Apples neuester Streich

Apple iPad 2 angetestet

12.03.2011 von Kolokythas Panagiotis
Apple hat das neue iPad 2 offiziell vorgestellt. Es wird ab dem 25. März erhältlich sein. Unsere Schwesterpublikation PC-Welt hat das iPad 2 ausprobiert und verrät alle Details.

iPad 2: Schneller, leichter und dünner

Das erste iPhone wurde nicht von einem revolutionären Nachfolger abgelöst und dieser Tradition bleibt sich Apple auch beim iPad 2 treu. Dementsprechend fällt auch die Ausstattung des iPad 2 nicht revolutionär neu aus.

Einen höher aufgelöster Bildschirm (Stichwort: Retina-Display), NFC, LTE, mehr bzw. überhaupt Steckplätze? All das hat das iPad 2 nicht zu bieten. Dennoch haben die Apple-Techniker wieder gezaubert und liefern mit dem iPad 2 ein Gerät mit modernster Technik.

Das fängt mit dem neuen Apple-Chip A5 an, der nun im iPad 2 werkelt und den A4 (Single-Core, 1GHz) beim Vorgängermodell ablöst. Der A5 ist eine mit 1,2 GHz getaktete Dual-Core-CPU und besitzt eine verbesserte Grafik-Einheit.

Unterm Strich bietet das iPad 2 im Vergleich zum Vorgänger eine mindestens doppelt so schnelle CPU. Die Grafikleistung konnte laut Angaben von Apple sogar um das Neunfache erhöht werden.

Leichter, dünner und mit zwei Kameras

Trotz der deutlich erhöhten Leistung verbraucht der A5 laut Angaben von Apple genau so viel Strom wie der A4. Das iPad 2 kommt damit erneut auf eine Laufzeit von bis zu 10 Stunden und eine Standby-Zeit von knapp einem Monat.

Trotz der höheren Leistung bei gleicher Akkulaufzeit schafft es Apple beim iPad 2 im Vergleich zum Vorgänger nicht nur das Gewicht zu reduzieren; sondern das iPad 2 ist auch dünner geworden.

Das iPad 1 bringt 680 Gramm (bzw. 3G-Variante 730 Gramm) auf die Waage. Beim iPad 2 wird das Gewicht auf 590 Gramm reduziert (iPad 2 3G ca. 610 Gramm). Das Vorgängermodell ist ungefähr 12 mm “dick”. Das iPad 2 bringt es auf schlanke 8,9 Millimeter und ist damit dünner als das iPhone 4, das ungefähr 9,4 Millimeter dick ist.

An den Maßen des iPads selbst ändert sich dagegen nichts: Das Display ist erneut 10 Zoll groß und bietet die Auflösung von 1024 x 768 Pixel. Neu hinzu kommt beim iPad 2 ein Gyrosensor, der bisher nur beim iPhone 4 zum Einsatz kam.

Beim Vorgänger wurden oft die fehlenden Kameras kritisiert. Davon hat das iPad 2 nun gleich zwei. Auf der Vorderseite befindet sich eine Kamera, die Fotos und Videos in VGA-Auflösung macht. Die Kamera auf der Rückseite bietet eine HD-Auflösung und macht HD-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde. Passend hierzu wird Apple demnächst auch die Video-Chatsoftware Facetime für das iPad anbieten.

iPad 2 mit iOS 4.3

Apple liefert das neue iPad 2 inklusive iOS 4.3 aus, das auch für iPad 1, iPhone 3GS, iPhone 4 und für die letzten beiden iPod-Touch-Generationen erscheinen wird. iPhone-3G-Besitzer gehen dagegen leer aus.

Bei iOS 4.3 hat Apple unter anderem den Browser Safari verbessert. Die bei Safari von MacOS X her bekannte Javascript-Engine Nitro kommt nun auch auf den mobilen Geräten zum Einsatz. Laut Angaben von Apple verdoppelt sich damit die Geschwindigkeit von Safari beim Verarbeiten von Javascript.

Ebenfalls in iOS 4.3 enthalten sind die Streaming-Technologie Airplay und iTunes Home Sharing. Wer ein iPhone 4 besitzt, der kann dieses als Personal Hotspot nutzen, um dann mit dem iPad zu surfen, falls mal keine WLAN-Verbindung besteht.

Zeitgleich mit dem iPad 2 wird Apple neben Facetime auch Garageband und iMovie für das iPad veröffentlichen. Mit iMovie können nun Videos auch auf dem iPad bearbeitet werden. Garageband lädt mit verschiedenen virtuellen Instrumenten zum Musizieren und Komponieren ein.

iPad 2: Mehr Technik zum gleichen Preis

Das iPad 2 wird Apple mit einer Speicherkapazität von 16 GB, 32 GB und 64 GB und jeweils mit und ohne 3G anbieten. Im Vergleich zum Vorgänger ändert sich bei den Preisen nichts. Das kleinste iPad 2 mit 16 GB und ohne 3G wird damit für 499 Euro im Handel erhältlich sein. Das iPad 2 mit 32 GB wird 599 Euro und das iPad 2 mit 64 GB wird 699 Euro kosten.

Das iPad 2 mit 3G und 16 GB kostet dagegen 599 Euro, während für das iPad 2 mit 3G und 32 GB jeweils 699 Euro und für das Modell mit 64 GB und 3G 814 Euro fällig werden.

Hinweis: Passend mit der Ankündigung zum iPad 2 hat Apple die Preise für das iPad 1 deutlich gesenkt.

In den USA kommt das iPad 2 bereits am 11. März in den Handel. Anders als bei der Einführung des iPad 1 muss sich der Rest der Welt aber nicht lange in Geduld üben: In Deutschland wird das iPad 2 ab dem 25. März erhältlich sein.

Das iPad 2 wird mit schwarzen und weißem Gehäuse auf den Markt kommen. Steve Jobs betonte dabei in Anspielung auf das "Weiße-iPhone-4-Drama", dass das weiße iPad 2 garantiert zum Start des iPad 2 verfügbar sein werde.

Zubehör: Smart Cover und HDMI-Kabel

Für das iPad 2 hat Apple eigens ein neue Hülle entwickelt, die aus einem Material besteht, aus dem normalerweise Raumfahrtanzüge hergestellt werden. Die Hülle schmiegt sich an das Display, wenn das iPad mal nicht benötigt wird. Klappt man die Hülle auf, dann schaltet sich das iPad 2 automatisch selbst ein. Die Rückseite der Hülle kann dann genutzt werden, um das Gerät auf einen Tisch hinzustellen. Die Hülle wird ab 39,99 Euro bzw. 69,99 Euro (Leder) in verschiedenen Farben im Handel erhältlich sein.

Für knapp 40 Euro wird Apple auch ein HDMI-Kabel für das iPad 2 anbieten, über das das Gerät an einen Fernseher angeschlossen werden kann. Damit ist es dann möglich, Apps, Videos und die Oberfläche vom iPad 2 auf dem Fernseher anzeigen zu lassen. Ob das auch mit dem iPad 1 funktioniert, konnten wird nicht in Erfahrung bringen.

Fazit: Apple zeigt der Konkurrenz, wo der Hammer hängt

Wir hatten bereits Gelegenheit, das iPad 2 auszuprobieren. Die Power der neuen CPU und GPU macht sich gleich nach dem Einschalten des iPad 2 bemerkbar. Das iPad 1 war zwar nie langsam, aber beim iPad 2 macht sich das zusätzliche Tempo deutlich spürbar bemerkbar. Kaum hat man ein App-Icon angetippt, ist die Applikation auch schon offen. Auch Websites laden deutlich schneller.

Spannend bleibt die Frage, wie App-Entwickler die Power der Dual-Core-CPU und GPU ausnutzen werden. Welchen Vorteil der A5 bei Multimedia hat, demonstriert Apple mit iMovie für das iPad. Filme lassen sich mit weniger Fingertipps schneiden und mit Effekten hinterlegen. Ein weiterer Fingertipp und das gerade noch bearbeitete Video wird sofort abgespielt.

Dass das iPad 2 leichter geworden ist, macht sich gerade dann positiv bemerkbar, wenn man es länger in der Hand hält, um damit im Internet zu surfen oder ein Video anzuschauen. Obwohl es nur wenige Gramm sind, machen diese sich äußerst positiv bemerkbar. Dazu kommt, dass das iPad 2 nun auch dünner ist und somit ebenfalls angenehmer in der Hand liegt. Das liegt auch am neuen, leicht veränderten iPad-Design, wodurch das iPad 2 nun mehr dem aktuellen iPod Touch ähnelt.

Wer bereits ein iPad 1 besitzt, der wird kaum einen wichtigen Grund finden, sein Gerät nun gegen ein iPad 2 umzutauschen. Apple-Fans werden dagegen sofort zugreifen, weil Apple mal wieder ein hochmodernes, hervorragend verarbeitetes und gut durchdachtes Gerät ausliefert.Oder man schenkt sein iPad 1 an einen Verwandten und gönnt sich das Nachfolgemodell selbst.

Und Apropos “ausliefern”: Das iPad 2 kommt am 25. März in Deutschland auf den Markt, während viele der Konkurrenz-Tablet-PCs erst viele Wochen später folgen werden. Apple hat hier mal wieder die Nase vorne.

Unterm Strich kann das iPad 2 gelassen der Konkurrenz entgegenblicken. Viele neue Android-Modelle mit Android 3.0 holen endlich auf und werden ihre stolzen Käufer finden. Platzhirsch wird aber das iPad bleiben. Unterm Strich zählen nämlich die verkauften Geräte und da hat die Konkurrenz noch viel aufzuholen. Und bis sich Apple dahingehend Sorgen machen muss, steht schon das iPad 3 in den Startlöchern.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.