IoT und iOS

Apple kooperiert mit GE

19.10.2017 von Peter Müller und Manfred Bremmer
Apple geht eine weitere Zusammenarbeit im Business-Sektor ein. Ein mit GE entwickeltes SDK soll es Developern erleichtern, iOS-Apps für die Industrie zu schaffen.
GE und Apple: Kooperation für das Internet der Dinge
Foto: Apple / GE

Ziel der Kooperation zwischen GE und Apple ist es, die Entwicklung von Industrieanwendungen für iPhone und iPad zu fördern, die auf den Daten und Analyse-Tools der IoT-Plattform Predix aufsetzen. Zu diesem Zweck soll ab dem 26. Oktober das Predix SDK für iOS zum Download freigegeben werden. Dieses ermöglicht Entwicklern die Erstellung von leistungsstarken nativen Apps, die die Analysemöglichkeiten von GE Predix voll ausschöpfen und mit der Stärke und einfachen Bedienbarkeit von iOS kombinieren, heißt es in der Pressemitteilung der beiden Firmen. Auf diese Weise erhielten Industrieunternehmen direkt vom iPhone oder iPad aus mehr Einblick und Transparenz über die Leistung ihres Equipments und ihrer Betriebsabläufe.

Durch eine Kooperation mit Apple sollen von GE Predix generierte Informationen (z.B. eines Windkraftrads) auf auf iOS-Geräten bereitgestellt werden.
Foto: GE Digital

Als mögliches Beispiel wird eine Predix-App angeführt, die einem Mitarbeiter auf seinem iPhone über ein mögliches Problem mit Geräten, etwa einer Windkraftanlage informiert, und diesem ermöglicht, bei Inspektionen und Reparaturen mit Teams vor Ort zusammenzuarbeiten und sofort relevante Daten zu sammeln. Diese industriellen Anwendungen werden den Informationskreislauf schneller schließen, was letztendlich zu Kosteneinsparungen führt und ungeplante Ausfallzeiten minimiert, so Apple.

IoT-Produkte und -Strategien der Hersteller
IoT-Produkte und -Strategien der Hersteller
Im Zukunftsmarkt des Internet of Things (IoT) bringt sich nahezu jeder große IT-Hersteller in Stellung. Manchmal ist der Marktzugang nachvollziehbar, manchmal werden auch Nebelkerzen geworfen und vorhandene Produkte umdefiniert. Wir geben einen Überblick über die Strategien der wichtigsten Player.
Microsoft
Wie über 200 andere Unternehmen war der Softwarekonzern bis vor kurzem Mitglied in der von Qualcomm initiierten Allianz AllSeen und wechselte kürzlich in die neu formierte Open Connectivity Foundation. Deren Ziel ist die Entwicklung einer einzelnen Spezifikation oder zumindest eines gemeinsamen Sets an Protokollen und Projekten für alle Typen von IoT-Geräten.
Microsoft
Auf Client-Seite fungiert Windows 10 IoT Core als mögliches Betriebssystem für industrielle Geräte. Das Beispiel zeigt ein Roboter-Kit.
Microsoft
Als Cloud-Plattform stellt Microsoft die Azure IoT-Suite bereit. Diese enthält bereits einige vorkonfigurierte Lösungen für gängige Internet-of-Things-Szenarien. Mit dem Zukauf des italienischen IoT-Startups Solair wird das Portfolio erweitert.
Amazon
Das Portfolio erstreckt sich mit AWS Greengrass bis in den Edge-Bereich. So können IoT-Devices auf lokale Ereignisse reagieren, lokal auf die von ihnen erzeugten Daten wirken können, während die Cloud weiterhin für Verwaltung, Analyse und dauerhafte Speicherung verwendet wird.
IBM
Im März 2015 hat Big Blue mitgeteilt, über die nächsten vier Jahre rund drei Milliarden Dollar in den Aufbau einer IoT-Division zu investieren. Sie soll innerhalb des Unternehmensbereichs IBM Analytics angesiedelt sein. IBM will hier neue Produkte und Services entwickeln. Im Zuge dessen wurde auch die "IBM IoT Cloud Open Platform for Industries" angekündigt, auf der Kunden und Partner branchenspezifisch IoT-Lösungen designen und umsetzen können.
Intel
Obwohl sich Intel mit seinen Ein-Prozessor-Computern "Galileo" und "Edison" im Bereich der Endgeräte für das Zeitalter von Wearables und IoT schon gut gerüstet sieht, will das Unternehmen mehr vom Kuchen. "Das Internet of Things ist ein End-to-End-Thema", sagte Doug Fisher, Vice President und General Manager von Intels Software and Services Group, zur Bekanntgabe der IoT-Strategie vor einem halben Jahr. Deren Kernbestandteil ist demnach ein Gateway-Referenzdesign, das Daten von Sensoren und anderen vernetzten IoT-Geräten sammeln, verarbeiten und übersetzen kann.
Intel
Im Zentrum der IoT-Strategie des Chipherstellers steht eine neue Generation des "Intel IoT Gateway". Auf Basis der IoT Plattform bietet Intel eine Roadmap für integrierte Hard- und Software Lösungen. Sie umfasst unter anderem API-Management, Software-Services, Data Analytics, Cloud-Konnektivität, intelligente Gateways sowie eine Produktlinie skalierbarer Prozessoren mit Intel Architektur. Ein weiterer maßgeblicher Bestandteil der Roadmap ist IT-Sicherheit.
SAP
Bei der SAP IoT-Plattform "HANA Cloud Platform for IoT" handelt es sich um eine IoT-Ausführung der HANA Cloud Platform, die um Software für das Verbinden und Managen von Devices sowie Datenintegration und -analyse erweitert wurde. Die Edition ist integriert mit SAPs bereits vorgestellten IoT-Lösungen "SAP Predictive Maintenance and Service", "SAP Connected Logistics" und "Connected Manufacturing".
Hewlett-Packard
HP hat Ende Februar 2015 seine "HP Internet of Things Platform" präsentiert. Das Unternehmen richtet sich damit an "Communications Service Providers", die in die Lage versetzt werden sollen, "Smart Device Ecosystems" zu schaffen - also in ihren Netzen große Mengen an vernetzten Produkten und Endgeräten zu verwalten und die entstehenden Daten zu analysieren.
PTC
Mit der Übernahme von ThingWorx konnte der amerikanische Softwareanbieter PTC zu Beginn vergangenen Jahres zum Kreis der vielversprechendsten Internet-of-Things-Anbieter aufschließen. Das Unternehmen bietet mit "ThingWorx" eine Plattform für die Entwicklung und Inbetriebnahme von IoT-Anwendungen in Unternehmen an.

In Zusammenarbeit mit Apple entwickelt GE außerdem Apps für sowohl den internen Gebrauch als auch für seine Kunden. Diese sollen den Mitarbeitern leistungsstarke Tools zur Verfügung stellen, mit denen sie ihre Arbeitsplätze verbessern und die Abläufe effizienter gestalten können. So soll die im App Store verfügbare App "Asset Performance Management Cases (APM)" von GE Industrieunternehmen dabei helfen, die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit ihrer Maschinen zu erhöhen, die Wartungskosten zu reduzieren und betriebliche Risiken zu managen.

Im Rahmen der Partnerschaft wird GE außerdem iPhone und iPad zum internen Standard bei mobilen Endgeräten machen und auch den Mac als Option für seine mehr als 330.000 Mitarbeiter weltweit voranbringen. Apple wiederum wird bei Kunden und Entwicklern GE's Predix als die bevorzugte industrielle IoT-Analyse-Plattform bewerben.