hamoui behinderten die Richtlinien nicht allein konkurrierende Unternehmen wie Google, sondern würden letztlich Zehntausende Entwickler treffen, so der Vorwurf. Am Ende würden auch die Konsumenten darunter leiden, da sich eine sehr große Zahl von iPhone-Apps vorwiegend oder ausschließlich durch Werbung finanziert.

iPhone 4
Apple iPhone 4
Das Display des iPhone 4 basiert nun auf der IPS-Technologie und weist eine Auflösung von 960 x 640 Pixel auf. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Mit der höheren Auflösung des 3,5-Zoll-Displays geht eine Pixel-Dichte einher, die über dem vom menschlichen Auge wahrnehmbaren Bereich liegen soll. Das Resultat: Ein bisher unerreichter Schärfegrad. Apple tauft die Technologie "Retina Display". (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Das iPhone 4 verfügt über eine Front- sowie eine Rückenkamera. Die Kamera an der Vorderseite wird für Videotelefonie genutzt; auf der Rückseite des Gerätes befindet sich eine 5-Megapixel-Kamera die Videos in 720p aufnimmt. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Der Videochat-Dienst des iPhone 4 heißt FaceTime. Ohne extra Einrichtung und ohne extra Kosten können iPhone-Besitzer die Videotelefonie nutzen. Technische Finessen wie die H.264-Kodierung des Video-Streams sollen für eine hohe Qualität des Services sorgen. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Von den Multitasking-Funktionen des iOS4 profitiert das iPhone 4 besonders auf Grund des neuen A4-Prozessors von Apple. Der gleiche CPU-Typ fand bereits im iPad Verwendung. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Apple bleibt seiner Tradition treu und verkauft das neue iPhone in schwarz und weiß. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
iPhone 4 wird ab dem 24.6. unter anderem in Deutschland erhältlich sein. Weitere Länder zum Verkaufsstart sind: USA, UK, Frankreich und Japan. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Wie bereits beim iPhone 3G S, wird die vierte iPhone-Generation mit 16 GByte und 32 GByte Flash-Speicher ausgestattet. Eine Erweiterung durch Speicherkarten ist jedoch nach wie vor nicht möglich. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Vorder- und Rückseite des neuen iPhone sind aus Glas gefertigt und soll eine Vielfaches der Stabilität von modernen Kunststoffen aufweisen. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Der Rahmen des iPhone 4 ist aus Edelstahl und dient nicht nur der Dekoration: Er fungiert als Antenne der integrierten UMTS-, WLAN- Bluetooth- und GPS-Empfänger. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Die Buttons für die Lautstärke sowie der Mute-Switch sind nun - wie beim iPad - aus Aluminium gefertigt. Spielerei: Plus- und Minussymbol wurden in die Lautstärkeregler eingraviert. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Auch an der Unterseite des iPhone befinden sich - wie gewohnt - der Dock-Connector sowie ein Lautsprecher samt Mikrofon. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Der neue LED-Blitz findet direkt neben der Kameralinse Platz. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
Gewohntes Bild: Der 3,5 mm Klinkenstecker. (Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
(Quelle: Apple)
Apple iPhone 4
(Quelle: Apple)

Apple hatte am Montag die umstrittenen Richtlinien für die Entwicklung von Anwendungen für das iPhone veröffentlicht. Herkömmliche Werbung über Web-Browser sind davon nicht betroffen, aber Anzeigenschaltungen, die in den Apps integriert sind. Das neue Betriebssystem für iPhone und iPad untersagt dabei Werbeanbietern, Nutzerdaten aus den Anwendungen zu sammeln und auszuwerten. Die Daten dürfen den Regeln entsprechend nicht an Netzwerke weiter geleitet werden, auf die Hersteller von mobilen Geräten oder Entwickler von Betriebssystemen wie zum Beispiel Google oder Microsoft Zugriff haben.

Unrechtmäßiger Vorteil für iAd?

Damit verschaffe sich Apple allerdings für die neue eigene Werbeplattform iAd einen unrechtmäßigen Vorteil, so die Kritik. Im Juli soll Apples neue Werbeplattform starten. Apple will sich damit einen satten Anteil an den erwarteten Werbeeinnahmen in dem schnell wachsenden Markt sichern und kommt damit dem neuen Rivalen Google direkt ins Gehege. Erst vor wenigen Wochen hatte Google für die Übernahme der Werbefirma AdMob grünes Licht von den Wettbewerbsprüfern erhalten. Das Unternehmen konnte die Prüfer davon überzeugen, dass sich Google mit der 750 Millionen teuren Übernahme keine marktbeherrschende Stellung im mobilen Werbemarkt verschafft. AdMob bietet eine Plattform, über die sich Werbung in Anwendungen (Apps) für das iPhone oder auch Googles Android-Handys schalten lassen. (dpa/mb)