Vorfreude aufs neue iPad

Apple-Aktie springt über 600 Dollar

15.03.2012
Am morgigen Freitag kommt das neue, mittlerweile dritte iPad in die Läden. Die Nachfrage scheint stark.

Für Apple dürfte das weitere dicke Gewinne bedeuten. Die Börsianer sind begeistert und schicken die Aktie auf ein Allzeithoch.

Die Vorfreude auf das neue iPad hat nicht nur die Apple-Fans erfasst. Auch die Börsianer begeistern sich für die mittlerweile dritte Generation des erfolgreichen Tablet-Computers, die an diesem Freitag in die Läden kommt. Am Donnerstag übersprang die Apple-Aktie im frühen New Yorker Handel kurzzeitig die magische Marke von 600 Dollar.

Es ist der bisherige Höhepunkt eines jahrelangen Durchmarschs. Im April 2010, als Apple die erste Generation seines iPad herausbrachte, kostete das Papier noch um die 240 Dollar. Apple hat zwischenzeitlich den Ölmulti Exxon als teuerstes börsennotiertes Unternehmen abgelöst. Zuletzt war Apple gut 553 Milliarden Dollar (420 Milliarden Euro) schwer und damit mehr wert als Microsoft und Google zusammen.

Der Höhenflug dürfte angesichts des neuen iPads weitergehen. Das Gerät besitzt vor allem ein höher auflösendes Display und einen schnelleren Prozessor. Die Preise bleiben im Vergleich zum Vorgänger stabil und starten in Deutschland bei 479 Euro für die Variante mit 16 Gigabyte Speicher und reiner WLAN-Verbindung. Mehr Speicher und Mobilfunk kosten extra. Das iPad 2 bleibt weiterhin im Angebot und startet preislich bei 399 Euro.

Nach der Vorstellung des neuen iPads vor einer Woche hatte ein Ansturm auf die Geräte eingesetzt. Im deutschen Online-Shop von Apple beträgt die Wartezeit zwei bis drei Wochen. Alternativ können sich Fans am Freitagmorgen in die Schlange vor einem der Apple-Läden einreihen. Der Verkauf beginnt ab 8 Uhr, wobei die ersten iPads wegen der Zeitverschiebung in Australien neue Besitzer finden.

Der Verkauf startet parallel in insgesamt zehn Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und natürlich den USA. Ab dem 23. März kommen unter anderem Österreich und zahlreiche weitere europäische Staaten hinzu.

iMac (1998)
Als das erste große überarbeitete Apple-Produkt stellt der iMac mit seinen grellen Farben, durchsichtigem Monitor und Tastatur den Anfang der Zeitachse dar. Obwohl der iMac den Windows-basierten PC nicht überholen konnte, hat der iMac dennoch jede Menge erwünschter Veränderungen innerhalb der Computer-Industrie wie etwa die Abschaffung des Floppy-Disk-Laufwerks sowie USB-Anschlüsse ausgelöst. Noch wichtiger: der iMac hat den Wendepunkt für Apple eingeleitet, das nunmehr anfing sich darauf konzentrieren, sämtliche Energien auf Innovationen zu verwenden.
iPod (2001)
Mit dem iPod hat Apple seinen Ruf als die Comeback-Firma schlechthin fest in dieser Dekade verankert. Die erste Version spielte rund 1000 digitale Lieder ab und hat sogar Zufallswiedergabelisten unterstützt. Je ausgereifter der iPod jedoch wurde, desto mehr Geld hat Apple seinen Kunden abgeknöpft. Die letzte Variante des iPod Classic spielt für seinen Preis allerdings 40.000 Lieder ab, abgelegt auf einer Festplatte mit einem Gesamtspeicher von 160 GByte.
Xserve (2002)
Mit dieser Technologie hat Apple das erste Mal den Abstecher in das Unternehmens-Segment unternommen. Als Steve Jobs vor acht Jahren den Xserve vorgestellt hat, zielte er allerdings eher auf kleine und mittelständische Unternehmen ab als auf Großunternehmen. Zudem zeigt der Xserve, dass Apple nicht nur ein Endverbraucherunternehmen ist, sondern eine Marke, die sich aggressiv über den IT-Markt ausdehnen will.
MacBook Pro, MacBook, MacPro (2006)
Die wichtigste Änderung bei diesen Geräten war sicherlich der Umstieg von IBM- auf Intel-Prozessoren. Das MacBook Pro ist das erste Produkte, das auf die Intel-Architektur umgestellt wurde, ein 15-Zoll-Laptop der einen Intel Core Duo Prozessor beinhaltet und bis zu 1 GByte Arbeitsspeicher schluckt. Einige Monate später hat Apple das erste MacBook vorgestellt, dessen Spezifikationen denen des MacBook Pros ähneln. Allerdings fiel es mit 13-Zoll etwas kleiner aus. Zu guter Letzt hat Apple das Trio mit dem MacPro vervollständigt, Apples erster Desktop-Computer mit Intel-Architektur.
iPhone, iPod Touch (2007)
An das Jahr 2007 werden sich noch lange viele User erinnern, denn es gilt als das Jahr, in dem Apple den Handy-Markt mit dem iPhone auf den Kopf gestellt. Apple's äußerst beliebtes iPhone wurde zum Prototypen für alle modernen Touchscreen-Smartphones und hat seitens der Nutzer hohe Anerkennung für die einfache Handhabung seines Betriebssystems und im täglichen Gebrauch erhalten. Der iPod Touch, der nahezu wie das iPhone aussieht, jedoch keine Telefonfunktion besitzt, wurde im gleichen Jahr herausgebracht.
MacBook Air (2008)
Das MacBook Air gilt nicht gerade als revolutionäre Innovation wie etwa das iPhone oder der iPod, doch dient es als neues und schickes Produkt, mit dem Apple während der Entwicklung des iPads angeben konnte. Der große Aufmacher des MacBook Air war die Kampagne als Apples dünnstes und leichtestes Laptop. Das MacBook Air ist knapp 2 Zentimeter dünn und wiegt 1,36 Kilogramm.
iPad (2010)
Der Höhepunkt des letzten Jahres war zweifellos das Tablet iPad, ein Touchscreen-Computer, der knapp 25 Zentimeter in der Diagonale misst und somit in die Geräte-Kategorie zwischen Laptop und Smartphone fällt. Entscheiden Sie sich für diese zusätzliche Highspeed-Internet-Verbindungen, müssen Sie allerdings noch mit Provider-Gebühren rechnen; selbstverständlich ist das Gerät auch mit WLAN-Antenne ohne mobile Highspeed-Internet-Verbindung verfügbar.

Die millionenfachen Verkäufe von iPad und iPhone-Handy hatten Apple alleine im Weihnachtsquartal unterm Strich 13,1 Milliarden Dollar verdienen lassen. Und ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Das vom verstorbenen Steve Jobs groß gemachte Unternehmen ist deshalb der Liebling der Anleger.

Das "Wall Street Journal" rechnete aus, dass es lediglich 23 Tage gedauert habe, bis die Aktie von 500 auf 600 Dollar hochgeschnellt sei. Von 400 auf 500 Dollar seien es 34 Tage gewesen. Dass Apple auch die 700 Dollar im Sturm nehmen wird, davon sind viele Analysten überzeugt und hatten jüngst ihre Schätzungen hochgeschraubt.

Allerdings konnte Apple am Donnerstag mit 600,01 Dollar nur denkbar knapp über die Schwelle springen. Später am Morgen (Ortszeit) lag das Papier ein halbes Prozent im Plus bei 592 Dollar. (dpa/tc)